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Garten im Frühjahr

Narzissen sind die Glocken zur Osterzeit

Narzissen sind die Glocken zur OsterzeitGarten / Garten im Frühjahr:  Osterglocken, Trompeten-Narzissen, Amaryllisgewächse – oder einfach Narzissen (Narcissus) – gehören neben Krokussen, Schneeglöckchen, Primeln, Cinerarien, Stiefmütterchen oder Veilchen zu den bedeutendsten Frühlingsblumen. Kaum eine andere Pflanze mit ihren meist leuchtend gelben Blüten strahlt soviel Frühling aus, wie die Narzisse. Gerade in den Wochen um Ostern gehört diese Blume auch zu den wichtigsten Schnittblumen. In der Hitliste der meistverkauften Schnittblumen steht sie unter den Top Ten auf Rang neun.
Blumenfreunde sollten wissen, dass frisch geschnittene Narzissen eine negative Wirkung auf andere Blumen in der Vase haben. Der Narzissenschleim, der aus frisch geschnittenen Stängeln austritt, lässt Tulpen verkümmern, Freesien und Anemonen blühen nicht auf, Nelken und Rosen welken.

Deshalb sollten Narzissen zunächst allein über Nacht im Wasser ausschleimen und dann erst mit anderen Blumen zu einem schönen Strauß kombiniert werden. Jedoch dürfen sie dann nicht wieder angeschnitten werden, weil sonst die negative Eigenschaft der Narzissen erneut zur Wirkung kommt. Wer nicht so lange warten möchte, kann auch ein Stück Holzkohle ins Wasser geben, was die giftige Wirkung des Saftes aufhebt.

Wissenswertes

Die häufigsten Narzissenarten, die Gartenarten einmal ausgeklammert, sind die Gelbe Narzisse (Narcissus pseudonarcissus) und die Weiße Narzisse (Narcissus poeticus). Der Artname der Gelben Narzisse, pseudonarcissus, bedeutet unechte Narzisse. Der Artname der Weißen Narzisse, poeticus, heißt dichterisch besungen.

Die Gelbe Narzisse war sogar schon Blume des Jahres 1981.
Obwohl sie in freier Landschaft nur noch eher selten zu finden ist, liebt sie Bergwiesen und die Mischwälder, in denen Tanne, Buche, Eiche, Erle, Esche und die Birke vorherrschen. So deutet ihr Erscheinen dort, wenn auch indirekt, auf eine doch noch einigermaßen intakte Wald-Lebensgemeinschaft hin. Ihr Verbreitungsgebiet ist das südliche und westliche Europa.

Die Narzisse wächst aus einer braunen Zwiebel und wird 15 - 40 cm hoch. Die Blüten sind wie schon erwähnt gelb oder weiß und haben 6 Blütenblätter, innen mit einer Nebenkrone. Sie stehen meist einzeln auf einem langen Stengel.

Die Blätter der Narzissen haben eine linealische Form und sind etwa so lang wie der Blütenstengel. Narzissen blühen von März bis Mai und
sollten in keinem naturbelassenen Garten fehlen.

Fruehlingsstrauss (zum vergroessern klicken) Sehr schön wirken vor allem gefüllte Blüten, die jedoch auch schwer werden und nach kräftigen Regengüssen oder starkem Wind abbrechen können. Hier ist besonders die gelborange-farbene Orange Phoenix zu erwähnen, die nicht von Menschenhand, sondern von der Natur selber gezüchtet wurde.

Besonders früh, bereits Ende Februar/Anfang März, erfreut uns die gelbe February Gold und die cremeweiße Narcissus cyclamineus Jack Snipe, die an Blütenfülle, Langlebigkeit und Wüchsigkeit kaum zu übertreffen ist.

Standort und Pflege

Narzissen sind wunderschön und äußerst pflegeleicht. Sie können jahrelang am selben Platz im Boden verweilen und müssen nicht umgesetzt werden, um ihre Blühfreudigkeit zu erhalten. Nach allerdings ca. sechs Jahren empfiehlt es sich, sie im Sommer umzusetzen, nachdem die Blätter welk geworden sind und entfernt wurden. Sie sind sonnenhungrig, vertragen aber auch leichten Schatten. Auch wenn sie keine großen Anforderungen an den Boden stellen, sollte er doch durchlässig sein. Trockenheit vertragen sie nicht gut, Staunässe ebensowenig. Die beste Pflanzzeit ist der September.

Vor Gehölzen und in Steingärten sind Narzissen im sonst noch eher kahlen Frühjahr wahre Hingucker. Gerne werden sie in Rasenflächen gesetzt, da sie meist verblüht sind, wenn dieser wieder zu wachsen anfängt und gemäht werden muß. Aber auch in noch tristen Staudenbeeten machen sie sich hervorragend, blühen sie doch vor den meisten Anderen. Wenn dann im Frühjahr die ersten Triebe der Stauden herauskommen, sind die Narzissen meist schon verblüht und bilden somit keine Konkurrenz. Die Neuaustriebe der Stauden verdecken die nach einer Weile nicht mehr so schönen aber wichtigen Blätter der Narzissen gut. Verblühtes kann ebenso wie die Stile entfernt werden, die Blätter sollten bis zum Welk werden an der Zwiebel verbleiben, denn durch sie nimmt diese lebensnotwendige Nährstoffe und Wasser auf, um auch im nächsten Jahr wieder erfolgreich blühen zu können.

Verschiedene Sorten

Gerade die etwas kleineren Sorten machen sich auch hervorragend in Blumenkästen. Hier werden sie ebenfalls im September 5-10cm tief in die Erde gesteckt, wobei ein Pflanzabstand von 6-10cm einzuhalten ist. Nach Blühbeginn werden sie dann einmal gedüngt. Es eignen sich besonders die frühblühenden Miniatursorten der 20cm hohen zitronengelben Narcissus lobularis, einer der frühesten Blüher mit 2-3 Blüten pro Stil. Klein aber fein sind ebenfalls die Narcissus triandrus mit der beliebten Sorte April Tears. Hier erscheinen im April hellgelbe kleine Blüten, die eine Krone mit zurückgeschlagenen Blütenblättern bilden. Sie werden 20cm hoch und wirken besonders gut, setzt man sie in ein Ensemble aus ca. 25 Stück. Narzissen lieben im Blumenkasten die Gesellschaft von gleichen Sorten und sind auch gute Partner von Tausendschön, Traubenhyazinthen und Tulpen.

Wunder der Natur (zum vergroessern klicken) Es gibt auch einige stark duftende Arten, wie z.B. die weiße Cheerfulness White, die gelbe Cheerfulness Yellow, Sir Winston Churchill oder die weiß blühende, mit einem rot-gelben Blüteninneren versehen Narcissus poeticus Actaea. Die im April blühende Narcissus jonquilla mit 2-6 Blüten pro Stil betört durch einen organgenähnlichen Duft. Sie ist sehr ausbreitungsfreudig.

Vorsicht: Vergiftungen sind durch eine Verwechslung der Narzissenzwiebel mit der Küchenzwiebel möglich, aber auch das Blumenwasser ist giftig.

Die Symptome sind Übelkeit und Erbrechen, Schweißausbrüche und Durchfall.

Bei starker Vergiftung kann es auch zu Lähmungen und zum Kollaps kommen, auch tödliche Vergiftungen sind vorgekommen.

Der Saft der Narzissen wirkt auch äußerlich auf die Haut. So kommt es bei Gärtnern und Floristen immer wieder zu Hautentzündungen, der sogenannten Narzissendermatitis.

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Text: UE-InRu / hausbautipps24.de