Massivhaus

Das Wichtigste über Passivhäuser

Passivhaus

Hausbau / Massivhaus:  Passivhäuser zeichnen sich unter anderem durch eine hochwertige Wärmedämmung, Fenster mit Dreifach-Verglasung sowie eine luftdichte Gebäudehülle aus. Im Winter bringt die Wärmerückgewinnung der Lüftungsanlage vorgewärmte Luft ins Haus kommt. Die insgesamt fünf Grundprinzipien eines Passivhauses sorgen dafür, dass diese höchst energieeffizienten Gebäude ohne klassische Gebäudeheizung auskommen.

 

“Passiv“ werden die Häuser genannt, da der größte Teil des Wärmebedarfs aus „passiven“ Quellen wie Sonneneinstrahlung sowie Abwärme von Personen und technischen Geräten gedeckt wird. Ein Passivhaus verbraucht somit rund 90 Prozent weniger Heizwärme als ein bestehendes Gebäude und 75 Prozent weniger als ein durchschnittlicher Neubau.

Passivhaus und NZEB

Der Passivhaus-Standard erfüllt schon heute die Anforderungen der Europäischen Union an Nearly Zero Energy Buildings. Laut der Europäischen Gebäuderichtlinie EPBD müssen die Mitgliedstaaten die Anforderungen an so genannte Fast-Nullenergiehäuser (nZEB) in ihren nationalen Bauvorschriften festlegen. Diese treten am 1.12.2018 für öffentliche Gebäude sowie am 31.12.2020 für alle anderen Gebäude in Kraft.

Pionierprojekt

Das erste Passivhaus weltweit errichteten vier private Bauherren, darunter Dr. Wolfgang Feist, vor über 27 Jahren in Darmstadt-Kranichstein. Die Reihenhäuser gelten seit dem Einzug der Familien 1991 als Pionierprojekt für den Passivhaus-Standard. Bauphysiker bescheinigen dem ersten Passivhaus 25 Jahre später nach umfangreichen technischen Untersuchungen eine uneingeschränkt gute Funktionstüchtigkeit sowie einen unverändert geringen Verbrauch von Heizwärme. Auch das weltweit erste Passivhaus nutzt mit seiner neuen Photovoltaikanlage nun erneuerbare Energie und erhielt das Zertifikat zum Passivhaus Plus.

Passivhaus und erneuerbare Energie

Der Passivhaus-Standard lässt sich gut mit der Erzeugung erneuerbarer Energie direkt am Gebäude kombinieren. Seit April 2015 gibt es für dieses Versorgungskonzept die neuen Gebäudeklassen „Passivhaus Plus“ und „Passivhaus Premium“. Die ersten Häuser in diesen beiden Kategorien sind bereits zertifiziert, sowohl Privathäuser als auch Bürogebäude.

Passivhäuser

Mittlerweile gibt es Passivhäuser für alle Nutzungsarten: Neben Wohn - und Bürogebäuden existieren auch Kitas und Schulen, Sporthallen, Schwimmbäder und Fabriken als Passivhäuser. In Frankfurt am Main entsteht gerade die weltweit erste Passivhaus-Klinik. Das Interesse steigt stetig. Mit Blick auf den Ressourcenverbrauch der Industrieländer sowie die Klimaerwärmung setzen Kommunen, Unternehmen und Privatleute einen Hausbau oder eine Sanierung zunehmend im Passivhaus-Standard um.

Passivhaus Institut

Das Passivhaus Institut mit Sitz in Darmstadt ist ein unabhängiges Forschungsinstitut zur hocheffizienten Nutzung von Energie bei Gebäuden. Das von Dr. Wolfgang Feist gegründete Institut belegt eine internationale Spitzenposition bei der Forschung und Entwicklung zum energieeffizienten Bauen. Dr. Wolfgang Feist erhielt unter anderem 2001 den
DBU-Umweltpreis für die Entwicklung des Passivhaus-Konzepts.

Quelle: Passivhaus Institut Dr. Wolfgang Feist
Foto: Passivhaus-Institut