Baustrom und Bauwasser für die Baustelle

Zu den unabdingbaren Voraussetzungen einer Baustelleneinrichtung gehört auch, dass Bauwasser und Baustrom rechtzeitig zur Verfügung gestellt wird. Baustrom und Bauwasser sind wesentliche Versorgungsleistungen auf einer Baustelle, die für den reibungslosen Ablauf von Bauprojekten notwendig sind. Sie stellen die temporäre Bereitstellung von Strom und Wasser dar, die für verschiedene Bauarbeiten erforderlich sind, wie Beleuchtung, Betrieb von Maschinen, Betonmischen, Reinigung, und Sanitäranlagen.

 

 

 

Baustrom

Baustrom ist die temporäre Stromversorgung auf einer Baustelle. Er ist notwendig, um elektrische Geräte und Maschinen zu betreiben, die während des Hausbaus verwendet werden.

Von Ihrem Versorgungsunternehmen, das für die Lieferung von Baustrom zuständig ist, erhalten Sie die elektrische Energie, die Sie während der Bauzeit für Ihren Hausbau benötigen. Dort wird auch der genaue Bedarf ermittelt, der nächstgelegene Anschlusspunkt an das Stromnetz gefunden und der Baustromanschluss für Sie gesetzt. Möglicherweise kann auch ein bereits vorhandener Stromanschluss für den Hausbau genutzt werden.

All dies ist mitunter zeitaufwändiger als man glaubt, deshalb sollten Sie sich sobald die Baugenehmigung vorliegt, um die Beantragung des Baustroms und ebenso um die Aufstellung und Wartung eines Verteilerschranks kümmern, an den Sie sämtliche Geräte und Maschinen  auf der Baustelle direkt anschließen können.

Sie erhalten auf der Grundlage des für Ihren Hausbau kalkulierten Bedarfs ein individuelles Angebot für Baustrom vom Stromversorger.

Damit Ihr Strom auch nach Abschluss der Bauzeit fließt, denken Sie bitte rechtzeitig daran, auch einen Liefervertrag für die Zeit nach Fertigstellung des Bauvorhabens abzuschließen.

Planung und Beantragung von Baustrom

Bedarfsermittlung

Bevor Baustrom eingerichtet wird, muss der Energiebedarf der Baustelle ermittelt werden. Dies umfasst den Verbrauch von Baugeräten, Beleuchtung, Heizgeräten und anderen elektrischen Verbrauchern.

Antragstellung

Der Bauherr oder die Bauleitung muss bei dem örtlichen Energieversorger einen Antrag auf Baustrom stellen. In der Regel wird ein Baustromverteiler benötigt, der die Anforderungen an die Stromversorgung erfüllt.

Genehmigung

Je nach Region und Bauvorhaben können unterschiedliche Genehmigungen erforderlich sein. Dies umfasst die Abstimmung mit Netzbetreibern und die Einhaltung der örtlichen Vorschriften.

Einrichtung der Baustromversorgung

Baustromkasten

Ein zentraler Baustromkasten oder -verteiler wird installiert, der den Baustrom sicher bereitstellt. Dieser Kasten verfügt über mehrere Steckdosen und Absicherungen, um eine sichere Stromverteilung zu gewährleisten.

Ein Baustromkasten ist eine temporäre Stromverteilungseinheit, die auf Baustellen eingesetzt wird, um verschiedene elektrische Geräte und Maschinen sicher mit Strom zu versorgen. Er ist speziell dafür ausgelegt, den hohen Anforderungen auf Baustellen gerecht zu werden, einschließlich robustem Design und Sicherheitsfunktionen.

Einbau Baustromzähler

Ein Baustromzähler wird installiert, um den Verbrauch zu messen. Dies ist wichtig für die Abrechnung der Stromkosten.

Der Baustromzähler ist ein unverzichtbares Instrument zur Erfassung und Abrechnung des Stromverbrauchs auf Baustellen. Er ermöglicht eine genaue Kontrolle und Abrechnung des Stromverbrauchs und trägt zur Optimierung der Bauprozesse bei. Durch die Einhaltung rechtlicher Vorschriften und regelmäßige Wartung kann sichergestellt werden, dass der Baustromzähler zuverlässig und sicher funktioniert. Die Wahl des richtigen Zählertyps und die korrekte Installation sind entscheidend für die effiziente Nutzung von Baustrom auf jeder Baustelle

Kabelverlegung

Je nach Größe der Baustelle werden Verlängerungskabel oder fest verlegte Leitungen vom Baustromkasten zu den einzelnen Verbrauchern gelegt.

Sicherheitsvorkehrungen

Erdung, FI-Schalter (Fehlerstrom-Schutzschalter) und Überspannungsschutz sind notwendig, um die Sicherheit der Stromversorgung zu gewährleisten.

Kosten 

Die Kosten für den Baustrom unterteilen sich, je nach Umfang der Baustelle auf die Anschlusskosten selbst, die Verbrauchskosten und eventuell die Mietkosten für den Baustromanschluss.

Die Anschlusskosten umfassen die Kosten für die Installation des Baustromanschlusses und des Baustromverteilers inklusive Baustromkasten mit Zähler und der notwendigen Kabel.

Die Verbrauchskosten richten sich nach dem tatsächlichen Stromverbrauch gemäß Baustromzähler und dem Tarif des Energieversorgers.

Mietkosten können gegebenenfalls für die Anmietung des Baustromkastens und eventuell weiterer technischer Einrichtungen anfallen.

Wartung und Überwachung

Um den Baustrom kontinuierlich während der Bauphase zur Verfügung zu haben, ist eine regelmäßige Überprüfung des Baustromkastens und der Kabel auf Beschädigungen notwendig.
Es muss zu jeder Zeit sichergestellt sein, dass alle Sicherheitsvorkehrungen wie Erdung und FI-Schalter funktionieren.
Eine Überwachung des Stromverbrauchs zur Vermeidung von Überlastungen und Kostenkontrolle sollte selbstverständlich sein.

Bauwasser für die Baustelle

Bauwasser ist nur eine temporäre Wasserbereitstellung für Baustellen. Es wird für verschiedene Zwecke benötigt, wie z. B. Betonmischen, Reinigung, Baugeräte, Sanitäranlagen und Baustellenbewässerung.

Wasser wird auch auf Ihrer Baustelle benötigt. Die Wasserversorgung sollten Sie auch sofort nach dem Erhalt der Baugenehmigung beantragen. Für den Bezug von Bauwasser gibt es drei Möglichkeiten:

1. Sie können einen vorhandenen, still gelegten Wasseranschluss nutzen.

2. Sie können während der Bauzeit mit einem Standrohr Wasser vom nächstgelegenen Hydranten beziehen. In einer speziellen Vorrichtung, die zur Wasserentnahme am Hydranten erforderlich ist, erfasst ein Wasserzähler den Verbrauch beim Hausbau.

3. Als dritte Möglichkeit wird ein neuer Bauwasseranschluss innerhalb des Versorgungsgebietes, der direkt an Ihr Grundstück grenzt, gelegt.

Bei frühzeitiger Planung und feststehendem Wasserbedarf für Ihren Hausbau kann Ihr Wasserhausanschluss in der Regel bereits vorab auf dem Baugrundstück verlegt und während der Bauzeit verwendet werden.

Planung und Beantragung von Bauwasser

Zuerst muss der Bedarf an Wasser für alle auf der Baustelle anfallenden Arbeiten ermittelt werden. Dies umfasst die Mengen an Wasser, die für Betonarbeiten, Reinigungsprozesse und für Sanitärzwecke benötigt werden.

Danach geht es an die Antragstellung. Der Bauherr muss bei dem örtlichen Wasserversorger einen Antrag auf Bauwasser stellen. Dies kann auch die Abstimmung mit der Gemeinde oder dem zuständigen Wasserverband erfordern.

Gegebenenfalls muss auf eine Genehmigung gewartet werden, denn abhängig von der Region und dem Bauprojekt sind Genehmigungen notwendig, die die Wasserentnahme und Nutzung regeln.

Einrichtung der Bauwasserversorgung

Ein temporärer Bauwasseranschluss wird eingerichtet, der mit dem öffentlichen Wassernetz verbunden ist. Dies kann ein eigens für die Baustelle eingerichteter Anschluss sein oder die Nutzung eines bereits vorhandenen Wasseranschlusses.

Die Installation eines Wasserzählers zur Messung des Wasserverbrauchs, was für die Abrechnung erforderlich ist.

Wasserleitungen werden vom Anschluss zu den verschiedenen Verbrauchsstellen auf der Baustelle verlegt.

Falls erforderlich, müssen Pumpen eingesetzt werden, um Wasser an entlegene oder höher gelegene Teile der Baustelle zu transportieren.

Kosten für Bauwasser

Kosten für die Installation des Wasseranschlusses und des Wasserzählers.

Die Verbrauchskosten richten sich nach dem tatsächlichen Wasserverbrauch und den Tarifen des Wasserversorgers.

Wartung und Überwachung

Im Interesse einer jederzeit funktionierenden Versorgung der Baustelle mit Bauwasser ist eine regelmäßige Überprüfung der Wasserleitungen auf Lecks und Beschädigungen nötig.

Dazu gehört auch, dass die korrekte Funktion des Wasserzählers jederzeit gegeben ist.

Im Rahmen der Kostenkontrolle sollte auch eine Überwachung des Wasserverbrauchs zur Vermeidung von Wasserverschwendung eingerichtet werden.

Wichtige weitere Überlegungen zur Bauwasserversorgung

Sicherheit

Sowohl bei Baustrom als auch bei Bauwasser müssen Sicherheitsstandards eingehalten werden. Elektrische Installationen sollten von Fachkräften durchgeführt werden, und es sollten Schutzvorrichtungen vorhanden sein, um Unfälle zu vermeiden.

Nachhaltigkeit

Bewusster Umgang mit Ressourcen ist wichtig. Wasser sollte nicht verschwendet werden, und der Stromverbrauch sollte überwacht und optimiert werden.

Umweltschutz

Die Einhaltung von Umweltschutzbestimmungen ist unerlässlich, um negative Auswirkungen auf die Umwelt zu vermeiden, insbesondere bei der Wasserentnahme und -entsorgung.

Rechtliche Vorschriften

Es müssen alle rechtlichen Vorschriften und Anforderungen hinsichtlich der Nutzung und Installation von Baustrom und Bauwasser eingehalten werden, um rechtliche Probleme zu vermeiden.

Fazit Baustrom und Bauwasser für die Baustelle

Baustrom und Bauwasser sind unverzichtbare Versorgungsleistungen für jede Baustelle. Ihre Planung, Einrichtung und Verwaltung erfordern sorgfältige Vorbereitung, um einen reibungslosen Bauablauf sicherzustellen und Kosten zu kontrollieren. Die richtige Handhabung dieser Ressourcen trägt wesentlich zur Effizienz und Sicherheit von Bauprojekten bei.