Hausbautipps24 - Der Hausbau

Im Abschnitt Hausbau informieren wir Sie über den Hausbau selbst, beginnend mit der Bauplanung, die entscheidend dafür ist, welche Bauweise gewählt werden soll und endend mit dem Innenausbau. Zusätzlich können Sie unsere kostenlosen Online Ratgeber für viele Teilbereiche des Hausbaus nutzen. Informationen über Massivhaus, Fertighaus oder Holzhaus verbinden sich mit Grundlagen der ökologischen Bauweise und Hinweisen auf das barrierefreie Bauen. Den wichtigen Artikeln über die Außenanlagen, wie Garage, Carport, Swimingpool, Wintergarten, Terrasse und Balkon folgen Infos über Baustoffe, Bauteile und Dämmstoffe, sowie Neuheiten von Dach und Keller. Im Rahmen der Haustechnik erhalten Sie ausführliche Informationen über Elektroarbeiten, Heizungstechnik, Sanitärinstallation und Sicherheit beim Hausbau. Die Möglichkeiten zur Anforderung von Haus-Katalogen beschließen den Abschnitt Hausbau.


Vertragliche Gestaltung des Kaufvertrages

Der Kaufvertrag
Fertighaus Kaufvertrag

Wichtige Fragen, die Sie an den Verkäufer des Fertighauses stellen sollten, bevor Sie den Kaufvertrag unterschreiben. Wenn die Fragen nicht positiv beantwortet werden können, sollten Sie sich den Abschluß des Kaufvertrages noch einmal gründlich überlegen.
 

 
  • Ist das Haus ein Niedrigenergiehaus (mit 30 % Senkung des Energieverbrauchs zur derzeit gültigen WSVO) ?
  • Besitzt das Haus ein Siegel der Qualitätsgemeinschaft Deutscher Fertigbau
  • oder/und das RAL-Prüfsiegel der Gütegemeinschaft Deutscher Fertigbau?
  • Hat sich Ihr Anbieter diesen Qualitätskontrollen unterworfen?
  • Welche Leistungen sind im Auftragsvolumen enthalten?
  • Ist der Kellerbau im Preis inbegriffen? Wichtig ist die Formulierung: "Unterkante" oder "Oberkante" Keller!
  • Über welche Extras verfügt das Haus? (Erker, Dachgauben, Sprossenfenster, Segmentbogenfenster,
  • spezielle Türen oder Bodenbeläge, spezielle Sanitärinstallationen)
  • In welchen Ausbaustufen wird das Haus angeboten?
  • Was ist bauseits, also vom zukünftigen Bauherrn zu leisten?
  • Welchen Lieferradius hat die Firma?
  • Wie hoch sind die Zuschläge für gewünschte Extras wie z.B. eine Dreifachverglasung?
  • Welche Fassade wird zum Festpreis angeboten?

 

Ein Fertighaus als Passivhaus?

Die moderne Technik erlaubt heute den Bau eines Fertighauses als Passivhaus, bei dem der Heizwärmebedarf auf eine so niedrige Stufe gebracht wird, dass auf ein eigenes Heizsystem vollkommen verzichtet werden kann.

Der in Spitzenzeiten notwendige geringe Restwärmebedarf, kann in diesen Fertighäusern durch Wärmerückgewinnung aus der Raumluft und interne Wärmequellen erzielt werden.

 


Moderne, umweltbewusste Hausbauer entscheiden sich immer häufiger für ein Passivhaus als Energiesparhaus auch beim Bau eines Fertighauses.


Der Bauherr kann auch beim Passivhaus bezüglich der äußeren Gestaltung des Fertighauses verschiedene Alternativen in Betracht ziehen.

Moderne Lösungen mit viel Holz und viel Glasflächen, und einer großen Verglasung an der Südseite des Fertighauses bringt auch im Winter einen beachtlichen Teil der nötigen Wärme ins Passivhaus. Im Sommer können über einen Erdwärmeaustauscher Verschattung und Kühlung mittels einer automatischen Steuerung geregelt werden.

Zum Standard des Passivhauses gehört eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung und eine Erdwärmepumpen-Anlage. Damit wird die Außenwand- und Dachdämmung in erforderlichem Umfang ergänzt.

Die zusätzliche Fotovoltaikanlage bringt weitere Energie ins Haus. Richtig konzipiert, kann aus dem Passivhaus sogar ein sogenanntes Passiv Plus Haus entstehen, dann nämlich, wenn die installierten Energieerzeuger mehr Energie produzieren, als das Haus benötigt.

Noch zu wenig Beachtung finden auch begrünte Dächer, die mit passender Dämmung und Solarthermiekollektoren für den Energiegewinn des Passivhauses sorgen.

Selbstbauhaus und Bausatzhaus

Ein Selbstbauhaus und ein Bausatzhaus werden oft als Begriff für identische Lieferzustände des Fertighauses verwendet.

Auch bei einem sogenannten Selbstbauhaus wird der Lieferant Ihnen einen Bausatz, meist unterteilt in verschiedene Ausstattungspakete, anbieten.

 


Wenn Sie Ihr Eigenheim als Selbstbauhaus errichten wollen, müssen Sie mit zirka 1.200 Stunden Arbeitszeit für die Erbringung Ihrer Eigenleistung rechnen. Das führt, je nach möglichem wöchentlichem Zeitaufwand, zu einer Bauzeit von cirka zwölf Monaten.


Der Liefer- und Leistungsumfang für ein Selbstbauhaus oder Bausatzhaus kann in etwa wie folgt aussehen:

Lieferung der Entwurfsplanung mit

  • Grundsrissen
  • Schnitten und Ansichten
  • möglichst auch mit Bauantragsvorbereitung.

Ausstattungspaket für den Rohbau mit

  • Steinen und Öffnungsüberdeckungen für alle Wände
  • Decken
  • Fenster
  • Haustür
  • Dachstuhl
  • Dacheindeckung und -entwässerung
  • Mörtel, Klein- und Montagematerial

Zum Leistungsumfang sollten auch Selbstbauanleitungen und Verarbeitungshinweise, sowie eine qualifizierte Produktberatung vor, während und nach der Bauphase gehören.

Ausbauhaus

Je nach der individuellen Ausbildung, Erfahrung und Möglichkeit des Bauherren ist der Ausbau des Fertighauses in verschiedenen Ausbaustufen vereinbar. Das Haus wird nur soweit fertiggestellt, dass es von Außen her komplett geschlossen ist. Was den Ausbau des Innenbereichs betrifft, so wird dieser jedoch nach den individuellen Vereinbarungen zwischen Hersteller und Bauherr durchgeführt.

 


Dem Bauherren wird dadurch die Möglichkeit gegeben, sein Haus innen selbst auszubauen und dadurch unter Umständen erhebliche Kosten einzusparen. Was die Kostenersparnis betrifft, so sollten die Ausführungen am Beginn dieses Kapitels beachtet werden, insbesondere ist auf die natürlich anfallenden Materialkosten zu achten.


Bei einem Fertighaus als Ausbauhaus kann es allerdings recht häufig vorkommen, dass sämtliche Materialien, die noch für den Ausbau benötigt werden, bereits im Gesamtpreis enthalten sind.

Die Entscheidung für den Kauf eines Fertighauses als Ausbauhaus will wohl überlegt sein. Nicht nur die angesprochenen persönlichen Voraussetzungen, auch die zu investierende Zeit ist zu überdenken. Denn es ist in der Tat nicht so, dass der Innenausbau in wenigen Tagen abgehakt werden kann. Je nach beruflicher Qualifikation und Erfahrung kann sich der Ausbau über mehrere Wochen oder sogar Monate hinziehen.

Für Fehler, die beim selbst ausgeführten Innenausbau entstehen, greift die Gewährleistungspflicht des Fertighausherstellers natürlich nicht.

Zu den Mindestanforderungen an ein Ausbauhaus gehört der Rohbau, ein eingedecktes und gedämmtes Dach, gedämmte Außenwände, ein Schornstein, Außenputz, Fenster mit Rollladen, verschließbare Haustür, Leerrohre für die elektrischen Leitungen, verlegte Rohre für Wasser-, Abwasser- und Gasanschlüsse.

Schlüsselfertiges Fertighaus

Den höchsten Vorfertigungsgrad weist der Containerbau (Raumzellenbau) auf. Ausgestattet mit Fliesen und Sanitäreinrichtungen wird ein komplettes Hausteil angeliefert und auf der Baustelle mit den anderen Teilen zu einem Gesamtobjekt verbunden. Allerdings findet der Containerbau im Bereich Wohnhäuser relativ selten Anwendung. Die hauptsächlichen Anwendungsgebiete sind Gewerbebau, Bürocontainer, Lager- und Hallenbau.

 


Beim schlüsselfertigen Bauen wird das Fertighaus gemäß einer vereinbarten Bau- und Leistungsbeschreibung zu einem Festpreis errichtet. Das Fertighaus ist bei Übergabe bezugsfertig. Bezugsfertig und schlüsselfertig sind jedoch durchaus interpretierbare Vokabeln.

Der Begriff "schlüsselfertig" ist nirgends rechtlich verbindlich definiert und deshalb ist die Auslegung in das Ermessen der Vertragsparteien gestellt.
Übereinstimmende Mindest-Forderung an ein schlüsselfertiges  Haus ist, daß sämtliche Roh- und Innenausbauarbeiten soweit durchgeführt sind, dass der Hauskäufer nach Fertigstellung und Bauabnahme einziehen kann.

Da es eine große Anzahl von Anbietern für  schlüsselfertige Fertighäuser gibt, müssen Sie Ihre Wahl auf wichtige Kriterien reduzieren. Fassen Sie diese Kriterien in einer Liste zusammen. Notieren Sie alles, was Ihnen absolut wichtig für Ihr Fertighaus ist.

Diese Liste wird zur Grundlage für Ihre eigene Bau- und Leistungsbeschreibung. Mit dieser Liste können Sie nun bei den verschiedenen Anbietern Ihren tatsächlichen Gesamtpreis für das schlüsselfertige Fertighaus erfahren. Dadurch haben Sie die Gewähr, daß Ihre Vergleiche korrekt sind, das heißt, daß tatsächlich Gleiches mit Gleichem verglichen werden kann.

Alles, was Sie in Ihrer Liste zusammengefasst haben, sollte dann aber auch Inhalt der verbindlichen Bau- und Leistungsbeschreibung sein. Denken Sie daran, daß jegliche Zusatzvereinbarung schriftlich als Ergänzung zum Lieferumfang in der Bau- und Leistungsbeschreibung niedergelegt werden muß. Nur so sind Sie vor Zusatzkosten sicher.

Mit oder ohne Eigenleistungen?

Welcher Ausbauzustand soll geliefert werden?

Grundsätzlich gilt, daß Eigenleistungen angebracht sind, wenn Sie  handwerklich geschickt sind und vielleicht sogar einige praktische Erfahrungen mitbringen, denn dann können Sie durch Eigenleistungen auch beim Bau eines Fertighauses sicher eine Menge Geld sparen.

 


Bauen Sie Ihr Haus aber bitte nicht, wenn ohne Ihre angenommene Eigenleistung die Finanzierung Ihres Hauses nicht möglich ist. Die Eigenleistung sollte eine stille Reserve sein.


Wenn Sie allerdings umfangreichere Arbeiten selbst übernehmen möchten und Ihre Zeit begrenzt ist, sollten Sie überlegen, ob Sie Freunde oder Bekannte, möglichst mit dem notwendigen Fachwissen, haben, die Ihnen behilflich sind.

Eigenleistungen eignen sich hauptsächlich für einfachere Tätigkeiten, wie z.B. Maler- und Tapezierarbeiten, Fliesenverlegung, Teppichboden verlegen und Erstellung der Außenlagen. 

Überschätzen Sie jedoch nicht die erforderlichen handwerklichen Fähigkeiten und die Ihnen zur Verfügung stehende Zeit.

Die Hauptgewerke, wie Maurer- und Putzarbeiten, Heizungs-, Elektro- und Sanitärinstallation, Zimmerer- und Dachdecker-/Dachklempnerarbeiten sollten Sie von Fachleuten ausführen lassen.

Sparen Sie wirklich durch Eigenleistung?

Eigenleistungen können sicherlich sehr sinnvoll sein. Vor Ihrer Entscheidung stellen Sie aber bitte eine genaue Vergleichsrechnung an.

Lassen Sie sich vom Fertighaushersteller genau und schriftlich bestätigen, welche Einsparungen Sie durch die Eigenleistung erreichen.

Denken Sie daran, dass Sie auch das Material für die Eigenleistungen kaufen müssen. Wenn Sie beispielsweise für die Elektroinstallation (dies Beispiel ist authentisch) eine Gutschrift von ca. 1.000 € erhalten, die Materialkosten beim Baumarkt jedoch schon 750 € ausmachen, ist der Aufwand nicht gerechtfertigt.

Überschätzen Sie Ihre eigene Leistungsfähigkeit im Hinblick auf Zeitaufwand und fachlichem Können nicht. Die Erfahrung lehrt, dass Sie etwa das Dreifache der Zeit eines Handwerkers benötigen.

Neben der Möglichkeit des Kaufes eines schlüsselfertigen Fertighauses, haben Sie die Möglichkeit, ein Fertighaus auch als Ausbauhaus oder gar als Selbstbauhaus oder Bausatzhaus zu kaufen.

Wie wird ein Fertighaus hergestellt?

Wie entsteht ein Fertighaus?

Eigentlich muß das Fertighaus ja Fertigteilhaus heißen, denn das, was allgemein als Fertighaus bezeichnet wird, ist nicht fertig, sondern besteht aus Fertigteilen oder Elementen.

 


Um zu einem fertigen Haus zu werden, müssen die Elemente, zum Beispiel komplette Wände, in der Fabrik des Fertighausherstellers unter optimalen Bedingungen vorproduziert werden. Auf der Baustelle werden Sie dann später in kürzester Zeit fachgerecht zu einem Fertighaus montiert.

Dieses Verfahren spart nicht Zeit und Geld. Es stellt zugleich die Qualität sicher, weil die Fertigteilelemente bis zu ihrem Transport auf die Baustelle vor der Witterung geschützt bleiben und die Herstellung des Fertighauses in der Fabrik zuverlässig überwacht wird. Auf diese Weise kann auch ein nachweisbarer und kontrollierbarer Qualitätsstandard eingehalten werden.

In 13 Schritten erklären wir hier, wie die Herstellung der Elemente  eines modernen Fertighauses im Prinzip funktioniert.

1. Jedes Fertighaus wird mit einer hochwertigen CAD-Software am Computer bis ins kleinste Detail konstruiert.

2. Das Holz, der wichtigste Rohstoff für die Herstellung des Fertighauses wird angeliefert. Verwendet wird zumeist massives Nadelholz, das nicht imprägniert ist.
 
Holzanlieferung
Fertighaus Holzanlieferung

3.Plattenzuschnitt für die Wände des Fertighauses.
Alle Plattenmaterialien für die Wände werden nach einer genauen Stückliste aus dem Computer mit einer Säge zugeschnitten.

4.Die Holzbalken für die tragende Wandkonstruktion kommen vollautomatisch zugeschnitten aus dem Holzlager in die Fabrik. Hier werden sie mit CNC-gesteuerten Werkzeugen bearbeitet. Sie werden gesägt, gebohrt, gefräst, markiert und beschriftet. Dabei sind Maßtoleranz von höchstens einem Millimeter erlaubt.

5.Legen des Riegelwerks
Arbeiter legen das Riegelwerk Balken für Balken auf den Boden und heften es an. Dabei werden sie unterstützt von den präzisen Markierungen der computergesteuerten Stabbearbeitung.

Befestigung auf dem Riegelwerk
Befestigung auf dem Riegelwerk

6.Die präzise geschnittenen Platten werden auf dem Riegelwerk befestigt. Auf das Riegelwerk wird zuerst ein Kleber aufgetragen, der die Konstruktion später vollflächig und zuverlässig verbinden wird. Die Platten werden auf das Riegelwerk aufgelegt und fest verklammert.

7.Als nächstes erfolgt die Bearbeitung der Wandelemente.
Zuerst werden die Hohlräume für Schalter und Steckdosen gefräst und die nötigen Öffnungen für Rohre geschaffen. Außerdem werden Vorkehrungen für die spätere Verschraubung der Wände hergestellt.

Diese Anlagen arbeiten vollautomatisch mit den Computerdaten aus der Arbeitsvorbereitung.

8.Nachdem die Innenseite der Wand bearbeitet wurde, wird sie auf  ihre Außenseite gedreht, damit die Dämmung angebracht werden kann.

9.Anbringen der Dämmung
Nach dem Wenden wird Mineralwolledämmung in die Gefache eingelegt. Es kann auch eine Holzweichfaserdämmplatte mit Edelstahl- Klammern auf dem Riegelwerk befestigt werden
Die Klammern werden vollautomatisch mit einem Klammerschussgerät eingeschossen.

Einbringung der Dämmung
B10 Einbringung Dämmung

10.Einbau der Fenster
Mit einem Vakuumsauger werden die Fenster aufgenommen und passgenau in die Wand eingesetzt.

11.Die Außenfensterbänke und Rollos werden montiert.

12.Zuletzt wird die vorgefertigte Wand verputzt. In der Regel kommt ein mineralischer Grundputz, in den ein Armierungsgewebe eingebettet wird, noch im Werk auf die Wand. Der sichtbare Edelputz wird erst auf der Baustelle aufgetragen.

Verputztes Wandelement
verputztes Wandelement

13. Die Elemente des Fertighauses werden auf LKW verladen und zur Baustelle gefahren.

Abladen der Elemente auf der Baustelle
Abladen auf die Baustelle
Fotos:Holzabsatzfonds