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Welche exotischen Pflanzen wachsen in unseren Gaerten

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Unter Palmen, Feigen und Zypressen Pasta und Wein genießen – mit der Wahl der richtigen Pflanzen kann dieser Traum im eigenen Garten wahr werden
Garten Pflanzen Welche exotischen Pflanzen wachsen in unseren Gaerten (zum vergroessern klicken) Garten / Pflanzen:  Die Frostverträglichkeit südlicher Gewächse ist oft größer als bekannt. Das beweisen Regionen wie das Tessin, das einen Übergang zwischen dem mediterranen und unserem winterkalten Klima darstellt. Dort säumen Palmen, Feigen, Zypressen, Pinien, Lorbeerbäume und Kamelien die Seeufer.
Welche exotischen Pflanzen wachsen in unseren Gaerten
Auch in unseren Gärten können pflegeleichte, exotische Gewächse ausgepflanzt werden. Ideal dafür sind Weinbaugebiete, warme Flusstäler und die nordwestlichen Küstenbereiche. Nicht geeignet sind Regionen, die regelmäßig von Spätfrösten heimgesucht werden, die häufig Dauerfröste erleben oder regelmäßig Wintertemperaturen von –15 Grad erreichen oder unterschreiten. Hier liegt die Schmerzgrenze für die meisten kälteverträglichen exotischen mediterranen Pflanzen, bei der erste Schäden an Blättern und Trieben auftreten.

Zu den robustesten exotischen frostverträglichen Vertretern gehören beispielsweise Albizzie (Albizia julibrissin), auch Seidenakazie genannt, Aukube (Aucuba japonica), Araukarie (Araucaria araucana), Japanische Kamelie (Camellia japonica), Bitterorange (Poncirus trifoliata), auch als Dreiblatt – Zitrone bekannt, und die wintergrüne fast exotische großblütige Magnolie (Magnolia grandiflora). Sie verkraften für kurze Zeit sogar Temperaturen, die bis an die –20 Grad Marke heranreichen und bevorzugen einen sauren Boden. Weniger kalkempfindlich, aber ebenso frosthart sind Yucca gloriosa und die exotischen noch unempfindlicheren Arten Yucca filamentosa und Yucca flaccida.

Temperaturen bis höchstens –15 Grad überstehen dagegen Exoten wie Erdbeerbaum (Arbutus unedo), Echter Lorbeer (Laurus nobilis), Wollmispel (Eriobotrya japonica), Hanf-Palme (Trachycarpus fortunei), Blaue Zypresse (Cupressus arizonica) und Mittelmeer – Zypresse (Cupressus sempervirens). Auch Pinie (Pinus pinea), Feige (Ficus carica), Rosmarin (Rosmarinus officinalis), Mittelmeer – Schneeball (Viburnum tinus) und das Spanische Bajonett (Yucca aloifolia) gehören zu diesen kälterobusten exotischen Arten.

Nicht unter –13 Grad dürfen die Temperaturen für die frostempfindlichere Olive (Olea europaea) und die Zwerg-Palme (Chamaerops humilis) fallen. Beide Exoten brauchen auch in wintermilden Gegenden während längerer Frostperioden Schutz.
Die genannten Temperaturgrenzen gelten für große Pflanzen. Junge Exoten sind wesentlich empfindlicher. Übrigens: Urlaubsmitbringsel aus frostgefährdeten südlichen Regionen wie Oberitalien, Tessin oder den Pyrenäen sind besonders frosttolerant. (Aber sehen Sie dazu: Achtung: Bringen Sie keine Pflanzen aus dem Urlaub mit! (siehe unten))

Standort und Pflanzung

Pflanzen Sie mediterrane exotische Gehölze nur im Frühjahr in den Garten aus, dann haben die Wurzeln bis zum Winter genug Zeit zum Einwachsen. Wählen Sie als Standort immer einen sonnigen, windgeschützten Platz mit gutem Wasserabzug. Eine stilechte Unterpflanzung bilden beispielsweise Salbei (Salvia officinalis), Thymian (Thymus vulgaris), Lavendel (Lavandula), Mittelmeer-Strohblume (Helichrysum) und im Schatten der Mäusedorn (Ruscus).

Ein Trost für diejenigen, die nicht in klimabegünstigten Gegenden wohnen: Mehr als die Auswahl der Gehölze bestimmt deren Arrangement die Ausstrahlung: Bereits ein Lavendelbeet mit einer Terrakotta-Amphore in der Mitte verbreitet exotisches Flair. Und richtig tropisch wirkt beispielsweise die fast überall mögliche Kombination Bambus mit der robusten exotischen Japanischen Faserbanane (Musa basjoo).


Einige Exoten näher gesehen

  • Volle Sonne für die exotische Olive: Mild und sonnig muss das Kleinklima sein, damit man bei Oliven auch Früchte erntet. Auspflanz-Experimente empfehlen sich nur für geschützt gelegene Gärten milder Regionen (bis –13 Grad).
  • Garten Pflanzen Magnolie (zum vergroessern klicken) Porzellanweiße Blüten: Die stark duftenden, tulpenförmigen Blumen der Großblütigen Magnolie (Magnolia grandiflora) erscheinen im Sommer. Die exotisch wirkende, an einen Gummibaum erinnernde Schönheit verträgt kurzfristig Kälte bis –20 Grad.
  • Die Wollmispel (Eriobotrya japonica) mit ihren filzigen Blättern wächst ausgepflanzt zu einem dekorativen exotischen Strauch heran. Sie behält im Winter ihr Laub und erträgt Fröste bis –15 Grad. Ideal ist ein regengeschützter Platz.
  • Das Spanische Bajonett (Yucca aloifolia) verträgt erstaunlich viel Kälte, wenn es eine Dränage und Vollsonne bekommt: Mischen Sie Sand unter den Boden, denn Nässe schadet mehr als Frost. Vorsicht vor den Blattspitzen!
  • Ein Hauch exotisch tropischer Savanne: Fliederblätter, rosa Blütenpinsel und ein schirmartiger Wuchs zeichnen die Seidenakazie (Albizia) aus. Sie braucht Sonne und viel Wasser im Sommer, aber ohne Staunässe! Im Winter verliert dieser Exote ihr Laub.
  • Kälteverträgliche Banane: Die exotische Japanische Faser-Banane wächst an sonnigen, windgeschützten Plätzen einige Meter hoch. Beim ersten Frost kappen und zum Schutz 30 cm hoch trockenen Torf plus Noppenfolie über den Wurzelstock geben.
  • Prachtstücke stehen in der Kölner Bucht: Mindestens 80 cm Stammhöhe sollte eine Hanfpalme (Trachycarpus fortunei) haben, wenn Sie sie auspflanzen. Binden Sie die Wedel zusammen, wenn die Temperaturen unter –10 Grad sinken und umwickeln Sie sie zum Schutz mit Schilfmatten oder  Jutesäcken.
  • Garten Pflanzen Feige (zum vergroessern klicken)Von den exotischen Echten Feigen (Ficus carica) bieten sich die Sorten `Grise Bifere`(früh reifend) und `Brown Turkey` (mittelfrüh) für eine Bepflanzung als Bäumchen im Kübel an. Auch sie vertragen leichten Frost. In Weinbaugebieten können sie sogar das ganze Jahr über draußen bleiben.
Diese Karte zeigt, in welchen Gegenden Exoten mit einer Frosttoleranz bis zu –15 Grad wie Bitterorange, Hanf-Palme oder Mittelmeer-Zypresse (weitere Pflanzen siehe oben) einen durchschnittlich kalten Winter ohne, mit leichtem oder guten Schutz überstehen. Leichter Winterschutz (hellere Blautöne) bedeutet: Abdecken Garten im Sommer Klimakarte von Deutschland (zum vergroessern klicken) des Wurzelbereiches der Exoten mit einer etwa 20 cm hohen, isolierenden Mulchschicht aus Fichtenreisig und/oder Torf sowie Einpacken der oberirdischen Pflanzenteile mit Stroh-, Schilfmatten oder Noppenfolie, falls sich länger dauernde Frostperioden ankündigen. Guter Winterschutz (Grüntöne): Die Exoten werden dick eingepackt. Ideal sind heizbare Mini-Gewächshäuser, die man auch Dachlatten und Luftpolsterfolie um die Pflanze herum baut. Drohen in milderen Klimazonen (dunklere Blautöne), welche ohne Winterschutz auskommen, Dauerfrost-Perioden oder Kälteextreme, ist auch hier ein vorübergehender Winterschutz notwendig.

Besonders wichtig ist auch das Kleinklima am Standort der exotischen Pflanze. Höhere Temperaturen herrschen in Innenstadt-Lagen, vor schützenden Mauern und direkt an geheizten Häusern, in winterbesonnten Vorgärten und Innenhöfen. Dunkle Pflasterbeläge wie Schieferböden und größere Wasserflächen speichern Wärme, die sie nachts wieder abgeben. Hanglagen lassen Kaltluft abfließen und bieten bessere Bedingungen als am Fuß von Hängen herrschen. Ungünstig für exotische Pflanzen sind dagegen zugige Lagen, schattige Plätze sowie Standorte vor Hindernissen wie Häusern an Hängen, vor denen sich die Kaltluft staut.

Achtung: Bringen Sie keine exotischen Pflanzen aus dem Urlaub mit!

Damit zu Hause die Erinnerung an den tollen Urlaub noch lange andauert, nehmen sich viele Menschen Pflanzenteile aus fremden Ländern mit: Samen, die man zur Keimung bringen möchte, Stecklinge, die man zu bewurzeln versucht, oder sogar ganze exotische Pflanzen. Leider gehen diese Versuche nur allzu oft schief, weil die Kenntnis über die Kulturansprüche der Arten fehlt und unser mitteleuropäisches Klima so anders ist als das der warmen Urlaubsregionen.
 
Zudem ist es illegal: In vielen Länders ist der Export oder Import von exotischen Pflanzen oder Pflanzenteilen streng verboten. Es drohen hohe Strafen bei Verstößen, und das nicht nur bei geschützten Pflanzenarten! Der Grund dafür liegt nicht nur im Artenschutz, sondern auch in der Gefahr, Krankheiten und Schädlinge einzuschleppen. Gärtner in aller Welt haben heute Bakterien, Viren und Insekten zu kämpfen, die durch den weltumspannenden Handel verbreitet wurden. Jedermann ist hier gefragt, die geltenden Vorschriften nicht zu unterwandern und damit ungewollt zur Verbreitung von Seuchen beizutragen, die sich nicht oder noch nicht bekämpfen lassen. Das Pflanzenangebot hält auch hierzulande eine Fülle exotischer Pflanzen und Sämereien bereit, die den Eigen-Import von Pflanzen überflüssig machen. Sehen Sie einfach mal hier rein: Baldur-Garten, viel Spaß dabei!

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Text: UE-InRu / hausbautipps24.de