Fensterdichtung - Grundlage für die Energieeffizienz
Der Bereich Fensterdichtung enthält die Abschnitte
Eine gut funktionierende Fensterdichtung ist ein wesentlicher Faktor für die Wärmedämmung des Hauses. Als Fensterdichtungen verwendet man heute beim Hausbau oder der Renovierung in der Regel drei Dichtungen; die Anschlagdichtung, die Mitteldichtung und die Dreifachdichtung. Früher gebrauchte man Fensterkitt, um die Fenster abzudichten. Das ist heute nicht mehr möglich.
Für die verschiedenen Fensterdichtungsarten werden unterschiedliche Werkstoffe verwendet, Kitt ist nicht mehr dabei. Moderne Verfahren der Fensterdichtung sind Flügelfalzdichtungen, Überschlagdichtungen, Stulpdichtungen und Verglasungsdichtungen. Sie gewährleisten optimale Schallisolierung, Wärmedämmung und Betriebsfähigkeit des Fensters. Gut abgedichtete Fenster verhindern auch das Eindringen von Staub und für Allergiker besonders wichtig, von Blütenpollen.
Fensterdichtungen spielen eine entscheidende Rolle für die Energieeffizienz und den Komfort eines Gebäudes. Sie verhindern das Eindringen von Kälte, Wind und Feuchtigkeit, halten die Wärme im Inneren und verbessern die Schalldämmung.
Die wichtigsten Funktionen der Fensterdichtung werden im nachstehenden Video erläutert.
Die Anschlagdichtung
Die Anschlagdichtung ist eine sogenannte Falzdichtung, die sich zwischen Fensterrahmen und Fensterflügel befindet. Sie besitzt zwei Dichtebenen, die innen und (sichtbar) außen am Fensterflügel befestigt sind. Sie befindet sich in der Dichtungsebene zwischen Blendrahmen und Flügel und kann als Außendichtung im Blendrahmen oder als Innendichtung im Fensterflügel eingesetzt werden.
Die Anschlagdichtung dichtet das Fenster mit einer dauerelastischen Dichtungsmasse aus Gummi oder EPDM (Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk), einem langlebigen, elastischen und witterungsbeständigen Kunststoff, die sich im Rahmenanschlag befindet, ab. Wenn z.B. Schlag- oder Regenwasser durch den äußeren Teil der Anschlagdichtung eindringt, wird es durch Entwässerungsöffnungen, unterstützt von einem Schrägfalz, effektiv nach außen abgeleitet. Mit der gleichen Effektivität wird auch das Kondenswasser, was sich innen an der Scheibe bilden könnte, abgeleitet. Die Anschlagdichtung verhindert ebenso das Eindringen kalter Außenluft und verbessert die Schallschutzwerte des Fensters.
Fenstersysteme mit Anschlagdichtung sind grundsätzlich für alle modernen Fensterarten einsetzbar und finden daher bei allen Ein- und Mehrfamilienhäusern ihre Einsatzgebiete.
Die Mitteldichtung
Im Unterschied zur Anschlagdichtung wird bei der Mitteldichtung der Fokus darauf gelegt, die Dichtung selbst vor den Witterungseinflüssen an der Außenseite des Fensters zu schützen. Wie es der Name bereits sagt, wird die Mitteldichtung auch in die Mitte des Falzbereiches integriert. Wichtigstes Konstruktionsmerkmal ist dabei, dass eindringendes Regenwasser durch vorgesehene Öffnungen im Fenster wieder nach außen geführt werden kann. Bei starker Windbelastung wird die Dichtung immer dichter, da sie an die Anschlagfläche gedrückt wird.
Bei Fenstersystemen mit einer Mitteldichtung werden die Risikoeinflüsse in einer äußeren Kammer verarbeitet, während die innere Kammer für eventuelle Einflüsse aus dem Wohnbereich zuständig ist. Da die Mitteldichtung unsichtbar ist, ermöglicht sie die Konstruktion schmaler Profile. Mitteldichtungen erhöhen die Wärmedämmung und verbessern den Schutz gegen Zugluft und Wasser.
Dreifachdichtung
Vielfach wird auch eine Dreifachdichtung eingesetzt, die eine Kombination von Anschlag- und Mitteldichtung darstellt. Hauptvorteil dieser Dichtungskombination ist eine verstärkte Schalldämmung.
Eine Dreifachdichtung für Fenster bezieht sich auf ein System, bei dem drei Dichtungsebenen zwischen dem Fensterrahmen und dem Fensterflügel eingebaut sind. Diese Art von Dichtungssystem bietet eine besonders hohe Wärme- und Schalldämmung sowie besseren Schutz vor Zugluft und Feuchtigkeit. Sie wird vor allem bei modernen, hoch energieeffizienten Fenstern eingesetzt, wie sie oft in Passivhäusern oder Niedrigenergiehäusern verwendet werden.
Dank der drei Dichtungsebenen wird der Luftaustausch zwischen dem Innen- und Außenbereich minimiert, was den Wärmeverlust deutlich reduziert. Dies spart Heizkosten und erhöht die Energieeffizienz des Hauses.
Die zusätzlichen Dichtungen sorgen für eine effektive Barriere gegen Lärm. Besonders in städtischen Gebieten oder an vielbefahrenen Straßen kann eine Dreifachdichtung den Innenraum deutlich ruhiger machen.
Durch die drei Dichtungsebenen wird nicht nur Zugluft ferngehalten, sondern auch das Eindringen von Feuchtigkeit verhindert. Dies reduziert das Risiko von Schimmelbildung und Feuchtigkeitsschäden am Fenster oder in der Wand.
Durch die zusätzliche Mitteldichtung (zwischen den beiden üblichen Anschlagdichtungen) wird der Kontakt zwischen Fensterrahmen und Flügel optimiert, was das Fenster noch luftdichter macht und für eine stabile, langlebige Abdichtung sorgt.
Dreifachdichtungen sind vor allem bei hochwertigen Fenstersystemen zu finden, z. B. bei Passivhausfenstern, da sie eine maximale Dämmung bieten. Sie sind besonders in kalten Klimazonen sinnvoll, wo eine hohe Wärmedämmung erforderlich ist, oder in lauten urbanen Gegenden, wo der Schallschutz besonders wichtig ist.
Zusammengefasst bietet die Dreifachdichtung bei Fenstern eine optimierte Wärmedämmung, Schalldämmung und Feuchtigkeitsresistenz. Sie ist eine lohnende Investition für alle, die auf energieeffiziente und komfortable Wohnverhältnisse setzen.
Verglasungsdichtungen
Diese Dichtungen befinden sich zwischen dem Glas und dem Rahmen.
Sie verhindern das Eindringen von Wasser und schützen das Isolierglas vor Beschädigungen.
Lippendichtungen
Flexiblere Dichtungen, die sich bei Druck anpassen und damit sowohl Schutz vor Zugluft als auch eine hohe Schallisolierung bieten. Sie werden häufig bei älteren Fenstern nachgerüstet.
Wichtige Eigenschaften von Fensterdichtungen
Langlebigkeit
Fensterdichtungen sollten elastisch bleiben und witterungsbeständig sein, um langfristig eine gute Abdichtung zu gewährleisten.
Wärmedämmung: Eine intakte Dichtung reduziert Energieverluste und spart Heizkosten.
Schallschutz
Gute Dichtungen sorgen für eine bessere Schalldämmung, besonders in lauten Umgebungen.
Wasser- und Luftdichtheit
Dichtungen müssen zuverlässig vor Zugluft, Feuchtigkeit und Regen schützen, um das Eindringen von Wasser und die Bildung von Schimmel zu verhindern.
Austausch und Wartung
Fensterdichtungen können mit der Zeit spröde oder rissig werden, wodurch die Dichtwirkung nachlässt. Ein regelmäßiger Check der Dichtungen und ein rechtzeitiger Austausch kann die Energieeffizienz des Hauses verbessern. Der Austausch ist oft einfach und kann in Eigenregie durchgeführt werden, indem die alte Dichtung entfernt und eine passende neue eingeklebt oder eingedrückt wird.
Fensterdichtungen sind ein wichtiger Bestandteil eines energieeffizienten und komfortablen Zuhauses, und ihre regelmäßige Wartung kann langfristig Heizkosten sparen und den Wohnkomfort erhöhen.
Werkstoffe für Fensterdichtungen
Fensterdichtungen bestehen aus verschiedenen Materialien, die für ihre spezifischen Eigenschaften wie Flexibilität, Haltbarkeit und Wetterbeständigkeit ausgewählt werden. Hier sind die gängigsten Materialien:
EPDM (Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk) Gummidichtung
Gummidichtungen für Fenster bestehen in der Regel aus EPDM (Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk), einem synthetischen Gummi. EPDM ist besonders widerstandsfähig gegenüber UV-Strahlung, Ozon, extremen Temperaturen von -40°C bis +120°C und Witterungseinflüssen. Daher ist es ideal für den Einsatz in Fenstern, die im Freien ständig diesen Faktoren ausgesetzt sind.
Eine EPDM Gummidichtung für Fenster dient dazu, das Fenster vor Zugluft, Feuchtigkeit und Lärm zu schützen, indem sie den Spalt zwischen Fensterrahmen und -flügel abdichtet. Die Dichtungen tragen maßgeblich zur Energieeffizienz eines Gebäudes bei, da sie Wärmeverluste reduzieren und verhindern, dass kalte Luft oder Feuchtigkeit eindringt.
Gummidichtungen helfen auch dabei, Lärm von außen zu reduzieren, indem sie das Fenster luftdicht abschließen.
Sie verhindern, dass Wasser durch Spalten zwischen Fensterrahmen und -flügel eindringt, was die Lebensdauer des Fensters verlängert und Schimmelbildung verhindert.
Dank der Beständigkeit gegen UV-Licht, Feuchtigkeit und Witterungseinflüsse können EPDM-Gummidichtungen viele Jahre halten, ohne an Funktionalität einzubüßen.
Gummidichtungen benötigen wenig Pflege, aber es ist ratsam, sie regelmäßig zu überprüfen und von Schmutz zu reinigen, um ihre Abdichtungswirkung zu erhalten.
Mit der Zeit können auch die besten Dichtungen spröde oder rissig werden. In solchen Fällen kann die Gummidichtung relativ einfach ausgetauscht werde.
TPE (Thermoplastische Elastomere)
TPE-Dichtungen sind flexibel, leicht zu verarbeiten, recycelbar, gute Beständigkeit gegen Witterungseinflüsse. Sie werden häufig in neueren Fenstersystemen eingesetzt, da es umweltfreundlicher als herkömmlicher Gummi ist und eine gute Alternative zu EPDM darstellt.
Silikon
Silikon-Dichtungen sind besonders hitze- und kältebeständig und bleiben auch bei extremen Temperaturen elastisch.
Häufig werden sie für speziellen Anwendungen wie bei besonders wetterempfindlichen Bereichen oder bei besonders hohen Anforderungen an die Flexibilität der Dichtung verwendet.
PVC (Polyvinylchlorid)
PVC-Dichtungen sind kostengünstig, gut formbar, aber weniger flexibel und beständig im Vergleich zu EPDM oder TPE. Sie werden in einfacheren Fenstersystemen oder bei geringen Anforderungen an die Langlebigkeit und Flexibilität eingesetzt.
PU (Polyurethan)
Polyurethan ist ein guter Schaumstoff für isolierende Zwecke, wird aber selten in reinen Dichtungen verwendet. PU dient hauptsächlich als Füllstoff in Kombination mit anderen Dichtmaterialien für bessere Isolation.
Die wichtigsten Eigenschaften der Materialien im Überblick
EPDM und TPE sind wegen ihrer Witterungs- und Alterungsbeständigkeit die häufigsten Materialien in modernen Fensterdichtungen.
Silikon wird aufgrund seiner Temperaturbeständigkeit in extremen Umgebungen eingesetzt.
PVC ist eine günstigere Option, wird aber oft in älteren Fenstersystemen verwendet, die weniger hohen Ansprüchen genügen müssen.
Insgesamt werden Materialien wie EPDM und TPE bevorzugt, da sie langlebig und widerstandsfähig sind, während Silikon für extreme Bedingungen oder spezielle Anforderungen eine gute Wahl ist.
Weitere Informationen über Fensterdichtungen
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Foto: Rainer Sturm / pixelio.de