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Blauregen ist ein stattlicher Kletterer

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Blauregen ist ein stattlicher KlettererBlauregen, Glyzinen, Glyzinien, Glycinien, Glycinen, Glycinie, Glyzine, Wisteria, Schmetterlingsblütler, Lianengewächs, Schlinger
Garten / Pflanzen:  Blauregen ist ein wunderschöner, pompöser und eindrucksvoller Kletterer. Allerdings wuchert das Gewächs teils enorm. Bei der Neuanlage der notwendigen Rankhilfe sollte man daran denken, dass der Blauregen ausgewachsen etliche Zentner wiegen kann. Klettergehölze wie der Blauregen oder auch der Goldregen (Beschreibung am Ende), das Geißblatt, Trompetenblume oder Knöterich bauen sich über die Jahre zu regelrechten grünen Wänden auf, die beträchtliche Ausmaße erreichen können.
Besser man setzt nur wenige dieser ausladenden Pflanzen. Falls in den ersten Jahren noch Lücken auftreten, kann man prima mit kontrastreichen Farben von einjährigen Kletterern auffüllen. Der Blauregen wächst allerdings sehr schnell und erreicht, je nach Sorte, kletternd eine Höhe von 4 - 10 m.

Standort und Pflege

Blauregen wird im Frühjahr gepflanzt, weil er danach etwas empfindlich sein kann. Dazu empfehlen sich veredelte Exemplare aus einer Baumschulzucht, denn aus Samen gezogene Pflanzen erweisen sich oft als blühfaul.
Die Pflanzen brauchen einen feuchten, durchlässigen, humus- und nährstoffreichen Boden an einem am besten vollsonnigen Platz.

Nach der Pflanzung wird mit feuchter, humoser Erde leicht angehäufelt, dann treiben die Augen leichter aus. Wenn man den Blauregen frühzeitig erzieht und schneidet, ist die Zeitspanne zwischen Pflanzung und erster Blüte meist kürzer. Dennoch können etliche Jahre vergehen bis sich der Blauregen an seinem Standort wohl fühlt.

Vermeiden Sie übermäßige Stickstoffgaben, da sie vorrangig nur das Blattwachstum fördern. Eine Düngung mit Superphosphat im April hingegen wirkt sich günstig auf die Blüte aus. Sonne und Wärme, die für eine üppige Blüte so wichtig sind, findet der Blauregen an einer Südwand. Er gibt sich aber auch mit einem etwas schattigeren Standort zufrieden, die Blüte ist allerdings dann nicht so prunkvoll, wie der Blauregen eigentlich zeigen könnte.

Den Blauregen schneiden

Die enorme Wuchskraft des Blauregens muss durch Schnitt gebändigt werden, damit viel Energie für die Bildung von Blütenknospen übrig bleibt. Blauregen blüht an Kurztrieben, die von den Haupttrieben abzweigen. Der Schnitt soll die Bildung solcher Kurztriebe fördern. Ohne Rückschnitt bringt der Blauregen erst nach mehreren Jahren Blüten hervor.

Grund- oder Richtungsschnitt:
Im 1. und 2. Jahr lassen Sie die oberen Seitentriebe stehen, die unteren kürzen Sie auf  2-3 Blätter ein. Kontrollieren Sie im 2. Jahr, ob die Schnüre, mit denen die Triebe an der Pergola oder einer anderen stabilen Rankhilfe festgebunden wurden, gelockert werden müssen. Sie dürfen die Rinde nicht quetschen.
Vom 3. Jahr an kürzen Sie alle Seitentriebe um die Hälfte bis zu zwei Dritteln ihrer Länge. Das sorgt für einen buschigen Wuchs und viele Blüten. Schneiden Sie die unteren Seitentriebe bis auf den Stamm zurück. Lösen Sie die Schnüre. Die Wisteria hält sich dann eigentlich von allein fest.

Blauregen auf starker Kletterhilfe Damit ihr Blauregen dann die nächsten Jahre immer wieder wunderschön blüht, müssen sie ihn zweimal im Jahr schneiden. Im Frühjahr und im Hoch- oder Spätsommer.
Im August werden die langen, beblätterten Sommertriebe auf  2 bis 3 Augen gekürzt. Wem aber dieser Sommerschnitt zu radikal ist (schließlich sind Pergola oder Hauswand danach recht kahl), können sie die Triebe im August auf nur 40 cm kürzen und erst im Februar / März auf drei bis vier Augen stutzen.
An den verbleibenden Stummeln bilden sich dann die neuen Blüten.
Führen Sie die Triebe zusätzlich spiralförmig um die Kletterhilfe. Damit fördern Sie die Blütenbildung, sowohl an den senkrechten als auch an den waagerechten Trieben.

Vorsicht: Durch falschen Rückschnitt könnten die blütenbildenden Triebe unbewusst entfernt werden. Blauregen blüht am mehrjährigen Holz. Daher beim Rückschnitt keine kosmetischen Maßnahmen an jungen oder einjährigen Trieben durchführen, sondern bei Bedarf eher auf Leittriebe bis ins mehrjährige Holz auslichten.

Tipp: Blauregen verträgt, wenn es sein muß, zur Verjüngung z.B. auch mal einen starken Rückschnitt auf 40 bis 50 cm.

Sollte ein alter Blauregen z.B. nicht blühen wollen, versuchen Sie diesen beherzten Rückschnitt. Schonen Sie dann aber in den kommenden Jahren die neuen Triebe, dann dürfte nach zwei bis drei Jahren wieder eine Blüte eintreten.

Blauregen als Stämmchen ziehen, denn ein Hochstamm spart Platz

Der Blauregen kann nicht nur an Kletterhilfen hochranken. Wenn man ihn richtig schneidet, steht er als kleines Bäumchen sogar auf -eigenen Beinen-.
1.Jahr: Junge Pflanzen haben meist nur einen Trieb. Schneiden Sie diesen nach der Pflanzung im Frühjahr um ein drittel bis auf eine gut entwickelte Knospe zurück, eventuelle Seitentriebe werden ganz entfernt. Anschließend befestigen Sie den Trieb locker an einen Stützstab. Im Juli stutzen Sie alle neuen Triebe etwa um die Hälfte und binden die Velängerung des Haupttriebes ebenfalls an der Stütze fest.
2.Jahr: Im Februar kürzen Sie die Triebe noch weiter ein, es bleiben jeweils nur drei bis fünf gut entwickelte Knospen stehen. Im Juli schneidet man alle neuen Zweige um ein Drittel zurück und stutzt den Haupttrieb auf die gewünschte Endhöhe. Danach verzweigen sich der Leittrieb und die Seitentriebe.
3.Jahr: Sie kürzen die Verlängerungen des Haupttriebs und der Seitentriebe sowie alle Nebentriebe aus dem vorigen Sommer im Februar auf drei bis fünf Knospen ein. Im Juli schneiden Sie den Stamm frei: Entfernen Sie bis zur gewünschten Kronenhöhe alle Seitenäste direkt an Ansatz. Das Bäumchen kommt nach spätestens fünf Jahren ohne Stütze aus. Die Krone müssen Sie aber weiterhin pro Jahr schneiden.


 

Würger im Garten?

Vorsicht ist beim Blauregen angeraten. Sie sollten die Pflanze nicht in die Nähe von Regenrohren pflanzen. Ältere Exemplare können wie eine Riesenwürgschlange Material zerquetschen. Wenn sie aber das Regenrohr trotzdem hinter einer Blauregen - Wand verschwinden lassen wollen, ist ein Regenrohrschutz von Vorteil. Es gibt speziell für diesen Fall geformte Gitter zu kaufen. Handwerklich versierte Hobbygärtner haben mehr Spielraum beim Gestalten.
Sie können Rankgerüste auch im Halbbogen um das Rohr aufstellen oder mit den Enden an der Wand befestigen. Sollte der Vermieter das Anschrauben untersagen, müssen Sie das Gitter über Fundamentstützen sichern. Das hat den Vorteil, dass Sie den Abstand zur Wand frei wählen können.
Rankgitter aus Edelstahl sind zeitlos schön und unverwüstlich. Fertige Systeme mit Wandbefestigung sind leicht zu montieren. Kletterseile aus Edelstahl setzen Ihrer Phantasie fast keine Grenzen. Abstandshalter mit Dübel können sie beliebig an der Wand verteilen.

Pflanzenart und Sorte:

Aus Samen vermehrte Pflanzen blühen selten. Achten Sie beim Kauf also auf veredelte Pflanzen. Des weiteren spielt auch die Pflanzenart eine Rolle. Blauregen (Wisteria floribunda) wächst schwächer, erreicht nur 5 m Pflanzenlänge und blüht meist erst nach zehn Jahren. Die Sorte Issai Perfect blüht aber schon nach drei Jahren. Auffallend ist, dass sich bei dieser Art die Triebe immer rechts herum schlingen, während sie sich bei Blauregen (Wisteria sinensis) links herum winden.

Blauregen (Wisteria floribunda) 'Violacea Plena'
  • prachtvoll, duftend, gefüllt violette Blüten (Mai - Juni)
  • schnell wachsend
  • giftig
  • auch als Bodendecker macht diese Sorte was her
Chinesischer Blauregen (Wisteria sinensis)
  • in Trauben hängende, große blaue Blüten (Mai -  Juni) mit bis zu 50 cm Länge
  • hellgrünes Laub ist gefiedert und nimmt im Herbst eine schöne, gelbe Farbe an
  • braucht nur ganz normalen Boden
  • giftig
  • wenn man ihn frei wachsen lässt, kann er Hauswände ohne Probleme erklimmen
Großer Blauregen, Edelblauregen, (Wisteria floribunda)  'Macrobotrys'
  • besonders große blauviolette Blütentrauben (Mai - Juni)
  • stark duftend
  • giftig
Info: Durch die Größe seiner Blüten bekam dieser Blauregen einen Eintrag ins Guinness Buch der Rekorde. Er braucht unbedingt eine besonders starke Kletterhilfe, an denen er sich entlang hangeln kann. 

Weißer Chinesischer Blauregen (Wisteria sinensis) 'Alba'
  • weiße Blütentrauben in lockern Trauben (Mai - Juni)
  • seine gefiederten Blätter haben eine hellgrüne Farbe
  • stark wachsend
  • giftig
  • kann auf die eindrucksvolle Höhe von 6 - 10 m wachsen
  • brauch einen feuchten, durchlässigen, humus- und nährstoffreichen Boden an einem vollsonnigen Platz
Dieser elegante Blauregen ist wegen seiner reinen Farbe, eine schöne Alternative zu den violettblauen Sorten.

Goldregen

Der Goldregen (Laburnum) ist ein wünderschöner Blütenstrauch, der seine Kronen mit langen Trauben gelber Schmetterlingsblüten verziert. Am schönsten entwickeln sich die baumartigen, 3 bis 5 m hohen Sträucher bei freiem Stand. Regelmäßige Rückschnitte sind nicht erforderlich. Die beste Pflanzzeit ist im Herbst, wobei sonnige bis halbschattige Plätze willkommen sind. Alle zwei bis drei Jahre streut man Kalk auf den Wurzelbereich (etwa 200 g pro Quadratmeter). In Familiengärten sollte man allerdings auch auf den Goldregen verzichten, denn alle Pflanzenteile, besonders die Samen, sind wie auch beim Blauregen stark giftig.

Die drei wichtigsten Vertreter dieser winterharten Sträucher

Alpen - Goldregen (Laburnum alpinum)
Er hat dunklelgelbe, duftende Blüten und bevorzugt kräftigen, lehmigen Boden in trockenen Lagen. Die Blütentrauben des

Gewöhnlichen Goldregens (L. anagyroides)
sind etwa 20 cm lang. Er wünscht etwas leichtere und feuchtere Böden. Der Dritte im Bunde ist die Sorte

Goldregen "Vossii" (L. x watereri),
die als Kreuzung der beiden ersten entstanden ist. Ihre leuchtenden, goldgelben Blütenstände sind teilweise einen halben Meter lang, duften intensiv und ergießen sich wie ein Wasserfall über die Kronen.

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Text: UE-InRu / hausbautipps24.de