Zierlauch
Sie sind unkompliziert und immer ein Hingucker. Im September ist Pflanzzeit für die vielseitigen ZwiebelblumenGarten / Pflanzen: Was der Schnittlauch auf dem Brot, ist der Blumenlauch im Garten: die richtige Würze. Schon eine Prise von drei bis fünf Blütenköpfen verfeinert den Gesamteindruck. In größeren Gruppen eröffnen sie gleich völlig neue Gestaltungsmöglichkeiten.
Ein besonderer Vorzug des Zierlauches ist, dass er praktisch keinen eigenen Platz in der Rabatte braucht. Man kann ihn zwischen Stauden pflanzen, er treibt früh aus und zieht nach der Blüte relativ zügig wieder ein. Man kann ihn dann nach der Blüte einfach herunterschneiden, oder die Samenstände stehen lassen, solange sie noch schön aussehen (und das ist bei trockenem Wetter lange!). So oder so verlängert Zierlauch die Zeit, in der es in der großen Staudenrabatte etwas zu gucken gibt!
Die meisten Zierlaucharten haben kugelige Blüten, die sich aus vielen kleinen Sternchen zusammensetzen. Solche Bälle lassen sich ideal als architektonisches Element einsetzen. In Gärten mit Formschnittgehölzen nehmen die Kugelköpfe runde Schnittmuster wieder auf oder bilden ein Gegengewicht zu Kugelbuchs und Ligusterpyramiden. Als Blickfang am Ende eines Plattenweges setzen Zierlauchgruppen gekonnte Akzente.
Im Staudenbeet und zwischen Rosen sollten Sie vor allem die mittelhohen und hohen Sorten des Blumenlauchs (Allium aflatunense) einsetzen. Oder sein Laub könnte von weißen Storchschnabel `Kashmir White` (Geranium clarkei) und Himmelsleiter (Polemonium) verdeckt werden. Besonders natürlich wirkt der etwa 70 Zentimeter hohe Kugelköpfige Lauch, beispielsweise zwischen Färberkamille, Katzenminze und Gräsern. Auf hohen Stielen schweben die Blüten von `Purple Sensation` majestätisch über einem leuchtend blauen Lavendelmeer. Auch nach der Blüte sieht der Samenstand noch lange dekorativ aus. Weiter zum Beetrand bilden niedrigere Vertreter der vielfältigen Sippschaft gelungene Abschlüsse. Sternkugellauch (Allium christophii) beispielsweise passt gut zu Funkien.
Die Schönheit der Zwiebelverwandtschaft wusste man schon früher zu schätzen. Mitte des 19. Jahrhunderts pflanzte man den als Küchenkraut genutzten Röhrenlauch, um Rabatten dekorativ einzufassen. Ebenso hübsch grenzt Schnittlauch, insbesondere die farbintensive Sorte `Forescate`, Beete ab.
Auch im Steingarten ist Zierlauch unentbehrlich. Zwischen all den niedrigen Polsterpflanzen nehmen Goldlauch und Rosenzwerglauch eine hervorragende Stellung ein. Nutzen Sie das Talent dieser völlig problemlosen Zierlaucharten, um ihren Beeten Struktur zu verleihen.
Selbst große Flächen verwandeln die Zauberkugeln in Wunderwelten. Blauzungenlauch in einem Teppich von maigrünem Waldmeister wertet Schattenpartien ebenso auf wie der Knollige Zierlauch. Wer Bärlauch und Schönlauch eingeführt hat, findet seinen Garten vielleicht schon etwas zu wild. Unser Tipp: Schneiden Sie die Blüten vor dem Samenansatz ab.
Außer ein paar wuchernden Arten (Allium oleraceum, A. vineale, A. scorodoprasum) kann Zierlauch kaum lästig werden. Ideal zum Verwildern an schattigen Plätzen ist die niedrige Zierlauchart (Allium paradoxum var. Normale), welche im Frühjahr weiß wie Schneeglöckchen blüht. Und eine Knoblauchfahne verströmen nur Bärlauch und zerriebene Zierlauchblätter. Eine großes Plus der Zwiebelwunder: Wühlmaus und Co. Sind noch nicht auf den Geschmack gekommen.
Vielfalt ist seine Stärke: die schönsten Arten des Zierlauchs im Überblick
Die meisten Zierlaucharten stammen aus Gegenden mit langen, heißen Sommern. Die Trockenzeit überstehen sie mit Hilfe ihrer Zwiebeln. In unserem feuchteren Klima muss man für guten Wasserabzug sorgen. Geben Sie daher eine Schicht Kies sowie eine Handvoll Blut- oder Knochenmehl und Kompost ins Pflanzloch. Gesetzt werden die Zwiebeln von September bis November.- Blauzungenlauch (Allium karataviense) wird 20 cm hoch, blüht von Mai bis Juni und liebt es vollsonnig. Dieser Lauch eignet sich auch für Töpfe, brauch dann aber eine gute Dränage.
- Goldlauch (A. moly) blüht zur gleichen Zeit und eignet sich gleichermaßen für Beetrand wie Steingarten. Sehr blühwillig ist die 20 – 30 cm hohe Sorte `Jeannine`.
- Schnittlauch (A. schoenoprasum) wird als Betteinfassung immer beliebter. Besonders dekorativ ist die Sorte `Forescate`. Blütezeit: von Mai bis August.
- Gelber Hängelauch (A. flavum) besticht durch locker herabhängende, schwefelgelbe Blüten. Der 30 cm hohe Sommerblüher eignet sich sehr gut für Steingärten.
- Dreikantiger Lauch (A. triquetrum) zeigt im Mai eine hübsche lockere Glockenblüte auf 40 cm hohen Stielen. Unter Sträuchern breitet sich der wirkungsvolle Waldbewohner schnell aus.
- Blaulauch (A. caeruleum) trägt kleine, kornblumenblaue Blüten. Pflanzen Sie mehrere Zwiebeln des 20 – 80 cm hohen Frühsommerblühers dicht zusammen. Das steigert seine Farbwirkung.
- Kugelköpfiger Lauch (A. sphaerocephalum) ist ein dekorativer, 120 cm hoher Sommerblüher, der viele Bienen anlockt. Dieser Lauch lässt sich schön mit Phlox und Blauraute kombinieren. Die Blütenköpfe eignen sich auch sehr gut für Blumensträuße.
- Riesenlauch (A. giganteum) wird bis zu zwei Meter hoch, blüht im Sommer und braucht eine besonders gute Drainageschicht.
Viele Zierlaucharten kann man essen
Die Verwandten von Zwiebel, Schnitt- und Knoblauch wurden erst in unserem Jahrhundert als Zierpflanzen entdeckt. Ursprünglich waren Zierlaucharten wie der rosa nickende, zarte Allium cernuum Nahrungspflanzen nordamerikanischer Indianer. Allium canadense ernährte auch noch die ersten europäischen Siedler. Der beliebte Kugelköpfige Lauch (A. sphaerocephalon) wird in Sibirien von den Bewohnern rund um den Baikalsee seit Menschengedenken verzehrt. Weinberglauch (A. vineale) soll eine gute Würze im Salat ergeben. Als Frühjahrskur sind die frischen Blätter des Bärlauchs (A. ursinum) bis zur Blütezeit zu empfehlen. Ungenießbar dagegen ist der Blauzungenlauch (A. karataviense). Übrigens sind beim Schnittlauch (A. schoenoprasum) selbst die Blüten essbar.Vielleicht gehören Sie ja auch zu den Gärtnern, die gern möglichst viele Pflanzen auf möglichst kleinem Raum unterbringen. Zierlauch, zwischen kleine und bodendeckende Stauden gepflanzt, verdoppelt die Blütenfülle auf gleichem Raum. Hohe Sorten bilden eine zweite Etage, niedrige Sorten lassen die unterschiedlichen Blüten ineinander wachsen. So oder so eine Bereicherung!
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Text: UE-InRu / hausbautipps24.de