Einbruchhemmende Fensterbeschläge

Einbruchhemmende Fensterbeschläge / Aufhebel- / Aushebel-Sicherheitsbeschlag (AhS)

Einbruchhemmende Fensterbeschläge, sogenannte Sicherheitsbeschläge, dienen als Einbruchschutz und unterscheiden sich von herkömmlichen  Fensterbeschlägen durch verstärkte Ausführung, stärkere Befestigungsmechanismen und zusätzliche Funktionen beim Ver- und Entriegeln und einen hohen Aushebelschutz, der unter anderem durch Pilzkopfverriegelungen gewährleistet wird.

Diese Fensterbeschläge sind eine wirksame Maßnahme zur Verbesserung der Haussicherheit. Durch die Wahl der richtigen Beschläge, die korrekte Installation und die Kombination mit weiteren Sicherheitsvorkehrungen wie Sicherheitsglas und Alarmanlagen kann das Einbruchsrisiko erheblich reduziert werden. Die Investition in einbruchhemmende Technik lohnt sich nicht nur für den Schutz von Eigentum, sondern auch für das persönliche Sicherheitsgefühl.

Es gibt sechs verschiedene Arten der gebräuchlichsten einbruchhemmenden Fensterbeschläge, die nachstehend beschrieben werden.

Pilzkopfverriegelung

Pilzkopfverriegelungen werden einbruchhemmende Fensterbeschläge genannt, die mit pilzkopfförmigen Zapfen bestückt sind und mit entsprechenden Schließteilen einen hohen Aushebelschutz bewirken. Der Aushebelschutz entsteht dadurch, dass sich der pilzkopfförmige Zapfen am Fensterflügel in das auf der Rahmenseite angebrachte Schließteil einhakt.

Eine der effektivsten Methoden zur Einbruchsicherung ist die Pilzkopfverriegelung. Diese speziellen Schließzapfen haben eine pilzförmige Ausprägung, die sich bei geschlossenem Fenster in entsprechende Schließteile an der Fensterrahmenaufnahme einhakt. Beim Schließen des Fensters verhaken sich die Pilzkopfzapfen fest mit den Schließteilen im Rahmen. Dadurch wird es Einbrechern erheblich erschwert, das Fenster mit einfachen Hebelwerkzeugen zu öffnen. Hauptvorteil der Pilzkopfverriegelung ist der hohe Schutz gegen Aufhebeln, eine besonders schwere Manipulierbarkeit und die Robustheit der Verriegelung.

Verdeckt liegende Beschläge

Weitere einbruchhemmende Fensterbeschläge sind so genannte verdeckt liegenden Beschläge. Bei verdeckt liegenden Beschlägen werden die Funktionselemente wie Stulpschienen und Treibstangen im Falz zwischen Flügelrahmen und Blendrahmen eingebaut und sind deshalb bei geschlossenem Flügel nicht sichtbar.

Sicherheitsverriegelungen

Sicherheitsverriegelungen sind Verstärkungen der normalen Fensterverriegelungen. Sie bestehen oft aus gehärtetem Stahl und bieten zusätzlichen Schutz.
Diese Verriegelungen sind besonders an Fenstern sinnvoll, die leicht zugänglich sind, wie Fenster im Erdgeschoss oder Balkonfenster.

Fensterschlösser

Zusätzliche Fensterschlösser bieten eine weitere Sicherheitsebene. Diese Schlösser können innen am Fenster angebracht werden und verhindern das Öffnen des Fensters, selbst wenn der Einbrecher das Glas einschlagen konnte. Es gibt einfache Riegel, abschließbare Fenstergriffe oder komplexere, elektronische Schließsysteme.

Einbruchhemmende Fenstergriffe (abschließbare Fenstergriffe)

Diese Griffe lassen sich nur mit einem Schlüssel bedienen, was zusätzlichen Schutz bietet. Selbst wenn ein Einbrecher den Fenstergriff erreicht, kann er das Fenster nicht öffnen, ohne den Schlüssel. Abschließbare Fenstergriffe sind besonders wirksam in Verbindung mit Pilzkopfverriegelungen.

Sicherheitsbeschläge mit Verschlussüberwachung

Diese modernen einbruchhemmenden Fensterbeschläge sind mit Sensoren ausgestattet, die den Zustand des Fensters (offen oder geschlossen) überwachen. Bei einer Veränderung senden sie ein Signal an ein Alarmsystem. Diese Beschläge biten den Vorteil einer Integration in smarte Haussicherheitssysteme mit sofortiger Alarmierung.

Normen für AhS – Aushebel- /Aufhebel-Sicherheitsbeschläge

Die Richtlinie 3/II AhS-Beschlag der Gütegemeinschaft Schlösser und Beschläge beschreibt die Aushebel-Schutz-Prüfung von Dreh- und Drehkippbeschlägen zum Schutz gegen Angriffe mit einem Schraubendreher. Sie bezieht sich nicht auf das gesamte Fenster, sondern ausschließlich auf den Beschlag eines Fensters und dessen Sicherung gegen Aushebeln oder unbefugtes Verschieben von der Angriffsseite.
Die Richtlinie unterscheidet zwei Klassen:

AhS Standard entspricht dem Angriff mit einem Schraubendreher mit 8 mm Klingenbreite, der mit einem Drehmoment von 200 Nm auf den Beschlag einwirkt.

Bei AhS Extra geht man von einem ebenfalls genormten Schraubendreher mit 14 mm Klingenbreite aus, hier wird der Beschlag mit einem Drehmoment von 300 Nm belastet.

Weitere direkte Anforderungen an Details wie z.B. die Verglasung, Anbohrschutz oder die Montage des einbruchhemmenden Fensters werden hier nicht gestellt. Insbesondere wird keine Aussage über die für die Einbruchhemmung sehr kritische Befestigung der Beschlagsteile an Flügel- und Blendrahmen gestellt. Die AhS-Richtlinien unterscheiden sich damit von den anderen Regelwerken, die sich stets auf das gesamte Fenster beziehen. Sicherheitsfensterbeschläge können für sich allein stehen oder ihre Aufgaben im Rahmen eines Komplett-Systems erfüllen. Wichtig ist, dass überhaupt zusätzliche Sicherheitsbeschläge verwendet werden. Das kann bereits mit einem zusätzlichen Riegel oder mit dem abschließbaren Fenstergriff, der Olive, geschehen.

Widerstandsklassen (RC-Klassen)

Einbruchhemmende Fensterbeschläge werden in verschiedene Widerstandsklassen eingeteilt, die nach der europäischen Norm DIN EN 1627–1630 definiert sind. Diese Klassen geben an, wie widerstandsfähig ein Fenster gegen Einbruchsversuche ist.

RC1N und RC2N (Basis- und niedrige Sicherheitsanforderungen)

Geeignet für Fenster, bei denen ein geringeres Einbruchsrisiko besteht, wie z.B. in höheren Stockwerken.
Schutz gegen einfache Hebelwerkzeuge.

RC2

Bietet bereits guten Schutz gegen gängige Einbruchsversuche. Diese Klasse ist für Fenster in leicht zugänglichen Bereichen (Erdgeschoss, Kellerfenster) zu empfehlen.
Schutz gegen einfache Hebelwerkzeuge und körperliche Gewalt.

RC3

Höherer Schutz, geeignet für Fenster und Türen in gefährdeten Bereichen oder Gebäuden mit erhöhtem Sicherheitsbedarf.
Schutz gegen größere Werkzeuge wie Schraubenzieher und Brecheisen.

RC4, RC5 und RC6

Sehr hoher Schutz, der für Objekte mit höchsten Sicherheitsanforderungen geeignet ist (z.B. Juweliergeschäfte, Banken, Hochsicherheitsbereiche).
Schutz gegen schwere Werkzeuge wie Bohrer und Elektrowerkzeuge.

Fazit

Vorhandene alte, oder neue Fenster, sollten daher anfänglich zumindest  mit verschließbaren Fenstergriffen ausgestattet werden. Bei erfolgten Einbrüchen prüfen die Sachversicherer immer zuerst, ob die Fensterbedienungsgriffe abgesichert sind.

Weitere Sicherheitsbeschläge können neben den verschließbaren Griffen und Oliven auch Scharniersicherungen, Fensteraushebelsicherungen, Doppelflügelschlösser, Aufbruchsperren und Schlösser sein.

Weitere Informationen über einbruchhemmende Fensterbeschläge und Aushebelsicherheitsbeschläge (AhS) finden Sie bei uns auch in den nachfolgenden Beiträgen:

Einbruchschutz und Energieeffizienz steigern den Wohnkomfort

oder im Internet unter

Video zu einbruchhemmende Fenster

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