Hausanbau - die Möglichkeiten

Ein Anbau an ein bestehendes Gebäude ist eine häufig genutzte Methode, um zusätzlichen Raum zu schaffen und den Wert einer Immobilie zu steigern. Dabei gibt es eine Reihe von Aspekten, die zu beachten sind, um eine gelungene Erweiterung zu realisieren.

 

Der Anbau kann als Verbreiterung, Verlängerung oder Aufstockung erfolgen. Für diese Formen des Anbaus sind unter Umständen erhebliche statische Voraussetzungen zu erfüllen. Wichtigste Faktoren sind dabei die tragenden und nichttragenden Wände. Derartige Vorhaben gehören in die Hände eines Architekten oder Bauingenieurs, denn eine umfangreiche Planung, baurechtliche Vorschriften, bautechnische Aspekte und die Integration in die bestehende Haustechnik sind keine Aufgaben für Amateure.

Planung des Vorhabens

Man beginnt mit einer Bedarfsanalyse. Überlegen Sie, wofür der Anbau genutzt werden soll (Wohnraum, Büro, Garage, Wintergarten etc.).
Legen Sie eine klare Budgetgrenze fest, inklusive Puffer für unvorhergesehene Kosten. Denken Sie auch an die architektonische Gestaltung. Der Anbau sollte ästhetisch zum bestehenden Gebäude passen oder bewusst als Kontrast gestaltet werden.

Welche Genehmigungen sind erforderlich?

Man beginnt mit einer Bauvoranfrage. Klären Sie beim zuständigen Bauamt, ob ein Anbau auf Ihrem Grundstück grundsätzlich möglich ist.
Für einen Anbau ist in den meisten Fällen eine Baugenehmigung erforderlich. Ein Architekt oder Bauingenieur kann helfen, die notwendigen Unterlagen vorzubereiten. Beachten Sie die Bauordnung des Bundeslandes, den Bebauungsplan sowie eventuelle Abstandsflächen.

Berücksichtigung bautechnischer Aspekte

Problem Statik: Ein Statiker muss prüfen, ob das bestehende Gebäude die zusätzliche Belastung durch den Anbau tragen kann.

Problem Fundament: Der Anbau benötigt ein stabiles Fundament, das mit dem bestehenden Gebäude kompatibel ist.

Problem Dämmung: Achten Sie auf moderne Dämmstoffe, um die Energieeffizienz zu gewährleisten.

Integration in das bestehende Gebäude

Die Haustechnik des Anbaus muss mit dem bestehenden Gebäude harmonieren. Der Anbau muss in der Regel an die bestehende Strom-, Wasser- und Heizungsinfrastruktur angeschlossen werden. Auch die gestalterische Anpassung bedarf einiger Überlegung und Abwägung. Überlegen Sie, ob der Übergang zwischen Alt- und Neubau harmonisch wirkt oder bewusst abgesetzt werden soll.

Anbau durch Verbreiterung eines Hauses

Die Vergrößerung eines Hauses durch die Verbreiterung der Grundfläche ist in den meisten Fällen eine unwirtschaftliche Verfahrensweise, denn neue Außenwände mit neuem Fundament, der Rückbau der alten Außenwand, ein neues Dach und die damit zusammenhängenden statischen Probleme sollten nur dann in Angriff genommen werden, wenn eine andere Lösung (Verlängerung, Anbau) nicht möglich ist. Letztlich ist vorher noch die Frage zu klären, ob die Maßnahme im Rahmen des Baurechts überhaupt genehmigt werden kann.

Die Verbreiterung eines Hauses ist eine Art der horizontalen Erweiterung, bei der das Gebäude seitlich um zusätzliche Fläche ergänzt wird. Diese Maßnahme wird häufig genutzt, um mehr Wohnraum zu schaffen, ohne die Anzahl der Geschosse zu erhöhen. Sie erfordert jedoch sorgfältige Planung, um sowohl baurechtliche als auch technische Aspekte zu berücksichtigen.

Technische Aspekte einer Hausverbreiterung

Fundament

Das Fundament des Anbaus muss auf das bestehende Fundament abgestimmt werden.Eine Verbindung zwischen den Fundamenten ist notwendig, um Setzungen zu vermeiden.

Statik

Ein Statiker muss sicherstellen, dass die bestehende Bausubstanz durch die Verbreiterung nicht überlastet wird. Wandöffnungen (z. B. für den Durchgang vom Altbau zum Anbau) erfordern oft zusätzliche Verstärkungen.

Dachanpassung

Je nach Breite des Anbaus muss das Dach entweder erweitert oder komplett neu gestaltet werden. Die Dachform sollte zum bestehenden Gebäude passen.

Haustechnik

Der neue Bereich muss an bestehende Strom-, Wasser-, Heizungs- und gegebenenfalls Lüftungssysteme angeschlossen werden.

Gestaltungsmöglichkeiten für den Hausanbau

Bei der symmetrischen Verbreiterung des Hauses werden beide Seiten des Hauses erweitert, was ein harmonisches Gesamtbild schafft.
Eine einseitige Verbreiterung des Hauses ist praktisch, wenn nur auf einer Seite des Grundstücks Platz zur Verfügung steht. Sie ist auch oft eine kostengünstigere Lösung.

Mit einer sorgfältigen Planung und den richtigen Experten kann die Verbreiterung eines Hauses eine hervorragende Möglichkeit sein, zusätzlichen Raum zu schaffen und den Wohnkomfort zu erhöhen.

Anbau durch Verlängerung eines Hauses

Bei einer Verlängerung des bestehenden Gebäudes sieht die Situation schon wesentlich besser aus. Die Verlängerung kann quasi wie ein Neubau betrieben werden, da lediglich auf einer Stirnseite des bestehenden Gebäudes Außenwände entfallen müssen. Aber auch hier ist darauf zu achten, ob diese Wände gegebenenfalls tragende Wände sind, die nicht oder nur unter erheblichen (auch finanziellen) Aufwendungen zu ersetzen sind. Die Verlängerung des Hauses bedarf ebenfalls der bauplanerischen Überprüfung hinsichtlich der Abstandsflächen, der Baulinien und der Grundflächenzahl (GRZ), gegebenenfalls auch der Geschossflächenzahl (GFZ). Eine Verlängerung bezieht sich darauf, ein Gebäude in seiner Länge zu erweitern, sodass die Grundfläche horizontal größer wird.

Besondere Merkmale einer Hausverlängerung

  • Es wird an den bestehenden Baukörper angebaut.
  • Der bestehende Baustil wird oft übernommen, um ein einheitliches Erscheinungsbild zu bewahren.
  • Die Maßnahme ist typisch bei Reihenhäusern, Doppelhaushälften oder Einfamilienhäusern.

Beispiel für einen Hausanbau durch eine Hausverlängerung: Ein Wohnzimmer wird um einen Wintergarten oder ein zusätzliches Zimmer erweitert.

Hausanbau durch Aufstockung eines Hauses

Bei einem Anbau auf das Haus, nicht an das Haus, spricht man von einer Aufstockung des Gebäudes. Die Probleme ergeben sich bei dieser Form des Anbaus hauptsächlich im statischen Bereich, da in der Regel Häuser so gebaut sind, dass die oberste Etage nicht gerade noch erhebliche Lasten tragen kann. Für solche Fälle muss man den entsprechenden Baustoff finden. Als Mauerstein ist da der Kalksandstein nicht so sehr geeignet, besser ist es, den Mauerstein aus Porenbeton mit einem erheblich niedrigeren Eigengewicht zu verwenden.

Das hat zwar Einfluss auf die Schalldämmung, denn da hat der Kalksandstein bessere Werte, aber durch Schalldämmungsmaßnahmen kann dieses Manko wieder ausgeglichen werden. Hinsichtlich der Wärmedämmung gibt es keine Probleme. Baurechtlich sind die Anzahl der Vollgeschosse und die Wohnflächenberechnungen (GFZ) von Bedeutung, denn wenn hier bereits das Maximum des Bebauungsplanes ausgeschöpft ist, sieht es mit dem Anbau schlecht aus.

Eine Aufstockung bedeutet also, ein Gebäude in die Höhe zu erweitern, indem ein oder mehrere zusätzliche Geschosse gebaut werden.

Merkmale der Aufstockung eines Hauses

  • Es handelt sich um eine vertikale Erweiterung.
  • Meist wird eine Leichtbauweise wie Holz oder Stahl verwendet, um die Belastung des bestehenden Gebäudes zu minimieren.
  • Beliebt in urbanen Gebieten, wo keine zusätzliche Grundfläche verfügbar ist.

Beispiel für eine Hausaufstockung: Ein zweigeschossiges Haus wird um ein Dachgeschoss mit zusätzlichen Wohnräumen ergänzt.

Egal, ob Sie sich für eine Verlängerung, Aufstockung oder Verbreiterung entscheiden – es lohnt sich, einen Architekten oder Bauingenieur hinzuzuziehen, um die beste Lösung für Ihre Bedürfnisse zu finden.