Magnolien

Frühjahrszeit – Magnolienzeit. Es gibt so viele schöne Sorten, dass es schwer fällt, sich für eine zu entscheiden
Garten / Bäume: Haben Sie gewusst, dass Magnolien zu den ältesten Blütenpflanzen der Erde zählen? Ihre Blüten sind aus botanischer Sicht sehr einfach aufgebaut, aber Ihre Schönheit beeinträchtigt das nicht im Geringsten. Im Gegenteil: Es gibt in unseren Gärten nur wenig Bäume und Sträucher, die sich in punkto Blütengröße und –fülle mit den Magnolien messen können.

Magnolien-Arten stammen ursprünglich aus Ostasien und Nordamerika. Besonders die fernöstlichen Arten wie die Stern-Magnolie oder die Purpur-Magnolie (Magnolia liliiflora) `Nigra` und die aus ihnen entstandenen Züchtungen erfreuen sich in unseren Gärten großer Beliebtheit. Ihre tulpen-, lilien- oder sternförmigen Blüten erscheinen oft vor dem Laubaustrieb in einer solchen Fülle, dass die Sträucher aus der Ferne wie weiße, rosafarbene oder rote Wolken wirken. Weitere Vorzüge der asiatischen Magnolien liegen im langsamen Wuchs und in der gartentauglichen Größe.

Nordamerikanische Arten wie die Großblütige Magnolie (Magnolia grandiflora) stehen etwas im Schatten ihrer asiatischen Verwandtschaft. Sie wachsen unter günstigen Bedingungen zu stattlichen Bäumen heran, sind überwiegend Sommerblüher und bis auf die Gurken-Magnolie (Magnolia acuminata) frostempfindlicher als die fernöstlichen Frühlingsblüher.

Anspruchsvoll und doch pflegeleicht

Alle Magnolien fühlen sich an einem sonnigen bis leicht beschatteten, windgeschützten Plätzchen wohl. Wichtig ist ein humusreicher, nahrhafter und gleichmäßig feuchter Boden. Da die Pflanzen am Naturstandort meist im Unterholz oder Randbereich von Wäldern gedeihen, sollten Sie die dort vorhandene Laubdecke in Ihrem Garten mit einer Mulchschicht imitieren. Magnolien sind im Wurzelbereich sehr empfindlich. Regelmäßige Bodenbearbeitung nehmen die Magnolien genau so übel wie zu tiefes Pflanzen, und auch das Umpflanzen ist problematisch. Auf jeglichen Schnitt sollten Sie ebenfalls verzichten, weil die Wunden schlecht verheilen und Magnolien aus dem älteren Holz nicht gut wieder austreiben. Kalkulieren Sie lieber von Anfang an ausreichend Standfläche ein. Besonders Tulpen-Magnolien haben einen sehr ausladenden Wuchs und werden leicht über 5 m breit. Trotz ihrer speziellen Wünsche sind außergewöhnlichen Pflanzen pflegeleicht. Einmal an einen geeigneten Standort gepflanzt, können Sie Ihre Magnolie getrost sich selbst überlassen. Sie wird Sie jährlich aufs Neue mit einer immer üppigeren Blüte überraschen. Krankheiten und Schädlinge sind für die robusten Magnolien-Gehölze ebenfalls Fremdworte. Dass sie 100 Millionen Jahre Überlebenskampf in der freien Natur überstanden haben, kommt schließlich nicht von ungefähr.

Schauen Sie genauer hin

Die Blütenkelche der Tulpen-Magnolien sind kurz nach dem Öffnen der Knospen am schönsten. Später hängen die äußeren Blütenblätter immer weiter über.

Die Blütenblätter der Sommer-Magnolie (Magnolia sieboldii) tragen das reinste Weiß aller Magnolien. Die empfindliche Pflanze braucht einen geschützten Standort.

Die Tulpen-Magnolie (Magnolia x soulangiana) ist die älteste und bekannteste europäische Magnolien-Züchtung. Sie harmoniert sehr schön mit einer weiß blühenden Kirsche.

`Susan` ist eine sehr junge Magnolien-Sorte und gilt als eine der besten. Die relativ späte Blütezeit (ab Ende April) schützt die lilienartigen Blüten vor Spätfrostschäden.

`Leonhard Messel` verzaubert den Garten mit ihren zart bis kräftig rosa gefärbten Sternblüten. Je kälter der Winter war, desto intensiver ist die Blütenfarbe.

Die Stern-Magnolie (Magnolia stellata) ist besonders früh dran – sie öffnet ihre Blüten schon im März. Ihre Blüten sind relativ unempfindlich gegenüber Spätfrösten. Weil Stern-Magnolien langsam wachsen und selten höher als 2-3 m werden, eignen sie sich auch für die Kultur im Topf.

Fast noch unbekannte Schönheit: die gelbe `Elisabeth`

Die klassische Farbpalette der weißen bis roten Magnolienblüten im Frühjahr wurde um die Farbe Gelb bereichert. In den USA haben Züchter die Gurken-Magnolie (Magnolia acuminata) mit der asiatischen Yulan-Magnolie (Magnolia denudata) gekreuzt. Das Ergebnis: frostharte, früh blühende Magnolien-Hybriden mit gelben Blüten. Besonders die noch wenig bekannte, elfenbeingelbe, duftende `Elisabeth` wird immer beliebter, weil sie ihre Blüten schon vor dem Laubaustrieb öffnet. Die etwas spätere Magnolie `Butterflies` hat das tiefste Gelb.
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Text: UE-InRu / hausbautipps24.de
Bild 1 ©: SarahC.
Bild 2 ©: Sylwia Schreck
Bild 3 ©: BgKan / alle Bilder PIXELIO