Kürbisse - Wie werden sie soooooo groß?
Kürbisse garantieren von der Sortenauswahl und Aussaat bis zur Ernte und Verwendung einen Riesen-SpaßGarten / Pflanzen: Mit zu den schönsten „Ausblicken“ des Gartenjahres gehören die von brennenden Kerzen erhellten Gruselgesichter der Kürbisköpfe. Für diesen traditionellen Herbstschmuck sind Riesenkürbisse (Cucurbita maxima) prädestiniert. Zu fantasievollen Bastelarbeiten können allerdings auch andere Wuchsformen inspirieren.
Die Kürbis-Familie ist riesig: nicht allein deshalb, weil sie zentnerschwere Früchte hervorbringen kann. Sondern vor allem wegen der unglaublichen Vielseitigkeit.
Den Sommer über haben uns Gartenkürbisse (Cucurbita pepo) mit jungem Gemüse erfreut: Zucchini, Patisson, Rondinis, Krummhals (Crookneck), Spaghetti- und Eichel-Kürbisse. Regelmäßig abgeerntete, haben diese Sommer-Kürbisse laufend für Nachwuchs gesorgt.
Winterkürbisse müssen jedoch bei der Ernte eine Reifeprüfung ablegen: Jetzt soll der Stengel trocken sein (er wird auf eine Länge von 4 Zentimetern abgeschnitten, den Stiel niemals entfernen, sonst werden die Kürbisse lagerunfähig) und die Schale muß bei leichtem Druck knacken. Ein weiterer Test wäre, wenn beim Klopfen auf die Schale ein dumpfer Ton erzeugt wird. Dann sind die Kürbisse ausgereift und über Monate lagerfähig; ihr Fleisch ist fest und aromatisch, der Wassergehalt niedrig. Das gilt für die Riesenkürbisse (Cucurbita maxima) mit glattschaligen, ballonrunden Früchten in Gelb, Orange, Grün und Grau (der Turbankürbis ist atypisch) und ebenso für die formenreichen Moschus-Kürbisse (Cucurbita moschata) wie beispielsweise `Muskatkürbis` und `Butternuß`.
Haltbare Sorten bieten sich an als Beiwerk für herbstliche Blumen-Arrangements, lustige Figuren, Kürbisköpfe oder Laternen und stimmungsvollen Kerzen-Zauber. Zierkürbisse sind meist originell geformt und so prächtig gefärbt, daß sie gar kein Beiwerk benötigen. Voll ausgereift halten sie gerne ein ganzes Jahr. Bei der Ernte unbedingt darauf achten, daß der Stengel eingetrocknet ist. In den Tropen dienen Flaschenkürbisse oder Kalebassen (Lagenaria) übrigens auch als Vorrats- und Essgeschirr. Aus den rasseltrockenen Früchten kann man auch hübsche Dosen und Vasen fertigen.
Aber der Kürbis ist nicht nur eine Augenweide: Ob süß-sauer eingelegt, als Gemüse, Suppe oder Auflauf, als Marmelade, Kompott oder Kuchen – Kürbisgerichte bereichern jeden Speiseplan. Kein Wunder, denn das ursprünglich aus Südamerika stammende Gemüse ist ein köstlicher und gesunder Gaumenschmaus. Das orange gefärbte Fruchtfleisch enthält bisweilen die zwölffache Menge an Karotin wie Möhren. Kürbis stärkt das Immunsystem und seine Inhaltsstoffe gelten als Krebs hemmend. Außerdem enthält er reichlich Wasser und Ballaststoffe und ist somit förderlich für die Verdauung. Die Kürbissamen, von denen man sich regelmäßig eine Handvoll gönnen sollte, werden bei Prostatabeschwerden und Blasenleiden eingesetzt. Sie dienen auch zur Herstellung des relativ teuren Kürbiskernöls, das viele mehrfach ungesättigte Fettsäuren enthält und den Cholesterinspiegel senkt.
Kürbis – Delikatessen oder deftige Kost?
Kürbisfleisch ist kalorienarm und reich an Mineralstoffen und Vitamienen. Es läßt sich roh raspeln für Rohkostsalate, feine Suppen, Püree, Knödel und Bratlinge. Kürbiswürfel werden für Gemüsebeilagen geschmort oder gedünstet, schmecken in Eintopf, als Gemüsegulasch und Auflauf. Kürbisscheiben kann man frittieren oder braten und pikant würzen. Ein weites Experimentierfeld bieten süße oder würzige Kuchen, Desserts und Marmeladen. Orangefarbenes Fruchtfleisch ist dann feiner und aromatischer als hellfleischiges.Kürbiskerne zum Knusperspaß verarbeiten.
Sie sollten etwas antrocknen, damit sich das faserige Gewebe abrubbeln läßt. Dann großzügig salzen und in der Pfanne rösten, bis die harten Schalen aufspringen.Die Erntezeit für Kürbisse wie den Hokkaido, den Riesenkürbis oder den Buttercup ist jetzt (Oktober-November) in vollem Gange. Vor dem Zubereiten müssen die Kürbisse geschält werden. Schneiden Sie zuerst handgerechte Portionsstücke aus der großen Frucht heraus. Die Kerne werden mitsamt dem bitteren Fasergewebe abgeschabt. In Würfel oder Stifte zerkleinert, hat der Kürbis eine sehr kurze Garzeit und lässt sich hervorragend mit anderen Gemüse und Obst kombinieren. Die feine Geschmacksnote des Kürbis von süßlich-mild bis nussig-scharf unterstreichen Gewürze wie Thymian, Borretsch, Basilikum, Rosmarin und Estragon.
Standort und Pflege
Kürbis aus eigener Ernte braucht jede Menge Platz und ist sehr nährstoffbedürftig. Am wohlsten fühlt er sich in der Nähe des Komposts an einem sonnigen Plätzchen, wo er mit seinen Wurzeln von den Sickersäften profitieren kann. Säen Sie den Kürbis im April aus oder kaufen Sie sich die Jungpflanzen ab Mitte Mai auf dem Markt. Die Pflanzlöcher mit einem Spaten ausheben und alten, verrotteten Mist auffüllen. Danach einen Erdhügel anhäufeln. Wenn gesät oder gepflanzt wird, muß dieser Erdhügel ausreichend feucht sein. Zum Aussäen in jeden Erdhügel 2 oder 3 Samenkörner stecken. Sobald die Pflänzchen ein paar Blätter gebildet haben, können Sie sie ausdünnen und ein Pflänzchen pro Pflanzstelle stehen lassen. Wenn keine Nachtfrostgefahr mehr besteht, können Sie auch vorgezogene Kürbisse auspflanzen. Dazu die Pflanze in die Mitte des Erdhügels einsetzen. Bei noch unerwartet auftretenden Nachtfrösten werden die Pflanzen durch aufgesetzte Blumentöpfe geschützt. Die Pflanzen regelmäßig wässern und düngen. Wegen seiner zentnerschweren Früchte eignet sich der Riesenkürbis weniger für den durchschnittlichen Hausgarten. Sehr viel handlicher ist der kleine, wohl schmeckende Hokkaido. Ernten Sie die Kürbisse vor den ersten Nachtfrösten. An einem kühlen, luftigen Platz sind sie bis zum Frühjahr lagerfähig.Kürbisgewächse sind krankheitsanfällig
Kürbisse und ihre Verwandten wie Zucchini, Melone und Gurken sind anfällig für viele Krankheiten und Schädlinge. Neben Echtem Mehltau der an weiß-mehligen Belägen auf beiden Blattseiten zu erkennen ist, tritt der Falsche Mehltau auf. Er verursacht gelbe Flecken blattoberseits und Pilzrasen unterseits. Die Blätter sterben ab. Die Brennfleckenkrankheit hinterlässt hellbraune Flecken, die später herausfallen. Der Grauschimmel lässt Blätter und Früchte ganz oder teilweise absterben. Spinnmilben befallen alle Kürbisgewächse gerne. Die Blätter sehen aus wie weiß gesprenkelt, vergilben und vertrocknen, wobei die Blattadern länger grün bleiben. Sie verraten sich durch feine Gespinste. Weiße Fliegen treten bei warmen Wetter massenhaft auf. Sie schaden nicht nur, indem sie die Pflanzenzellen aussaugen. Sie verschmutzen die Pflanzen mit Honigtau, auf dem sich in der Folge Rußtaupilze ansiedeln. Die Grüne Gurkenblattlaus labt sich an Gurken, Kürbissen und Zucchini. Dabei überträgt sie oft das Gurkenmosaik-Virus.Das können Sie gegen Schädlinge und Krankheiten an Kürbisgewächsen tun:
Echter Mehltau: Widerstandsfähige Sorten pflanzen (Gurken: `Bimbostar`, `Restina`, `Cumlaude`, `Fitness`, `Santo`). Nicht zu viel Stickstoff düngen. Netzschwefel WG (wirkt auch gegen Milben), BioBlatt-Mehltaumittel oder Euparen (wirkt auch gegen Grauschimmel) regelmäßig anwenden.
Falscher Mehltau / Grauschimmel: Blätter trocken halten. Pflanzen nicht zu eng setzen oder auslichten. Ausgewogen mit Langzeit- oder organischen Dünger versorgen. Gegen Falschen Mehltau Spezial-Pilzfrei Aliette spritzen.
Spinmilben / Weiße Fliege: Ab Befallsbeginn Schädlingsfrei Hortex oder Naturen spritzen.
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Text: UE-InRu / hausbautipps24.de