Eisblockwette: Keine Eisschmelze im Passivhaus?

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KS-Original - zum vergrössern klicken KS-Passivhaus: der Baustandard für Nachhaltigkeit, Wirtschaftlichkeit und behagliches Wohnen

Hausbau / Bauweise:  Die Stadt Erlangen macht mit einer spektakulären Veranstaltung Furore: Eisblockwette heißt der Aufsehen erregende Event, mit dem auf eindrucksvolle und spannende Weise die Effektivität der Passivhausbauweise demonstriert wird. Was passiert? Im Zentrum der bayerischen Universitätsstadt treten seit dem 21. April zwei Modellhäuser aus Kalksandstein mit unterschiedlichen Dämmdicken im Wettkampf gegeneinander an. Das eine Haus ist gedämmt nach der gültigen Energieeinsparverordnung mit einer 10 cm Dämmung. Das andere nach Passivhausstandard mit 30 cm. In jedem dieser 2,75 m x 2,25 m großen Pultdachhäuschen befindet sich ein 1,8 Kubikmeter großer Eisblock. Frage: In welchem Haus schmilzt das Eis schneller? Verhindert das KS-Passivhaus die Eisschmelze selbst bei sommerlichen Höchsttemperaturen? Gelingt es oder reicht die Dämmung nach EnEV aus?

Mit dieser außergewöhnlichen Wette wird deutlich gemacht, wie mit einer hoch wärmegedämmten und Wärmebrücken reduzierten Gebäudehülle die Wärmeverluste eines Hauses auf ein Minimum reduziert werden können.
 
Gesponsert wird die Eisblockwette unter anderem vom Kalksandstein-Vertrieb Zapf Daigfuss, Schwaig bei Nürnberg, der als Hauptsponsor die massiven Häuschen aus KS-ORIGINAL-Kalksandsteinen vom Boden bis zum Dach lieferte. Das Mauerwerk haben Auszubildende der Berufsschule Lauf an der Pegnitz erstellt. Die Zimmerergruppe des Ausbildungszentrums Mittelfranken baute die Dachkonstruktion der Häuser. Die Dämmung stellte die Firma Rygol, Painten, zur Verfügung und die Sto AG, Stühlingen, baute die Dämmung in den Häusern ein.

 

 

Der Hintergrund dieser informativen und gleichzeitig unterhaltsamen Aktion ist allerdings sehr ernsthafter Natur. Es geht um den Klimaschutz. Der Mitte November 2006 in Nairobi zu Ende gegangene Weltklimagipfel hat es deutlich vor Augen geführt: Energieeffizienz, Ressourcenschonung und die damit verbundene, lebensnotwendige Verringerung der Kohlendioxid-Emissionen sind für den Fortbestand unserer Erde unabdingbar. Mit einer Reduzierung des Energieverbrauchs im privaten Haushalt können wir alle aktiv dazu beitragen. Denn rund 35 Prozent – das sind mehr als ein Drittel des Primärenergiebedarfs in Deutschland – wird für Heizung und Warmwasserbereitung benötigt. Ca. 20 Prozent der CO2-Emissionen werden allein durch das Heizen von Wohnräumen verursacht.

Massive Passivhäuser sind der ideale Qualitätsstandard für nachhaltiges und energieeffizientes Bauen und behagliches Wohnen. Keine andere Bauweise erzielt Primärenergieeinsparungen und CO2-Reduktionen mit solch einem günstigen Kosten-Nutzen-Verhältnis. Experten und Branchenkenner schätzen, dass im Jahr 2010 etwa jedes fünfte Haus in Passivhausbauweise entstehen wird. Ein Markt mit großen Zukunftschancen.

Über 90 % Heizwärme wird gegenüber dem durchschnittlichen Verbrauch im Gebäudebestand eingespart. Die Diskussion um Abriss und Ersatzneubau bekommt mit diesen Zahlen eine neue Dimension. Im Neubaubereich reduzieren Passivhäuser den Energiebedarf auf nur 1,5 Liter Öl pro Quadratmeter und Jahr. Zum Vergleich: Gebäude aus den sechziger Jahren und davor haben einen Heizwärmebedarf von 200 bis 300 kWh/(m²a). Das entspricht ca. 20 bis 30 Litern Öl pro Quadratmeter und Jahr. Inwieweit Modernisierungsmaßnahmen hier sinnvoll sind, sollte im Einzelfall kritisch hinterfragt und geprüft werden.