Putz
Putz ist ein Wand- oder Deckenbelag aus Mörtel, der für den Hausbau zu unterschiedlichen Zwecken und aus unterschiedlichen Materialien hergestellt wird.
Grundsätzlich muß der für die Fassade verwendete Außenputz zur Wärmedämmung und zur Wasserabweisung geeignet sein. Zusätzlich hat er weiterer Anforderungen zu erfüllen; er muß nämlich auch frost- und temperaturbeständig sein, er muß gut haften, farbecht sein und er muß auch stoßfest und sicher vor Rissbildung sein.
Wichtig für die mängelfreie Ausführung des Putzes, speziell für die Fassade, ist auch ein gut vorbereiter Putzgrund. Der Putzgrund muß sauber, trocken und rau sein.
Aufbau der Putzschicht
Der Aufbau einer Putzschicht beim Hausbau wird in drei Schritten vorgenommen, dabei ist der Ablauf identisch, ob der Putzaufbau für die Fassade oder die Innenwände erfolgt.Zuerst erfolgt der sogenannte Spritzbewurf, der zum Ausgleich eventueller Schwächen des Putzuntergrundes Unausgewogenheiten in der Saugkraft ausgleicht.
Im zweiten Schritt wird die dickste Putzlage, der Unterputz, als tragende Schicht des Putzes aufgetragen.
Zuletzt kommt der Oberputz an die Reihe. Er kann als Kellenstrichputz, Spritzputz, Kratzputz oder Reibeputz ausgeführt werden, womit die verschiedenartige Gestaltung der Putzoberfläche bezeichnet wird.
Der Oberputz ist für die Fassade von besonderer Bedeutung, denn er ist die Fläche, die Struktur und Farbe und damit die gestalterische Auswirkung auf das gesamte Haus zum Ausdruck bringt.
Die wichtigsten Putzarten beim Hausbau sind:
Kalkputz
Kalkputz ist ein mineralischer Putz auf Basis von gelöschtem Kalk, Kalkhydrat, als alleinigem Bindemittel. Es gibt diesen Putz in ähnlicher Form auch unter den Bezeichnungen Kalkzementputz und Zementputz. Er ist für die Fassade ebenso geeignet, wie für die Innenräume.
Gipsputz
Gipsputz kommt als Bindemittel nur für den Innenputz in Frage, weil Gips Wasser aufnimmt und dadurch aufweichen kann. Gips hat den Vorteil, leicht bearbeitbar zu sein und er ist nicht brennbar. Es gibt die Putzarten Gipsputz, Gipskalkputz und Kalkgipsputz.Mineralputz / mineralischer Putz
Mineralputze werden mit Bindemitteln aus mineralischen Stoffen unterschiedlicher Art, wie Baukalke, Zement oder Gips, Kalke, Kalk-Zement-Mischung oder Zement und Sand hergestellt.Neben den mineralischen Bindemitteln können mineralische Putze auch andere Zusätze in geringen Mengen enthalten, wodurch bestimmte Mörteleigenschaften hervorgerufen werden, z.B. Erstarrungsbeschleuniger oder -verzögerer, Luftporenbildner, Dichtungsmittel, haftungsverbessernde Zusatzstoffe und Fließverbesserer.
Silikatputz
Der Silikatputz enthält als Bindemittel Kaliwasserglas und geringe Mengen von Kunstharz. Dieser Zusatz bewirkt die Stabilisierung des Beschichtungsstoffs, so dass dieser als verarbeitungsfertiges Material für den Hausbau hergestellt werden kann.Die zweite Funktion des organischen Anteils besteht darin, die Haftung der Beschichtung zu verbessern und gleichzeitig die harte und spröde Struktur elastischer zu machen.
Letztendlich verringert sich dadurch gleichzeitig die Porosität und die Witterungsbeständigkeit wird verbessert, was bei der Verwendung als Putz für die Fassade besonders wichtig ist.
Silikatputze in unterschiedlichen Varianten werden beim Hausbau sowohl im Außenbereich für die Fassade, als auch im Innenbereich für Wände und Decken eingesetzt. Silikatputze haben eine geringe Neigung zu verschmutzen und sie haben eine hohe Wasserdampfdurchlässigkeit, die hässliche Blasenbildung und Abplatzungen in den meisten Fällen unterbindet.
Kunstharzputz
Bei einem Kunstharzputz fehlen dem Putz sämtliche anorganischen Bindemittel wie Zement oder Kalk, der Kunstharzputz ist ein Dispersionsputz, der meist und hauptsächlich aus Polymerdispersionen besteht. Der Kunstharzputz wird beim Hausbau sowohl für den Innenbereich als auch für die Fassade eingesetzt. Häufig werden die Kunstharzputze für den Innenbereich auch als Dekorputz ausgeführt.Ein besondere Vorteil der Kunstharzputze ist die außerordentlich große Vielfalt der Effekte durch Strukturvarianten, Farbtöne und Körnungen. Nach Art der möglichen Effekte unterscheidet man beim Hausbau Streichputz, Kratzputz, Reibeputz, Rillenputz, Rollputz, Modellierputz, Spritzputz, Scheibenputz und Buntsteinputz.
Edelputz
Als Edelputz bezeichnet man Putze, die mit mineralischen Bindemitteln wie Kalk und Zement und natürlichen Zuschlagstoffen, sowie Oxydpigmenten für die gewünschte Farbgebung hergestellt werden. Zuschlagstoffe können dabei Natursteinkörnungen oder auch Glasperlen sein.Bei Edelputzen können durch hohe Luftfeuchtigkeit und niedrige Temperatur, die den Abbindeprozess verzögern, während des Auftragens Farbtonunterschiede und Ausblühungen entstehen. Edelputz ist wasserabweisend, abwaschbar, leicht- und farbecht und daher für die Gestaltung der Fassade einsetzbar.