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Schneiden von Bäumen und Sträuchern

ApfelGarten / Gartenpflege:  In allgemeinen richtet sich der richtige Schnitt nach dem Alter der Bäume und Sträucher, ob ein Erziehungsschnitt nötig ist, der Obststrauch ausgelichtet werden muss oder zum Beispiel der alte Apfelbaum im Garten einen Verjüngungsschnitt braucht. Dazu gehört auch die anschließende Wundbehandlung: Schnittstellen, die größer als 3cm sind, bieten Krankheitserregern eine ideale Angriffsfläche. Deshalb: Immer mit Wundbalsam verschließen!

Kleine Orientierungstabelle - Wann sollen welche Bäume geschnitten werden?


Sorte / Monat   3  5  6  7 9  10 11  12 
 Apfel   x  x                
Birne
  x          x        
 Pflaume    x                  
 Zwetschge    x        x          
Kirsche
             x        
 Pfirsich            x x        
Beerenobst     x  x        x  x        
Himbeere                 x        
 Brombeere      x                
 Wein            x  x        

Der winterliche Obstgehölzschnitt kann bei Temperaturen über minus 5°C durchgeführt werden und sollte spätestens im März zu Ende gebracht werden. Es ist darauf zu achten, daß auch alle kranken und abgestorbenen Triebe bis ins gesunde Holz zurückgeschnitten werden. Der fachgerechte Obstgehölzschnitt ist die wichtigste Maßnahme zur Gesunderhaltung und für einen guten Ertrag.
 
Ein häufiger Fehler ist das starke Nachschneiden bei jungen Bäumen, die im Vorjahr ein unerwünscht starkes Triebwachstum zeigten und keine Früchte trugen. Dies ist aber meist auf einen zu starken Schnitt im Vorjahr zurückzuführen. Jeder weitere Schnitt regt aber wiederum das Triebwachstum an und schiebt damit auch den Ertragsbeginn weiter hinaus oder verringert den Ertrag. Solche Bäume sollten statt dessen sparsam geschnitten werden. Nur Konkurrenztriebe und nach innen wachsende Triebe werden herausgeschnitten. Ansonsten sollte man den Baum zur Ruhe kommen lassen.

Zur Verminderung des Triebwachstums und Anregung zur Blütenbildung können die Langtriebe in die Waagerechte gebunden werden.

Hinweis: Falls Sie Ihren Obstbaum veredeln möchten und einjährige kräftige Triebe, so genannte Reiser, eingelagert haben, ist dafür die beste Zeit im April. Dann können Sie auch Johannisbeeren, Himbeeren und Brombeeren durch Absenker oder Ableger vermehren. (siehe zum Thema: Selbst vermehren – für jede Pflanze die richtige Methode)

ForsythieForsythien, auch Goldglöckchen, Goldflieder oder Goldweide genannt, bringen mit ihren intensiv gelben Blüten noch winterkahle Gärten schon früh zum Leuchten. Die Anspruchslosigkeit der Pflanzen ermöglicht auch unerfahrenen Hobbygärtnern einen schnellen Erfolg. Forsythien sind winterhart, benötigen aber einen sonnigen bis halbschattigen Standort und wachsen am besten in feuchtem, wasserdurchlässigem Boden, der nicht zu kalkhaltig sein darf. Da der Strauch flach wurzelt, erträgt er auch die Konkurrenz älterer Bäume. Forsythien sehen auch in Heckenform gezogen gut aus. Die Pflanzen dürfen allerdings nicht zu eng stehen. Ausgewachsen erreichen sie eine Höhe von etwa vier Meter und eine Breite von zirka drei Meter.

Wie wird Forsythie geschnitten?

Damit die Pflanzen jedes Jahr aufs Neue kräftig blühen und als Hecke auch gut erzogen aussehen, ist folgendes zu beachten: Forsythien sollten direkt nach der Blüte zurückgeschnitten werden. Die alten vier- bis fünfjährigen Äste und die neuen, dünnen Triebe werden kurz über dem Boden gestutzt. Nur die kräftigen jungen Bodentriebe aus dem Vorjahr bleiben stehen. Diese Triebe bilden im Sommer Seitenzweige aus, die im nächsten Frühjahr blühen.
Mehr Infos zu Winterblüher hier bei uns.

Hinweis: Einfach ist auch die Vermehrung. Im zeitigen Frühjahr oder im Juli fallen beim schneiden der Forsythien noch grüne, etwa 20 Zentimeter lange Stecklinge an. Man steckt diese zu drei Viertel in mit Erde gefüllte Töpfe. Nach der Bewurzelung können sie dann in den Garten ausgepflanzt werden.

Die Schein - Zypresse (Chamaecyparis lawsoniana 'Intertexta') ist bekannt für kräftigen Austrieb und Zuwachs. Sie ist also bestens als Hecke geeignet und kann auf der Höhe von 1,50 m geschnitten werden. Das bedeutet zweimaliger Schnitt pro Jahr. Die Wunden brauchen nicht verstrichen werden, die Pflanze schließt selbst die offenen Leistungsbahnen. Nach dem ersten Austrieb ist ein idealer Schnittzeitpunkt, da dann die Schnittstellen durch den zweiten Austrieb wieder verdeckt werden. Auch wenn die Hecke um 50 cm gestutzt wird, werden sich auch ohne regelmäßigen Rückschnitt erneut Spitzentriebe bilden, die nach zwei bis drei Jahren wieder geköpft werden müssen.

Hinweis: Von der Kettensäge ist aus optischen Gründen abzuraten. Ein Astkneifer schneidet glatt und ist gezielt anzusetzen. Die Astspitzen werden mit der Hand- oder Heckenschere formiert.

BuchsBuchsbaum ist wahrscheinlich eine der bekanntesten -beschneidungsfreudigsten- Gewächse. Man kann nicht viel falsch machen und sie einfach in die gewünschten Formen schneiden. Dafür werden im Handel viele verschiedene Drahtgitterfiguren angeboten.

Je nach Buchsbaumsorte können Sie sogar versuchen, ältere Pflanzen zurückzuschneiden. Dabei gehen Sie entweder scheibchenweise vor oder der Buchs wird radikal auf  rund 25 cm Resthöhe zurückschneiden. Viele Sorten treiben schnell wieder von der Basis her aus und im August ist die Hecke wieder dicht belaubt. Mit so einem radikalen Schnitt sollte eine gezielte, stickstoffbetonte Düngung einhergehen. Kompost (siehe auch bei uns Was kann auf den Kompost?), Stallmist, Oscorna oder auch mineralische Dünger sollten in den Boden eingearbeitet werden, da Buchsbaum zu den nährstoffbedürftigen Gehölzen zählt.
Hinweis: Buchsbaum kann im August durch Stecklinge, im Freien an einer schattigen Stelle im aufbereitetem Gartenboden bewurzelt werden. Der Boden sollte locker und leicht gedüngt sein; der pH-Wert 5,5 betragen. Ein Netz schützt dabei vor Sonne und verringert die Verdunstung. In Folientunneln sind die Erfolge sicherer als im Freiland.

Aber auch durch Teilung lässt sich der Buchs vermehren: Dazu wird die Pflanze ausgegraben und mit einem Spaten geteilt. Wurzeln und Triebe stark zurückschneiden und neu pflanzen.

Rotbuchen sind sehr schnittverträgliche Gehölze. Sie eignen sich also hervorragend als Hecke. Gerade im Winter bietet es sich an, breite und zu hohe Pflanzen zurück zu schneiden. Allerdings wird bei einem zu sehr kräftigen Rückschnitt, zunächst ein verzögerter und auch unregelmäßiger Austrieb im nächsten Jahr erfolgen. Spätestens der Johannistrieb schließt dann aber eventuelle Lücken in der Hecke wieder. Achten Sie darauf, eine Hecke oben schmaler zu schneiden als unten.

Hinweis: Eine gezielte Düngung der Rotbuche im Frühjahr ist anzuraten, um den Austrieb zu fördern. Dazu bietet sich organischer Dünger an.

Das Mandelbäumchen

MandelbaumNach der Blüte wird das Mandelbäumchen radikal zurückgeschnitten, das heißt alle Zweige, die geblüht haben, werden ganz abgeschnitten. Das sieht zunächst schlimm aus, aber im Laufe des Sommers bilden sich neue Zweige, die im nächsten Jahr kräftig blühen. Außerdem verhindert man so, dass das Mandelbäumchen von der gefürchteten Spitzendürre, einer Pilzkrankheit, befallen wird.

Hainbuchen zählen zu den klassischen Heckenpflanzen. Junge, frisch gesetzte Heckenpflanzen sollen erwartungsgemäß möglichst bald zu einer dichten Hecke werden. Voll belaubt bis zum Boden, bietet eine Hainbuchenhecke, Schutz vor Lärm, Staub und vor den Blicken Neugieriger. Dieses erreicht man am schnellsten durch starke Rückschnitte, um die Verzweigungen zu fördern.

Der richtige Schnitt

Nach dem Pflanzen sollte man die längeren unverzweigten Spitzen wenigstens um die Hälfte zurückschneiden, damit auch diese sich verzweigen. Bei jungen Heckenpflanzen, die buchstäblich noch erzogen werden müssen, ist in den ersten zwei bis drei Jahren ein laufender Schnitt unumgänglich. Noch ist die Hecke locker. Um sie dicht zu bekommen, wird jeder nach außen und oben wachsende Trieb mehrfach im Jahr eingekürzt, lange bevor das gedachte Außenmaß der Hecke in Höhe und Breite angenommen ist.

Junge Hecken sollen also möglichst oft und kräftig beschnitten werden. Ältere Hecken bieten den Singvögeln beliebte Nistgelegenheiten. Eine alte Hecke sollte man nicht vor dem Ausschlüpfen der Jungen, Ende Juli bis Anfang August, schneiden. Hat man im August geschnitten, lässt man die Pflanzen bis zum Frühjahr in Ruhe und bringt die Hecke dann, wenn nötig, kurz vor dem Austrieb auf die gewünschte Form.

LigusterDen Liguster schneiden Sie nach der Blüte und notfalls nochmals im August/September, wenn er sehr stark wuchert. Als Hecke geschnitten, sollte Liguster eine konische Form haben, also oben schmaler als unten sein, damit genügend Licht auch in den unteren Bereich kommt. Ist dies nicht der Fall, verkahlt die Hecke im Laufe der Jahre.

HortensieWie werden Hortensien geschnitten?

Anfang August bis Mitte September sind die Knospen im Pflanzenmaterial angelegt und die Hortensien gehen über die Vorruhe in die Hauptruhe über. Nach diesem Zeitraum sollten keine Schnittmaßnahmen durchgeführt werden, da sonst die Knospen und damit die Blüten für das Folgejahr entfernt werden. Die Pflanzen sind nach der Blüte zu schneiden, zu einem Zeitpunkt, an dem die Pflanzen am alten Holz neue Triebe bilden. Dabei werden nur die abgeblühten Triebe bis über die Neuaustriebe zurückgeschnitten. Neben den Trieben aus dem alten Holz, bilden Hortensien auch vom Erdboden aus immer wieder neue Triebe. Ältere Pflanzen können zur Verjüngung nach der Blüte stark zurückgeschnitten werden, falls nötig auch bis kurz über dem Boden. Allerdings muss dann im Folgejahr auf Blüten verzichtet werden.

Jasmin

Jasmin - Sträucher auch Philadelphus genannt, gehört zu den Frühsommerblühern. Ein Rückschnitt nach der Blüte, bis Mitte Juli, führt nur noch zu einem sehr schwachen Durchtrieb. Das gilt insbesondere für das "Auf-den-Stock-setzen" der Gehölze. Ältere Pflanzen treiben dann eventuell auch gar nicht mehr aus. Ein starker Rückschnitt ist also zu vermeiden, da die von der Mitte der Gehölze ausgehende Verzweigung typisch für Aufbau und Austrieb der Philadelphus-Art ist.

Mäßiges Auslichten im Winter auf die Hälfte der Strauchhöhe, ist die richtige Maßnahme. Dabei kann gut auf vorhandene jüngere Triebe, die vom bogig überhängenden, älteren Holz nach oben wachsen, abgeleitet werden.

Walnussbäume werden möglichst im August geschnitten. Zu dieser Jahreszeit tritt aus den Schnittwunden nur wenig Saft aus und die Wunden verheilen noch vor dem Winter. Wenn ein Winterschnitt erfolgen soll, ist der Schnitt von Mitte Dezember bis Mitte Januar zu wählen, da Walnüsse dann nicht bluten. Schnittstellen werden nicht verstrichen.

Walnussbäume zählen zu den starkwachsenden Bäumen und benötigen ausreichend Standraum. Deshalb hilft ein Einkürzen der Seitentriebe nur kurzfristig. Der Baum reagiert darauf mit starkem Austrieb im nächsten Jahr. Sinnvoll ist ein Auslichtungsschnitt, bei dem einige Kronenäste bis zum Stamm entnommen werden. So kann im Laufe der Jahre eine lockere Krone aufgebaut werden.

Wenn die Stammverlängerung und einige Seitenäste beschnitten werden sollen, empfiehlt sich ein Ableitungsschnitt. Dabei wird der jeweilige Trieb auf einen schwächeren Seitentrieb zurückgeschnitten, der dann die Funktion der ehemaligen Spitze übernimmt. Bilden sich dort im nächsten Jahr mehrere Triebe, werden diese bis auf den vorgesehenen Leittrieb entfernt.

BlauregenBlauregen und Goldregen hier mehr. Diese starkwüchsigen Kletterpflanzen (bis 10 m Pflanzenlänge) müssen sofort nach der Pflanzung bis auf nur wenige Augen stark zurückgeschnitten werden. Ein sogenannter Pflanzschnitt. Nur dann setzen die Pflanzen schon nach zwei bis drei Jahren Blüten an. Ohne Rückschnitt bringen sie erst nach mehreren Jahren Blüten hervor. Nach der Pflanzung wird mit feuchter, humoser Erde leicht angehäufelt, dann treiben die Augen leichter aus.

Beim Rückschnitt ist Vorsicht geboten. Sie könnten dabei unbewusst die blütenbildenden Triebe entfernen, denn Blauregen blüht am mehrjährigen Holz. Daher beim Rückschnitt keine kosmetischen Maßnahmen an jungen oder einjährigen Trieben durchführen, sondern bei Bedarf eher auf Leittriebe bis ins mehrjährige Holz auslichten. Blauregen verträgt zur Verjüngung auch einen starken Rückschnitt auf 40 bis 50 cm.
Hinweis: Sollte ein alter Blauregen nicht blühen, versuchen Sie einen beherzten Rückschnitt. Schonen Sie in den kommenden Jahren die neuen Triebe, dann dürfte nach zwei bis drei Jahren eine Blüte eintreten. Gegen die pflanzeneigenen Gegebenheiten, Sämlingsvermehrung, Art oder Sorte mit später Blüte, können Pflegemaßnahmen wie ein Rückschnitt natürlich nur wenig ausrichten.

Der Sommerflieder (Buddleja davidii) gehört zu den wüchsigen sommerblühenden Sträuchern, der jedes Jahr lange überhängende Triebe bildet. Soll die kompakte Strauchform erhalten bleiben, ist ein Rückschnitt erforderlich. Der Sommerflieder blüht am neuen Holz und kann daher jährlich im Frühling, beim Aufbrechen der Knospen, auf niedrig bleibende Äste kräftig zurückgeschnitten werden. Benötigt ein älteres, zu hoch gewachsenes Exemplar einen Verjüngungsschnitt, können alle Sprosse recht nahe der Basis geschnitten werden. Eine Schnittmaßnahme im Spätsommer, Herbst oder Winter sowie ein Entfernen von Blütenständen ist nicht erforderlich.

Immergrüne Nadelgehölze wie Koniferen werden in der Regel im Spätsommer zurückgeschnitten. Sie sollten den Schnitt an einem trüben Tag durchführen, damit die freigelegten Astpartien nicht sofort der prallen Sonne ausgesetzt sind. Achten Sie beim Auslichten und Zurückschneiden immer darauf, dass die typische Gestalt des Gehölzes erhalten bleibt. Vor allen Dingen darf die Spitze nicht ausgeschnitten werden, weil die Pflanze ansonsten leicht aus der Form gerät. Sollte ein starker Rückschnitt notwendig sein, ist zu empfehlen, diesen auf mehrere Jahre zu verteilen. Nur so ist gewährleistet, dass das Nadelgehölz die Schnittmaßnahme unbeschadet übersteht. (andere Immergrüne)

AzaleeIhre wunderschönen Azaleen sind zu groß geworden und müssen leider geschnitten werden?

Wenn es notwendig ist, werden Azaleen gleich nach der Blüte zurück geschnitten. Im Laufe des Sommers/Herbstes legen sie ihre Blütenknospen für das nächste Jahr an. Deshalb niemals im Winter schneiden. Achten Sie beim Rückschnitt darauf, dass ihre natürliche Form erhalten bleibt. Treten Sie beim Schneiden öfter mal einen Schritt zurück und betrachten Sie ihr Werk, denn wenn ein Ast erst mal ab ist, dann ....
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Quelle: Gartenmonat.de/Pressemeldung der Landwirtschaftskammer NRW/OBI.de