Treppenformen, dem Stil des Hauses angepasst

Wenn man sich heute mit dem Hausbau beschäftigt, stellt sich auch die Frage nach dem richtigen Treppenbau, denn selbst beim barrierefreien Hausbau sind kleine Treppen nicht immer zu vermeiden. Der moderne Treppenbau hat eine große Anzahl verschiedener Treppenformen entwickelt, die beim Innenausbau Ihres Hauses Verwendung finden können.

 


Die Treppenform bestimmt den optischen Eindruck der Treppe, allerdings ist sie jedoch abhängig vom Umfeld, in das die Treppe gestellt wird und von der zur Verfügung stehenden Raumgröße.

Offene oder geschlossene Treppe?

Beim Treppenbau kennen wir zwei grundsätzliche Treppenformen, nämlich die offene und die geschlossene Treppe. Bei der offenen Treppe bedeutet offen, daß zwischen den einzelnen Treppenstufen keine vertikale Verbindung, außer an den Holmen, besteht. Man kann daher durch die Treppe durchsehen. Bei der geschlossenen Treppe sind die Treppenstufen auch vertikal mit sogenannten Setzstufen belegt, die verhindern, daß man durch die Treppe sehen kann. Diese Treppe wirkt besonders kompakt.

Offene Treppe

Bei einer offenen Treppe gibt es keine Setzstufen (senkrechte Elemente zwischen den Stufen). Die Stufen bestehen nur aus den horizontalen Trittstufen, wodurch der Raum zwischen den Stufen offen bleibt.

Da die Setzstufen fehlen, wirkt die Treppe luftiger und lässt mehr Licht hindurch, was kleine Räume offener und größer erscheinen lässt.

Offene Treppen wirken oft moderner und minimalistischer, was sie in modernen Architektur- oder Wohnstilen beliebt macht. Sie erzeugen eine leichtere und weniger massive Erscheinung im Raum.

Für kleine Kinder oder ältere Menschen könnten offene Treppen weniger sicher sein, da die Lücken zwischen den Stufen Stolpergefahr bergen.

Offene Treppen übertragen Geräusche oft stärker, da der Schall durch die offenen Zwischenräume besser geleitet wird.

Von unten ist der Bereich unter den Stufen sichtbar, was je nach Geschmack störend sein kann.

Geschlossene Treppe

Eine geschlossene Treppe hat Setzstufen, also senkrechte Elemente zwischen den einzelnen Trittstufen, die den Raum zwischen den Stufen vollständig schließen.

Geschlossene Treppen bieten durch die Setzstufen mehr Sicherheit, insbesondere für Kinder oder ältere Menschen, da keine Lücken zwischen den Stufen existieren.

Geschlossene Treppen absorbieren Geräusche besser und sind in der Regel leiser als offene Treppen.

Der Raum unter geschlossenen Treppen kann als Stauraum oder als Einbauschrank genutzt werden.

Geschlossene Treppen passen oft besser zu traditionellen oder klassischen Einrichtungsstilen.

Da sie den Raum zwischen den Stufen schließen, wirken sie massiver und können einen Raum optisch verkleinern oder dunkler wirken lassen.

Geschlossene Treppen wirken im Vergleich zu offenen oft wuchtiger und weniger filigran.

Offene Treppen eignen sich gut für moderne, lichtdurchflutete Räume, in denen ein offenes, luftiges Ambiente gewünscht ist.

Geschlossene Treppen sind ideal für traditionelle oder sicherheitsbewusste Haushalte, wo eine ruhigere und sicherere Struktur gewünscht wird.

Rechts- oder Linksgewendelt - die zwei Möglichkeiten der Treppenformen

Neben der ersten Grundfrage für den Treppenbau, nämlich ob die Treppe offen oder geschlossen ist, stellt sich die zweite Grundfrage, ob die Treppe rechts- oder linksgewendelt sein soll.

Linksgewendelt bedeutet dabei, daß man vom unteren Absatz der Treppe in Laufrichtung nach oben nach links ins obere Stockwerk geht. Bei rechtsgewendelter Treppe entsprechend nach rechts. Beide Möglichkeiten der Treppenform sind abhängig vom Grundriss und der Anordnung der einzelnen Räume bei Ihrem Hausbau.

Grundformen

Der Treppenbau erfolgt hauptsächlich in drei Grundformen, nämlich gerade Treppen, 1/4- und 1/2-gewendelte Treppen. Daneben gibt es eine Vielzahl an Formen und Ausführungen, wie S-Treppen oder viereckig geformte Treppen. Alle Treppenformen können mit unterschiedlichen Podesten ausgestattet werden. Unterschiedliche Winkel oder abgerundete Formen werden von kreativen Bauherren und Architekten zur stilistischen Verbesserung beim Hausbau häufig eingesetzt.

Kopfhöhe

Zu guter Letzt beeinflusst auch die sogenannte Kopfhöhe die Treppenform. Die Kopfhöhe bezeichnet die Linie zwischen Treppenstufe und Treppenöffnung an der Decke, an der die Deckenöffnung für die aufgehende Treppe beginnt. Diese Kopfhöhe muss nach den baurechtlichen Vorschriften mindestens 200 cm betragen.

Die wichtigsten Treppenformen finden Sie nachstehend

Einläufige Treppen

Treppenform - Treppe einläufig
 
Dieses Bild basiert auf dem Bild Treppe, einläufig aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehtunter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. Der Urheber des Bildes ist Ronaldino
 

a einläufige, gerade Treppe
b einläufig, gerade, ¼ gewendelter Antritt
c einläufig, gerade, mit ¼ Podest
d einläufig, gerade, ¼ gewendelter Austritt
e einläufig, gerade, ¼ Podest am Antritt
f einläufig, gerade, ¼ gewendelter An- und Austritt
g einläufig, gerade ¼ Podest am An- und Austritt
h einläufig, halbgewendelt
i einläufig, viertelgewendelt

 Zweiläufige Treppen

Treppenform - Treppe zweiläufig
Dieses Bild basiert auf dem Bild Treppe, zweiläufig aus der freienEnzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. Der Urheber des Bildes ist Ronaldino
 

 

j zweiläufige gerade Treppe mit Zwischenpodest
k zweiläufige gewendelte U-Treppe mit verzogenen Stufen an
   keilförmiger Zwischenpodeststufe
l zweiläufige U-Treppe mit Halbpodest
m zweiläufige Winkeltreppe mit Viertelpodest 

Gerade Treppe (Einläufige Treppe)

Die gerade Treppe führt in einer geraden Linie ohne Wendung nach oben. Sie ist einfach in der Konstruktion und benötigt in der Regel mehr Platz in der Länge.
Vorteil: leicht zu begehen, einfache Handläufe.
Nachteil: Benötigt viel Platz in eine Richtung.

Wendeltreppe (Spindeltreppe)

Die Stufen sind spiralförmig um einen zentralen Stützpunkt (Spindel) angeordnet. Sie spart viel Platz und wird oft in engen Räumen oder als Designelement genutzt.

Vorteil: platzsparend, ästhetisch ansprechend.
Nachteil: oft steiler und schwieriger zu begehen, weniger geeignet für große Möbel.

Podesttreppe (Zweiläufige oder Mehrläufige Treppe)

Die Podesttreppe besteht aus mehreren geraden Abschnitten mit dazwischenliegenden Podesten. Diese Form ist häufig in größeren Gebäuden oder Häusern mit mehreren Stockwerken zu finden.

Vorteil: Podeste bieten Erholungspausen, leichter für Möbeltransport.
Nachteil: Benötigt mehr Platz als eine gerade Treppe.

Gewendelte Treppe

Die gewendelte Treppe macht eine oder mehrere Drehungen, ohne ein zentrales Podest, meist 90° oder 180°. Sie ist oft in Wohnungen zu finden, wo wenig Platz für eine gerade Treppe vorhanden ist.

Vorteil: kompakt und eleganter als die Wendeltreppe.
Nachteil: etwas komplexere Konstruktion, schwierigere Begehbarkeit.

Halbgewendelte Treppe (180° Wendelung mit Podest)

Diese Treppe führt in einem U-förmigen Verlauf nach oben, wobei es ein Podest in der Mitte gibt. Sie wird häufig verwendet, um Platz zu sparen und gleichzeitig eine komfortable Steigung zu ermöglichen.

Vorteil: weniger steil als eine Wendeltreppe, leichter zu begehen.
Nachteil: benötigt etwas mehr Platz als gewendelte Treppen.

Sambatreppe (Raumspartreppe)

Die Samabtreppe hat asymmetrische Stufen, die abwechselnd nach links und rechts eingekerbt sind, was eine steile, aber raumsparende Konstruktion ermöglicht.

Vorteil: spart extrem viel Platz, ideal für enge Räume.
Nachteil: gewöhnungsbedürftig und weniger sicher für Kinder und ältere Menschen.

 

Weitere Informationen rund um die Treppe finden Sie hier: