Stauden schneiden
Mit gezielten Handgriffen werden Blumenbeete zum Sommerende bearbeitet, damit Herbststauden ihre ganze Pracht entfalten könnenGarten / Gartenpflege: Manche Stauden sind zu groß geworden, andere haben sich an ihrem Platz nicht bewährt. Mit der Grabegabel werden sie aus der Erde geholt und woanders wieder eingepflanzt.
Der Sommer ist vorüber und seine Pracht hat nachgelassen. So ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um die Staudenbeete einmal gründlich durchzuputzen. Schließlich hält auch der Herbst einige Höhepunkte bereit, die ihre Wirkung nicht verfehlen sollten. Das große Blütenfest der Herbstastern (Aster dumosus, Aster novibelgii, Aster novae-angliae), der Zauber von Blumensedum Fetthenne (Sedum telephium) und Herbstanemonen (Anemone japonica) sowie das späte Treiben der Winterastern (Dendranthema-Indicum-Hybriden) bereiten dem Gartenjahr einen prachtvollen Abschluß.
Zauber der Astern
Den Astern gehört der Herbst. Sie sollten gleichmäßig im Staudenbeet verteilt werden, damit diese Pracht ein neues Gartenbild prägt. Der Fachhandel bietet die Herbstschönheiten jetzt in Töpfen für den Balkon an. Diese können auch als Lückenfüller im Blumenbeet verwendet werden. Nach dem Rückschnitt erkennt man, wo noch Farbtupfer zu ergänzen sind und sie haben noch genügend Zeit die Lücken zu schließen. In den Bereichen zwischen den Stauden können nun auch frühlingsblühende Zwiebelblumen gepflanzt werden, damit die nächste Gartensaison blumig beginnt.Jetzt sollten abgeblühte Sommerstauden zurückgeschnitten werden. Zum einen putzt man dadurch die Beete aus und gibt ihnen ein gepflegtes Aussehen. Zum anderen verhindert man, daß sich manche Arten durch Aussaat zu stark ausbreiten. Man muß allerdings unterscheiden, ob der gesamte Horst oder nur die Blütenstiele geschnitten werden.
Rückschnitt
Stauden, wie zum Beispiel die strauchigen Lavendelbüsche, sollten Anfang September kräftig zurückgeschnitten werden, damit die Pflanzen im Herbst nochmals neu austreiben und die kompakte Form erhalten bleibt. Bei einem späteren Schnitt sind die jungen Triebe frostgefährdet. Auch Halbsträucher mit sommerlichem Höhepunkt wie Heiligenkraut (Santolina), Küchensalbei (Salvia officinalis) und Lavendel (Lavandula angustifolia) werden kräftig zurückgenommen. (mindestens die Hälfte der Staude zurückschneiden)Radikalschnitt
Horstig wachsende Stauden, die abgeblüht sind, werden dicht über dem Boden zurückgeschnitten. Das gilt zum Beispiel für Sommerphlox, Bergastern, Margeriten und Schleierkraut. Einige Schaufeln Kompost tun ihnen jetzt gut.Auslichten
Bei Stauden wie Taglilien, Kniphofien und Iris werden in diesen Wochen nur die Blütenstiele herausgeschnitten. Das Laub kann stehen bleiben und bildet einen ruhenden Pol zwischen den Herbstblühern.Die Pflanzenreste kommen natürlich auf die Kompostmiete, damit die enthaltenen Nährstoffe nicht verloren gehen. Diese können Sie dem Boden später wieder durch die Komposterde zurückgeben. Aber auch nicht alles sollte abgeschnitten werden, schließlich erweisen sich viele Samenstände als äußerst dekorativ; wie beispielsweise Brandkraut (Phlomis), Pfingstrosen (Paeonien) und Gräser. Sie ergänzen die Herbstblüher malerisch und bei Rauhreif nehmen sie eine neue Gestalt an, prägen attraktive Gartenbilder. Wer von Rasselblumen (Catananche), Muskatellersalbei (Salvia sclarea) oder Fenchel (Foeniculum) Samen sammeln will, der nimmt einige Früchte ab.
Frühlingsblühende Polster nicht zurückschneiden
Blaukissen (Aubrieta) und Gänsekresse (Arabis) dürfen allerdings nicht mehr mit der Schere bearbeitet werden, denn in den Triebspitzen sitzen bereits die Blütenanlagen für die neue Saison.Die Stützen, die den hohen Stauden Halt gegeben haben, werden herausgenommen und gereinigt, damit sie in der nächsten Saison wieder einsatzbereit sind. Einige können auch Astern, die momentan noch als kompakter Busch stehen, stützen. Während der Blüte fallen vor allem die hohen Sorten leicht auseinander. Wenn sich die Triebe bereits geneigt haben, können sie nicht mehr aufgerichtet werden.
Unkräuter, die sich im Schatten der großen Staudenhorste durchsetzen konnten, müssen gründlich entfernt werden, damit sie sich vor dem Winter versamen können.
Teilung der Stauden
Man erkennt nach dem Rückschnitt gut, welche Stauden sich stark ausgebreitet haben und unbedingt geteilt werden sollten. Der Zeitpunkt dafür ist jetzt optimal, da die Pflanzen in ihrem Rhythmus kaum gestört werden. Dazu nimmt man die Pflanze mit der Grabegabel komplett auf und sticht den Ballen vorsichtig durch. Dann die Teilstücke mit der Grabegabel vorsichtig auseinander ziehen. Anschließend werden diese wieder gepflanzt. Durch die Teilung verhindert man, daß die Stauden im folgenden Jahr zu dicht stehen und sorgt für einen vitalen Wuchs. Stauden wie Sommerphlox, Indianernessel, Rittersporn, Sonnenbraut, Sonnenauge, Mädchenauge, Wieseniris und Margeriten lassen sich im Herbst gut teilen.So entstehen Stauden für den Kübel
Bei der Teilung fallen stets einige kleinere Ableger an, die man im Garten nicht mehr verwenden kann. Anstatt sie zu kompostieren, sollten Sie dieses Jahr einige davon in Pflanzgefäße setzen. Viele Stauden wie Bergenien, Funkien oder Astilben eignen sich hervorragend für die Topfkultur und verschönern im nächsten Jahr auch Balkon und Terrasse mit ihren Blüten. Achten Sie darauf, dass die Ableger, so klein sie auch sind, mehrere kräftige Wurzeln und mindestens eine gesunde Triebspitze haben. Anschließend werden die Ableger in frische Erde gesetzt und kräftig angegossen. Gut geeignet sind Mischungen aus je einem Drittel Kompost, Gartenerde und Sand. Oder verwenden Sie fertige Kübelpflanzenerde.
Als Starthilfe sollten Sie die Töpfe im ersten Winter regengeschützt stellen und vor Frost schützen. Dazu werden sie in einen Frühbeetkasten gestellt oder einzeln mit Jute oder Noppenfolie umwickelt (siehe auch bei uns: Winterschutz für Pflanzen). Sind die Pflanzen im Folgejahr richtig eingewachsen, trotzen sie dem Frost ohne weiteres (siehe auch bei uns: Stauden in Töpfen und Kübel).
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Text: UE-InRu / hausbautipps24.de