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Garten im Frühjahr

Primeln sind die Nummer eins

Garten Im Fruehling Primeln Foto Siggibau (zum vergroessern klicken) Als eine der ersten im Jahr öffnet die Primel ihre farbenfrohen Blüten. Außer Kissenprimeln schmücken jetzt auch Flieder-, Becher- und Chinesenprimeln die Fensterbank
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Primula, das heißt „die Erste“, und dieses Motto gilt für alle Primeln. Denn die bunte Frühlingsschar eröffnet den Blütenreigen des Jahres.

Allen voran die Kissenprimel (Primula vulgaris und P.-Elatior-Hybriden). Vom Jahreswechsel bis Ende März findet man sie in den prächtigsten Farben. So kann man Blütenfarben und Gefäße perfekt aufeinander abstimmen. Solange es draußen noch eisig kalt ist, hält man sie drinnen, später heißt sie auch draußen gerne den Frühling willkommen (lese dazu unten im Text mehr).
Achten Sie beim Kauf von Kissenprimeln auf einen kompakten Wuchs. Ein lockerer Aufbau weist darauf hin, dass die Pflanzen schnell hochgetrieben wurden. Sie sind dann anfällig und halten nicht lange. Bei Kissenprimeln gewinnen Sorten mit etwas kleineren, wildhaften Blüten immer mehr an Beliebtheit.

Auch die Saison der Fliederprimel (Primula malacoides) beginnt mit dem neuen Jahr. Sie ist ein wenig empfindlich, darf nicht austrocknen und kommt schlecht mit Wärme zurecht. Doch an einem kühlen Fenster macht der Anblick ihrer niedlichen, in Etagen übereinanderliegenden Blüten ein bisschen mehr Aufmerksamkeit bei der Wasserversorgung allemal wett. Sie duften, sind in Weiß, Rosa- und Rottönen zu haben und werden auch wegen ihrer übereinanderliegenden Blütenkreise Etagenprimeln genannt. Der einzige Nachteil: Ist sie verblüht, wirft man sie weg, denn sie ist leider nur einjährig. Wer regelmäßig Abgeblühtes entfernt, kann sich aber zwei bis drei Monate an ihr erfreuen.

Die Becherprimel (Primula obconica) schlägt dem Frühling ein Schnippchen und blüht einfach weiter. Erst wenn es ihr im Sommer zu heiß wird, legt sie eine Pause ein. Dann stellt man sie an ein schattiges Plätzchen im Freien, bis im Herbst neue Blütenstiele erscheinen. Übrigens trägt die Becherprimel ihre reizenden Blüten wie kleine Blumensträuße an einem Stiel oder die manchmal sogar zweifarbigen Blüten türmen sich wie Wolkenberge über den kreisrunden Blättern auf. Bei guter Pflege treibt die Becherprimel immer neue Blütendolden. Ansonsten verträgt sie Wärme recht gut. Steht sie hell, dürfen es sogar 18 bis 20 Grad sein.

Hautausschläge durch Becherprimeln: Becherprimeln sind bekannt dafür, dass sie bei empfindlichen Personen Hautausschläge verursachen können. Schuld daran ist Primin, enthalten im Sekret feiner Drüsenhaare an den Blattstielen und Blattunterseiten. Kein Grund, auf die dankbare Topfblume zu verzichten: Das Tragen von Handschuhen schützt, zum Beispiel beim Umtopfen. Oder Sie fragen beim Pflanzenkauf gezielt nach den neu gezüchteten, priminfreien Sorten. Gut geschulte Anbieter können Ihnen Auskunft geben.

Die Chinesenprimel (Primula praenitens) präsentiert ihre Blüten ganz primeltypisch zwischen Februar und Mai. Ihre duftenden Blüten sind, wie zu einem Blumenstrauß gebunden mit einer grünen Blattmanschette umgeben. Sie kann draußen übersommert werden und blüht bei guter Pflege im Folgejahr erneut. Es gibt sie zwar in zahlreichen Sorten, doch im Vergleich zu den anderen Arten wird sie eher selten angeboten.

Für alle Primeln gilt: kühl und immer feucht halten; hell, aber nicht sonnig stellen und nur sparsam in halber Konzentration düngen – dann hat man viel Freude an den kleinen, aber feinen Frühlingsboten.

Der Frühling lockt schon...

Anfang März geben Kissenprimeln – gemeinsam mit Stiefmütterchen oder Veilchen, Goldlack und Zwiebelblumen wie Krokusse oder Tulpen – den Startschuss für die neue Gartensaison. Man kann die Frühlingsboten in Schalen, Balkonkästen oder direkt ins Beet pflanzen. Wochenlange Blühdauer und frische, kräftige Farben sind ihre Stärke. Arrangieren Sie sich den Frühling im Weidenkorb mit Kissenprimeln in Violett, Rot- und Rosatönen und die Sorten mit Auge sehen aus wie gemalt. Wählen Sie halbschattige bis schattige Standorte, dann hält die Blütenpracht besonders lange an.

Kissenprimeln vertragen leichte Fröste. Wird es nachts aber doch noch einmal richtig kalt, holt man die Töpfe und Schalen ins Haus oder stellt sie geschützt und deckt sie ab. Werden die Gefäße dann für die Sommerbepflanzung geräumt, brauchen Sie die Primeln nicht wegzuwerfen. Im Garten ausgepflanzt, blühen sie im folgenden Frühjahr aufs Neue. Und stehen sie am richtigen Platz, verwildern die Kissenprimeln sehr gern und bilden mit der Zeit ausgedehnte Polster.

Garten im Fruehjahr Primeln werden wahre Bodendecker Foto Bernd Sterzl (zum vergroessern klicken) Beim Pflanzen beachten: Kissenprimeln brauchen eine wasserhaltende, lehmige Erde. Beim Auspflanzen muss das Pflanzloch deutlich größer als der Wurzelballen sein. Ist es zu klein, schiebt sich der Ballen aus der Erde, die Primel vertrocknet oder erfriert dann leicht. Der Wurzelballen wird mit lockerer Erde eingefüttert, der Boden um die Pflanzstelle gut festgetreten. Günstig ist eine Bodenbedeckung mit Häckselgut oder Rindenmulch. Zum Schutz vor Schnecken entfernt man im Herbst abgefallenes Laub. Ideal fürs Beet in Ihrem Garten: die kleinblütigen Sorten, zum Beispiel `Wanda`.

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Text: UE-InRu / hausbautipps24.de