Ratgeber-Hausbau

Natursteinfliesen

Natursteinfliesen werden aufgrund ihrer besonderen Charakteristika heute sehr gern beim Hausbau eingesetzt, sowohl als Wandfliese für Innenwände, als auch für den Fußboden in Form von Bodenfliesen.


Als Naturstein bezeichnet man einen in Jahrmillionen natürlich gewachsenen Stein. Durch die Witterungseinflüsse in dieser langen Zeit erhält der Stein sein einzigartiges, charakteristisches Aussehen. Dadurch erhalten auch die Natursteinfliesen ihre natürliche Form- und Farbgebung. Die meist vorhandenen leichten Abweichungen sind gewünscht und bringen ein besonderes Design in den Hausbau. Gerade die Unebenheiten, Farbunterschiede und Einschlüsse sind bei Natursteinfliesen nicht auszuschließen und machen auch den besonderen Reiz eines Natursteines aus.


Natursteine werden in Steinbrüchen abgebaut und in Steinmetzbetrieben bearbeitet. Die Behandlung der Oberflächen ist vielfältig, man kann sowohl polierte als auch matte, bis zum rustikalen gehende Oberflächen erhalten.

Die mögliche Oberflächengestaltung der Natursteinfliese ist abhängig von der Gesteinsart, der Dicke des Materials und von der Anzahl und Beschaffenheit einzelner Mineralien im Gestein. Natursteinfliesen verfügen über ein großes Repertoire an Farben und Oberflächen, die von keinem künstlichen Fliesenmaterial erreicht werden können, sie sind damit prädestiniert für gestalterische Freiheiten an Innenwänden und Aussenwänden.

Beim Hausbau werden Natursteinfliesen in vielen Bereichen sehr gern und häufig verwendet, weil Naturstein antiallergisch, unbrennbar und abriebfest ist und aufgrund seiner Herkunft als Naturprodukt keine Probleme bei der Entsorgung bereitet.

Im heutigen umweltbewussten und energiesparenden Hausbau kommt hinzu, daß bei der Gewinnung und Verarbeitung von Natursteinfliesen ein wesentlich geringerer Energieaufwand als z.B. bei keramischen Fliesen erforderlich ist.

Sauber verarbeitete Natursteinfliesen verleihen Räumen und Gebäuden ein besonderes Flair. Natursteinfliesen sind durch ihre Belastbarkeit vielseitig einsetzbar und eignen sich hervorragend  im Außenbereich, wie auch beim Innenausbau von Innenwänden und Fußböden. Allerdings sollte man beim Außenbereich darauf achten, dass die Natursteinfliesen frostsicher sind und fachgerecht verlegt werden.

Kommen wir nun zu den unterschiedlichen Natursteinarten. Natursteinfliesen mit gleichen oder ähnlichen optischen Eigenschaften können sehr unterschiedliche technische Eigenschaften haben.

Die technischen Daten in den Bereichen Wasseraufnahmefähigkeit und Festigkeit weisen sehr unterschiedliche Werte auf. Allein die Optik der Natursteinfliese verrät nicht, wie sich der jeweilige Naturstein für einen Fußboden oder eine Innenwand oder Außenwand in einem bestimmten Bereich eignet. Die verschiedenen Empfindlichkeiten und Risiken sind rein optisch nicht erkennbar.

Terracotta (Terrakotta)

Auch Terracottafliesen gehören zu den Keramikfliesen und werden im Hausbau vermehrt verwendet.

Der Begriff Terracotta (Terrakotta) stammt aus der italienischen Sprache und bedeutet soviel wie gebrannte Erde oder gebrannter Ton. Es ist eine Materialbezeichnung für gebrannte, unglasierte Baukeramik.


Terracotta (Terrakotta) wird bei einer für Keramikfliesen niedrigen Temperatur von 900-1000° gebrannt. Terracotta ist ein leicht formbarer poröser roter Ton ohne Glasur, der dazu noch die besondere Fähigkeit besitzt, Wasser abzuweisen und gleichzeitig atmungsaktiv zu bleiben.


Keramikfliesen aus Terracotta (Terrakotta) vermitteln aufgrund ihres Naturtons ein mediterranes Lebensgefühl, insbesondere wenn der Hausbau selbst im südländischen Stil, z.B. Toskanahaus, erfolgt. Durch Terracottafliesen wird auf ökologische Weise ein angenehmes Raumklima erzeugt. Durch die Rückbesinnung auf ökologische und natürliche Baustoffe hat auch die Terracottafliese besondere Bedeutung beim Hausbau in Deutschland gefunden.

Terracottafliesen haben das besondere Fluidum, das eine angenehme und als gesund empfundene Atmosphäre in Wohnräumen erzeugt. Terracotta ist mehr als nur Ton. Durch das poröse Keramikmaterial wird die Terrakottafliese auch zu einem optimalen Medium für eine Wandflächen- oder Fußbodenheizung.

Im Gegensatz zu den industriell und technologisch ausgereift gefertigten Steinzeugfliesen werden Terracottafliesen teilweise noch aus handgepresstem Ton in ursprünglichen traditionellen handwerklichen Herstellungsverfahren angefertigt.

Aufgrund dieser Herstellungsweise variieren die Farbtöne von Terracottafliesen von herrlichen Rottönen über orangene Töne bis zum dunklen Ocker. Die Farbvariationen ändern sich von einer Terrakottafliese zur anderen, ja selbst innerhalb einer Fliese. Gerade dies ist charakteristisch und von den Liebhabern der Terracottafliese auch so gewünscht.

Bei soviel Licht gibt es auch Schatten. Dieser äußert sich in der geringen Widerstandsfähigkeit gegen Abrieb und Oberflächenverschleiß und die allgemeine Empfindlichkeit. Es gibt nicht so viel Formate der Terracottafliesen wie bei den Steinzeugfliesen und ihre Dicke ist größer als die anderer Fliesen.

Die oben bereits erwähnte hohe Porosität der Terracottafliese lässt eine Verlegung im Außenbereich nur unter besonderen Bedingungen zu. Im Innenbereich ist die Terracottafliese hingegen der ideale Begleiter für den Hausbau im ländlichen oder rustikalem Stil.

Keramikfliesen

Keramikfliesen bestehen aus natürlichen Rohstoffen, wie gebranntem Ton und Feldspat, haben auf der Oberseite eine farbige Glasur und eine dauerhafte, schmutz- und wasserabweisende Oberfläche. Für den Hausbau gibt es sie in Form von trockengepressten, feinkeramischen Steingutfliesen (nur glasiert), Steinzeugfliesen (glasiert und unglasiert) und stranggepressten grobkeramischen Spaltklinkern.


Mosaikfliesen sind ebenfalls Keramikfliesen, sie sind nur besonders klein.  Sie bestehen aus sehr kleinformatigen, ineinandergreifenden, quadratischen Keramikfliesen, mit einem Maschennetz als Trägermaterial. Mosaikfliesen werden genau wie die großen Fliesen verlegt und verfugt.


Bei den Glasuren der Keramikfliesen unterscheidet man verschiedene Abriebgruppen, die für die jeweiligen Einsatzmöglichkeiten beim Hausbau  entscheidend sind. Fliesen, die eine hohe Wasseraufnahme haben, sind nicht frostbeständig und daher nur für Innenwände geeignet.

Keramikfliesen werden in vielen Formen, Farben, Dekoren und Oberflächenstrukturen angeboten und können wie andere mineralische Stoffe recycelt werden. Keramikfliesen sind für den Hausbau bestens geeignet, denn sie sind pflegeleicht, wasserabweisend, antistatisch, geruchsneutral, wärmespeichernd und daher besonders interessant für die Verwendung bei einer Wandflächen- oder Fußbodenheizung.

Da Keramikfliesen je nach Verfugung und verwendetem Mörtel starr sind, sollten sie nur auf festen und ausgetrockneten Untergründen verlegt werden.

Steingutfliesen

Steingutfliesen besitzen eine relativ weiche Konsistenz in weißen, gelblichen oder auch rötlichen Farbtönen. Steingut ist leicht zu bearbeiten. Sie werden trocken gepresst und bei Temperaturen zwischen 950 und 1.100°C gebrannt. Ihre Oberfläche ist durch eine Glasur versiegelt, wodurch höchste Wasserdichtigkeit erreicht wird. Diese Keramikfliese ist aber recht weich und daher mechanisch nicht besonders belastbar ist.

Die Steingutfliese ist sehr porös und hat daher eine hohe Wasseraufnahmefähigkeit von mehr als 10 Vol-%. Man kann Steingutfliesen gut daran erkennen, daß ein auf die Fliesenrückseite gegebener Wassertropfen langsam von ihr aufgesogen wird.

Die Verwendung der Steingutfliesen beim Hausbau ist nur eingeschränkt möglich. Aufgrund der relativ hohen Wasseraufnahme kann man Steingutfliesen nicht zur Verlegung im Freien verwenden. Das aufgenommene Wasser würde die Steingutfliesen bei Frost auseinander sprengen. Steingutfliesen sind daher Wandfliesen für Küche und Bad. Sie eignen sich optimal zum Einsatz für die Innenwände im Nassbereich.

Steingutfliesen werden in den Größen 15x15, 20x20, 20x25, 25x33, 25x44, 30x45, 30x60 und 30x90cm hergestellt und auch so beim Hausbau eingesetzt.

Steinzeugfliesen

Es wird hierbei zwischen Steinzeugfliesen und Feinsteinzeugfliesen unterschieden.

Steinzeugfliesen benötigen eine hohe Brenntemperatur von 1.100  bis 1.300°C . Durch die zusätzliche Beimischung von Fluss- und Feldspaten und die hohe Temperatur wird eine dichte Verschmelzung der Bestandteile erreicht, was dazu führt, daß fast keine Porenräume mehr in der Fliese enthalten sind. Steinzeugfliesen können sowohl trocken- als auch stranggepresst werden.

Durch diese Maßnahmen kann die Wasseraufnahmefähigkeit bis unter 0,1 Vol-% ( bei Feinsteinzeugfliesen) gesenkt werden, dadurch sind auch unglasierte Steinzeugfliesen absolut frostsicher, was die Zahl der Einsatzmöglichkeiten beim Hausbau erhöht.

Die Feinsteinzeugfliesen haben noch verfeinerte Herstellungsmethoden. Durch eine bessere Temperaturregelung erfolgt eine so effektive Sinterung der Fliese, daß die Feinsteinzeugfliese keine offenen Poren mehr besitzt und damit eine absolut feste Verbindung zwischen Fliese und Glasur entsteht. Neben der 100%igen Frostsicherheit ist auch die Resistenz gegen Fleckenbildung jeglicher Art hervorzuheben. Dadurch eignet sich diese Fliese auch besonders zur Verwendung an Innenwänden.

Spaltklinker

Die zu den Steinzeugfliesen zählenden Spaltklinker, auch Spaltplatten genannt, bestehen meist aus Schamotte, Arten von Feldspat und weiß- oder rotbrennendem Tonmaterial. Wenn bei der Trocknung des Steinzeugziegels eine Restfeuchte von circa drei Prozent erreicht worden ist, wird der Hartziegel glasiert oder unglasiert bei 1200 °C gebrannt. Die rötlich-braune Farbe des Klinker entsteht erst durch das Brennen. 

Der Begriff Spaltklinker ist von der ursprünglichen Handarbeit bei der Produktion abgeleitet. Die im Strangpressverfahren geformten Klinker wurden früher per Hand mit einem Hammer gespalten. Die Klinker werden offenporig, unglasiert oder glasiert produziert.

Die Spaltklinker zeichnen sich durch ihre Robustheit, ein hohe Abriebfestigkeit und durch eine optimale Frostbeständigkeit aus, weshalb diese Fliesen zu einem idealen Boden- und Wandbelag für Außenbereiche beim Hausbau geworden sind.

Wandfliesen

Das Wort Fliese stammt aus dem nordischen Sprachraum (Vlise, Flis) und bedeutet Steinplatte oder Splitter. Fliesen als Wandbelag wurden bereits im Hausbau des Altertums angewendet, besonders im arabischen Raum. Die kunstvollen Mosaiken der Ägypter, Perser und nicht zuletzt der Mauren an den Innenwänden und Fußböden orientalischer Gebäude beweisen dies eindeutig. Mit den Mauren kamen dann die farbigen, glasierten Wandfliesen auch nach Europa, zuerst nach Spanien und Portugal.


Ursprünglich wurde der Begriff Fliese beim Hausbau nur für die plattenförmigen Produkte aus Steingut oder Steinzeug benutzt, heute werden auch Platten aus anderen Materialien, wie Naturstein, Glas, Metall, Kunststoff, Kork, Kunststein und Vinyl als Fliesen bezeichnet. Selbst Fliesen aus Holz, die mit einem Effekt versehen werden, die das Holz wie Stein aussehen lassen, werden heute für den Hausbau hergestellt. Da ergibt sich dann häufig die Frage ist es Stein oder nicht Stein?


Fliesen sind unter hohem Druck gepresste, bei Temperaturen zwischen 900 und 1300 ° gebrannte, keramische Platten für die Verkleidung von Innenwänden, Außenwänden und Fußböden. Die dichte, gesinterte oder glasierte Oberfläche der Fliesen verhindert das Eindringen von Schmutz und Feuchtigkeit.

Wenig andere Baumaterialien haben beim Hausbau so viele Vorteile wie keramische Fliesen und Platten. Sie sind nicht nur extrem strapazierfähig und langlebig, sondern auch pflegeleicht, hygienisch vorbildlich und farb- und lichtecht. Fliesen sind nicht brennbar und können auch die härtesten Belastungen überstehen.

Die Wandfliesen werden in den unterschiedlichsten Formaten hergestellt. Die verschiedenen Größen, Farben und Dekore verhelfen jedem dazu, seinen persönlichen Geschmack bei seinem Hausbau zu verwirklichen.

Die optischen Variationsmöglichkeiten der Fliese sind für den Innenarchitekten eine wertvolle Hilfe. So können große und helle Fliesen an den Innenwänden einen Raum optisch vergrößern; kleine und dunklere Fliesen können ihn verkleinern.

Die Anwendungsmöglichkeiten und Qualitäten von keramischen Fliesen und Naturstein sind beim Hausbau gänzlich unterschiedlich zu beurteilen. Steingutfliesen eignen sich ausschließlich zur Verwendung im Innenbereich. Steinzeugfliesen und Spaltplatten kann man für den Fußboden und im Außenbereich verwenden. Natursteine sind zeitlos und unverwüstlich. Jeder Stein ist ein Unikat, er ist in seiner Farbe, Struktur und Zeichnung einmalig.

Das Angebot an Keramik-Wandfliesen für den Hausbau ist sehr vielseitig. Die  Fliesen gibt es in vielen Farben und Mustern, Strukturen und Formaten. Man kann fünf Hauptgruppen der Keramikfliesen unterteilen, nämlich Steingut, Steinzeug, Feinsteinzeug, Terrakotta (Cotta) und Klinker (Spaltklinker).

Die Natursteinfliesen können aus vielerlei verschiedenen Arten des Natursteins bestehen. Häufig verwendet werden Granit, Glimmerschiefer, Blockquarzite, Brekzien, Marmor, Kalkstein, Tonschiefer, Sandstein, Travertin und Onyx.

Die sonstigen Wandfliesen für die Innenwand können aus Kork, Spiegeln, Metall, Kunststoff und Vinyl hergestellt werden.

Die Anwendungsmöglichkeiten für Wandfliesen sind vielfältig und die Wandfliesen müssen daher gerade auch beim heutigen Hausbau den unterschiedlichen Ansprüchen entsprechend produziert und verarbeitet werden.

So gibt es speziell für Nassbereiche und Schwimmbäder Fliesen mit hoher Trittsicherheit. Auch für Treppen, Behinderten- bzw. Seniorenbäder gelten besondere Anforderungen.  Beläge für den Außenbereich und Terrassen haben ganz andere Ansprüche, sie müssen höchsten Belastungen bei Frost standhalten.

In der Praxis des Hausbaus werden die Fliesen in sogenannte Abriebklassen eingeteilt.

Die Abriebklassen stellen sich wie folgt dar:

Klasse I:
Wandfliesen; keine Verlegung im Bodenbereich.
Klasse II:
Wandfliesen; keine Verlegung im Bodenbereich.
Klasse III: 
Für mittlere Beanspruchung in Schlaf und Badezimmern.
Klasse IV:
Für starke Beanspruchung in Küche, Diele, Bad- und Wohnräumen.
Klasse V:
Für höchste Beanspruchung in öffentlichen Bereichen, Hotels, Verkaufsräumen etc.

Zur besseren Übersicht werden die Wandfliesen hier in die Gruppen Keramikfliesen, Terracotta (Terrakotta) und Natursteinfliesen eingeteilt und besprochen und zum Abschluss erhalten Sie noch wichtige Informationen über das Verlegen und Kleben von Fliesen an Innenwänden und Fußböden.

Wandbekleidung

Die Bekleidung der Innenwand wird nach verschiedenen Kriterien ausgesucht. Für die Wandbekleidung ist im modernen Hausbau neben den Fliesen, die bestimmte Nutzungen erst ermöglichen und den auf der Vorseite besprochenen Tapeten, vor allem die funktionale Wandbekleidung von besonderer Bedeutung. Daneben stehen die aus gestalterischen Gründen angewendeten Wandbekleidungen für die Innenwand wie Holzvertäfelung, textile Wandbespannung oder Korkplatten.


Funktionale Innenwandbekleidungen

Unter funktionalen Innenwandbekleidungen versteht man beim Hausbau schallreflektierende oder schallabsorbierende Wandbekleidungen und  Brandschutzbekleidungen.


Schallreflektierende Wandbekleidungen werden unter akustischen Gesichtspunkten durch harte Materialien wie Beton und Glas hergestellt. Für schallabsorbierenden Wandbekleidungen werden Bauteile aus dem Schallschluck- Bereich verwendet. Sie gehören zur Raumakustik und sind daher in jedem Fall von Experten aus diesem Fachgebiet zu erstellen.

Holzvertäfelung

Holz weist eine gute Wärmedämmung auf. Eine Wandbekleidung mit einer Holzvertäfelung hat eine die Feuchtigkeit regulierende Wirkung, wodurch hauptsächlich in der kalten Jahreszeit niedrige Oberflächentemperaturen der Innenwandflächen verhindert werden.

Als Holzvertäfelung für die Innenwand beim Hausbau werden Profilbretter und Paneele verwendet. Die Anwendung erfolgt als Brett-Vertäfelung, wobei entweder ein System mit Nut- und Feder eingesetzt wird oder Bretter mit Überfälzung genommen werden. Daneben gibt es auch noch die Paneel-Vertäfelung.

Textile Wandbespannungen

Textile Wandbespannungen sind beim heutigen Hausbau nicht sehr häufig anzutreffen, obwohl sie einem Raum eine wohnliche und elegante Atmosphäre verleihen.

Wandbekleidungen aus Textilien wirken auf Innenwänden besonders gut, wenn sie mit passenden Vorhängen und Polsterbezügen kombiniert werden. Das Material für eine Wandbespannung aus Textil kann man als Dekostoff oder Wollfilz, in großer Material- und Farbauswahl erhalten. Bei der Stoffauswahl sollten Sie auf die Festigkeit und die Lichtechtheit des Materials zu achten.

Korkplatten

Korkplatten eignen sich sehr gut als Verkleidung für Innenwände und Decken und beim Hausbau heute auch immer häufiger als Bodenbelag. Was den Kork auszeichnet ist seine hervorragende Dämmeigenschaft und die relativ einfache Verarbeitungsweise. Korkplatten wirken sowohl wärmedämmend als auch schalldämmend.

Allerdings müssen Sie darauf achten, den richtigen Kleber einzusetzen, denn wer beim Kleber spart oder den falschen Kleber benutzt, dem kann später die Korkwand zusammenfallen. Um eine optimale Haftung des Klebers zu erreichen, müssen sowohl der Untergrund als auch die Korkplatte immer mit einer ausreichend dicken Schicht der Klebemasse bestrichen werden. Nur so haben Sie keinen Ärger mit dem Naturprodukt Kork.

Tapeten

Es gibt verschiedene Tapetenqualitäten, die je nach Verwendungszweck bei Ihrem Hausbau zur Verschönerung der Innenwände eingesetzt werden können. Hier eine kleine Übersicht der möglichen Variationen.

 

 

Papiertapete

Papiertapeten werden beim Hausbau zur Beklebung der Innenwände schon seit dem 16.Jahrhundert benutzt. Papiertapeten bestehen meistens aus zwei Papierschichten. Die obere Schicht wird geprägt und farbig bedruckt, die untere Schicht dient als Trägermaterial und bleibt beim Renovieren nach dem Ablösen der oberen Schicht auf dem Untergrund erhalten. Die Tapetenbahn kann aus einer oder zwei Papierbahnen bestehen.


Die Qualität einer Papiertapete ist gewichtsbezogen. Leichte Papiertapeten wiegen zwischen 90 und 120, mittelschwere zwischen 120 und 150 und schwere über 150 Gramm pro Quadratmeter Rohpapier. Tapeten sind in der Regel 54 cm breit. Tapetenpapiere sind teilweise gut lichtbeständig und werden in Flexodruck, Tiefdruck oder auch noch mit Leimdruck bedruckt.

Profiltapete

Als Profiltapete bezeichnet man die Tapeten, die eine fühlbare Oberflächenstruktur haben. Diese Struktur kann durch Prägen oder durch Zusatz von zumeist PVC-Schaum hergestellt sein. Dabei werden Farbpasten auf das Trägermaterial aufgedruckt. Die profilierte Oberfläche gewinnt durch Licht und Schatten eine dreidimensionale Wirkung.

Die meisten Profiltapeten sind hochwaschbeständig, was ihren Einsatz auch an den Innenwänden von Feuchträumen möglich macht. Sie sind meist lichtbeständig und abziehbar, was die spätere Renovierung erleichtert. Weil Profiltapeten geschäumt sind, nennt man sie auch Schaumtapeten. Meist besteht die Schaumschicht aus weichmacherhaltigem PVC, welches auf einen Papierträger aufgetragen wird.

Vinyltapeten

Vinyltapeten bestehen aus einem Trägermaterial mit Vinylbeschichtung, die fest miteinander verbunden sind. Die Vorderseite ist bedruckt, glatt oder geprägt. Vinyltapeten werden beim Hausbau meist da eingesetzt, wo es auf eine hohe Strapazierfähigkeit der Oberfläche der Innenwand ankommt.

Da das Trägermaterial der Tapete oft einen relativ hohen Anteil an Kunststoff-Fasern enthält, können Tapeten auf Vliesbasis trocken in das vorher aufgetragene Klebstoffbett gelegt werden, ohne dass es zu einer Dehnung an der Innenwand kommt. Je nach Festigkeit und Ausrüstung der Vlies-Unterseite können Vinyltapeten am Ende ihrer Nutzung restlos trocken von der Wand wieder abgezogen werden. 

Prägetapeten

Bei Prägetapeten wird die Struktur durch eine Prägung in die Tapetenbahn gepresst. Der Qualitätsunterschied bei Prägetapeten ist sehr hoch. Achten Sie beim Einkauf darauf! Die Qualitätsunterschiede sind erst nach der Tapezierung und dem anschließenden Trocknen festzustellen, wenn nämlich die Struktur der Tapete überhaupt nicht mehr sichtbar ist. Prägetapeten werden beim Hausbau als Produkte zum Überstreichen und mit fertiger Oberfläche eingesetzt.

Naturwerkstoff-Tapeten

In Zeiten ökologischen Bewusstseins finden wir beim Hausbau vermehrt Tapeten aus Naturwerkstoffen, die zur Verkleidung der Innenwände verwendet werden.

Naturwerkstoff-Tapeten bestehen aus einer Trägerbahn, meist aus Papier, auf welchem Naturstoffe wie Kork, Gras, Bast, Sand oder ähnliche Materialien aufgeklebt sind.  Grastapeten werden meist noch in Handarbeit gefertigt und aus Asien importiert.

Textiltapete

Textiltapeten bestehen wie Naturwerkstofftapeten aus einer Deckschicht aus textilem Material, welche auf ein Trägerpapier geklebt wird.

Strukturtapete / Raufasertapete

Die beim Hausbau am häufigsten vorkommende Tapete ist die Raufasertapete. Die Raufasertapete ist eine Strukturtapete und besteht aus Papierfasern mit eingearbeiteten Holzfasern oder Holzpartikeln. Es gibt einlagige und mehrlagige Raufasertapeten. Umweltbewusste Menschen kaufen aus speziellen Altpapiersorten hergestellte Raufasertapeten zur Verwendung für die Bekleidung der Innenwände.

Innenputz

Der Innenputz beim Hausbau sollte eben, wasserdampfdurchlässig und feuchtigkeitsausgleichend sein. Die Erstellung des Innenputzes für die Innenwände erfolgt in drei Arbeitsschritten.


Im ersten Arbeitsschritt für die Herstellung des Innenputzes wird der Putzgrund geprüft und beurteilt. Die Prüfung bezieht sich im wesentlichen auf die Saugfähigkeit und die Tragfähigkeit des Putzgrundes. Grundsätzliche Regel ist, daß auf eine nasse Wandfläche kein Innenputz aufgebracht werden darf. Die Temperatur des Putzgrundes muß beim Hausbau mindestens 5° C betragen, sonst darf mit der Erstellung des Innenputzes nicht weiter fortgefahren werden.


Der Putzgrund wird dann auf seine Tragfähigkeit untersucht. Dies geschieht durch Sichtkontrolle, Wischprobe und Kratzen mit einem spitzen Gegenstand. Dabei muß sich herausstellen, daß die Oberfläche fest ist, nicht sandet und nicht kreidet. Nur dann ist gewährleistet, daß die Innenwand auch mit einem tragfähigen Innenputz versehen werden kann.

Danach wird im zweiten Schritt der Putzgrund vorbereitet. Beim heutigen Hausbau ist zur fachgerechten Erstellung des Innenputzes ein gleichmäßiger und nicht zu stark saugender Putzgrund zwingend erforderlich. Bei unterschiedlichen Mauerwerken innerhalb einer Putzfläche und bei extremen Temperaturen können unter Umständen besondere Maßnahmen, wie z.B. eine Aufbrennsperre, erforderlich werden.

Der Putzgrund muss frei von Staub und losen, die Putzhaftung beeinträchtigenden Bestandteilen sein. Wenn störende Teile vorhanden sind, muß das Mauerwerk der Innenwand trocken abgebürstet werden.

Im letzten Arbeitsschritt wird der Innenputz in einem einzigen Arbeitsgang aufgebracht.

Als Hilfsmittel zum Auftragen des Innenputzes und zur Verstärkung der Ecken werden Putzprofile verwendet.

Innenputz-Arten für die Innenwände beim Hausbau sind:

Gipsputze

Moderne Gipsputze bestehen aus dem Bindemittel Gips und verschiedenen Zuschlagstoffen zur Versteifungsregulierung und zur verbesserten Wasserrückhaltung, wodurch ein Aufbrennen vermieden wird. Die für die Innenwände im modernen Hausbau verwendeten Gipsputze sind sehr trocken und haben eine feuchtigkeitsregulierende Wirkung. Sie gleichen das Raumklima optimal aus. Gipsputze zeichnen sich zusätzlich durch eine feuerhemmende und wärmedämmende Wirkung aus. Sie sind jedoch nur für Innenwände und nicht in reinen Feuchträumen, wie Bad und Toilette zu verwenden.

Kalkputze

Kalkputze werden ebenfalls auf die Innenwände aufgebracht, denn sie sind diffusionsoffen und haben eine ähnlich gute Wasseraufnahmefähigkeit wie Gipsputze. Sie wirken auch feuchtigkeitsregulierend auf das Raumklima. Kalkputze haben eine neutralisierende Wirkung, denn sie reduzieren Kohlendioxid- und Schwefeldioxidbelastungen. Durch ihren hohen pH-Wert sind sie besonders wichtig beim zeitgemäßen Hausbau, denn sie wirken desinfizierend und schützen vor Schimmel-, Algen- oder Pilzbefall.

Kalk-Gipsputze

Auch Kalk-Gipsputze werden als Innenputz für die Innenwände benutzt, denn mit ihnen werden die positiven Eigenschaften von Gips und Kalk kombiniert. Ihre Wirkungen bezüglich Desinfizierung, Neutralisierung, Feuchtigkeitsregulierung und Feuerhemmung der beiden Bindemittel Gips und Kalk sind in diesem Innenputz zusammengeführt worden.

Dünnputze

Dünnputz ist ein beim Hausbau oft verwendeter, sogenannter Fertigputz, der mit ausgesuchten Bindemitteln, Kunststoffzusätzen und verschiedenen Zuschlagsstoffen angefertigt wird.

Dünnputz ist als Pulver erhältlich, das mit Wasser angerührt wird. Die entstandene Masse muss sodann mit einer Spachtel von oben nach unten gleichmäßig auf die Innenwand mit einer Auftragsdicke von höchstens 4-5 mm aufgebracht werden.

Schlämmputze

Schlämmputze finden ihre Verwendung im Hausbau als Deckputz auf Kalkzement und Maschinenunterputzen bei Innenwänden. Der Schlämmputz enthält Kalkhydrat und Zement. Der Schlämmputz zeichnet sich dadurch aus, daß er sehr gut verarbeitet werden kann und seine mechanisch Belastbarkeit sehr hoch ist. Ferner ist der Schlämmputz wasserdampfdurchlässig, spannungsarm, witterungsbeständig und wasserabweisend.

Abschirmputze

Neue Techniken erfordern neue Maßnahmen beim Hausbau, denn
heutzutage umgeben uns überall elektrische und elektromagnetische Felder, die eine Belastung durch Elektrosmog bedeuten. Für Abhilfe kann ein Abschirmputz an den Innenwänden, evtl. auch an den Aussenwänden, sorgen.

Der Abschirmputz für die Innenwände besteht aus einem Gipsputz mit Karbonverstärkung. Er hat die hervorragenden baubiologischen Eigenschaften eines Gipsputzes verbunden mit den physikalischen Eigenschaften des Hochleistungswerkstoffs Karbon.

Bei Verwendung dieses Innenputzes können elektrische und elektromagnetische Felder im Nieder- und Hochfrequenz-Bereich nachweislich um mehr als 90% reduziert werden. Als Gipsputz reguliert der Abschirmputz zugleich das Raumklima, wie unter Gipsputz bereits beschrieben wurde.

Aussenanstrich

Der Außenanstrich eines Wohnhauses hat neben den designorientierten (Farbe, Struktur, Form) Wirkungen auch die Aufgabe, beim Hausbau für Witterungsschutz der Fassade und Gebäudeerhaltung zu sorgen.


Der Außenanstrich muß in seiner Witterungsschutzfunktion das Gebäude trocken halten und das Mauerwerk der Fassade gegen Schlagregen, Korrosion, Insektenbefall, UV-Strahlung und Feuchtigkeit jeder Art schützen. Allerdings muß der Außenanstrich auch für Wasserdampf durchlässig sein, damit die von innen drängende Feuchtigkeit durchgelassen werden kann und nicht in der Wand verbleibt.

 

Aufbau des Aussenanstrichs

Wie der Außenanstrich aufgebaut wird, ist auch eine Frage des vorhandenen Untergrundes. Grundsätzlich soll der Aussenanstrich beim Hausbau in drei Schritten, dem Grundanstrich, dem Zwischenanstrich und dem Schlussanstrich erfolgen.

Der Grundanstrich, auch Grundierung genannt, hat die Aufgabe, den Untergrund der Fassade so vorzubereiten, daß eine gleichmäßige Saugfähigkeit und eine feste Verbindung mit dem Untergrund vorhanden ist.

Der Zwischenanstrich sorgt für die erste Schutzschicht auf der Außenwand. Gleichzeitig wird durch ihn die Deckfähigkeit des Schlussanstrichs in seiner Wirkung erhöht.

Der abschließende Schlussanstrich vollendet den Außenanstrich des Hausbaus und verschafft der Fassade des Hauses die vom Bauherren gewünschte Oberflächenstruktur. Zusätzlich wird ein Schutzfilm über die gesamte Fläche der Außenwand installiert.

Je nach vorhandenem Untergrund sind beim Hausbau verschiedene Vorbehandlungen der Flächen und verschiedene Farbsorten zur Gestaltung der Fassade anzuwenden.

Bei einem Außenanstrich auf Putzgrund ist auf vorhandene Putzmängel zu achten, die frischen Putzflächen müssen gut abgebunden sein, damit eine Haftung der Farbe reibungslos erfolgen kann. Als Farbarten werden beim heutigen Hausbau Mineralfarben, Silikatfarben und Dispersionsfarben verwendet.

Beim Außenanstrich auf Ziegelmauerwerk und Kalksandstein ist dafür Sorge zu tragen, daß Haarrisse, Absprengungen oder Ausblühungen beseitigt werden. Als Farben für diese Fassade kommen hauptsächlich Silikatfarben und Dispersionsfarben in Betracht.

Der Außenanstrich auf Porenbeton bedarf einer besonderen Silikon-Imprägnierung, da Porenbeton stark saugend ist. Als Farben kommen die von den Porenbetonherstellern zugelassenen Polyacryl-Harz Farben oder Kunstharzfarben und Dispersionsfarben für die Fassade in Frage.

Beton muß unter Umständen vorbehandelt werden, bevor der Außenanstrich auf Beton aufgebracht werden kann. Verunreinigungen vom Hausbau erfordern eine Vorbehandlung ebenso wie schlechte Haftungsbedingungen für Betonteile, die mit Zusatzstoffen behandelt worden sind. Als Farben für die Fassade kommen Wasserglasfarben, Dispersionsfarben, Ölfarben und Öllacke in Betracht.