Anbau Carport - Planung und Konstruktion

Der Abschnitt Anbau Carport befasst sich mit dem Anbau eines Carports allgemein, beginnend mit den Carport- Typen Einzel oder Doppelcarport, über die verwendbaren Materialien für den Bau oder Anbau eines Carports, wie Holz, Stahl oder Aluminium und abschließend mit den Möglichkeiten, das Carport Dach zu gestalten, auch als Solardach oder Gründach (Dachbegrünung). Konstruktion, Größe, Entwässerung und die Vor- und Nachteile eines Carports sind weitere Themen, die hier behandelt werden.

 

 

Begriffsbestimmung – was ist ein Carport?

Ein Carport ist ein Unterstellplatz für Fahrzeuge. Er kann nach allen Seiten offen sein, kann aber auch nur teilweise offen erstellt werden, indem Wände gezogen werden oder der Carport als Anbau an ein bestehendes Gebäude (Haus oder Garage) errichtet wird. Der Carport ist in der Regel überdacht, um das oder die untergestellte(n) Fahrzeug(e) vor Umwelteinflüssen wie Regen, Schnee oder Frost zu schützen.

Mit welchem Baumaterial kann  der Anbau errichtet werden?

Ein Carport wird überwiegend aus Fertigteilen errichtet. Als bevorzugte Baumaterialien für einen Carport Anbau haben sich dabei Holz, Aluminium und korrosionsgeschützter Edelstahl erwiesen. Verschiedentlich sind auch Carports aus Leichtbeton- Fertigteilen anzutreffen. Gemauerte Carports sind eher selten anzutreffen. Für die Dachdeckung werden bei Giebeldachkonstruktionen die Bedachungsmaterialien des Hauptgebäudes aus optischen Gründen bevorzugt.

Ein Carport kann aus einer Vielzahl von Baumaterialien errichtet werden, je nach gewünschtem Stil, Budget, Haltbarkeit und Pflegeaufwand. Die am häufigsten verwendeten Materialien, die für den Bau eines Carports verwendet werden:

Holz

Natürliche Optik
Passt daher gut zu traditionellen und modernen Gebäuden.

Leicht zu bearbeiten
Ideal geeignet für Selbstbauprojekte.

Beliebte Holzarten

Kiefer und Fichte sind preiswert, oft druckimprägniert gegen Feuchtigkeit.
Lärche und Douglasie sind ein langlebiger natürlicher Witterungsschutz.

Tropenhölzer (z. B. Bangkirai) sind sehr robust, aber teurer und ökologisch kritisch zu betrachten.

Pflege

Bei allen Holzarten ist eine regelmäßige Behandlung mit Holzschutzmitteln oder Lasur erforderlich, um Witterungsschäden zu vermeiden.

Preis

Mittel bis hoch, abhängig von der Holzart.

Metall

Als Baumaterialien aus Metall für einen Carport kommen Aluminium und Stahl in Frage.

Aluminium ist leicht, korrosionsbeständig und pflegeleicht.
Allerdings wird für Aluminium ein höherer Preis im Vergleich zu anderen Metallen verlangt. Aluminium ist optisch modern und minimalistisch und praktisch wartungsfrei.

Stahl (verzinkt) ist robust und langlebig, es ist jedoch ein Korrosionsschutz (z. B. Pulverbeschichtung) erforderlich. Optisch ergibt Stahl einen industriellen Look und steht lackiert für ansprechendes Design.

Kunststoff

Kunststoff ist günstig und pflegeleicht, rostet und verrottet nicht, ist ideal für feuchte Standorte.

Kunststoff ist weniger stabil als Holz oder Metall und wird daher oft in Kombination mit Stahlrahmen verwendet. Optisch sieht Kunststoff weniger ansprechend aus und wirkt teilweise billig.

Typische Anwendungen sind Dachabdeckungen (Polycarbonatplatten, PVC), während Tragkonstruktionen selten komplett aus Kunststoff sind .

Stein oder Beton

Stein und Beton sind extrem langlebig und witterungsbeständig. Stein kann optisch an die Hausfassade angepasst werden (z. B. Klinker, Naturstein) und ist wartungsfrei.

Höhere Kosten und längerer Bauaufwand gehören zu den Nachteilen.

Materialkombinationen

Viele Carports nutzen eine Kombination verschiedener Materialien, um Funktionalität, Optik und Kosten auszugleichen, z.B. Holz mit Metallbeschlägen, Metallrahmen mit Kunststoffdach und Betonsockel mit Holzaufbau.

Ein Carport kann also aus Holz, Metall, Kunststoff oder Beton gebaut werden, häufig kombiniert mit geeigneten Dachmaterialien. Die Wahl hängt von den individuellen Anforderungen und dem gewünschten Stil ab. Holz ist die beliebteste Wahl für eine natürliche Optik, während Metall für Langlebigkeit und minimalistische Designs bevorzugt wird.

Die Konstruktion des Carports

Der Carport steht auf mindestens vier Pfosten, die als Grundlage für jede Carport- Konstruktion anzusehen sind. Dies gilt auch, wenn der Carport als Anbau an ein bestehendes Gebäude errichtet wird. Bei teilgeschlossenen Carports sind die geschlossenen Wände nicht konstruktionsbedingt, sondern dienen nur der Optik und einem weiteren Schutz der untergestellten Fahrzeuge. Alle Pfosten sind auf Fundamente zu setzen, die in der Regel als quadratische Fundamente mit mindestens 80 cm Tiefe gegründet werden müssen.

Welche Dachformen und welche Dachart kann der Anbau haben?

In den Regelausführungen hat der Carport ein Flachdach, manchmal auch ein Pultdach. Andererseits gibt es keine konstruktiven Beschränkungen, sodass das Carport- Dach der Dachform des Hauptgebäudes (Giebeldach, Walmdach) angepasst werden kann. In jüngster Zeit sieht man auch vermehrt Solardächer und Dachbegrünungen auf dem Carport. Eine Übersicht über die möglichen Dachformen und Konstruktionen.

Nachteil des Carports gegenüber einer Garage

Der Carport bietet für ein Fahrzeug geringeren Witterungsschutz als eine Garage und das Fahrzeug ist nicht zusätzlich gesichert. In der Autoversicherung z.B.  ist das Garagenauto dadurch günstiger als das Carport- Auto.

Vorteile des Carports gegenüber einer Garage

Der Hauptvorteil liegt in den Kosten. Eine Garage ist immer erheblich teurer als ein Carport. Insbesondere die für Freizeitfahrzeuge wie Wohnmobil oder Wohnwagen oder gewerbliche Fahrzeuge, wie Transporter oder Bully erforderliche Mindesthöhe der Decke ist bei einem Carport wesentlich leichter und kostengünstiger herzustellen, als bei einer Garage. Ein weiterer Vorteil des Carports ist sicherlich auch die ideale Luftzirkulation innerhalb des Anbaus, wodurch ein Auto im Carport besser abtrocknet, als in einer Garage.

Kann man einen Carport Anbau selbst errichten?

Man muss als Heimwerker nicht sonderlich begabt sein, um einen Carport oder Doppelcarport selbst zu bauen. Ein Carport- Bausatz kann man in einem Baumarkt oder sogar im Internet erwerben und sich frei Haus liefern lassen. Die Auswahl an Carports ist recht groß und ein günstiger Carport kann bereits für weniger als 500 €  Euro erworben werden. Im Normalfall liegt den Bausätzen für einen Carport ein guter Bauplan bei und man kann sofort mit dem Selbstbau des Carports beginnen.

Entwässerung

Die Entwässerung eines Carports ist entscheidend, um Regenwasser sicher abzuleiten und Schäden an der Konstruktion, den angrenzenden Bereichen oder dem Fundament zu vermeiden. Hier sind die wichtigsten Punkte und Optionen für die Planung und Installation einer effizienten Entwässerung.

Warum ist eine Entwässerung notwendig?

  • Vermeidung von Feuchtigkeitsschäden
    Schutz vor Überschwemmungen in der Umgebung des Carports.
    Vermeidung von Wasseransammlungen, die das Fundament oder die Bodenbeschichtung beschädigen können.
  • Langlebigkeit der Konstruktion
    Verhindert das Eindringen von Wasser in tragende Bauteile wie Holz oder Stahl.
  • Komfort
    Kein lästiges Wasser, das sich an Einfahrten oder Wegen ansammelt.

Entwässerungsoptionen

Dachentwässerung

Das Carport-Dach sollte eine Neigung (mindestens 2–3 %) haben, um das Wasser gezielt ablaufen zu lassen. Die Neigung kann zu einer Seite (Pultdach) oder zu zwei Seiten (Satteldach) verlaufen.

Eine Regenrinne wird entlang der Dachkante installiert, um das Wasser aufzufangen.

Als Materialien empfehlen sich Kunststoff (preiswert, leicht), Aluminium (wetterbeständig) und Zink (langlebig).

Ein Fallrohr leitet das Wasser von der Regenrinne nach unten ab.
Es kann in einen Sammelbehälter, eine Drainage oder ein Abflusssystem geleitet werden.

Punktuelle Wasserableitung

Wasserfangkasten
Am Ende der Regenrinne installiert, um das Wasser zu sammeln und direkt in ein Fallrohr oder Abflusssystem zu leiten.

Bodenseitige Entwässerung

Drainagesystem
Ein Drainagerohr oder ein Rigolensystem wird im Boden verlegt, um das Wasser zu versickern.
Ideal, wenn kein Anschluss an die Kanalisation möglich ist.

Entwässerungsrinnen
Rinnen entlang der offenen Seiten des Carports erfassen ablaufendes Wasser und leiten es ab.
Häufig aus Beton oder Kunststoff mit einem Gitterabdeckrost.
Anwendungsbereiche: Bei gepflasterten Einfahrten oder Stellplätzen.

Versickerungsmulde
Das Wasser wird in eine Mulde geleitet, die mit Kies oder Sand gefüllt ist und das Wasser versickern lässt.
Umweltfreundlich und kostengünstig.

Regenwasser nutzen

Regenwassersammler am Fallrohr montieren, um Wasser für die Gartenbewässerung oder andere Zwecke zu sammeln. Kann mit einem Regentank oder einer Zisterne kombiniert werden. Aus ökologischen Gesichtspunkten ist auch eine Einbindung in eine Regenwassernutzungsanlage eine sinnvolle Lösung.

Wichtige Planungsaspekte

Lokale Bauvorschriften beachten, denn einige Gemeinden verlangen den Anschluss an das Kanalnetz oder den Einsatz eines Versickerungssystems.

Die optimale Kapazität der Entwässerungssysteme errechnen. Die Dimensionierung erfolgt nach durchschnittlicher Regenmenge in der Region.

Langlebige Materialien wie Zink oder Aluminium sind ideal für wetterfeste Konstruktionen.

Eine gut geplante Entwässerung schützt den Carport und dessen Umgebung vor Feuchtigkeitsschäden. Je nach Größe und Standort des Carports können Dachrinnen, Fallrohre, Drainagesysteme oder Versickerungsmulden eingesetzt werden. Die Wahl des Systems sollte sich an den örtlichen Gegebenheiten und Vorschriften orientieren.



Die Übersicht:


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