Mauerziegel werden aus gebranntem Ton, Lehm oder tonigen Massen hergestellt. Sie sind ein künstlicher Mauerstein, der auch Ziegelstein genannt wird und seit Jahrhunderten für den Hausbau Verwendung findet.
Die Technik des Herstellens von Ziegelsteinen ist uralt. Die Steine müssen vor dem Brennen vorgetrocknet werden, dann werden Sie in Öfen, früher in Meilern, bei Temperaturen zwischen 900° und 1100° C gebrannt.
Die Ziegelsteine (Mauerziegel) kann man nach ihrer Verwendung beim Hausbau in die Bereiche
Außenwandziegel, Innenwandziegel, Deckenziegel, Akustikziegel, Pflasterklinker, Fußbodenklinker und Dachziegel einteilen.
In diesem Abschnitt geht es um die Außenwandziegel beim Hausbau.
Mauerziegel werden auch Ziegelsteine genannt und können folgende Bezeichnungen haben:
- Planziegel
- Blockziegel
- Hochlochziegel
- Schallschutzziegel
- Block-Winkelziegel
- Block-Anschlagziegel
- Leichtziegel-Schalen
- Deckenrandziegel
Die Mauerziegel/ Ziegelsteine können beim Hausbau als
- Eckziegel
- Ergänzungsziegel
- Höhenausgleichsziegel
- Schallschutzziegel
- Standardziegel
- Teilbarer Ziegel
und für Brandwände oder zum Einbau in Rollladenkästen verwendet werden.
Außenwandziegel – Mauerziegel- Arten
Hier unterscheiden wir die Ziegelsteine als Hintermauerziegel, Vormauerziegel und Klinker.
Hintermauerziegel finden im Hausbau bei zweischaligem Mauerwerk für die hintere der beiden Mauern Verwendung. Es ist daher nicht erforderlich, daß diese Mauerziegel frostbeständig sind. Da mit den Hintermauerziegeln auch keine Verwendung als Sichtmauerwerk vorgesehen ist, ist auch die Oberflächenstruktur unbedeutend, denn die wird verputzt oder verblendet.
Hintermauerziegel dienen beim Hausbau zu Errichtung sowohl tragender, als auch nichttragender Außen- und Innenwände und können, je nach Anforderungsprofil, unterschiedliche Druckfestigkeiten und Formate haben.
Die Hintermauerziegel werden als Vollziegel, Lochziegel, Porenziegel Mauertafelziegel oder Wärmedämmziegel hergestellt.
Für eine gute Wärmedämmung, wie sie beim heutigen Hausbau erforderlich ist, sind großformatige Mauerziegel, mit zahlreichen Lochungen (Hochlochziegel) oder Poren (Porenziegel), besonders geeignet. Mit diesen großformatigen Hintermauerziegeln kann man eine Mauer in wesentlich größerer Geschwindigkeit herstellen.
Um eine besonders gute Schalldämmung beim Hausbau zu erzielen, verwendet man als Hintermauerziegel die sehr schweren Vollziegel, die dann auch als Schallschutzziegel bezeichnet werden.
Vollziegel
Als Vollziegel bezeichnet man Mauerziegel, die vollkommen aus dem Ziegelmaterial, wie Ton, Tonmergel oder Kalksandstein bestehen. Als Vollziegel wird auch ein Hintermauerziegel bezeichnet, wenn er über 85 % des Materials aufweist, der Lochanteil kann also bis 15% betragen. Vollziegel sind aufgrund ihrer Bauweise sehr schwer und schlecht wärmedämmend. Dagegen ist die Schalldämmung von Vollziegeln sehr gut, weshalb sie beim Hausbau auch in diesem Bereich häufig eingesetzt werden.
Lochziegel
Alternativ zum Vollziegel gibt es den Lochziegel. Der Lochziegel ist ein Mauerziegel, der von Löchern durchzogen ist, wodurch eine bessere Wärmedämmung erreicht wird. Weiterhin erreicht man durch die Löcher, die einen erhebliche Teil des Gesamtvolumens des Hintermauerziegel ausmachen können, eine beträchtliche Gewichtsreduzierung. Ein zusätzlicher Nutzen für die Kosten beim Hausbau ergibt sich daraus, daß durch die Lochanteile von bis zu 50% natürlich auch bis zu 50% Material gespart werden kann.
Bei den Mauerziegeln unterscheidet man zwei Arten von Lochziegeln, den Hochlochziegel und den Langlochziegel.
Hochlochziegel
Beim Hochlochziegel verläuft die Lochung senkrecht zur Auflagefläche des Hintermauerziegels, wodurch eine bessere Tragfähigkeit gewährleistet ist.
Die Einteilung der Hochlochziegel erfolgt nach der Größe des Querschnitts ihrer Lochung in die Gruppen
A mit Lochquerschnitt unter 2,5 cm
B mit Lochquerschnitt unter 6,0 cm
C mit Lochquerschnitt unter 16,0 cm
Der Anteil der Lochfläche am gesamten Mauerziegel kann zwischen 15 und 50% liegen.
Hochlochziegel finden beim Hausbau sowohl für tragende als auch für nichttragende Mauerwände Verwendung.
Eine besondere Art der Lochziegel sind die Leichthochlochziegel, die infolge ihrer besonderen Struktur einen hohen Wärmeschutz bieten. Leichthochlochziegel haben einen Lochanteil von etwa 50% der Grundfläche des Ziegels. Darüber hinaus ist das Ziegelmaterial, zusätzlich porosiert. Infolge des großen Luftporenanteils erreichen diese Mauerziegel eine besonders hohe Wärmedämmung.
Langlochziegel
Beim Langlochziegel verläuft die Lochung waagerecht zur Auflagefläche des Lochziegels, dadurch hat dieser Hintermauerziegel eine nicht so gute Tragfähigkeit. Die Verwendung erfolgt daher beim Hausbau auch meist nur für nichttragende Wände.
Die Langlochziegel werden auch als Lochkammerziegel oder Hohlkammersteine bezeichnet. Sie werden aus den gleichen Materialien wie der Vollziegel hergestellt, bestehen aber zu einem sehr großen Anteil aus Hohlräumen.
Mauertafelziegel
Die Herstellung vorgefertigter Wandtafeln aus Mauerziegeln ist beim Hausbau seit langem bekannt und verbreitet. Die dazu verwendeten Mauertafelziegel unterscheiden sich nur dadurch von den üblichen Mauerziegeln, dass anstelle der Griffschlitze große Aussparungen vorgesehen sind, die in der Mauertafel senkrecht durchlaufende Kanäle ergeben, was ihrer Eignung als Hintermauerziegel sehr entgegenkommt.
Der Herstellungsprozess verläuft im wesentlichen wie beim Vollziegel. Zur Verarbeitung der Mauertafelziegel ist Normal-, Leicht- oder auch Dünnbettmörtel geeignet.
Heute werden Mauertafelziegel im Hausbau hauptsächlich in Großformaten als Hintermauerziegel und für den Innenausbau und für nichttragende Innenwände genutzt.
Wärmedämmziegel
Ziegel aus gebranntem Ton, dem Polystyrolgranulat oder Sägemehl als Zuschlagsstoffe beigemischt werden, damit sich Luftporen bilden, nennt man Wärmedämmziegel. Die Zuschlagstoffe, also Sägemehl und Granulat, gasen beim Brennen der Ziegel rückstandsfrei aus und hinterlassen eine Vielzahl feiner Poren, die für die guten Wärmedämmeigenschaften sorgen.
Mauerziegel in der Form des Wärmedämmziegel sind beim heutigen Hausbau unverzichtbar, sie zeichnen sich auch durch geringes Gewicht, hohe Druckfestigkeit und gute Wärmespeicherfähigkeit aus. Ihr günstiges Verhalten gegenüber Feuchtigkeit im Stein sorgt für ein angenehmes Raumklima, das oft zitierte Wohlfühlklima.
Vormauerziegel
Vormauerziegel, wie auch Klinker, sind als Außenmauerwerk konzipiert. Sie haben beim Hausbau die Aufgabe, das Hintermauerwerk vor Witterungseinflüssen zu schützen. Sie müssen frostbeständig und regenabweisend sein und haben daher eine höhere Festigkeit und eine geringere Wasseraufnahmefähigkeit als Hintermauerziegel.
Zusätzlich ist es zwingend erforderlich, daß die Vormauerziegel, zumindest wenn sie als Sichtmauerwerk, bei Klinker ist das immer der Fall, ausgeführt werden, eine entsprechende Oberfläche aufweisen können. Aufgrund ihrer Konstruktion als besonders witterungsfestes Material, ist ein Verputzen oder Verkleiden nicht erforderlich.
Für den Hausbau gibt es Vormauerziegel nur in kleineren Größen, die in den für die vorgesehene Verwendung möglichen Ausführungen, nämlich Vormauer-Vollziegel (VMz) und Vormauer-Hochlochziegel (VHLz) zu haben sind.
Neben den optischen Qualitäten und Möglichkeiten haben die Vormauerziegel auch die Aufgabe, witterungsbedingte Einflüsse von der Hintermauerwand und der Dämmung abzuhalten.
Die Vormauerziegel müssen dem Hausbau einen umfassenden Regenschutz bieten. Eventuelle Feuchtigkeit von außen wird von den Vormauerziegeln aufgenommen und nach dem Regen schnell wieder nach außen abgegeben. Auch bei Dauer- oder Schlagregen darf so keine Nässe in das Wandinnere gelangen.
Die Hauswand wird durch die Vormauerziegel auch vor Hitze und Kälte geschützt. Ein Hausbau mit Vormauerziegelfassade hat innen immer ein angenehmes Klima, da sich die Wärme des Tages in der Außenwand speichert und in der Nacht wieder abgibt. Das Haus heizt sich dadurch auch im Sommer nicht auf.
Im Winter hingegen bleibt die Kälte draußen. Durch die Konstruktion der zweischaligen Wand ist jedes Wärmedämmniveau technisch machbar. Der Hauptfeind der Wärme beim Hausbau, die Feuchtigkeit, kommt nicht an die Hinterschale des Mauerwerks heran und die direkte Kälteeinwirkung wird dadurch erheblich gemindert.
Klinker
Klinker, die bekanntesten Vormauerziegel, sind eine besondere Form der Vollziegel. Diese Vormauerziegel haben eine besondere Härte und Dichtigkeit, da sie bei so hohen Temperaturen gebrannt werden, dass die Oberfläche zu sintern (schmelzen) beginnt. Der Erfolg ist, dass sie dadurch besonders widerstandsfähig gegen schädliche Umwelteinflüsse aller Art werden. Die für den Hausbau notwendige Beständigkeit gegen Verwitterung ist optimal gewährleistet.
Als typische Vormauerziegel können sie durch den Mörtel direkt mit dem Mauerwerk verbunden werden. Klinker kann man aber auch, was recht häufig geschieht, als zusätzliche Schale mit einer etwa 5 -6 cm dicken Luftschicht zwischen Hausmauer und Verblendmauerwerk einsetzen.
Wir kennen die Klinker als Hochlochklinker, Vollklinker, Keramik-Vollklinker und Keramik-Hochlochklinker.
Hochlochklinker und Keramiklinker sind in verschiedenen Formen, Farben, Oberflächenarten und Lochanteilen zu erhalten. Sie eignen sich daher bei jedem Hausbau bestens zur Herstellung eines Sicht- oder Verblendmauerwerks.
Kalksandstein ist beim heutigen Hausbau für die Erstellung der Aussenwände nicht mehr wegzudenken.
Zur Herstellung von Kalksandstein wird Branntkalk mit Sand im Verhältnis 1:12 vermischt und mit Kalziumkarbonat als Bindemittel versetzt. Mit Pressen werden daraus Steinrohlinge geformt. Die Steinrohlinge werden unter geringem Energieaufwand bei Temperaturen von 200 bis 220°C unter Dampfdruck etwa vier bis acht Stunden gehärtet. Besonders interessant ist, das bei der Verarbeitung dieser heimischen Rohstoffe keine umweltbelastenden Rückstände anfallen.
Kalksandsteine werden für alle Innen- und Aussenwände beim Hausbau eingesetzt. Sie sind maßgenau, druckfest, schalldämmend, Wärme und Feuchte speichernd bzw. regulierend und können wirtschaftlich verarbeitet werden.
Alle gängigen Mauerstein-Formate, angefangen von kleinformatigen Mauersteinen im Dünnformat (DF) und Normalformat (NF) zur Handvermauerung über Blocksteine (Schichthöhe 25 cm) bis hin zu großformatigen Kalksandsteinen (KS XL) mit Schichthöhen von 50 cm bzw. 62,5 cm werden in Deutschland hergestellt und beim Hausbau eingesetzt.
Für die Erstellung der Aussenwände sind sowohl Kalksandsteine für Normalmörtel (Lagerfugendicke 12 mm) als auch KS-Plansteine für Dünnbettmörtel (Lagerfugendicke 2 mm) erhältlich.
Besonders wirtschaftlich beim Hausbau sind KS-Plansteine und großformatige KS XL, da diese mit Dünnbettmörtel verarbeitet werden. KS-E-Steine ermöglichen die Verlegung der Elektroinstallation ohne daß aufwendige Arbeiten für Schlitzen und Fräsen der Steine notwendig werden.
Der Kalksandstein ist preiswert, feuerfest, hochbelastbar und langlebig. Aufgrund der hohen Druckfestigkeit des Steins erfüllen bereits geringe Wanddicken die statischen Anforderungen beim Hausbau. Dadurch kann eine Menge Material eingespart werden, was zu einer Vergrößerung der Wohnfläche bei gleichem Rohbaumaß führt. Der Kalksandstein ist im Hausbau mit seiner besonders hohen Rohdichte prädestiniert für exzellenten Lärmschutz nach außen aber auch von Raum zu Raum.
Kalksandstein sorgt für ein ausgezeichnetes Wohnklima. Wenn eine Außenwandkonstruktion aus Kalksandstein als zweischaliges Mauerwerk oder KS-Thermohaut gewählt wird, hält die Aussenwand ganzjährig ein ausgeglichenes Temperaturniveau. Das bedeutet für Ihren Hausbau, daß es im Sommer angenehm kühl ist und im Winter mollig warm. Besonders günstig für das Raumklima ist auch die geringe Differenz von der inneren Oberflächen- zur Raumtemperatur. Dadurch kann die Raumfeuchtigkeit nicht kondensieren.
Beim heutigen Hausbau werden die Außenwände häufig mit Leichtbeton errichtet. Leichtbeton ist eine spezielle Art von Beton, die durch die Verwendung leichter Zuschlagstoffe oder durch die Einführung von Luftporen eine geringere Dichte aufweist als herkömmlicher Beton. Leichtbeton wird hauptsächlich in Bereichen eingesetzt, in denen eine Reduzierung des Eigengewichts von Baukonstruktionen erforderlich ist, ohne die statische Tragfähigkeit zu beeinträchtigen. Leichtbeton bietet zudem gute Dämm- und Isoliereigenschaften.
Leichtbetonsteine werden aus einer Mischung von Zement, Wasser und leichten Zuschlagstoffen wie Blähton, Bims, Perlit oder Recyclingmaterialien hergestellt. Die leichten Zuschlagstoffe sind porös, wodurch der Beton eine geringere Dichte erhält und gleichzeitig wärmedämmende Eigenschaften erlangt. Nach dem Mischen wird der Leichtbeton in Formen gegossen und ausgehärtet. Einige Leichtbetonsteine sind auch mit Luftporen versehen, um die Wärmedämmeigenschaften zu verbessern.
Durch die Verwendung der Zusatzstoffe, die für Lufteinschlüsse im Beton sorgen, ergibt sich die für die Erstellung der Außenwand besonders wichtige gute Wärmedämmeigenschaft von Leichtbeton. Die Leichtbetonsteine sind daher beim Hausbau oft anzutreffen, wo sie im Trockenmauerverfahren oder mit Maurermörtel einfach vermauert werden.
Arten von Leichtbeton
Es gibt verschiedene Arten von Leichtbeton, die sich nach den verwendeten Zuschlagstoffen oder den Herstellungsmethoden unterscheiden.
Leichtbeton mit porigen Zuschlägen
Zuschlagstoffe können Leichtzuschlagstoffe wie Blähton, Blähglas, Bims, Vermiculit, Perlit oder Schaumschlacke sein.
Durch die Verwendung von porösen, leichten Zuschlagstoffen wird die Dichte des Betons gesenkt. Er eignet sich besonders gut für tragende Konstruktionen und hat gute Wärmedämmeigenschaften.
Porenbeton
Es werden Porenbildner (z. B. Aluminium-Pulver) in den Beton eingebracht, die während der Aushärtung Gase freisetzen und so kleine Luftporen im Beton erzeugen.
Porenbeton ist sehr leicht, gut wärmedämmend, hat aber eine geringere Druckfestigkeit als Leichtbeton mit Zuschlägen. Er wird oft für nicht tragende Wände und Bauelemente verwendet.
Schaumbeton
Bei der Herstellung von Schaumbeton werden Schaumbildner in die Betonmischung gegeben, sodass sich feine Luftporen bilden.
Schaumbeton ist ebenfalls leicht und gut wärmedämmend, wird aber vor allem als Füll- und Ausgleichsmaterial verwendet und seltener für tragende Bauteile.
Leichtbeton mit offenen Poren (Drainbeton)
Zur Herstellung von Drainbeton werden grobe Zuschlagstoffe verwendet, die sich nicht dicht aneinanderlagern, wodurch Hohlräume im Beton entstehen.
Dieser Beton ist wasserdurchlässig und wird oft im Straßenbau, bei Sportplätzen oder für spezielle Anwendungen im Landschaftsbau eingesetzt.
Leichtbetonsteine
Leichtbetonsteine sind eine spezielle Art von Mauersteinen, die aus Leichtbeton hergestellt werden. Sie zeichnen sich durch ihr geringes Gewicht, gute Wärmedämmung und hohe Tragfähigkeit aus. Im Vergleich zu herkömmlichen Betonsteinen haben Leichtbetonsteine eine geringere Dichte, was auf die Verwendung von leichten Zuschlagstoffen (z. B. Blähton, Bims oder Perlit) zurückzuführen ist.
Eigenschaften von Leichtbetonsteinen
Gute Wärmedämmung
Durch die porösen Zuschlagstoffe oder die Luftporen bietet Leichtbeton eine bessere Wärmedämmung als herkömmlicher Beton. Aufgrund der porigen Struktur der Zuschlagstoffe bieten Leichtbetonsteine gute Dämmwerte, wodurch sie helfen, die Energiebilanz von Gebäuden zu verbessern. In einigen Fällen können sie sogar zusätzliche Dämmschichten überflüssig machen.
Geringeres Eigengewicht
Dank der reduzierten Dichte wird das Eigengewicht von Bauwerken verringert, was vor allem bei großen Konstruktionen von Vorteil ist.
Leichtbetonsteine haben eine deutlich geringere Dichte als normale Betonsteine. Dies erleichtert das Handling auf der Baustelle und verringert die Belastung der Gebäudestruktur.
Hohe Druckfestigkeit und hohe Tragfähigkeit
Leichtbeton hat eine Dichte zwischen 800 und 2.000 kg/m³, während normaler Beton etwa 2.400 bis 2.600 kg/m³ wiegt. Trotz der geringeren Dichte weist Leichtbeton eine ausreichende Druckfestigkeit auf, um für tragende Bauteile verwendet zu werden. Diese kann allerdings je nach Art des Leichtbetons variieren. Die Festigkeit kann je nach Steinart variieren, ist jedoch in den meisten Fällen ausreichend für die Verwendung im Hochbau.
Schalldämmung
Leichtbetonsteine bieten aufgrund ihrer Struktur eine gute Schalldämmung, was sie besonders für den Bau von Wohnhäusern oder lärmsensiblen Bereichen geeignet macht.
Feuerbeständigkeit
Leichtbetonsteine sind feuerbeständig und bieten einen hohen Brandschutz. Sie gehören in der Regel der Baustoffklasse A1 an (nicht brennbar).
Luftdichtheit und Wasserdampfdurchlässigkeit
Leichtbetonsteine weisen eine gute Luftdichtheit auf, können jedoch auch Wasserdampf aufnehmen und abgeben, was zu einem ausgeglichenen Feuchtigkeitsverhältnis in Gebäuden beitragen kann.
Zusammenfassung der Vorteile von Leichtbetonsteinen
- Gewichtseinsparung: Durch das geringere Gewicht sind Leichtbetonsteine einfacher zu verarbeiten und verringern die Last auf die tragenden Elemente des Bauwerks.
- Wärmedämmung: Leichtbetonsteine haben gute Wärmedämmeigenschaften und tragen dazu bei, den Energieverbrauch von Gebäuden zu senken. Dies kann die Notwendigkeit von zusätzlichen Dämmschichten verringern oder in manchen Fällen sogar überflüssig machen.
- Gute Schalldämmung: Die porige Struktur der Steine sorgt für eine gute Schallisolierung, was besonders bei Wohngebäuden und in lärmempfindlichen Umgebungen von Vorteil ist.
- Feuerbeständigkeit: Leichtbetonsteine sind feuerbeständig und bieten einen hohen Schutz im Brandfall.
- Langlebigkeit: Leichtbetonsteine sind robust und widerstandsfähig gegenüber Witterungseinflüssen sowie chemischen und biologischen Einwirkungen.
- Nachhaltigkeit: Viele Leichtbetonsteine werden aus recycelten oder natürlichen Rohstoffen hergestellt, was sie zu einer umweltfreundlichen Wahl im Bauwesen macht. Die Umweltverträglichkeit von Leichtbeton gehört mit zu den Besten bei den Baustoffen zur Errichtung der Außenwände.
- Spart Arbeitszeit: Der Leichtbetonstein ist ein äußerst homogener Mauerwerkstein, der aufgrund seiner leichten Verarbeitung Arbeitszeit spart. Er ist zudem sehr preiswert, was für die Finanzierung Ihres Hausbaus nicht unwichtig ist.
Nachteile von Leichtbetonsteinen
Geringere Tragfähigkeit im Vergleich zu schweren Betonsteinen
Obwohl Leichtbetonsteine eine ausreichende Druckfestigkeit für viele Bauanwendungen haben, ist sie in der Regel geringer als die von schweren Betonsteinen. Für hochbelastete Bauteile wie Fundamente oder tragende Wände in Hochhäusern sind schwere Betonsteine oder Stahlbeton oft besser geeignet.
Wasseraufnahme
Einige Leichtbetonsteine neigen dazu, mehr Wasser aufzunehmen als herkömmliche Betonsteine, was sie für den Einsatz im Außenbereich anfälliger für Feuchtigkeitsschäden machen kann. Eine geeignete Oberflächenbehandlung oder Abdichtung kann jedoch Abhilfe schaffen.
Verputzen
Leichtbeton muss allerdings immer verputzt oder verkleidet werden, da der Leichtbetonstein auf der Außenseite der Außenwand geschützt werden muss. Im inneren Bereich erfolgt die Verkleidung meist aus optischen Gründen.
Einsatzgebiete von Leichtbetonsteinen
Leichtbetonsteine werden in vielen Bereichen des Hochbaus verwendet, insbesondere in Anwendungen, bei denen Gewichtseinsparungen und Wärmedämmung entscheidend sind, z.B. im
Wohnungsbau
Sie eignen sich hervorragend für den Bau von tragenden und nicht tragenden Wänden in Wohngebäuden. Dank ihrer guten Wärmedämmung tragen sie zur Energieeffizienz bei.
Industrie- und Gewerbebau
Auch in industriellen und gewerblichen Bauten kommen Leichtbetonsteine zum Einsatz, da sie die Strukturbelastung reduzieren und einen guten Brandschutz bieten.
Für Innenwände
Leichtbetonsteine eignen sich gut für Innenwände, insbesondere wenn eine gute Schalldämmung gewünscht ist.
Bei Sanierungen und Aufstockungen
Bei Altbausanierungen oder Gebäudeverstärkungen sind Leichtbetonsteine ideal, da sie die bestehende Tragstruktur weniger belasten und gleichzeitig gute bauphysikalische Eigenschaften mitbringen.
Als Fertigbauteile
In der Fertigteilbauweise werden Leichtbetonsteine oft für die Herstellung von vorgefertigten Wand- und Deckenelementen verwendet.
Fazit
Leichtbetonsteine bieten eine hervorragende Kombination aus Gewichtseinsparung, Wärmedämmung und Tragfähigkeit. Sie eignen sich besonders für den Wohnungsbau und Anwendungen, bei denen eine gute Energieeffizienz und Schalldämmung wichtig sind. Trotz ihrer geringeren Tragfähigkeit im Vergleich zu schweren Betonsteinen sind sie vielseitig einsetzbar und eine umweltfreundliche Lösung, die in der Bauindustrie zunehmend genutzt wird.
Porenbeton wird heut beim Hausbau in vielen Formen und neben dem Einsatz als Aussenwand auch für fast alle anderen Verwendungszwecke eingesetzt. So gibt es bereits günstige Energiesparhäuser aus Porenbeton.
Porenbeton wird aus den natürlichen heimischen Rohstoffen Kalkstein, Sand und Wasser, unter Zusatz von sehr geringen Mengen Aluminium hergestellt.
Porenbeton gehört zur Gruppe der Leichtbetone. Beim Porenbeton handelt sich um einen hochwärmedämmenden Massivbaustoff, der aufgrund seiner geschlossenen Porenstruktur sowohl statische als auch bauphysikalische Eigenschaften für Ihren Hausbau ohne Ergänzungsbaustoffe übernehmen kann.
Er wird, wie oben bereits gesagt, aus heimischen Rohstoffen hergestellt und besitzt eine für Massivbaustoffe charakteristische nahezu unbegrenzte Lebensdauer.
Seine besonderen Eigenschaften beim Hausbau verdankt der Porenbeton den verwendeten Rohstoffen, dem ressourcenschonenden Herstellungsprozess und vor allem der Luft.
Was man kaum für möglich hält, ist die Tatsache, daß Porenbeton bis zu 80 % seines Volumens aus Luft und nur zu 20 % aus Feststoffen besteht.
Für die Produktion von 4 bis 5 cbm Porenbeton ist lediglich 1 cbm an Rohstoffen erforderlich. Diese Tatsache ist bedeutsam, wenn man für seinen Hausbau eine Energiebilanz zieht, die auch die Herstellung der Werkstoffe mit einbezieht. Bei diesen Rohstoffen handelt es sich um die heimischen Rohstoffe Quarzsand, Zement und/oder Kalk als Bindemittel und Wasser. Als Treibmittel wird zur Porenbildung in geringen Mengen Aluminium eingesetzt. Neben dem Treibvorhang erhält der Porenbeton seine charakteristischen Eigenschaften durch die Dampfhärtung im Autoklaven.
Was beim Porenbeton besonders hervorsticht ist eine hohe Festigkeit bei einer relativ geringen Rohdichte. Durch die geringe Rohdichte ist Porenbeton ein massiver Baustoff mit einer ausgezeichneten Wärmedämmung, einem normgerechten Schallschutz und einem nahezu perfekten Brandschutz, denn gerade im Brandfall zeigt Porenbeton seine Stärken. Damit ist Porenbeton prädestiniert für die Errichtung der Außenwand eines Hauses.
Porenbeton eignet sich sowohl für den Hausbau als Neubau und die Modernisierung von Ein- und Zweifamilienhäusern, als auch für den mehrgeschossigen Wohnungsbau.
Von der Masse her hat Sand den größten Anteil an den Rohstoffen, so dass sich die Standortwahl eines Porenbetonwerks in der Regel nach den verfügbaren Sandvorkommen richtet. Der Sand muss weitgehend frei von Verunreinigungen sein.
Als Bindemittel verwendet man Branntkalk und/oder Zement. Bei Sonderanfertigungen werden zusätzlich geringe Anteile Gips oder Anhydrit beigegeben. Neben den beschriebenen Rohstoffen enthält die Mischung auch wiederverwendbaren Porenbeton aus der Produktion und sortenreines Recyclingmaterial von der Baustelle.
Viele Jahre lang wurde Porenbeton fälschlicherweise als Gasbeton bezeichnet, worüber auf der vorhergehenden Seite bereits berichtet wurde.
Wenn man beim Hausbau über die Aussenwände spricht, kommt man heute nicht an Lehm, Lehmputz und Lehmsteinen vorbei.
Lehm ist eine sandige Form des Tons und einer der ältesten und bewährtesten Baustoffe der Welt. Die Sumerer benutzten vor über 8.000 Jahren bereits Lehmsteine zum Hausbau.
Im heutigen Hausbau wird der Baustoff Lehm in verschiedenen Formen für tragende und auch für nichttragende Bauteile, für Innen- und Aussenwände verwendet.
Lehmsteine können für den Hausbau allerdings nur dort als Baustoff eingesetzt werden, wo die Niederschlagshäufigkeit sehr gering ist. Da die Feuchtigkeit die Verwitterung begünstigt, müssen Aussenwände, die aus Lehmsteinen hergestellt sind, regelmäßig renoviert werden. Ohne eine Schutzschicht ist ein Lehmbau daher in unseren Breiten nicht wirklich effektiv.
Lehm besitzt als Baustoff außergewöhnlich gute bau- und klimatechnische Eigenschaften. Ein Lehmstein oder Lehmputz ist feuchtigkeitsregulierend, diffusionsfähig, holzkonservierend, wärmespeichernd sowie wärme- und schalldämmend; kurzum bei richtiger Anwendung optimal für den Hausbau.
Die Anwendung gerade vom Lehmputz beim modernen Hausbau führt von der einfachen Form bis hin zum kreativen Design mit Lehm.
Herstellung von Lehmsteinen
Ursprünglich wurden die Lehmsteine von Hand oder mit einer Handpresse geformt. Der heutige Herstellungsprozess ist maschinell angelegt, in seiner Ausführung aber der Handformung nachempfunden.
Die Erhöhung der Festigkeit oder andere Anwendungsmerkmale können durch Zugabe von Zusatzstoffen wie Kalk und Stroh erzielt werden.
Da Lehmsteine aus luftgetrocknetem Lehmmaterial hergestellt werden, ist der beim Hausbau oft gebrauchte Begriff "Rohling" oder "Grünling" falsch. Bei diesen Baumaterialien handelt es sich nicht um Lehmbausteine sondern um ungebrannte Tonziegel.
In Verbindung mit dem Lehm beim Hausbau werden auch oft die Begriffe Lehmbaustein, Lehmplatten und Lehmmörtel genant.
Lehmsteine, Lehmbausteine werden ebenso wie Lehmplatten werden für den Hausbau fast nur im Trockenbau eingesetzt. Hier ergeben sich vielfältige Anwendungsbereiche. So werden Lehmsteine gerne für Zwischenwände, als Schallschutz oder zum Ausmauern von Gefachen in Fachwerkhäusern verwendet. Aufgrund ihrer überaus guten Wärmeisolierung können Lehmsteine auch als innere Zusatzisolierung für Aussenwände dienen.
Die Verarbeitung der Lehmsteine erfolgt, indem die Auflagefläche der Lehmsteine mit Wasser angefeuchtet und der Stein daraufhin auf den Mörtel gelegt wird. Der Lehmmörtel sollte wiederum mit einer Dicke von ca. 0,8 cm aufgetragen werden. Bearbeiten bzw. durchtrennen kann man den Lehmstein mit der Maurerkelle, dem Maurerhammer oder einer Steinsäge.
Wir unterscheiden zwei Arten der Lehmsteine, den Leichtlehmstein und den schweren Lehmstein.
Leichtlehmsteine sind wegen ihrer Materialstruktur für die Ausmauerung von Außenwandgefachen bei Fachwerkhäusern sowie für nichttragende Innenwandmauern im Innenbereich eines Hauses geeignet.
Schwere Lehmsteine sind für die Verwendung als Aussenwände aufgrund der bereits bekannten Nachteile bezüglich der Witterungseinflüsse nur bedingt akzeptabel. Für die Gefache an Aussenwänden sind sie nicht einsetzbar. Schwere Lehmsteine eignen sich für nichttragendes Mauerwerk und tragendes Mauerwerk als Innen- oder Aussenwände und besonders als Deckenfüllung. Sie besitzen eine gute Schalldämmung und eine hohe Wärmespeicherkapazität.
Die Verarbeitung der Lehmsteine ist recht einfach und auch von Laien nach Anleitung auszuführen. Das Vermauern erfolgt mittels Mörtel, wobei Lehmmörtel verwendet werden kann. Die Lagerfläche der Steine muß vor dem Setzen kurz angefeuchtet werden. Die Bearbeitung erfolgt mit dem Maurerhammer oder/ und einer Handsäge.
Lagerung von Lehmsteinen
Bei der Lagerung von Lehmsteinen, wie auch bei allen anderen Lehmbaustoffen, ist auf absolut trockene Lagerung und einen besonderen Schutz vor Feuchtigkeit zu achten. Wenn sich der Lagerplatz für die Lehmbaustoffe im Freien befindet, muß der gesamte Bereich mit Planen abgedeckt werden.