Kamin

Ein offener Kamin ist auch heute noch beim Hausbau ein gern verwendetes Bauteil, obwohl es keine ausreichenden ökonomischen Gründe für einen offenen Kamin gibt.


Der offene Kamin kann, wie es sich schon aus dem Namen ergibt, nur offen genutzt werden und hat auch keine Eignung als alleinige Raumheizung. Ein offener Kamin lebt vielmehr von der Faszination eines offenen Feuers mitten im Wohnzimmer. Diese Lagerfeuer-Romantik, bei der man dem Knistern des Holzes lauschen und den Duft des Holzes riechen kann, ist verantwortlich für die Beliebtheit des offenen Kamins.

 

Die Wärmeabgabe des Kamins

Die Wärmeabgabe des offenen Kamins ist eng begrenzt auf den kleinen Wirkungsbereich des Feuers. Zum effektiven Heizen eines Wohnraumes eignet sich ein offener Kamin daher nicht. Als Heizungsersatz ist der Kamin beim Hausbau höchstens in einem Passivhaus denkbar. Der Wirkungsgrad des Brennmaterials, meist Scheitholz, ist gering, denn es geht etwa 80 Prozent der möglichen Heizkraft des Brennmaterials verloren.

Ein Kamin ist nicht zum Dauerbetrieb zugelassen

Nach der Kleinfeuerungsanlagenverordnung ist der offene Kamin nur zum gelegentlichen Betrieb zugelassen, er kann und darf nicht im Dauerbetrieb genutzt werden. Das OVG Koblenz hat den Begriff gelegentlich in Zusammenhang mit der Nutzung des offenen Kamins in einem viel zitierten Urteil mit maximal 5 Stunden an 8 Tagen in einem Monat präzisiert.

Konstruktion und Material des Kamins

Das Aussehen des offenen Kamins kann recht unterschiedlich sein, Grundvoraussetzung ist allerdings, daß offene Kamine allseitig verkleidet werden müssen. Vom gemauerten Kamin bis zum Kamin aus Lehm, Edelstahl, Granit oder Marmor sind viele Materialien verwendbar. Der Kamin kann auch eine Feuertür haben, die davor schützt, daß brennende Holzteile aus dem Kamin auf den Boden fallen.

Ein offener Kamin muss so konstruiert sein, dass sich die freien Oberflächen der Verkleidung und die Oberflächen von Nischen für die Kaminholzlagerung höchstens auf 85°C erwärmen können, er ist auch immer auf einen eigenen Schornstein angewiesen. Die Mitbenutzung eines anderen Kaminzuges ist nicht statthaft.

Der Kamin und die Lüftung

Um ordnungsgemäß funktionieren zu können, benötigt der offene Kamin eine ausreichende Menge Verbrennungsluft. Diese Luft zieht der Kamin aus dem Aufstellraum oder der Raumluft. Ist diese Menge nicht ausreichend, hilft nur eine Zuführung von Außenluft über einen Luftkanal.

Beeinträchtigungen der Funktion des offenen Kamins sind dann möglich, wenn im Wohnhaus Lüftungsgeräte installiert sind. Bereits eine Dunstabzugshaube kann unter ungünstigen Umständen durchaus dafür sorgen, daß der Rauch aus dem offenen Kamin nicht aus dem Schornstein sondern in das Wohnzimmer entweicht. Bei größeren Lüftungsanlagen ist der Einsatz eines Kamins nicht anzuraten.