Kamelien - Zauberhafte Winterschönheiten
Garten / Pflanzen: Zwischen November und Mai entfalten die Kamelien oder auch „japanische Rose“ genannt, ihre vollkommenen Blüten. Kann man ihnen den richtigen Standort bieten, gibt es kein prachtvolleres Schauspiel, denn mitten im tristen Wintergrau geht mit den Kamelienblüten die Sonne auf.Kamelien sind nichts fürs warme Zimmer!
Heute sind die Raumtemperaturen zu hoch, als dass man die Kamelien im geheizten Zimmer halten könnte. Die immergrünen Sträucher lieben es kühl und luftfeucht. Bei Temperaturen über 15 Grad beginnt die sonst so robuste Pflanze zu kränkeln, verliert Knospen und Blüten. Es gibt kamelienfreundlichere Standorte: kühle Wintergärten, Kleingewächshäuser, ungeheizte Treppenaufgänge oder – wie die Erfahrungen der letzten Jahre zeigen – den Garten.Viele Sorten beweisen eine erstaunliche Winterhärte und können an Plätzen mit mildem Kleinklima ausgepflanzt werden. Untergünstigen Voraussetzungen können sie je nach Sorte Temperaturen von 18 Grad minus und darunter überstehen. Ideal sind geschützte, schattige Nordwestlagen und leicht saurer, humosreicher Boden, wie ihn auch Rhododendren wünschen. Eine dicke Mulchschicht aus Laub oder Nadelstreu wirkt sich vorteilhaft aus. Von Dezember bis Ende März dient beispielsweise eine zum Kegel geformte Reetmatte als Winterschutz (siehe zum Thema: Winterschutz für Pflanzen). Im Freien ausgepflanzte Kamelien blühen später, je nach Witterung etwa ab Mitte März.
Sehr gute Wachstumsbedingungen findet die Kamelie auch im kühlen Wintergarten. Nur Stauwärme kann zum Problem werden mit der Folge, dass sich die Knospen nicht ganz öffnen. Unter Glas muss man deshalb bei Sonnenschein schattieren und gut lüften (siehe zum Thema: Gesunde Pflanzen im Wintergarten sind eine Frage der Technik und Pflege).
Als Kübelpflanzen verbringen Kamelien den Sommer und Herbst gerne im Freien an einem vor der Mittagssonne geschützten Platz. Mit ihren gelackten Blättern sehen sie auch ohne Blüten sehen sie auch ohne Blüten prachtvoll aus, zumal sich ab Juni bereits Knospen entwickeln, die dann zusätzlich zieren. Alle Kamelien vertragen leichte Fröste und können lange draußen bleiben. Das Winterquartier muss kühler als 15 Grad und hell sein. Je niedriger die Temperatur, umso dunkler kann der Standort sein (siehe zum Thema: Wie werden Kübelpflanzen am besten überwintert?). Gegossen wird mit weichem Wasser und Fingerspitzengefühl. Zuviel Nässe ist ebenso schädlich wie Austrocknen. Früher vermutete man, das Umstellen von Kamelien führe zu Knospenfall. Heute weiß man, dass die Ursachen dafür Wärme und mangelnde Luftfeuchte sind. Aber auch einmal ballentrocken gewordene Pflanzen werfen ihre Knospen ab, oft noch Wochen später. In diesem Punkt kann die Kamelie sehr nachtragend sein.
Winterharte Kamelien für den Garten
Kamelien, die ausgepflanzt werden sollen, müssen mindestens drei Jahre alt sein. Als Standort wählt man eine „kuschelige“ Ecke: schattig, warm und vor Ostwinden geschützt. Das Pflanzloch soll geräumig sein, die Sohle wird spatentief gelockert. Bei schweren Böden empfiehlt sich eine Schicht Kies als Dränage. Gepflanzt wird in saure Moorbeeterde (Rhododendronerde). Pflanzzeit ist Ende Mai bis Juli.Besondere, fürs Freiland empfehlenswerte Sorten sind: `Chandleri elegans` (rosa-weiß gefleckt, anemonenblütig); `Lady Campbell` (rot, rosenförmig gefüllt); `Nobilissima` (weiß bis cremefarben, päonienförmig); `Debbie` (rosa, päonienförmig); `Donation` (orchideenrosa, halbgefüllt).
Vermehrung – Edler Nachwuchs aus Stecklingen
Kamelien sind etwas Besonderes und nicht billig. Es lohnt sich also, aus Stecklingen selbst Pflanzen heranzuziehen. Die beste Vermehrungszeit liegt zwischen Juni und August:1. Ausgewachsene Triebspitze mit 3 bis 5 Blättern von Ihrer Lieblings-Kamelie abschneiden und mit dem Messer gegenüber dem Blattansatz einen langgezogenen Schnitt führen.
2. Diese Kopfstecklinge in Vermehrungserde stecken und mit einer Folienhaube für hohe Luftfeuchtigkeit sorgen. Bei einer Bodentemperatur von 25 bis 28 Grad bilden sich bald Wurzeln.
Weitere nennenswerte Kamelien
- An einen Puderquast erinnern die gelben Staubgefäße in der Mitte der flachen weißen Blütenschale von `Yukumi Guruma`, einer alten, in der japanischen Provinz Higo gezüchteten „Higo-Kamelie“.- `Robert Fortunei`, eine Züchtung mit großen, bildschönen Blüten in kräftigem Rosa. Reichblütigkeit, starker Wuchs und Winterhärte zeichnen sie aus.
- Die schon erwähnte Knopflochschönheit: `Chandleri Elegans` gehörte mit ihren großen, wohlgeformten gesprenkelten Blüten schon im vergangenen Jahrhundert zu den Lieblingssorten.
- Von besonderer Grazie ist die `Miyakodori` mit eleganten, halbgefüllten weißen Blüten.
- In samtigem Dunkelrot präsentieren sich im März die gefüllten Blüten von `Konron Koku`.
- Sie können das Märchen Schneeweißchen und Rosenrot arrangieren. Mitten im Spätwinter zaubern nämlich die Higo-Kamelie `Kirin No Homare` (weiß) und `Lady Campbell` (rot) ihre Blüten hervor.
- Die Kunst der Verwandlung: Jede Blüte der Sorte `Tricolor` kombiniert den weißen Grundton und rosa Streifen auf neue Weise.
Mehr zum Thema Garten /Pflanzen
Informieren Sie sich bei uns über:
- Christ- und Lenzrosen
- Zimmerpflanzen- für Menschen harmlos, für Haustiere gefährlich
- Kleiner Baum große Wirkung
- Narzissen sind die Glocken zur Osterzeit
- Blütenrausch des Mohns
- Astern für unsere Gärten
- Begrünte Dächer und Dachterrassen
- Wintergarten - Ganzjährig auf der Sonnenseite
- Einfach gut - Brauchwasser in Haus und Garten
- oder nutzen Sie unseren Such-Service für weitere Themen bei uns
Text: UE-InRu / hausbautipps24.de