Bezugsfertig Bauen

Im Gegensatz zum schlüsselfertigen Bauen beinhaltet der Begriff "bezugsfertig" beim Hausbau nicht auch zwangsläufig den Abschluss aller wesentlichen Arbeiten. Es können z.B. der Außenputz oder die Außenanlagen fehlen, ohne dass die Bezugsfertigkeit darunter leidet. Das Haus muss allerdings mindestens zum dauerhaften Wohnen benutzt werden können. So müssen bei einem Wohnhaus die zum Bewohnen notwendigen Einrichtungen funktionsfähig vorhanden sein.  

 

 

 

Grundbedingung für das Wohnen ist die komplette Fertigstellung von Elektro-, Sanitär- und Heizungsanlagen. Natürlich muss auch ein sicherer Zugang zum Haus gewährleistet sein. Der Hausbau muss im Wesentlichen  abgeschlossen sein. Eine Treppe ohne Geländer verhindert die Bezugsfertigkeit des Hauses.
Für die Bezugsfertigkeit müssen auch die Türen und Fenster vorhanden sein. Ohne die notwendigen Anschlüsse für die Kücheneinrichtung kann man auch nicht von bezugsfertig sprechen. Hinsichtlich von Maler- und Tapeziererarbeiten kann man geteilter Auffassung sein. Hier empfiehlt es sich, den gewünschten Zustand im Bauvertrag explizit festzuhalten.

Leichtfertiger Umgang mit dem Begriff „bezugsfertig“

Teilweise wird heute seitens der Hersteller von Einfamilienhäusern mit dem  Begriff „bezugsfertig“ leichtfertig umgegangen. Man sollte sich immer genau erkundigen und schriftlich fixieren, was hierunter für Ihren Hausbau verstanden wird.

Bei manchen Anbietern kann man, wenn das Haus bezugsfertig angeboten wird, nach Abschluß der Bauarbeiten auch wirklich einziehen. Andere Unternehmen  sehen eine Bezugsfertigkeit etwas lockerer, da können schon mal die Fliesen und die Bodenbeläge fehlen. Es ist daher dringend erforderlich, die jeweilige Bau- und Leistungsbeschreibung genauestens zu überprüfen und gegebenenfalls Änderungen schriftlich niederzulegen, damit Ihr Hausbau, im wahrsten Sinne des Wortes, nicht ein böses Ende nimmt.

Bezugsfertig Bauen bedeutet also, dass ein Bauprojekt, insbesondere ein Haus oder eine Wohnung, so fertiggestellt ist, dass es direkt bezogen und genutzt werden kann. Ein bezugsfertiges Haus oder eine bezugsfertige Wohnung enthält alle wichtigen baulichen und technischen Elemente, sodass der neue Eigentümer oder Mieter ohne weitere große Arbeiten einziehen kann.

Merkmale des bezugsfertigen Bauens

Bezugsfertig Bauen bedeutet in der Regel, dass folgende Punkte enthalten sind:

Kompletter Innenausbau

Wände sind verputzt oder tapeziert und in der Regel auch gestrichen.

Bodenbeläge (z. B. Fliesen, Laminat oder Teppich) sind verlegt.

Decken sind fertiggestellt und ggf. gestrichen.

Sanitäre Einrichtungen

Bäder sind vollständig ausgestattet, d.h., sie enthalten Waschbecken, Dusche/Badewanne und Toiletten.

Anschlüsse für Waschmaschinen und andere sanitäre Anlagen sind vorhanden und funktionsfähig.

Küchenanschlüsse

Es sind alle notwendigen Anschlüsse für die Küche vorhanden, wie Wasseranschlüsse und Steckdosen. Häufig ist keine Küche inklusive, aber die Anschlüsse sind so vorbereitet, dass sofort eine Küche installiert werden kann.

Heizung und Elektrik

Die Heizung ist vollständig installiert und funktionsfähig.

Elektrische Anlagen und Beleuchtungskörper sind in der Regel eingebaut, und alle Steckdosen und Schalter sind einsatzbereit.

Fenster und Türen

Alle Fenster und Türen sind eingebaut und funktionsfähig, einschließlich Innen- und Außentüren.

Isolierung und Dämmung

Die Dämmung ist komplett eingebaut, sodass das Gebäude energieeffizient und wohnlich ist.

 Außenbereich (optional)

Manchmal sind auch Arbeiten am Außenbereich, wie Garten oder Terrasse, enthalten, jedoch kann dies je nach Vertrag und Bauweise variieren.

 Abgrenzung zu anderen Ausbauzuständen

  • Schlüsselfertig: Oft ähnlich, jedoch kann „schlüsselfertig“ je nach Anbieter variieren. Nicht immer sind hier die gleichen Arbeiten abgeschlossen, die beim „bezugsfertigen Bauen“ enthalten sind.
  • Ausbauhaus: Ein Ausbauhaus ist nur teilweise fertiggestellt. Hier sind oft Eigenleistungen beim Innenausbau erforderlich (z. B. Bodenbeläge, Malerarbeiten, Sanitärinstallation).
  • Rohbau: Ein Rohbau ist nur die Grundstruktur des Hauses, ohne Innenausbau oder technische Installationen.

Bezugsfertiges Bauen – die Vorteile!

  • Zeitersparnis: Da alle Arbeiten abgeschlossen sind, kann das Gebäude sofort bezogen werden.
  • Weniger Eigenarbeit: Im Vergleich zu einem Ausbauhaus oder Rohbau müssen beim bezugsfertigen Bauen keine Eigenleistungen erbracht werden.
  • Kalkulierbare Kosten: In der Regel sind alle Kosten im Vorfeld kalkuliert, sodass es zu keinen großen Zusatzkosten für den Innenausbau kommt.

 „Bezugsfertiges Bauen“ bedeutet, dass das Gebäude so vorbereitet ist, dass man ohne weitere Arbeiten einziehen und es direkt nutzen kann. Es bietet insbesondere Bauherren, die keine Eigenleistungen erbringen wollen oder können, eine komfortable und stressfreie Möglichkeit, schnell in ein fertiges Zuhause einziehen zu können.