Spitzkohl Anzucht und Pflege
Spitzkohl gedeiht auf jedem Gartenboden und kann fast das ganze Jahr über angebaut werden. Wir sagen, welche Sorten wann in den Boden kommen.Garten / Pflanzen: Spitzkohl ist der feinste aus der Kohlfamilie und wird als erster im Jahr geerntet. Als Rohkost sind die zarten Blätter gut verdaulich und beim Garen bleiben sie schön knackig.
Spitzkohl ist eine besondere Form vom altbekannten, runden Weißkohl. Seine feinen, zarten Blätter sind eine besondere Delikatesse. Bei den frühen Sorten, die im Mai-Juni geerntet werden, ist der Geschmack dezent und mild, die Köpfe sind luftig und locker – gerade richtig zum Dünsten, Kochen und für Salat.
Wer im frühen Herbst eigenes Sauerkraut zubereiten möchte, greift am besten zum `Filderkraut`, einer späten und urwüchsigen Sorte von der Filderebene rund um den Stuttgarter Flughafen. Aus den 5-7 Kilo schweren Köpfen gewinnt man von alters her das beste Sauerkraut. Seine großen Blätter sind hauchdünn geschichtet und damit auch ideal für Kohlrouladen. Der Geschmack ist sehr angenehm, fast süß.
Zugaben bei der Sauerkraut-Milchsäuregärung können daher entfallen. Das `Filderkraut` kann im Keller lagern.
Anzucht und Pflege des Spitzkohls
Spitzkohl gedeiht an sonniger Stelle auf jedem humushaltigen, nährstoffreichen Gartenboden. Lockerer, fruchtbarer Lößlehmboden sagt ihm besonders zu. Der Boden braucht reichlich Kalk, Kompost, verrotteten Mist oder andere organische Humus- und Düngestoffe. Während der gesamten Kulturzeit darf er nie austrocknen.Fruchtfolge im Gemüsegarten planen
Wie bei allen Kohlgewächsen ist das Wechseln der Beete besonders wichtig, sonst kommt es leicht zu Befall mit Kohlhernie (schwacher Wuchs, knollige Verdickungen an den Wurzeln). Gegen die zahlreichen Schädlinge wie Läuse, Schnecken, Tauben, Kohlfliegen und Raupen hilft sicher und giftfrei das Abdecken mit engmaschigen Kulturschutznetzen. Frühsorten wie `Erstling` oder `Duncan` F1-Hybride kann man im Weinbauklima Mitte August aussäen, im Oktober pflanzen und unter Vlies im Freien überwintern. Ab Mitte Mai sind sie erntereif.Fast genauso schnell und weniger riskant ist die Anzucht von Jungpflanzen im Gewächshaus oder auf der Fensterbank ab Anfang Januar bis März in Töpfchen bei 16-20 °C. Ab März kann man die Setzlinge dann im Abstand von 40 cm x 40 cm auspflanzen und mit Vlies oder gelochter Folie abdecken. Die ersten Köpfe sind im Mai erntereif. `Cape Horn` F1-Hybride ist eine Sorte für den Verbrauch von Frühsommer bis zum Herbst. `Filderkraut` sät man von März bis April und pflanzt im Mai auf 60 cm x 60 cm Abstand. Ab September setzt die Ernte ein.
Tipp für Sie: Lassen Sie nach der Ernte die Strünke stehen, denn die Pflanzen schlagen wieder aus. Nach 4-5 Wochen reifen zarte Spitzkohl-Sprossen nach.
Spitzkohlanbau – Das ganze Jahr
Sorte: `Duncan` und `Erstling`Aussaat: August
Pflanzung: September
Ernte: (nach Überwinterung unter Vlies im Freien) Mai und Juni
Sorte: `Erstling` und `Cap Horn`
Aussaat: Mitte Januar bis Mitte Februar
Pflanzung: Mitte März bis Anfang April
Ernte: Mitte Mai bis Ende Juli
Sorte: `Cap Horn` und `Hispi`
Aussaat: März bis Ende April
Pflanzung: den ganzen Mai
Ernte: Mitte Juli bis Ende September
Sorte: `Filderkraut`
Aussaat: April bis Anfang Mai
Pflanzung: Ende Mai bis Anfang Juni
Ernte: September bis Anfang November
Pluspunkte für Spitzkohl
Spitzkohl ist zarter als Weißkohl und hat den höchsten Vitamin-C-Gehalt aller Kohlsorten. Bereiten Sie den Spitzkohl frisch zu (nicht länger als zwei Tage lagern). Beim Aufwärmen verliert er sein Aroma.Rohkost: Dazu werden die Blätter feingeschnitten und mit etwas Salz geknetet oder kurz überbrüht. So sind sie noch besser verdaulich. Spitzenkohlsalat schmeckt lauwarm besser als kalt.
Saatzeit für weitere herbstliche Kohl-Spezialitäten
Nicht nur Spitzkohl kann man im Juni noch im Garten aussäen. Hochsaison hat in diesem Monat auch der Grünkohl. Die Sorte `Lerchenzungen` hat fein gekrauste Blätter und einen feinen Geschmack. Eine Zierde für den herbstlichen Garten ist `Redbor` mit violetten Blättern.Wohlschmeckend und dekorativ ist auch der Minarettkohl `Romanesco`. Seine türmchenartigen Köpfe in grünlicher Farbe zieren als Delikatesse die Teller in feinen Restaurants. Essbar ist übrigens auch der buntblättrige Zierkohl.
Vier Wochen nach der Aussaat pflanzt man die Setzlinge im Abstand von 40 cm bis 50 cm an einen sonnigen Platz.
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Text: hausbautipps24.de
Bild1: © Dieter Poschmann / Bild2 und 3: © Dieter Kaiser / PIXELIO