Ratgeber-Hausbau

Kohle

Kohle wird zur individuellen Heizungsnutzung nicht mehr sehr häufig eingesetzt, schon gar nicht beim modernen Hausbau. Die Kohle ist aber als Energieträger für die Produktion von Strom derzeit und wohl auch noch weitere Jahrezehnte oder gar Jahrhunderte nicht ersetzbar.


Der fossile Brennstoff Kohle ist geologisch gesehen ein Sedimentgestein, das zu 50% des Gewichtes und zu 70% des Volumens aus Kohlenstoff besteht.

Entstehung der Kohle

Anders als bei Erdgas und Erdöl besteht das Ausgangsmaterial der Kohle aus pflanzlichen Stoffen, die abstarben und in Sümpfen versanken. So entwickelte sich der Torf als Ausgangsbasis für die Kohle. Erst durch den Druck der sich auf den Torflagerstätten abgelagerten Erdschichten wurde das Wasser aus dem Torf gepresst und im Laufe von Jahrmillionen zuerst in Braunkohle umgewandelt. Dieses Spiel wiederholte sich immer wieder und je mehr Wasser durch den Druck der sich ablagernden Gesteine auf der Lagerstätte aus der Braunkohle gepresst wurde, desto mehr verfestigte sich das Material, bis es zu Steinkohle und im Extremfall zu Anthrazitkohle wurde.


Um den Zeitrahmen in etwa anzugeben, in dem sich die Kohle entwickelte, kann man sagen, daß die Steinkohle vor 250 bis 350 Millionen Jahren entstand, während sich die Braunkohle vor annähernd 3 bis 65 Millionen Jahren bildete.

Kohlebergbau in Deutschland

Der Kohlebergbau in Deutschland ist nur durch Subventionen aufrecht zu erhalten. Der Abbau der Kohle ist daher kontinuierlich geringer geworden, wie die Statistik der Kohlewirtschaft deutlich aussagt. Das ergibt sich auch aus der Tatsache, daß die durchaus vorhandenen Kohlevorkommen in Deutschland in einer Tiefe liegen, die es nur recht kostspielig ermöglicht, diese Kohle zu fördern. Dagegen kann man die Steinkohle in den USA im Tagebau fördern. Der sich daraus ergebende Kostenvorteil führt dazu, daß die deutschen Kohlekraftwerke überwiegend mit der billigen Importkohle befeuert werden.

Kohle als Klimakiller

Für den Hausbrand und in den Kraftwerken werden Steinkohle und Braunkohle verwendet. Das hat den bekannten Nachteil, daß bei der Verbrennung von Kohle der Klimakiller CO2 freigesetzt wird.. Besonders Braunkohlekraftwerke, die einen vergleichsweise niedrigen Wirkungsgrad des Brennstoffs haben, stoßen sehr viel CO2 aus. Die Möglichkeiten, dieCO2-Freisetzung zu verhindern oder zu mäßigen, ist nach gegenwärtiger Technik, ökonomisch schlecht möglich. Es kann nur durch eine Erhöhung des Wirkungsgrades der Kraftwerke und einen dadurch geringeren Kohleverbrauch eine Verbesserung eintreten.

Kohlevorräte

Bezüglich der vorhandenen Kohlevorräte auf der Erde gehen die Schätzungen der Experten deutlich auseinander. Entscheidend ist immer, wie die zukünftige Verbrauchsentwicklung sein wird, wie sich die Fördertechnik und der Preis der alternativen Möglichkeiten darstellen und was der politische Wille und vielleicht auch das Verhalten der Verbraucher bewirken kann.

Für Deutschland rechnet man derzeit mit Reserven der Braunkohle, die für 225 Jahre und der Steinkohle, die für 400 Jahre ausreichend sind. In den USA ist im Juni 2007 eine Studie veröffentlicht worden, wonach die Kohlevorräte in den Vereinigten Staaten bei gleichbleibendem Verbrauch nur noch 100 Jahre reichen sollen.

Auch unter Berücksichtigung dieser Studien und Prognosen bleibt als Quintessenz für Ihren Hausbau die Ausrichtung auf alle möglichen und finanziell machbaren alternativen, regenerativen Energien. Bewahren Sie sich Ihre Unabhängigkeit durch Solarenergie und Geothermie, die Vorräte sind unerschöpflich.

Erdgas

Erdgas ist eine fossile Energiequelle, die häufig zusammen mit Erdöl auftritt. Reine Erdöl- oder reine Erdgas-Felder sind sehr selten anzutreffen. Die Entsehungsgeschichte von Erdgas ist fast identisch mit der von Erdöl. Erdgas besteht hauptsächlich aus dem Gas Methan. Die qualitativen Unterschiede von Erdgas werden durch den Methangasgehalt und die enthaltenen weiteren Gase und sonstigen Elemente hervorgerufen.

Für die Entstehung von Erdgas vor 15 Millionen bis 600 Millionen Jahren sind abgestorbene Mikroorganismen und Plankton verantwortlich. Diese Stoffe setzten sich am Meeresboden ab und wurden von undurchlässigen Schichten bedeckt. Unterhalb der Schichten entwickelten sich chemische Prozesse, die letztendlich zur Bildung von Erdgas führten.

 

Qualitäten des Erdgases

Erdgas gibt es hauptsächlich in drei verschiedenen Qualitäten:
  • Erdgas  H (Nordsee)
  • Erdgas H (GUS)
  • Erdgas L.
Die Buchstaben H und L stehen dabei für H= high caloric gas, L= low caloric gas. Die Bezeichnung Nordsee und GUS bezieht sich auf die Fördergebiete Nordsee und „ehemalige“ GUS-Staaten.

Je höher der Methan-Anteil des Erdgases ist, desto höher ist auch der Heizwert. H-Gas hat gegenüber L-Gas einen deutlich höheren Energiegehalt, denn es hat einen Methananteil zwischen 87 und 99,1 %.

Erdgas „H“ (Nordsee)
besteht aus ca. 89% Methan, 8% weiteren Gasen, wie Ethan, Propan, Butan, Pentan und 3% sogenannten Inertgasen.

Erdgas „H“ (GUS-Staaten)
besteht aus ca. 98% Methan, 1% weiteren Gasen und 1% Inertgasen.

Erdgas „L“,
stammt aus Deutschland und wird in Bremen, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen gefördert. Es, besteht aus ca. 85% Methan, 4% weiteren Gasen und 11% Inertgasen.

Die Verwendung von Erdgas setzt ein Rohrleitungssystem mit einem Anschluß für das Wohnhaus voraus. Erdgas ist damit ein sogenannter leitungsgebundener Energieträger. Erdgasabnehmer haben daher neben dem reinen Erdgas Verbrauchspreis auch noch die Anschlusskosten zu bezahlen.

Erdgas wird im Handel, abweichend von den oben aufgeführten Einteilungen, in den Sorten Erdgas E und Erdgas L angeboten. Die Bezeichnungen E und L bedeuten E= hoher Brennwert und L= niedrigerer Brennwert. Die für den Hausbau eingesetzten Gasheizkessel sind auf diese Erdgaswerte einstellbar.

Heizöl/Erdöl

Heizöl, Erdöl, Heizöl schwefelarm, Heizöl EL, Premium Heizöl, Standard Heizöl, das sind Begriffe, die man unterscheiden muß, um die Anwendung von Heizöl beim Hausbau zu verstehen.



Erdöl

ist der Grundstoff, aus dem das Heizöl gewonnen wird. Chemische Grundbestandteile von Erdöl sind Kohlenwasserstoffverbindungen aus den Elementen Kohlenstoff, Wasserstoff, Schwefel und Stickstoff, sowie in geringen Mengen auch andere Elemente. Die Verarbeitung des Rohöls zu Heizöl erfolgt in Raffinerien.

 

Heizöl

wird ähnlich wie Kraftfahrzeugbenzin in verschiedene Güteklassen eingeteilt. Heute sind hauptsächlich die Sorten Standard Heizöl EL, Premium Heizöl EL und Heizöl EL schwefelarm in Gebrauch.

Standard Heizöl EL, das EL steht für extra leichtflüssig, kann von allen bekannten Ölbrennern und Ölheizkesseln verwendet werden. Standard Heizöl EL enthält Schwefelanteile zwischen 50 und 2000 mg/kg. Er ist aus diesem Grund für die Verwendung in Brennwertkesseln nicht geeignet.

Beim Premium Heizöl EL werden dem Standard Heizöl EL verschiedene Additive hinzugefügt, die ein bestimmtes, besseres Verhalten des Heizöls in Bezug auf Lagerfähigkeit, Verbrennung oder Geruch hervorrufen.

Das Heizöl EL schwefelarm ist hauptsächlich für die Verwendung in Brennwertkesseln entwickelt worden. Der Schwefelgehalt dieses Heizöls liegt unter 50 mg/kg. Damit ist eine erhebliche Reduzierung der Schadstoffemissionen und zugleich eine längere Lebensdauer für die Heizungsanlagen erreicht worden.

Fossile Energie

Die für die Warmwasseraufbereitung der Heizung benötigte fossile Energie besteht im wesentlichen aus Erdgas, Erdöl, Kohle und Torf. In diesem Abschnitt geht es daher um die verschiedenen Möglichkeiten der Anwendung dieser Energien und die Darstellung ihrer Vorräte für die Nutzung beim Hausbau.



Fossile Energien haben sich in langen Zeiträumen entwickelt. Das vermutlich älteste nutzbare Kohlevorkommen ist mehr als 250 Millionen Jahre alt. Während Erdöl und Erdgas hauptsächlich in Meeren aus tierischem und pflanzlichem Plankton entstanden, vollzog sich die Entstehung der Kohle auf dem Land, durch biologische und physikalische Vorgänge wie Veränderungen des Erdinneren und der Erdoberfläche, meist in den Senken von Sumpfmoorwäldern. Die Entstehung fossiler Energie dauert so lange Zeiträume, daß eine Regeneration in einem überschaubaren Zeitraum nicht möglich ist.


Nach ihren heutigen Vorräten gerechnet, hat die Kohle, in den Formen Steinkohle, Braunkohle und Torf, die besten Zukunftsaussichten. Die Schätzungen für die Vorräte liegen zwischen 250 und 500 Jahren, ein gleichbleibendes Anwachsen des Verbrauchs von maximal 2,5% pro Jahr vorausgesetzt. Der Anteil der Kohle am gesamt Energieverbrauch liegt derzeit bei rund 30%.

Viele Experten gehen daher davon aus, daß die Kohle das Erdöl als Hauptenergielieferant für fossile Energie in absehbarer Zeit ablösen wird. Bis dahin muß allerdings das Hauptproblem der Kohle gelöst werden, nämlich die Umweltverschmutzung. Es gibt bis heute kein wirtschaftliches Verfahren, daß es ermöglicht, die Kohle sauber zu verbrennen. Wenn es nicht gelingt, eine technische Lösung dafür zu finden, kann es daher eher zu einer ökologischen Katastrophe kommen, als dazu, daß die Brennstoffvorräte erschöpft sind.

Fast 40 Prozent der von uns heute benötigten Energie beziehen wir aus Erdöl. Die Vorräte an Erdöl schwinden und es gibt nichts und niemanden, der verhindern kann, daß die wirtschaftlich förderbaren Erdölreserven vermutlich um das Jahr 2035 versiegen werden. Dies ist für den, der heute seinen Hausbau beginnt oder plant, ein durchaus überschaubarer und zu berücksichtigender Zeitraum. Eine ähnliche Prognose gibt es auch für das Erdgas. Bei weiterhin steigenden Energiepreisen kann sich allerdings der Bereich der wirtschaftlich vertretbaren Förderung von Erdöl und Erdgas dahin verschieben, daß auch bisher als unrentabel eingestufte Vorkommen, mittels neuer und teurer Technik doch noch auszubeuten sind. Dies würde die Prognose über die Reserven für Erdöl und Erdgas jedoch nur um einige wenige Jahre verändern.

Dem, der heute seinen Hausbau plant, ist daher anzuraten, auf jeden Fall die regenerativen Energien in die Planung einzubeziehen.

Brennstoffe und andere Energieträger

Im Rahmen der Planung für den Hausbau stellt sich auch die Frage nach der Art und Weise, in der die notwendigen Energien für Heizung und Warmwasserbereitung bereitgestellt werden sollen. Welche Brennstoffe oder welche sonstigen Energieträger sind zweckmäßig, kostengünstig und umweltschonend? Womit soll geheizt werden?

 


Derzeit ist in Deutschland noch ein Anteil von fast 85% aller Brennstoffe aus dem Bereich der fossilen Energien zu verzeichnen. Dieser Anteil hat sich in den letzten zehn Jahren kaum verändert. Die fossilen Brennstoffe Erdöl, Erdgas und Flüssiggas, sowie Kohle und Strom (soweit aus fossilen Energien hergestellt) sind nicht unerschöpflich. Je nach Modellrechnung von Befürwortern oder Gegnern dieser Brennstoffe reichen die Weltreserven von 30 bis zu 100 Jahren oder mehr.
Es ist daher sicherlich sinnvoll, Überlegungen anzustellen, wie die alternative Nutzung durch regenerative Energie beim privaten Hausbau kostengünstig machbar ist.

Erdgas

Erdgas gehört zu den fossilen Energieträgern. Es weist einen hohen Heizwert auf und gilt als weniger umweltschädlich und wirtschaftlich. Erdgas ist jedoch nicht überall lieferbar und bedarf zur Verteilung eines Anschlusses an ein Gasnetz . Die Gasversorgung erfolgt über regionale Energieversorger und Energiekonzerne. Der Preis für Erdgas setzt sich aus dem Grundpreis und dem Verbrauchspreis zusammen und ist an den Heizölpreis gekoppelt. Die Weltgasreserven werden gegenwärtig (2019) auf gut 199 Billionen Kubikmeter geschätzt. Auf der Basis des heutigen (2019) jährlichen weltweiten Verbrauchs von Erdgas mit rd. 3,93 Billionen Kubikmeter reichen die sicher gewinnbaren Reserven noch 50 Jahre. Der sich abzeichnende technische Fortschritt(?) bei der Förderung von Erdgas (Fracking) könnte diese Prognosen allerdings erheblich verändern.

Flüssiggas

Bei Flüssiggas handelt es sich, wie der Name schon sagt, um ein verflüssigtes Gas. Für das Heizen mit Flüssiggas muss die Zusammensetzung des Gases aus einer Mischung von 95 Prozent Propan und Propen und zu 5 Prozent aus Ethan und Butan bestehen. Flüssiggas ist ein Nebenprodukt der Erdöl- und Erdgasproduktion, dass früher einfach abgefackelt wurde. Neu auf dem Markt ist auch das sogenannte Bio Flüssiggas (Bio LPG), ein aus tierischen und pflanzlichen Reststoffen gewonnenes Flüssiggas. Flüssiggas hat den Vorteil, nahezu ohne Asche, Ruß oder Feinstaub zu verbrennen und damit ist es wesentlich umweltfreundlicher als Erdgas und Heizöl.

Heizöl

Heizöl ist ebenfalls ein fossiler Brennstoff mit hohem Energiegehalt. Jahrzehntelang galt Heizöl unangefochtren als Heizungs-Brennstoff Nr.1 in den deutschen Haushalten. Die Umweltdiskussion und die Feinstaubbelastung haben diesen Status verändert, wenngleich das Heizöl derzeit noch immer führend als Wärmelieferant ist.

Heizöl ist nicht gerade umweltschonend, allerdings ist es derzeit noch wirtschaftlich und im Gegensatz zum Erdgas überall lieferbar. Für die Vorratshaltung von Heizöl ist ein Tank in einem gesonderten Lagerraum im Keller oder ein Erdtank erforderlich. Es gibt zwei Grundsorten des Heizöls, das bisher übliche Heizöl EL, daß jetzt als Heizöl EL Standard bezeichnet wird und das seit einiger Zeit erhältliche Heizöl EL schwefelarm. Der weltweite Verbrauch an Erdöl liegt bei rd. 30 Mrd. Barrel (1Barrel = 159 l) pro Jahr, mit steigender Tendenz. Die vorhandenen bekannten Reserven reichen danach, gerechnet bei gleichbleibendem Verbrauch, nur noch 40 Jahre.

Faktenvergleich von Heizöl, Erdgas und Flüssiggas

Preise: Sowohl die Preise für Erdgas, wie auch für Flüssiggas sind an den Heizölpreis gekoppelt.
Verfügbarkeit: Erdgas benötigt einen Anschluß an ein Gasnetz, bei Heizöl und Flüssiggas kann die Lieferung per Tankwagen an jeden Ort erfolgen.
Umweltbelastung: Die Belastung durch Feinstaub ist bei Erdgas und Flüssiggas über 30 Prozent geringer als beim Heizöl. Die CO2-Belastung ist beim Heizöl rund 50 Prozent höher als bei Erdgas und Flüssiggas.
Brennwert: Der Brennwert ist beim Flüssiggas am höchsten mit 13 kWh/kg, Heizöl weist einen Heizwert von 12 kWh/kg auf und Erdgas verfügt mit 10 kWh/kg den geringsten Brennwert.

Festbrennstoffe

Festbrennstoffe gibt es sowohl in regenerativer, als auch in nicht regenerativer Form. Für die Verbrennung in Heizkesseln, Öfen und Kaminen sind nicht regenerative Brennstoffe wie Steinkohle und Braunkohle aber auch regenerative Brennstoffe wie Holz und Holzpellets möglich. Festbrennstoffe sind überall lieferbar. Die Lagerung von Festbrennstoffen kann in einem Lagerraum im Freien oder im Keller, Schuppen etc. vorgenommen werden.

Die geologisch weltweit nachgewiesenen Kohlenvorräte betragen (2018) rund 1.070 Mrd. t Stein- und Braunkohle, davon ist aber nur ein geringer Teil wirtschaftlich abbauwürdig. Gefördert wurden 2018 weltweit rund 4,2 Mrd. t Steinkohle und 916 Mio. t Braunkohle.

Regenerative Energien

Zu den regenerativen Energien oder auch alternativen Energien gehören neben dem bereits angesprochen Brennstoff Holz auch Solarenergie, Wärme aus der Luft, dem Erdreich mittels Wärmepumpen oder Biogas aus der Vergärung von organischem Materialien wie Gülle, Hausmüll und Klärschlamm und Windenergie zur Stromerzeugung. Auch diese „Brennstoffe“ können als alternative Energieträger für die Beheizung und die Warmwasserbereitung im Hausbau genutzt werden. Solarenergie kann dank fortschrittlicher Technik auch in Mitteleuropa inzwischen sinnvoll als Heizungsunterstützung und für die Warmwasserbereitung eingesetzt werden.

Weitere regenerative Energien, die nur indirekt für den Hausbau genutzt werden können, sind Wasserkraft (Wasserkraftwerke tragen bisher als einzige regenerative Energiequelle einen wesentlichen Teil zur Energieversorgung bei), Kernenergie, Gezeitenenergie, Wellenkraft und die Kraft der Meeresströmung.

Elektroheizung

Unter einer Elektroheizung versteht man eine haustechnische Einrichtung zur Erwärmung des Hauses unter Zuhilfenahme von elektrischem Strom.

Eine Elektroheizung war im Hausbau der 60er Jahre, als sogenannter Nachtspeicherstrom zur Verfügung stand, besonders verbreitet. Als problematisch galt allerdings auch damals schon der Gesamtwirkungsgrad, der bei der Betrachtung des Energieaufwands auch die Stromerzeugung einschließt.

 


Im Vergleich zur direkten Verbrennung von fossilen Energieträgern wie Heizöl und Erdgas ist der Kostenunterschied bei gleicher Heizleistung doch erheblich. Bei allen für den Hausbau verwendbaren Elektroheizungen, auch bei Einbeziehung der Nutzung von verbilligtem Nachtspeicherstrom, sind die Energiekosten in der Regel vergleichsweise hoch.


Aufgrund der hervorragenden Wärmedämmung in den modernen Niedrigenergie- oder Passivhäusern ist es heute wieder möglich, auch im Neubau Elektroheizungen wirtschaftlich beim Hausbau einzusetzen. Der Wärmebedarf dieser Häuser ist so gering, dass sich die Anschaffung eines konventionellen Heizungssystems gar nicht lohnt.

Der zusätzliche Heizungsbedarf ist nur in extremen Situationen erforderlich, sodaß man nur für diese Zeit die Elektroheizung einschalten muss. Als Bauherr spart man dann beim Hausbau die Anschaffungskosten einer Heizungsanlage mit Brenner und Brennstofflager, dem nur geringfügige Kosten für die Errichtung der Elektroheizung entgegenstehen.

Solarheizung

Der Ausdruck Solarheizkessel ist begrifflich nicht ganz korrekt. Es handelt sich dabei um einen normalen Heizkessel, der die Nutzung der Solarenergie zum festen Bestandteil der Heizungsanlage beim Hausbau macht. Die Heizungsanlage unterstützt dabei sowohl die solare Heizungsergänzung als auch die solare Warmwasseraufbereitung.



Das Heizungssystem ist so aufgebaut, daß der konventionelle Brenner in einen Solarschichtenspeicher integriert ist. Über einen Wärmetauscher wird die in den Abgasen enthaltene Restenergie dem Heizungssystem wieder zugeführt. Besonders effektiv ist die Solarheizung dann, wenn sie in der Brennwerttechnik ausgeführt wird.


Nach Berechnungen gemäß der Energieeinsparverordnung (EnEV) liegt der Primärenergiebedarf beim Hausbau mittels eines Solarheizkessels im Rahmen eines Solar-Gas-Brennwertsystems mit solarer Warmwasserbereitung und punktueller Heizungsunterstützung rund 20 % unter dem Wert eines herkömmlichen Brennwertkessels.

Wie funktioniert die Solarheizung?

Die Sonnenstrahlung wird von Sonnenkollektoren in Wärme umgewandelt, indem eine Flüssigkeit in den Sonnenkollektoren erhitzt wird. Das gesamte Verfahren nennt man Solarthermie.

Die erwärmte Flüssigkeit wird dann mittels einer Pumpe vom Kollektor zum Wasserspeicher, dem sogenannten Solarspeicher, transportiert. Immer dann, wenn das Wasser im Solarspeicher kühler ist, als die Kollektorflüssigkeit, wird die Pumpe aktiviert und pumpt wieder warme Flüssigkeit aus den Kollektoren in den Speicher. Wenn die Kollektoren keine Wärme liefern können (nachts, Winter), wird ein externer Zusatzheizkessel aktiviert, um die Spitzen auszugleichen.

Die Solarheizung durch Solarthermie ist nicht mit der solaren Stromerzeugung durch Photovoltaik zu verwechseln. Genaue Informationen über den Aufbau, die Kosten und öffentlichen Mittel werden in unserem Ratgeber Solarenergie ausführlich dargestellt.

Ölheizkessel

In einer Ölheizung dient der Ölheizkessel dazu, durch die Verbrennung von Heizöl warmes Wasser und damit die notwendige Heizungswärme für die Warmwasserheizung beim Hausbau zu erzeugen.



Hauptbestandteil des Heizkessels ist der Brenner. Ölheizkessel erzeugen die Heizungswärme mit einem Gebläsebrenner, der das durch eine Ölpumpe beförderte Heizöl mit einer Öldüse zerstäubt und durch ein Gebläse in ein brennfähiges Gemisch verwandelt. Das Brennersystem kann aus einem Stauscheibenbrenner oder einem Rezirkulationsbrenner bestehen. Je nach Flammentemperatur nennt man sie auch Gelbbrenner und Blaubrenner.

 

Blaubrenner (Rezirkulationsbrenner)

Der Blaubrenner (Rezirkulationsbrenner) verwandelt einen Teil des entstehenden Rauchgases durch Zurückleiten in die Flamme und kompletter Verdampfung in ein Brennstoff-Luftgemisch, das mit bläulicher Flamme verbrennt. Der Blaubrenner hat mittlerweile beim Hausbau die größere Bedeutung erreicht, da die Schadstoff- Emissionen erheblich geringer sind, als beim Gelbbrenner (Stauscheibenbrenner).

Technisch gesehen gibt es mehrere Verfahren zum Betrieb der Ölheizung.

Öl- Niedertemperaturheizkessel

Der Öl-Niedertemperaturheizkessel ist beim Hausbau am häufigsten anzutreffen, da er eine hohe Wirtschaftlichkeit erzielen kann und ein gutes Preis-Leistungsverhältnis in der Anschaffung aufweist. Eine Ölheizung mit einem Öl- Niedertemperaturheizkessel lässt einen dauerhaften Betrieb mit einer Rücklauftemperatur von 35-40° C zu.

Die Einzelheiten der Niedertemperaturtechnik sind bereits behandelt worden.

Ölbrennwertheizkessel

Neben dem Gas-Brennwertkessel ist der Ölbrennwertkessel mit seinem sparsamen, schadstoffarmen und sicheren Heizbetrieb als Ölheizung beim Hausbau am meisten verbreitet. Dieser Ölheizkessel ist jedoch teurer und in der Effizienz noch nicht so ausgereift wie der Gasbrennwertkessel.

Je nach konstruktiver Gestaltung des Ölheizkessels kann die Brennwerttechnik individuell angepasst werden. So gibt es
  • Ölbrennwertheizungen mit interner Kondensation
  • Ölbrennwertheizungen mit Verbrennungsluftvorwärmung
  • Ölbrennwertheizungen mit Nachschaltheizfläche.
Bei allen technischen Verbesserungen der Ölheiztechnik ist irgendwann der höchste Grad der Effektivität erreicht, denn es wird nie möglich sein, mehr Energie zu erzeugen, als durch das Heizöl in die Ölheizung hineingebracht wird.