Dachbegrünung
Der Hausbau mit einem grünen Dach findet immer mehr Anhänger. Dabei beschränkt sich die Anwendung der Dachbegrünung nicht nur auf Einfamilienhäuser mit Flachdach, sondern man findet Dachbegrünungen auch bei großen Gebäudekomplexen.Eine Dachbegrünung findet beim Hausbau mit einem Flachdach immer mehr Freunde, was sicherlich auch daran liegt, daß diese Form des Dachbaus als aktiver Umweltschutz-Beitrag mit öffentlichen Mitteln gefördert wird. Diese Förderung erfolgt durch direkte Zuschüsse oder durch Sonderbedingungen im Bereich der Abwassergebühren.
Begrünte Dächer und Dachterrassen dienen nicht nur der Verschönerung des Stadtbildes, sie verbessern auch das Mikroklima und binden Staub und Abgase. Dachbegrünungen sind ein Teil des natürlichen Wasserkreislaufs und dienen als Wasserspeicher. Durch eine Dachbegrünung fällt auch weniger Abwasser an, was zu geringerer Kanalbelastung führt, wodurch sich wiederum in vielen Gemeinden eine Ersparnis bei den Abwassergebühren erzielen lässt.
Für den Bauherren hat die Dachbegrünung auch konstruktive Vorteile. Eine Dachbegrünung stellt eine zusätzliche Schutzschicht für das Dach dar, denn durch die Reduzierung der physikalischen, chemischen und biologischen Beanspruchung des Dachaufbaues und insbesondere der Dachabdichtung, ergibt sich beim Hausbau ein zusätzlicher Schutz gegen äußere Beschädigungen der Dachhaut.
Durch diese Maßnahmen verlängert sich die Lebensdauer des Daches und es ergibt sich der zusätzliche Effekt einer besonderen Wärmedämmung, die letztendlich zu erheblichen Energiekosten-Einsparungen führen kann.
Die Dachbegrünung als Gewerk beim Hausbau beinhaltet sowohl den Vorgang des Bepflanzens von Dächern, als auch die bestehende Gesamtheit der Pflanzen einschließlich des notwendigen Unterbaus auf einem begrünten Dach. Man unterscheidet dabei zwischen der intensiven Dachbegrünung und der extensiven Dachbegrünung.
Extensive Dachbegrünungen
Extensive Dachbegrünungen sind auf allen konstruktiv geeigneten flachen und bis maximal 15° geneigten Dächern möglich. Die Wartung der Dachbegrünung kann mit 1-2 Kontrollgängen im Jahr ausreichend sein.Für eine extensive Dachbegrünung beim Hausbau in Deutschland werden naturnah angelegte Vegetationsformen die auch Trockenheit vertragen können und sich weitgehend selber weiterentwickeln, verwendet. Man benutzt dazu Pflanzen mit besonderer Anpassungsfähigkeit für die besonderen Standortbedingungen auf dem Dach und solche Pflanzen, die eine hohe Regenerationsfähigkeit aufweisen können. Dazu gehören Moose, Sukkulenten, Kräuter und Gräser. Die Höhe des Schichtaufbaus beträgt bei einer extensiven Dachbegrünung zwischen 4-15 cm.
Intensive Dachbegrünungen
Bei einer intensiven Dachbegrünung wird für das Dach ein vollwertiger Bodenaufbau mit einer Gesamthöhe von bis zu 100 cm verlangt, der sogar eine Baumbepflanzung möglich macht. Eine derartige Dachbegrünung ist nicht bei jedem Hausbau möglich und auch nur durch regelmäßige gärtnerische Pflege dauerhaft zu erhalten.Intensive Dachbegrünungen verfügen über Pflanzungen von Stauden und Gehölzen, sowie Rasenflächen und Bäumen. Die Möglichkeiten der Nutzungs- und Gestaltungsvielfalt sind sie bei entsprechender Herstellung der Bodenvoraussetzungen auf dem Dach mit normalen Gartenbereichen vergleichbar. Intensive Dachbegrünungen sind allerdings nur auf Flachdächern und Dachterrassen sinnvoll. Die verwendeten Pflanzen stellen hohe Ansprüche an den Schichtaufbau und an die regelmäßige Pflege mit ausreichender Wasser- und Nährstoffversorgung.
Bei größeren Gehölzen ist besonders auf die Standsicherheit der Bepflanzung zu achten. Wenn es einen Sturm oder Orkan gibt, sollten die Bäume und Sträucher nicht beim Nachbarn landen oder gar Passanten verletzen.
Auch bezüglich der Bewässerung für ein derartiges Dach sind besondere Maßnahmen zu treffen. Die Bewässerung kann in den Hausbau integriert werden und durch ein unterirdisches Bewässerungssystem mit Unterflurregner und Tröpfchenbewässerung oder über Schlauch und Steckverbindungen erfolgen.
Die richtige technische Umsetzung von Dachbegrünungen ist nicht immer ganz einfach. Es sollten daher Richtlinien von Fachinstituten, wie die Dachbegrünungsrichtlinien der Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau e.V, Bonn und die Flachdachrichtlinien des Zentralverbandes des Deutschen Dachdeckerhandwerks zu Rate gezogen werden.