Wenn man bei seinem Hausbau das Parkett selbst verlegen will, so muß man sich erst einmal Gedanken über die möglichen Verlegemuster machen. Letztendlich entscheidet nämlich auch das Verlegemuster über die Wirkung eines Parkettfußbodens. Es gibt zahlreiche Varianten der Verlegemuster vom klassischen Ein-Stab-Parkett bis hin zur komplizierteren Flechtstruktur. Der Einrichtungsstil Ihres Hauses und die Raumgröße entscheiden, welches Verlegemuster am besten zum Fußboden in Ihrem Wohnraum passt. Das Verlegemuster wird in der Fachsprache Verband genannt.
Hier nun einige der bekanntesten Verlegemuster für den Parkettfußboden.
Der Schiffsboden-Verband
Dieses Verlegemuster wird auch wilder oder loser Verband genannt. Das Verlegemuster verwendet parallel verlegte Parkett-Elemente, deren Stöße versetzt, also in jeder Reihe am Ansatz verschoben, sind. Durch diese Maßnahme sollen die Planken auf einem Schiff nachempfunden werden.
Der englische Verband
Der englische Verband wird so aufgebaut, daß die Parkett–Elemente um die Hälfte versetzt parallel zueinander angeordnet. Ähnlich dem Schiffboden-Verband wird auch der englische Verband in eine Richtung verlegt. Die Ansatzstellen bilden dabei durchlaufende Linien, die jeweils eine Reihe überspringen, damit keine Kreuzfugen entstehen.
Der Oxford-Verband
Beim Oxford–Verband werden die Stäbe um zwei Drittel versetzt, ansonsten gleicht das Verlegemuster dem englischen Verband.
Das Fischgrätmuster
Eines der klassischen Verlegemuster ist das Fischgrätmuster. Es gibt davon Varianten als Doppel- und als Dreifach- Fischgrätmuster. Beim französischen Fischgrätmuster sind die Parkettstäbe beidseitig um 45° abgeschrägt; zwischen den Zopfreihen verläuft dadurch eine durchgehende Kopffuge.
Der Altdeutsche Verband
Der Altdeutsche Verband wird wie der englische Verband gelegt, jedoch jeweils in doppelter Ausführung nebeneinander. An den Kopfstößen verlegt man einen verkürzten und um 90° gedrehten Stab dazwischen. So entsteht ein Flechtmuster. Beim verwandten Burgunder Verband bilden zwei Stäbe den Zwischenraum.
Der Flechtboden
Beim Flechtboden entsteht die Flechtoptik dadurch, daß Formationen von parallel nebeneinander gelegten Stäben rechtwinklig zueinander gedreht werden. So entsteht auch ein Flecht-Boden mit Würfel, wenn um ein quadratisches Stück Parkett Stäbe in Längs- und Querrichtung und schief zueinander gelegt werden.
Parallel-Verband
Als Parallelverband bezeichnet man ein Parkett, bei dem die Stäbe auf gleicher Höhe parallel verlegt werden.
Leiterboden
Dieses Verlegemuster entsteht, wenn man eine Reihe parallel nebeneinander liegende Stäbe mit einer quer dazu liegenden Einzelreihe abwechselt. Dies ermöglicht es, zwei verschiedene Blick- und Laufrichtungen miteinander optisch zu kombinieren. Sie haben auch die Möglichkeit, durch die Nutzung zwei verschiedener Holzarten, die optische Qualität zu erhöhen.
Der Würfel-Verband
Beim Würfelverband werden einzelne Stäbe zu Quadraten zusammengefügt, deren Richtung abwechselnd um 90° versetzt wird. Die Länge des Stabes muß in diesem Falle zur richtigen optischen Wirkung mindestens das dreifache der Stabbreite betragen.
Das Tafelparkett, wird auch französisches Parkett genannt. Es ist das Königsmuster unter den Holzfußböden. Bei dieser Verlegeart werden geometrische Muster und Figuren aus Rauten und Sternen auf den Fußboden gezaubert. Ein Verlegemuster für anspruchsvolle Bauherren und handwerklich besonders begabte Verleger.
Parkett, speziell das Massivparkett, ist ein Fußbodenbelag aus Echtholz für die Verwendung in Innenräumen beim Hausbau. Das zu bearbeitende Holz, in der Regel Hartholz von harten Nadelhölzern, wird dazu in kleine Stücke gesägt und nach bestimmten Mustern, den sogenannten Verbänden, zusammengesetzt.
Das Parkett als Fußbodenbelag kann nach verschiedenen Kriterien eingeteilt werden. Grundsätzlich unterscheidet man das Massivparkett und das Fertigparkett.
Beim Massivparkett, das immer ein Echtholzparkett ist, kennen wir für die Verwendung beim Hausbau das Mosaikparkett, das Lamparkett und das Stabparkett. Allen gemeinsam ist die Exklusivität und das Wohlfühlen beim Wohnen auf Parkett.
Mosaikparkett
Ein Mosaikparkett kann besonders abwechselungsreich für die Gestaltung des Fußbodens eingesetzt werden. Es besteht aus 8 mm Vollholzbrettern mit einer Breite bis 25 mm und einer Länge bis 165mm. Die Parkettbretter sind auf ein Netz geklebt, haben keine Nut- und Feder- Verbindung und werden vollflächig verklebt. Das Parkett wird nach der Verlegung geschliffen und behandelt.
Lamparkett
Ein weiterer Holzfußboden, der eine besondere Gestaltung zulässt, ist das Lamparkett. Für das Lamparkett gelten die gleichen Verlegeangaben, wie für das Mosaikparkett. Die Parkettstäbe sind jedoch großflächiger, sie sind meist 10 mm stark haben eine Breite bis 50 mm und eine Länge bis 250 mm.
Stabparkett
Das Stabparkett ist das klassische Echtholzparkett, ein Parkett, das ewig hält. Die Parkettbretter haben umlaufend Nut und Feder und werden als Einzelstäbe in den Maßen 500 x 70 mm angeboten.
Ein Massivparkett ist beständig und wird meist älter als der Mensch, denn das Massivparkett kommt nicht selten auf eine Lebensdauer von über 100 Jahren. Parkett bietet Werte, die zählen.
Das Fertigparkett ist für den Hausbau mit viel Eigenleistungen besonders geeignet. Das 2-schichtige oder 3-schichtige Fertigparkett wird als ein günstiger Holzfußboden angeboten
Beim Fertigparkett sind die einzeln zu verlegenden Bretter aus Massivholz schon fertig versiegelt auf eine Trägerschicht aus billigerem Nadelholz aufgebracht. Dadurch können ganze Platten, mit Nut und Feder verbunden, verlegt werden.
Parkett ist für alle ebenen Untergründe beim Hausbau geeignet. Jeder Parkettboden mit einer Nutzschicht ab ca. 3,5 mm ist gut schleifbar. Bei einer Versiegelung mit Öl oder Wachs ist auch ein teilweises Nachbessern möglich, kleinere Beschädigungen kann man aber generell nur durch Abschleifen und Neuversiegeln des gesamten Parkettfußbodens beseitigen.
Das Parkett kann in lackierter, geölter oder roher Oberflächenausführung angeboten werden. Eine in mehreren Schichten lackierte Oberfläche des Massivparketts bietet einen glatten und elastischen Holzboden ohne Riefen und Strukturen.
Für ein geöltes Parkett werden natürlich gehärtete Öle verwendet. Ein geöltes Massivholzparkett begünstigt ein gesundes Raumklima und lässt das Naturprodukt als solches seine eigene Wirkung entfalten.
Wird das Massivholzparkett in rohem Zustand geliefert, so kann der Bauherr nach seiner Wahl die Oberfläche seines Fußbodens behandeln.
Für die optische Erscheinung eines Parkettfußbodens beim Hausbau ist auch die Art der Verlegung von Bedeutung. Auf der nächsten Seite stellen wir einige der Hauptverlegungsarten, die sogenannten Verbände, vor.
Die Tatsache, daß die Nutzung von Holz beim Hausbau einen positiven Aspekt im Bereich des Umweltschutzes verspricht, lässt immer mehr Menschen dazu kommen, in ihrem Hausbau ursprüngliche Verfahren, z.B. auch im Bereich der Fußböden, mit Holz zu verwenden. Massivholzdielen und Landhausdielen werden daher immer häufiger zur Erstellung von Holzböden im Hausbau eingesetzt.
Ein besonderer Anwendungsbereich ist auch beim ökologischen Hausbau die Erstellung von Holzfußböden. Dabei bieten sich insbesondere die Holzdielen als ökologisch hervorragend zu nutzender Fußbodenbelag an.
Als Holzdielen bezeichnet man Vollholzbretter in den unterschiedlichsten Längen, Breiten und Ausführungen. Der Dielenboden ist das Produkt der Aneinanderreihung dieser Holzbretter. Es gibt die Unterscheidung zwischen Massivholzdielen und den mehrschichtigen Landhausdielen.
Holzdielen werden meist aus einem Stück gefertigt. Sie sind entweder umlaufend oder nur an der Längsseite mit Nut und Feder versehen, wie zum Beispiel Hobeldielen. Holzdielen unterteilt man in hochwertige Dielen, die auch als Landhausdielen bekannt sind, mit vorbehandelten Oberflächen und die preiswerten, unbehandelten Hobeldielen, die meist aus Nadelholz, wie Kiefer, Lärche oder Fichte gefertigt sind.
Landhausdielen können auch konstruktiv beim Hausbau eingesetzt werden. Die aus Massivholzdielen angefertigten Dielen haben nämlich eine Doppelfunktion, sie sind tragendes Element und Oberfläche des Fußbodens gleichzeitig. Für die Herstellung der Landhausdielen benutzt man edle Hölzer bis hin zum Tropenholz.
Bei der Verlegung dieses Fußbodens muss man auf den vorhandenen Untergrund achten. Eine Holzdiele, egal ob es sich um Landhausdiele oder Hobeldiele handelt, die auf einer massiven Betondecke, ohne Estrich, errichtet wird, benötigt unbedingt Lagerhölzer, die auf dem rohen Boden liegen. Bei einem vorhandenen Estrich kann die Holzdiele mit hochwertigen Klebstoffen direkt auf den Estrich geklebt werden.
Massivholzdielen sind zwischen 15 und 21mm dick und machen deshalb schon aufgrund der Materialdicke einen relativ hohen Aufbau nötig. Die im Hausbau eingesetzten, gebrauchsfertigen, vorbehandelten Massivholzdielen sind recht teuer.
Wenn die Massivholzdielen abgenutzt sind, kann man sie durch Abschleifen wieder in einen neuwertigen Zustand versetzen. Da die Holzdielen auf Feuchtigkeit reagieren können, sollten sie mit Öl oder Wachs behandelt werden um die Feuchtigkeitsschwankungen innerhalb der Raumluft auszugleichen.
Die Massivholzdielen mit vorbehandelten Oberflächen spricht man von Landhausdielen. Landhausdielen müssen eine vorgeschriebene Holzfeuchte aufweisen, um den entsprechenden Gütestandard zu erreichen. Dadurch wird ein garantiert fugenfreier Holzboden errichtet. Landhausdielen gibt es vornehmlich in den Holzarten Eiche, Lärche, Fichte, Kiefer, Ahorn, Buche und Birke.
Ein Fußboden aus Landholzdielen oder Hobeldielen ist eine Alternative für anspruchsvolle Bauherren.
Ein Furnierboden wird beim Hausbau als eine, meist aus finanziellen Gründen gefundene, Zwischenlösung zwischen Parkett und Laminatboden bei der Erstellung von Fußböden eingesetzt.
Furnierböden, oft auch als Furnierparkett bezeichnet, ist ein Fußbodenbelag, der als ein Kompromiss zwischen dem teuren Parkett und dem preisgünstigeren Laminat zu bewerten ist.
Aufbau des Furnierbodens
Der Furnierboden ist aus 3 Schichten aufgebaut. Eine Trägerplatte aus Holzwerkstoff, meist eine hochverdichtete und gegen Feuchtigkeit imprägnierte Faserplatte (HDF), bildet die druckfeste Mittelschicht.
Als Nutzschicht dient ein Furnier aus Echtholz. Da diese Nutzschicht sehr dünn ist (weniger als 2 mm), muss sie durch eine hoch strapazierfähige und abriebfeste Versiegelung geschützt werden. Es ist allerdings nicht möglich, diese Schicht, wie beim Parkett, aufzuarbeiten.
Die dritte Schicht bildet die untere Schicht, die als Gegenzug eingesetzt wird und mit einer feuchtigkeitsabweisenden Rückseite versehen sein sollte.
Kostenersparnis durch Furnierböden
Wer einen exklusiveren Hausbau erstellt, trotzdem Kosten verringern will, kann den Furnierboden für die Erstellung seines Fußbodens einsetzen. Genau wie beim Parkettfußboden sieht man nämlich beim Furnierboden echte, natürliche Oberflächen. Der Unterschied zwischen Parkettfußboden und Furnierparkett liegt vor allem in einer dünneren Nutzschicht.
Dies hat den Vorteil, daß die Verwendung exklusiver Holzoberflächen, wie Palisander oder Teakholz möglich ist, was wegen des Preises und der Verfügbarkeit des Rohstoffes beim Parkett aus Echtholz fast ausgeschlossen ist. Der Einsatz von Edelholz-Furnieren für den Furnierboden ist gegenüber dem Parkett also eine Möglichkeit, mit der die natürlichen Ressourcen der Edelhölzer wesentlich geschont werden.
Wie die anderen Holzfußböden auch, sind auch Furnierböden umlaufend mit Nut und Feder versehen. Furnierböden sollten ausschließlich schwimmend verlegt werden. Man verleimt sie mit Nut und Feder, sodaß die einzelnen Elemente zu einer zusammenhängenden Platte zusammengefügt werden. Eine ausreichende Dehnungsfuge von 10 – 15 mm im Abstand zu den Wänden und anderen senkrechten Bauteilen sollte immer freigelassen werden.
Wer bei seinem Hausbau die optische Wirkung eines echten Parketts zu einem günstigen Preis erzielen möchte, für den sind bei der Gestaltung der Fußböden das Furnierparkett die richtige Entscheidung.
Holzpflaster ist ein Fußbodenbelag, der beim Hausbau nicht so häufig eingesetzt wird. Das Holzpflaster besteht aus Holzklötzen, die zu einer gepflasterten Fläche zusammengefügt werden. Das Holzpflaster wird aus scharfkantigen, nicht imprägnierten Holzklötzen, hergestellt.
Das Besondere im Gegensatz zum Parkett ist, daß das Holzpflaster so zu einer gepflasterten Fläche verlegt wird, dass eine Hirnholz- (Stirnholz-) oberfläche als Lauffläche dient. Hierdurch wird der Fußboden besonders strapazierfähig und belastbar.
Das für das Holzpflaster verwendete Hirnholz (Stirnholz) ist geschnittenes Holz, das entsteht, wenn man Holz quer zur Faser durchschneidet. Durch diesen Schnitt sind die Jahresringe erkennbar. Da die Kapillaren des Holzes durchtrennt sind, kann die Feuchtigkeit leichter in das Hirnholz (Stirnholz) eindringen. Das Holz nimmt dadurch sehr viel Nässe in sich auf und quillt stark.
Hirnholz – Holzpflaster kann viel mehr Druck aushalten, als in Faserrichtung geschnittenes Holz. Sein natürliches Wachstum und die Struktur des Holzes verleihen dem Fußboden aus Holzpflaster den besonderen Pfiff.
Holzpflaster ist ein rustikaler Fußboden, dessen Einsatz beim Hausbau allerdings beschränkt ist. Die Fasern stehen senkrecht (Hirnholz) und haben daher eine besondere Widerstandsfähigkeit gegen Abnutzung und Eindrücke.
Wie bei allen Holzfußböden ist auch beim Holzpflaster eine möglichst gleichbleibende Luftfeuchtigkeit im Raum sehr wichtig. Eine konstante Raumtemperatur von 21° und eine Luftfeuchtigkeit von 55% muss beim Hausbau geschaffen werden, um die äußerliche Form des Holzpflasters nicht zu verändern (z.B. durch Fugenbildung).
Holzpflaster wird hauptsächlich aus heimischen Hölzern wie Kiefer, Fichte, Eiche oder Lärche hergestellt.
Die Klötze für das Holzpflaster werden beim Hausbau in verschiedenen Größen benutzt. Die gängigsten Abmessungen der Klötze in mm sind:
Höhe = 22, 25, 30, 40, 50, 60, 80
Breite = 40 - 80
Länge = 40 – 120
Die Vorteile des Holzpflasters als Fußboden liegen auch in seinen technischen Fähigkeiten begründet. Das Brandverhalten ist als sehr gut zu bezeichnen. Da das einzelne Klötzchen des Holzpflasters an fünf seiner sechs Flächenseiten luftdicht abgeschlossen ist, kann auf der sechsten Seite, der Oberflächen-Laufseite bei Feuereinwirkung lediglich eine geringe Verkohlung eintreten. Brandschäden beschränken sich deshalb auf eine leichte Verkohlung der Oberfläche mit geringer Tiefenwirkung.
Holzpflaster ist auch ein sehr wirtschaftlicher Fußboden. Auch hohe Beanspruchungen führen bei Holzpflaster nur zu geringen Verschleißerscheinungen. Die Anschaffungskosten sind im Zusammenhang mit der nahezu unbegrenzten Lebensdauer, den Möglichkeiten zur Energieeinsparung und dem Wohlbefinden des Nutzers zu sehen. Die verschleißabhängigen Folgekosten sind vergleichsweise gering. Beliebig große Teilflächen sind bei Bedarf auswechselbar.
Es muß allerdings ausdrücklich darauf hingewiesen werden, daß Fußböden aus Holzpflaster nicht mit Wasser behandelt werden dürfen. Für die Nutzung beim Hausbau scheiden daher alle Nassräume aus. An stark benutzten Flächen kann man den Fußboden mit Bohnerwachs schützen.
Die Verwendung von Holzfußböden beim Hausbau ist ein Beitrag zum Schutz der Umwelt, denn Holz ist der einzige nachwachsende Rohstoff, dessen Produktion die Umwelt nicht belastet.
Ganz im Gegenteil, in ihrer Wachstumsphase entziehen die Bäume der Atmosphäre eine beträchtliche Menge Kohlendioxyd. Gleichzeitig geben sie Sauerstoff ab. Ihr Holzfußboden sorgt also in seiner „Produktionszeit“ für eine Verringerung der Umweltbelastungen.
Die europäischen Wälder werden nachhaltig bewirtschaftet, was bedeutet, daß jährlich nicht mehr Holz, auch für Holzfußböden, geschlagen wird, als wieder nachwächst. Die Holzvorräte in Europa sind daher in den letzten Jahrzehnten gewachsen und auch die Waldfläche hat sich deutlich vergrößert.
Egal, ob es sich um edles Holzparkett oder preiswerte Hobeldielen handelt, Holzböden vermitteln immer eine warme, gediegene Atmosphäre. Holz ist ein Naturprodukt, ein Holzfußboden verfügt daher auch über alle Vorzüge, die Naturprodukte aufweisen können.
Holzfußböden kann man nach ihrer Verwendung im Hausbau und nach ihrer Dicke in vier verschiedene Gruppen einteilen, in
- die Dielenböden (bis 20 mm dick),
- das Parkett (2,5 – 3,6 mm dick),
- den Furnierboden (0,6 mm dick) und
- das Holzpflaster (bis 80 mm dick).
Dielenböden gehören zu den beständigsten Bodenbelägen. Sie haben jedoch den Nachteil, dass durch natürliche Veränderungsprozesse kleine Unebenheiten, Risse und Spalten auftreten können. Darin kann sich Schmutz ansammeln. Dieser Schmutz ist meist ohne großen Aufwand entfernbar, so daß man sagen kann, dass alle Holzböden relativ pflegeleicht und für Allergiker geeignet sind.
Echtes Parkett ist ein Gestaltungsmittel für den gehobenen Hausbau. Es ist ein empfindlicher Holzfußboden, der regelmäßig abgeschliffen werden muss und versiegelt wird. Ein Parkettfußboden ist sehr schwer zu verlegen und daher auch nicht billig. Holzböden in guter Qualität sind nie zu Niedrigpreisen erhältlich und rentieren sich daher erst auf die gesamte Lebenszeit des Holzfußbodens gesehen.
Dielenböden sind Holzfußböden, die sich nicht für Feuchträume (Bad und WC) eignen, dort sollten sie nicht verlegt werden. Ansonsten kann man einen Holzfußboden überall beim Hausbau verwenden. Selbst die farbige Behandlung von Fußböden kann ohne Probleme erfolgen.
Obwohl jeder Holzfußboden seine besonderen Vor- und Nachteile hat, gibt es auch eine Gemeinsamkeit für alle Holzfußböden: das Holz arbeitet, es bewegt sich, es ändert sein Volumen durch die Feuchtigkeitsschwankungen des jeweiligen Raumes. Die Hersteller von Holzfußböden haben sich durch vorbeugende Maßnahmen bei der Herstellung der Holzfußböden auf diesen Nachteil eingestellt, man muss jedoch dafür auch die Verlegeanweisungen der Hersteller strengstens beachten.
Grundsätzlich muss das Material für den Holzfußboden mindestens zwei bis drei Tage in dem Raum untergebracht werden, in dem der Holzfußboden auch verlegt wird. Bei der Verlegung selbst sollten Sie darauf achten, den Holzfußboden möglichst schwimmend zu verlegen und zu allen Wänden eine Dehnungsfuge von 10 – 15 mm zu belassen.
Ideale Bedingungen für den Holzfußboden sind gegeben, wenn die relative Luftfeuchtigkeit im Haus zwischen 50 und 60 % beträgt.
Die Bewegung des Holzfußbodens kann man auch dadurch minimieren, daß man möglichst kleine Holzelemente verwendet, da diese vollflächig verklebt werden und damit kaum noch Bewegungen des Fußbodens möglich sind.
Mit einem SisalTeppich oder einem Kokosteppich bringt man ein wenig Exotik in den Hausbau. Bei einer ökologischen Bauweise kann man jedoch an diesen Fußbodenbelägen nicht vorbeigehen.
Was ist Sisal?
Sisal ist eine Agavenart. Sie wächst in den Trockengebieten im Hochland von Mexiko. Aus den Blättern der Sisal-Agave werden die Sisalfasern gewonnen. Dafür werden die untersten Blätter der Agave alle drei bis vier Jahre abgeschnitten. Die Blattgewebeteile werden entfernt und die übrig bleibenden Fasern werden gewaschen und getrocknet. Danach werden die Fasern zu Garnen der unterschiedlichsten Stärke versponnen, um sie für die Herstellung von Bodenbelägen zu verwenden.
Sisalgarne finden allerdings nicht nur für die Herstellung von Sisalteppichen Verwendung sondern auch für die Produktion von Seilen und Tauen.
Die Sisalfaser hat im Rohzustand eine fast weiße Farbe. Durch Einfärbungen mit Naturfarben werden die allseits bekannten bunten Sisalteppiche und Teppichböden hergestellt.
Die Sisalagaven werden heute vorwiegend in Brasilien, China und Tansania angebaut, also in den Niedriglohnländern in Asien, Südamerika und Afrika. Sie werden häufig bereits in den Herstellungsländern gefärbt, versponnen und zu Sisalteppichen verarbeitet. Die Sisalfasern sind mit ca. 70-100 cm wesentlich länger als Kokosfasern. Sie lassen sich durch ihre Länge sehr gut maschinell verspinnen und man erzielt damit eine hohe Reißfestigkeit.
Sowohl Kokos als auch Sisalfasern sind hygroskopisch, d.h. je nach Raumfeuchtigkeit kann sich die Faser dehnen oder zusammenziehen. Man muß bei ihrer Verwendung als Fußboden im Hausbau auf diese Tatsache Rücksicht nehmen. Kokos dehnt sich bei Feuchtigkeitsaufnahme aus, während Sisal schrumpft und umgekehrt. Aus diesem Grunde sollten Sisalteppiche vollflächig verklebt werden.
Sisalteppiche sind für die Anwendung als Fußbodenbelag beim Hausbau gut geeignet, sie haben keinen Eigengeruch und sind daher relativ geruchsneutral. Aufgrund ihres normalen Wachstums in den Trockengebieten der oben genannten Länder ist bei der Aufzucht die Verwendung von Pestiziden zur Verhütung von Schimmel u.ä. nicht erforderlich. Damit sind Schadstoffbelastungen der Raumluft durch Rückstände von Pestiziden in einem Sisalteppichboden annähernd ausgeschlossen. Bei der Verlegung sollte man aber, um die Reinheit des Sisalteppichs nicht zu gefährden, nur schadstoffarmes oder schadstofffreies Klebematerial benutzen.
Die Vorteile für einen Fußboden aus Sisalteppich kann man so zusammenfassen:
Er ist antistatisch, feuchtigkeitsbeständig, verschleißfest, leicht zu reinigen, vielseitig verwendbar, immun gegen Mottenfraß, in der Regel frei von Schadstoffen, er eignet sich für Räume mit Fußbodenheizung, er ist rollstuhlgeeignet und außerordentlich widerstandsfähig. Er hat also alle Vorzüge eines modernen ökologischen Hausbaus.