Sinnvolle Nutzung der erneuerbaren Energien beim Hausbau
Hausbau / Bauplanung: Wer neu baut oder sein Haus modernisiert, kommt am Thema Erneuerbare Energien heute nicht mehr vorbei. Von Wärmepumpen über Solarthermie bis zur Photovoltaik gibt es heute eine Vielzahl von Möglichkeiten für private Hausbesitzer, Umweltenergien einzusetzen. Doch welche passt zum Haus und den persönlichen Vorstellungen, welche Kombinationen sind sinnvoll und was rechnet sich wirklich?
Gebäude wandeln sich vom Verbraucher zum Energieerzeuger
Auf diese Fragen gibt es keine pauschalen Antworten. Eine Rolle spielen Faktoren wie der energetische Gesamtzustand des Gebäudes, seine Lage oder die Möglichkeiten, Erdwärme oder Grundwasser zu nutzen. Beim Hausbau ist der Weg vorgezeichnet. Bereits im nächsten Jahrzehnt sollen neu errichtete Wohngebäude einen Energiebedarf nahe Null haben. Damit einher geht ein grundlegender Wandel - das Haus wird vom Energieverbraucher zum Energieerzeuger.
Typisches Beispiel ist die Erzeugung von Strom durch eine Photovoltaikanlage auf dem Haus und die Eigennutzung eines möglichst hohen Anteils des selbst erzeugten Stroms zum Beispiel über eine Wärmepumpe und eine eigene E-Tankstelle für ein Elektrofahrzeug. In dem Ratgeber "Energieeffizienz und Energieerzeugung" vom Bauherren-Schutzbund finden interessierte Bauherren und Hausbesitzer umfangreiche Informationen zum Thema.
Energetische Modernisierung mit sachverständiger Hilfe planen
In der Altbaumodernisierung ist eine differenziertere Betrachtung erforderlich. In der Regel sollte zunächst eine Bestandsaufnahme des Gebäudes durchgeführt werden. Das geht zum Beispiel im Rahmen eines Modernisierungs-Checks mit einem unabhängigen Bauherrenberater oder durch einen zertifizierten Energieberater. Der Check bildet die Basis für die Planung einer Modernisierung. Bei vielen älteren Häusern lohnt es sich, zunächst die Dämmung zu verbessern und erst dann Heiz- und Warmwassertechnik in Angriff zu nehmen. Kostengünstiger wird es, energetische Modernisierungen mit notwendigen Sanierungen zusammenzulegen. Der Berater unterstützt Modernisierer zudem dabei, passende Förderprogramme für die Verbesserung des Energiestandards und den Einsatz Erneuerbarer Energien zu nutzen.
Gebrauchte Immobilie kaufen: Muss ich energetisch modernisieren?
Gebrauchte Immobilien sind oft günstiger als ein Neubau. Allerdings gibt es bei vielen älteren Häusern für den Käufer eine Modernisierungsverpflichtung. Das kann hohe Zusatzkosten bedeuten, die man für die Finanzierung von Anfang an einpreisen sollte. Private Hauskäufer sind in der Regel nicht ausreichend über die gesetzlichen Auflagen informiert, zudem können sie den energetischen Gebäudezustand nur schwer einschätzen. Ratsam ist es daher, vor dem Kauf einen Immobilien-Check durch einen unabhängigen Sachverständigen durchführen zu lassen.
Quelle: Bauherren-Schutzbund e.V.
Foto: Bauherren-Schutzbund