Zwiebelpflanzen vervollständigen die Planung im Staudenbeet
Garten / Garten im Herbst: Noch stehen die Hochsommer-Stauden in voller Pracht, und die jenigen, die gut geplant haben, lachen farbenfrohe Blütenstände sogar bis Oktober oder gar zum Frost. Dann allerdings kommt die lange Winterruhe, nur hier und da von einigen wenigen Farbtupfern unterbrochen: Winterjasmin, Hamamelis, Christrosen.Damit es im Frühjahr schon zeitig richtig bunt losgeht, sollten jetzt die Blumen-Zwiebeln in die Erde kommen
Blütenpause bis zum April, bevor es dann erst mit frühen Stauden weitergeht? „Aber nein!“, meint Helmut Schlipf, Garten-Berater aus Schwäbisch-Hall und Mitglied im bundesweiten Netzwerk www.gartenberatung.info. In der Gärtnerei wird man zwar jetzt kaum noch fündig, aber „Das Schöne findet sich alles hier drin“, lacht Schlipf und zeigt auf einen Blumen-Zwiebelkatalog. Wer seinen Garten möglichst rund ums Jahr in bunter Blütenpracht erleben will, der nutzt den Spätsommer, um in Katalogen zu stöbern und sich für das neue Gartenjahr eine umfassende bunte Fülle in den Garten zu holen. Die Zeit dafür ist reif, denn spätestens Ende Oktober sollte man die Zwiebeln im Boden haben. Als Faustregel gilt: Frühjahrsblüher werden im Herbst gesetzt, Herbstblüher im Frühjahr.Alles, was bis zum nächsten Sommer etwas werden soll, muss also noch in Kürze in die Erde. „Dort können die Zwiebeln neue Wurzeln bilden und sich auf den Austrieb vorbereiten“ erklärt der gelernte Gärtner den frühen Zeitpunkt. Wie also soll der Garten im nächsten Jahr aussehen? Welche Blume passt in Farbe und Größe wo in die vorhandene Pflanzung? Da hilft es, sich einen Vorausblick über das kommende Gartenjahr zu verschaffen:
Starten tut der Reigen mit Winterlingen (Eranthis), die im Januar und Februar ihre gelben Köpfchen aus dem Schnee stecken. „Aber auch, wenn das Wetter mal wieder wenig winterliche Kapriolen schlägt, wirken die glänzenden grünen Hochblätter schon wie ein Versprechen auf das kommende Frühjahr“ sagt Antje Seeger, Garten-Architektin und Garten-Beraterin aus Dresden. „Partner können Schneeglöckchen (Galanthus) sein, die farblich gut harmonieren und mit ihrer etwas längeren Blütezeit überleiten zu den Krokussen, den Blausternen (Scilla) und Märzenbechern (Leucojum), mit Blühzeit im Februar und März. Danach wird es schon Zeit für die bodendeckenden Anemonen (A. blanda (blau) und A. nemorosa (weiß)), für Traubenhyazinthen (Muscari) und Narzissen. Sie leiten den Frühling ein, und sobald dieser begonnen hat, taucht auch das Gros der Wildtulpen im Garten auf.
Für den lange erwarteten Zeitpunkt ab April, wenn die Beet-Stauden anfangen, zu grünen und zu blühen, ist es sinnvoll, die dann erscheinenden Zwiebelpflanzen nicht mehr großflächig sondern eher gezielt und als Hingucker zu pflanzen. Kaiserkrone (Fritillaria imperials) wirkt einzeln genauso gut wie in lockeren Gruppen. Ebenfalls mitten im Stauden-Beet überzeugen dann im Juni und Juli die zahlreichen Lilien. Hohe Tulpen und Zierlauch hingegen machen sich auch vereinzelt gut.
Sie sollen Akzente setzen und davon ablenken, dass die Blütenfülle des Hochsommers noch nicht erreicht ist.“ Antje Seeger weist außerdem darauf hin, dass Zwiebeln gezielt zwischen späte Stauden und Gräser gesetzt werden. Wenn diese dann austreiben, verdecken sie mit ihren Blättern das sich langsam braun färbende Grün der Frühblüher: Der Übergang zwischen Frühling und Sommer im Beet ist perfekt verlaufen. Was wo gut hinpasst, kann man über die Jahre natürlich selber ausprobieren.
Wer einen guten Sinn für Farbzusammenstellungen und eine hohe Vorstellungskraft hat, kann quasi voraussehen, wie die Zwiebel-Blumen im nächsten Jahr im Stauden-Beet und unter den Gehölzen wirken werden. Wer sich das nicht zutraut, findet Hilfe bei den Fachleuten von Gartenberatung.info. Die professionellen Planer sind geübt darin, Pflanzen zusammenzustellen und ein einheitliches Gartenbild zu schaffen. „Sie wissen immer, wie das hinterher aussieht“ sagt die Kundin zur Garten-Beraterin Kerstin Gruber, „und genau deswegen frage ich Sie bei der Bepflanzung um Rat“. Dass die ausgesuchten Wildtulpen auch noch ausgesprochen unproblematisch sind, ist für die Frau mit dem Reihenhaus in Saarbrücken ein weiterer Pluspunkt für die Beratung durch eine studierte Fachkraft. Ihr Garten setzt sich längst von den anderen in der Straße ab, und während die Nachbarinnen das neu angelegte Stauden-Beet bewundern, blättert sie mit der Planerin im Blumenzwiebelkatalog und gerät über die eine oder andere angebotene Pflanze in
Entzücken.
Die Gartenberatung, die als eigenständige Leistung heutzutage immer öfter angeboten wird, kann also auch einmal eine Zwiebelberatung sein. Denn die Profis wissen auch, dass die Zwiebelblumen bei der Umsetzung einer Planung oft vergessen werden. Das liegt daran, dass die meisten Gärten nun einmal in der ersten Jahreshälfte angelegt werden, und wer denkt da schon an das nächste Frühjahr?
„Das“, so erläutert Kerstin Gruber, „ist aber eigentlich gar nicht so schlimm. Wenn man nach der Neuanlage nämlich zwei bis drei Jahre wartet und dabei beobachtet, wie die neue Pflanzung sich entwickelt, dann weiß man erst richtig, welche Blumenzwiebeln an ausgesuchter Stelle im Garten besonders gut zur Geltung kommen.“ Die Fachfrau hält die Pflanzen für das wichtigste Accessoire in der Pflanzplanung.
„Die Umsetzung“, so erklärt sie weiter, „ist denkbar einfach“: nach Bestellung und Erhalt der Pflanzen werden die Zwiebeln an die vorgesehene Stelle im Garten gesetzt. Bei großflächiger Bepflanzung hilft es, die Knollen auszuwerfen, weil dies ein natürliches Bild ergibt. Diese Art und Weise wird meistens auf Rasenflächen genutzt. Unter Sträuchern wirft man höchstens im kleinen Rahmen, und im Stauden-Beet wird punktgenau gesetzt. Bis auf wenige Ausnahmen gilt dabei: die Pflanztiefe entspricht der zwei- bis dreifachen Zwiebelgröße. Den Rest erledigt Mutter Natur. Wer auf unerwartete Ereignisse steht, vergisst, was er eingepflanzt hat und lässt sich überraschen. Andere mögen minutiös aufzeichnen, was wo gesetzt wurde, um später festzustellen, dass auch Zwiebelknollen ein Wanderdasein zu führen scheinen. Wie man es auch immer hält: das nächste Gartenjahr wird, dank Blumen-Zwiebeln, in jedem Fall ein farbenfrohes Spektakel werden.
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Text und Bild: www.gartenberatung.info