Primeln zum Saisonstart
Garten / Garten im Frühjahr: Wer im Herbst keine oder zu wenig Zwiebeln gepflanzt hat und im Frühjahr doch etwas Frühling in den Garten zaubern will, für den eignen sich am besten die sogenannten Saisonblüher, die jedes Jahr erneuert werden können und müssen. Dazu gehören Primeln, Stiefmütterchen, Bellis (Gänseblümchen), Hornveilchen, Cinerarien, Ranunkeln, Krokusse, Narzissen, Tulpen und Traubenhyazinthen.Beim Einkauf der Pflanzen sollten Sie besonders darauf achten, dass ihr Laub kräftig und grün ist und genügend neue Knospen vorhanden sind. Sie sollten die Pflänzchen unbedingt auch austopfen und schauen, ob die Wurzeln weiß und gesund sind, keinesfalls sollten sie braun oder gar faulig sein.
Bevor man die Pflanzen setzt, sollten Sie sie "auslegen", d.h. dorthin stellen, wo sie später gepflanzt werden sollen. So bekommen Sie einen Eindruck vom Gesamtbild. Pflanzen Sie immer in Gruppen, mit ungeraden Zahlen an Pflanzen, und achten Sie auf Farbe, Höhe, Wuchsform und Abstand zueinander. Höhere Pflanzen gehören nach hinten oder in die Mitte. Besonders schön sind Farbwiederholungen.
Beim Pflanzen darauf achten, dass das Erdloch jeweils 1,5 mal so groß ist wie der Wurzelballen und dass die Pflanze nicht tiefer in der Erde steht als vorher im Topf. Sehr wichtig: Nach dem Einpflanzen gut angießen!
Später sollten Sie nicht mehr hacken, sondern nur noch Unkraut jäten. Hacken beschädigt die feinen frischen Wurzeln der Pflanzen.
Primeln
Primeln waren bei den Römern die Ersten des Frühlings, der erste Frühlingsbote. Primula leitet sich von Primus ab, der Erste. Nun haben die Römer mit Sicherheit auch Schneeglöckchen, Krokus, Leberblümchen und Winterling gekannt. Aber erst die Primeln bedeuteten für sie offenbar den Beginn des richtigen Frühlings.Sie gehören zur großen Familie der Primulaceae (Primelgewächse) und sind im Frühjahr wegen ihrer leuchtend bunten Blüten sehr beliebt. Nicht nur, dass Primeln mit ihren frischen Farben Laune auf den Frühling machen. Viele Sorten gehen mit der Mode: So kleiden sie sich trendgemäß auch in warme Lachstöne und blicken mit verschmitztem Lächeln in den meist gelben Blütenaugen in die Runde. Gefüllte Blüten verleihen vor allem der Sorte ´Rosi´ jenen Hauch Romantik, den ein Strauß Moosrosen verströmt - und sehen ihm auf den ersten Blick auch verblüffend ähnlich.
Für Liebhaber alter Sorten ist in gutsortierten Gärtnereien eine englische Besonderheit zu finden, die Primula Victoriana ´Gold Lace´. Die kleinen schwarzgelben Blütenköpfe sitzen auf langen Beinen. Sie wirken so ungewöhnlich exotisch, dass man bei ihrem Anblick erst nicht an Primeln denkt. Nebst den klassischen Farbpaletten in Weiß, Gelb, Rosa, Rot und Blau gibt es jedes Jahr auch Modefarben.
Die meisten von ihnen werden nach der Blüte weggeworfen. Einige aber kann man weiter kultivieren. Allerdings blühen sie im zweiten Jahr oft nicht mehr so prächtig wie im ersten.
Als Topfpflanzen werden vor allem die Sorten ´Gessi´, ´Salome´, ´Tiara´, ´Titan´, ´Trent´ und ´Eblo´ angeboten. Die Primula kewensis, eine Kreuzung mit gelben Blütenquirlen, die einjährige Fliederprimel (Primula malacoides), die Becherprimel (Primula obconica), die Chinesenprimel (Primula praenitens)und die Kissenprimel (Primula vulgaris). Kissenprimeln sind ausdauernd und können nach der Blüte in den Garten gepflanzt werden.
Naturliebende Romantiker jedoch suchen in den Gärtnereien nach Primula officinalis - der Schlüsselblume. Auch hier gibt es längst Sorten mit besonders großen Blüten und unterschiedlichen Gelbtönen. Gemeinsam mit Steingartenpflanzen und Kräutern verwandeln sie jedes Gefäß in eine natürlich wirkende Miniaturlandschaft. Ist ihr Auftritt im Blumentopf beendet, begründen sie gerne den Anfang einer Schlüsselblumenwiese im Hausgarten.
Standort und Pflege
Ihr Standort im Haus sollte hell, aber nicht zu sonnig sein. Für alle Primeln gilt: Je kühler sie stehen, desto länger hält die Blüte. Nur Becherprimel und Chinesenprimel vertragen etwas mehr Wärme. Primeln lieben es zwar feucht, vertragen aber keine stauende Nässe. Gießen Sie vorsichtig, immer mit entkalktem oder zumindest abgestandenem Wasser. Durch ganz schwache Düngergaben (1/4 der üblichen Konzentration) wird die Blütezeit verlängert. Umgetopft werden mehrjährige Pflanzen nach der Blüte oder im Herbst. Einmal jährlich sollte in frische Blumenerde umgepflanzt werden. Dabei darf der Wurzelballen etwas verkleinert werden. Das erspart größere Töpfe.Alle verwelkten Stiele und Blätter werden entfernt. Dabei keine Reste übriglassen.
Für alle im Garten lebenden Primeln gilt grundsätzlich, daß sie in jedem guten durchlässigen Gartenboden gedeihen. Sie sind winterhart und lieben einen feuchten, kühlen und luftigen Standort. Günstig ist eine Pflanzstelle an der Nordseite von Gebäuden. Auspflanzzeit ist während der Blütezeit. Die in Töpfen gezogenen Pflanzen können in dieser Zeit zwar sonniger stehen, müssen aber vor oft starken Regengüssen im April geschützt werden. Der Winterschutz besteht aus einer Abdeckung mit Moos, trockenem Laub und zusätzlich Fichtenzweigen. Wenn keine Schneedecke da ist, muss für gleichmäßige Feuchtigkeit gesorgt werden. Der beste Überwinterungs-Ort ist eigentlich ein gerade noch frostfrei gehaltenes Kalthaus, aber sie schaffen es in unseren Lagen auch ganz allein über den Winter zu kommen. Die Primeln sind Frostkeimer und deshalb schwierig in der Vermehrung mit Samen. (siehe auch bei uns zum Thema Kälte sorgt für optimale Keimung im Garten)
Vermehrung durch Wurzelschnittlinge
Bei diesem Verfahren ist sichergestellt, daß die Jungpflanze dieselben Eigenschaften haben wird, wie die Mutterpflanze. Die Primeln werden bis spätestens Anfang April ausgegraben. Wurzeln säubern und einige gesunde Stücke direkt unterhalb der Blätter abtrennen. Die einzelnen Wurzeln auf 5 cm Länge zuschneiden und den unteren Schnitt schräg führen. Dabei immer die Wuchsrichtung im Auge behalten und die Wurzeln nicht versehentlich umdrehen! Die Schnittlinge einzeln mit der schrägen Schnittkante in lockeres Substrat stecken. Das gerade Ende sollte mit der Erdoberfläche abschließen. Mit einer dünnen Schicht Kies andecken. Nach 2 bis 3 Wochen treiben die Wurzelstücke neu Blätter. Die Primeln bis zum nächsten Frühjahr weiterpflegen. Dann erst auspflanzen.
Meine Primel ist krank
- Haben Primeln ohne erklärbaren Grund gelbe Blätter, ist meist das Wasser daran schuld. Es muss immer entkalkt werden. Gelbe Blätter sind auch ein Anzeichen von Nahrungsmangel. Wenn es Ihnen zu umständlich ist, dem Gießwasser einmal pro Woche Flüssigdünger beizugeben, empfiehlt sich Langzeitdünger. Der Fachhandel bietet zahlreiche "Ausführungen" davon an.
- Zeigen sich zwischen den feinen Blattadern zuerst weißgelbe, später braune Stippen, kann zu kaltes Gießwasser oder eine zu starke Temperaturänderung schuld sein.
- Es gibt einen Pilz, der eine besondere Vorliebe für Primeln hat. Zunächst sind ockergelbe Blattflecken zu sehen, die sich später braun verfärben. Der Fleckenrand ist immer gelb; auf den Blattunterseiten bildet sich an diesen Stellen ein weißer Schimmelrasen. Befallene Pflanzen sollten Sie auf jeden Fall entsorgen.
- Die grüne Blattlaus ist nur schwer zu erkennen, sie sitzt unten am Stiel der frischen Blätter. Versuchen Sie es zuerst mit einem kräftigen Wasserstrahl. Oft wird Ihnen aber kaum etwas anderes als ein spezielles Schädlingsbekämpfungsmittel übrigbleiben.
- Weiße Fliegen lassen sich gern auf den größeren, schon ganz entwickelten Blättern nieder. Sie werden wie die grüne Blattlaus bekämpft. Auch Spinnmilben werden so beseitigt.
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Text: UE-InRu / hausbautipps24.de