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Pflanzen

Ein Garten voller Fuchsien

Auf schattigen Plätzen ist die Fuchsie nicht zu schlagen
Garten / Garten im Sommer:

 

Jedes Jahr im Mai zieht emsige Geschäftigkeit in den Garten ein. Sobald die Eisheiligen vorüber sind, wird ausgeräumt. Topf an Topf können Fuchsienbüsche und –hochstämmchen die Wege säumen, Ampeln um Ampeln kann man die Fuchsien entlang der Pergola befestigen.

 

Und mit dem Öffnen der Knospen tanzen dann elfengleich, wie bei der Akelei Tausende Blüten durch den Garten. Es überrascht nicht, wenn man sich die Fuchsie zur Lieblingspflanze auserkoren hat. Nur wenige Sommerblüher können mit ihrer Blühkraft an sonnenarmen Standorten mithalten und die Sortenvielfalt, einfach oder gefüllt, ist riesig.

Sortenvielfalt und Wuchsformen schaffen Abwechslung

Starkwachsende Fuchsien kann man als Busch halten oder zum Hochstämmchen ziehen. Schwachwachsende gedeihen in Töpfen als kompakte Pflanzen und lassen

sich auch prima auf Nord- und Ostbalkonen mit Fleißigen Lieschen, Begonien, Efeu oder Taubnessel in Balkonkästen kombinieren. Gleiches gilt für überhängende Sorten, die ebenso prächtige Ampelpflanzen abgeben. Stützen Sie Hochstämme unbedingt gut ab, denn die Fuchsie ist sehr windbrüchig. Im Vergleich zu Stämmen und Büschen, die umso attraktiver werden, je länger man sie hat, sind Fuchsienampeln kurzlebig: Nach drei Jahren sehen sie nicht mehr schön aus. Die Triebe verholzen und beginnen nach oben zu wachsen. Als Ersatz für überalterte Pflanzen kann man deshalb jedes Jahr Nachwuchs aus Stecklingen ziehen.

 

So zieht man Nachwuchs

Ab August kann man Stecklinge bewurzeln, denn am besten bewurzeln Sommerstecklinge. Kneifen Sie dazu Triebspitzen unterhalb des 2. oder 3. Blattpaares ab. Das untere Blattpaar wird entfernt. Diese Triebe steckt man am besten in kleine, mit Kokohum (Neudorff) gefüllte Töpfe. Mit der Kokoserde erzielt man die besten Ergebnisse. Für Luftfeuchtigkeit sorgen und schattig stellen. Nach etwa 3 Wochen haben die Triebe Wurzeln. Für eine Ampel braucht man 3 bis 5 Stecklinge.

Die Pflege der Fuchsie unterscheidet sich wenig von der anderer Sommerblüher und macht nicht viel Mühe

  • Stellen Sie Fuchsien – abgesehen von sonnenverträglichen Sorten (siehe unten) – an halbschattige bis schattige und kühle Plätze. In der sommerlichen Mittagshitze können Blätter und Blüten sogar verbrennen. Blühpausen sind sortenbedingt. Unermüdlich zeigen sich vor allem ungefüllte Sorten wie `Kobold`, `Minirose` oder `Dollarprinzessin`.
  • Die Pflegearbeiten in den Sommermonaten beschränken sich auf regelmäßiges Gießen, Düngen und Ausputzen von Verblühtem. Versorgen Sie die Fuchsien beim Pflanzen mit Langzeitdünger oder geben Sie bis August wöchentlich flüssigen Blühpflanzendünger. Fuchsien mögen hohe Luftfeuchtigkeit und schätzen es, wenn man sie morgens oder abends überbraust.
  • Anfällig sind die Blüher für Blattläuse und Weiße Fliegen. Achten Sie also auf Weiße Fliegen, die Fuchsien gerne aufsuchen. Die etwa 1,5 mm langen, mit weißem Wachsstaub bedeckten Motten - Schildläuse saugen an den Blättern. Die Blätter verfärben sich daraufhin gelb und sind mit klebrigem Honigtau verschmuzt. Dieser wiederum ist ein idealer Nährboden für Pilze. Gegen die Weiße Fliege hilft Lizetan - Combistäbchen, Schädlingsfrei Neem oder Pflanzenspray Hortey Neu.
  • Blattläuse verschiedener Arten verursachen Missbildungen an den jungen Blättern und Trieben, da auch sie die Blattzellen leer saugen. Mit einem Blattlausfrei - Pflaster bleibt vor allem Fuchsien - Stämme zwei Monate lang lausfrei.
  • Fuchsien benötigen viel Wasser. Dennoch sollten die Pflanzen auf keinen Fall zu nass stehen, und das schon gar nicht über eine längere Zeit, da es sonst zur Grauschimmel - Fäule (Botrytris) kommen kann. Bei dieser Pilzkrankheit ziehen sich braune Faulstellen um die Stängel und lassen die Triebe absterben. Behandlung: Fuchsien vorsichtig wässern, ohne die Blätter oder Stängel zu benetzen; absterbende Pflanzenteile entfernen; Kronen auslichten; Euparen WG spritzen.
  • Fuchsie erkranken in letzter Zeit auch zunehmend an Fuchsienrost (Pucciniastrum epilobii), zu erkennen an gelblich-braunen Rostpusteln auf der Blattunterseite. Befallene Blätter fallen innerhalb weniger Tage ab und müssen entsorgt werden (überden Restmüll). Während die Blütenbildung im oberen Bereich der Pflanzen noch normal abläuft, verkahlen die Fuchsien immer mehr von unten. Eine entscheidende Rolle im Entwicklungszyklus und damit bei der Ausbreitung des Pilzes spielen Weidenröschen (Epilobium) und Kreuzblumen (Clarkia). Eine wirksame Bekämpfung ist daher nur möglich, wenn man im Garten in der Nähe von Fuchsien auf Weidenröschen und Kreuzblumen verzichtet. Die Fuchsien sollten außerdem nicht zu dicht stehen. Bei starkem Befall kann mit Saproll Neu oder Pilzfrei Spiess-Urania (Gartenfachhandel) behandelt werden. Die Anfälligkeit für Fuchsienrost ist außerdem stark abhängig von Art und Sorte.
  • Spinnmilben breiten sich vor allem an trockenen Standorten rasch aus. Sie erzeugen kleine, helle Flecken auf den Blättern, die infolgedessen eintrocknen und abfallen. In den Blattachseln sitzen feine Gespinste. Schädlingsfrei Neem oder Schädlingsfrei Hortex anwenden.

Überwintern können die Fuchsien im Gewächshaus oder dunkel bei 2 bis 5 Grad. Die kühlen Temperaturen sind notwendig, damit die Pflanzen nicht austreiben. Wichtig ist eine ständige leichte Erdfeuchte. Ballentrockenheit führt zum Vertrocknen der Zweige. Ende Januar schneidet man die Pflanzen um gut ein Drittel zurück. Beim Ausräumen wird noch einmal ausgeputzt, in die gewünschte Form geschnitten und in frische Erde gepflanzt. Dann kann der Blühreigen von vorn beginnen.

Fuchsien im Garten überwintern ohne Schaden zu nehmen?

Es gibt Arten, wie Fuchsia magellanica und Fuchsia corallina, die in der Lage sind, aus dem Wurzelbereich neue Austriebe hervorzubringen. Im Gegensatz zur normalen Fuchsie, die halbschattig stehen sollte, werden Staudenbeetfuchsien Mitte Mai bis Ende Juni ins Beet an einen sonnigen Platz gepflanzt. Dabei werden die Pflanzen etwa 5 bis 8 cm tiefer als normal gesetzt. Diese Gießmulde füllt sich nach und nach mit Erde. Gedüngt wird vorher mit etwas organischem Dünger und zur Förderung der Winterhärte mit Kalimagnesia.

Im Herbst dürfen die oberirdischen Teile der Pflanzen nicht zurückgeschnitten werden, weil sie ein Teil des Winterschutzes sind. Anfang Dezember werden die Stauden mit Laub und locker aufgelegtem Tannenreisig oder Farnkraut oder auch Stroh und Erde bedeckt, keinesfalls mit Folie. Diese Bedeckung darf im Frühjahr nicht zu früh abgenommen werden, je nach Wetterlage erst Ende April, weil sonst die unter dem Winterschutz gewachsenen jungen Triebe erfrieren. Auch nach dem Abhäufeln sollte bei zu starker Sonneneinstrahlung leichter Schatten erzeugt werden. Achtung bei Spätfrösten!

Fuchsien für den Schatten

-Schattentänzerin `Hanna` läßt ihre roten Röckchen gerne hoch in die Luft fliegen. Sie ist eine aufrechtwachsende Sorte mit halbgefüllten Blüten.
-Für Spannung sorgt die Kombination, weiß-rosa `Kleine Gärtnerin` mit der kräftig roten `Kwintet`. Sie sind aufrechtwachsende Sorten und können als riesige Büsche nebeneinander gepflanzt werden.
-Wie kleine Balletttänzerinnen schweben die zarten, intensiv rosafarbenen Blüten von `Nettalla` mit ihren langen Staubfäden über dem sattgrünen Blätterdach.
-Die aufrechtwachsende Fuchsie `Marcus Graham` bezaubert mit extrem dicht gefüllten, großen Blüten.
-Ebenfalls aufrechtwachsend und dicht gefüllt ist die Fuchsien – Rarität `New Medallist`, sie begeistert uns mit auberginefarbenen Blüten den ganzen Sommer.
-Weitere wunderschöne Fuchsien für ein schattiges Plätzchen sind `Royal Velvet`, `Postiljon`, `Veenlust`, `Joan Pacey`, `Minirose`, `Kobold`, `Chang`, `Mantilla`, `Checkerboard`, `Uranus` und `Lunters Trots`.
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Die Riesen-Fuchsie `Voodoo`, mit ihren auffallend gefüllten Blüten, könnte Sie das ganze Jahr mit ihren Blüten verwöhnen, wenn Sie sie im Wintergarten überwintern lassen. Ansonsten liebt sie, genau wie andere Fuchsien ein halb- bis schattiges Plätzchen, denn dort blühen sie am schönsten.

 

Fuchsien für sonnige Standorte

 

Die Fuchsie ist als blütenreicher Schattenkünstler bekannt. Doch es gibt eine Reihe von Sorten, die auch in voller Sonne gesund wachsen und pausenlos blühen. Beachten Sie bei der Pflege, daß der Wasserverbrauch wesentlich größer als im Schatten ist, und pflanzen Sie Sonnen – Fuchsien nicht in schwarze Kunststoffgefäße, die sich zu stark aufheizen. Tipp: Leichtgewichtige Kunststofftöpfe und eine automatische Tröpfchenbewässerung vereinfachen die Pflege.
-Sonnenverträgliche, aufrecht wachsende Sorten sind `Gartenmeister Bonstedt`, `Koralle`, `Celia Smedley` (hervorragend für Hochstamm geeignet) und sonnenverträgliche Sorten mit hängendem Wuchs sind Sunangels `Aloha` (eignet sich hervorragend für Ampeln oder Balkonkästenrändern, kirschrote Blütenkelche sind von kontraststarken, dunkelvioletten Kronblättern umhüllt), `Cascade` und `Elfriede Ott`.

 

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Text: UE-InRu / hausbautipps24.de