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Pflanzen

Orchideen für den Garten

Garten Pflanzen Orchideen fuer den Garten Foto MarwelOrchideen stehen in der Natur unter strengem Schutz. Für den Garten gibt es interessante Züchtungen vom heimischen Knabenkraut.
Garten / Pflanzen: 
Das heimische Knabenkraut (Dactylorhiza) ist eine Kostbarkeit der Natur. Verschiedene Arten wachsen wild auf Wiesen, Moorwiesen, Torfbrüchen und in schattigen Wäldern. Damit das auch so bleibt, stehen sie wie andere Orchideen unter Naturschutz. Wer die wertvollen Pflanzen verbotenerweise ausgräbt und in den Garten pflanzt, kann nur noch zusehen, wie sie eingehen. Denn sie können nur zusammen mit bestimmten Bodenpilzen gedeihen, die sich an den Naturstandorten befinden.
Es ist gelungen, vier Hybriden vom Knabenkraut zu züchten, die tatsächlich im Garten anwachsen. Sie sind im Fachhandel auch für Hobbygärtner zu bekommen. Aus gärtnerischer Sicht haben sie ihren wilden Verwandten sogar einiges voraus: Sie sind robuster, haben größere Blüten und eine längere Blütezeit.

Standort und Pflege

Orchideen fühlen sich an sonnigen und an halbschattigen Plätzen mit humosem, kalkhaltigem Boden wohl. Damit sie im Garten richtig zur Geltung kommen, sind Gruppen (sogenannte Horste) von mindestens drei Pflanzen, jeweils im Abstand von zwanzig Zentimetern, zu empfehlen. Wie alle Orchideen brauchen Knabenkraut-Hybriden viel Luft um die Wurzeln. Mischen Sie daher Torf, Stroh, Orchideenerde oder Kokosfaser unter die Erde. Das Pflanzloch sollte mit 25 cm x 25 cm nicht zu klein bemessen sein. Schwere, lehmige Böden werden durch einen Anteil von 25% Blähton durchlässiger.

Achten Sie beim Austopfen der Orchideen darauf, dass keine Wurzeln abbrechen. Sie sterben sonst ab oder bieten Eintrittspforten für Schaderreger. Pflanzen Sie so tief, dass der Topfballen oben etwa einen Zentimeter mit Erde bedeckt wird und Gießen Sie die Orchideen gründlich an.

Um die empfindlichen Orchideen-Wurzeln zu schützen, sollten Unkräuter nur sehr vorsichtig und keinesfalls mit der Hacke entfernt und die Pflanzstelle während der Ruhezeit mit Bambusstäben markiert werden. Ansonsten brauchen Sie nur noch dafür sorgen, dass die Orchideen stets feucht, aber nicht nass stehen. Das gilt besonders für die Zeit ab Ende August, wenn sie Wurzeln und Triebe für das kommende Jahr bilden. Eine Düngung ist nicht unbedingt notwendig, fördert aber das Wachstum. Allerdings fängt man frühestens im zweiten Jahr damit an und gibt nur ein Viertel der angegebenen Menge. Günstig sind organische Dünger. Um die Blütenanlagen zu schützen, die im Herbst gebildet werden, deckt man die Orchideen im Winter mit Tannenreisig ab.
 

Steckbriefe der vier Knabenkraut-Hybriden

Breitblättriges Knabenkraut (Dactylorhiza Majalis –Hybride)
Höhe bis 50 cm, länglich, eiförmige, gefleckte Blätter. Vielblütig in Rot bis Purpurviolett. Blütezeit: Mai bis Juli. Standort: vertragen am Teichrand oder im Becken auch stehendes bis bewegtes Wasser sowie Sonne.

Fleischfarbenes Knabenkraut (Dactylorhiza Incarnata – Hybride)
Höhe bis 60 cm, lanzettliche, ungefleckte Blätter. Reichblühend mit kleinen, hell- oder dunkelrosafarbenen Blüten. Blütezeit: April bis Juli. Standort: trocken, aber auch Feuchtstellen mit Bemoosung.

Purpurblütiges Knabenkraut (Dactylorhiza Purpurella –Hybride)
Höhe bis 40 cm, breitlanzettliche, ungefleckte Blätter. Dichtblütig mit relativ kleinen, leuchtend purpur- oder rubinroten Blüten. Blütezeit: Juni bis Juli. Standort: Halbschatten bis volle Sonne.

Geflecktes Knabenkraut (Dactylorhiza Maculata –Hybride)
Höhe bis 50 cm, punktierte, schmale Blätter. Blütenstand: pyramidenförmig mit dunkelroten bis lilafarbenen Blüten. Blütezeit: Ende Mai bis Anfang Juli. Standort: halbschattig bis sonnig, kalkhaltige und trockene Böden.

Gartenorchideen – Ein Stück Naturschutz

An den Naturstandorten wachsen Arten wie das Knabenkraut und der Frauenschuh in Symbiose mit bestimmten Bodenpilzen (Mykorrhiza). Selbst Profi-Gärtner erhielten aus der Vermehrung durch Teilung oder Aussaat bisher nur begrenzte Mengen. Ein Team, bestehend aus einigen Gewebekulturlabors, entwickelte in sechs Jahren diese vier Knabenkraut-Hybriden und ein Verfahren zu ihrer Vermehrung in Gewebekultur. Wenn Sie also Orchideen für den Garten in Ihrem Fachhandel erwerben, wird der notwendige Bodenpilz (Mykorrhiza) im Topf gleich mitgeliefert und kann sich nach dem Austopfen in der Gartenerde ansiedeln. Das ist nicht nur eine Bereicherung für den Garten, sondern auch aktiver Umweltschutz. So wird hoffentlich das Ausgraben in der Natur verhindert.

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Text: UE-InRu / hausbautipps24.de
Bild:
© Marwel / PIXELIO