Laminat und Laminatboden

Im Hausbau ist in den letzten Jahren der Fußboden aus Laminat zum Renner geworden. Die leichte Verarbeitung und die vielfältige Designauswahl mit Holz- und Steinstrukturen haben dem Laminatboden einen festen Platz beim Hausbau eingebracht.



Begrifflich sind Laminat und Laminatboden deutlich zu unterscheiden. Vielfach wird nämlich der Begriff Laminat mit dem Begriff Laminatboden fälschlicherweise gleichgesetzt. Laminat selbst ist jedoch nur die Oberflächenschicht des Laminatbodens.

Laminat besteht aus einem mindestens zweilagigem Kunststoff, der durch Pressen und Kleben verschiedener Materialien hergestellt wird. Dieses Laminat wird dann auf einen Träger aufgebracht. Laminat ist also nur die oberste Schicht des Laminatfußbodens.


Laminatböden haben eine dünne Melaminharzoberfläche, eine Deckschicht aus kunstharzgetränktem Papier, das auch Overlay genannt wird. Es wird zusammen mit dem Dekorpapier auf eine hochdichte Faserplatte (HDF) gepresst. Beim Pressvorgang verschmilzt das Melaminharz der einzelnen beschichteten Papiere unter Wirkung von Druck und Hitze zu einer mechanisch festen Oberfläche. Die Laminat- Oberfläche hat zumeist eine verblüffend echte optische Holz- oder Steinstruktur, was zu ihrer Beliebtheit als Fußbodenbelag beim Hausbau beiträgt.

Laminatboden ist ein Hartbodenbelag, der zu über 90% aus Holz (HDF Faserplatte) besteht. Auf eine Mittellage aus Holzfaserplatte wird eine abriebfeste Nutzschicht, das eigentliche Laminat, und eine Dekorschicht verpresst, die das Aussehen des Fußbodens bestimmt.

Laminatböden sind preiswert, unempfindlich, sehr leicht zu reinigen und unkompliziert zu verlegen. Dank der Melaminharzoberfläche ist die Nutzschicht des Laminatbodens äußerst strapazierfähig und langlebig.

Da die Pressspanunterseite feuchtigkeitsempfindlich ist, muß stehendes Wasser auf der Oberfläche absolut vermieden werden. Für einen Einsatz in Feuchträumen, wie Bad oder Sauna, ist ein Fußbodenbelag aus Laminat grundsätzlich nicht geeignet.

Besondere Beachtung muss beim Hausbau mit Laminatböden auf die Empfindlichkeit gegenüber Feuchtigkeit finden. Es ist besonders auf die Vermeidung von Aufquellungen zu achten. Aufquellungen entstehen dann, wenn die Trägerplatte des Laminatbodens Feuchtigkeit aufnimmt. Dies erkennt man durch Blasenbildung an den Paneelkanten oder quer zur Längsrichtung. Durch die Aufquellungen kann die gesamte Oberflächenbeschichtung zerstört werden.

Die Verwendung von Laminatböden muss nach dem Einsatzbereich und den verschiedenen Herstellungsverfahren geplant werden. Das Laminat kann in drei verschiedenen Verfahren hergestellt werden, als Hochdrucklaminat (HPL), als kontinuierlich gepresstes Laminat (CPL) und als direkt auf das Trägermaterial gepresstes Laminat (DPL).

Die Laminatböden werden für den Hausbau in Nutzungsklassen eingeteilt. Diese Nutzungsklassen orientieren sich an den Anforderungen, die an den Laminatboden gestellt werden. Dabei gilt, je intensiver die Beanspruchung des Laminatbodens, umso höher muss die Nutzungsklasse gewählt werden.

Meist wird der Laminatfußboden schwimmend verlegt, das bedeutet, daß die Laminat-Dielen lose auf den Untergrund verlegt und mittels einer Klickverbindung ohne Leim miteinander verbunden werden.

Die andere Verlegeart, die vollflächige Verklebung empfiehlt sich nur für Fußbodenbeläge in stark belasteten Bereichen.