Mit dieser Fliege ist nicht gut Kirschen essen
Garten / Bäume: Wer eine reiche Süßkirschenernte aus seinem Garten haben möchte, sollte jetzt gelbe, beleimte Kirschfruchtfliegen-Fallen in seinen Kirschbäumen aufhängen, meint die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. Denn jetzt legt die fünf Millimeter große, schwarze Fliege Rhagoletis cerasi ihre Eier in die Kirschen. Die daraus schlüpfenden Maden verwandeln das Kirscheninnere in eine faule Masse. Die Kirschfruchtfliegen, die ihre Eier in Kirschen ablegen wollen, werden von der gelben Farbe der Fallen angelockt und bleiben daran kleben.
Das Weibchen sticht die Kirsche an, wenn sie sich von gelb nach gelbrot verfärben, und legt ein Ei ab. Da jede Frucht nur eine Made aufnehmen kann, markiert die Kirschfruchtfliege jede Kirsche mit einem Duftstoff, der den anderen Weibchen signalisiert, dass diese Kirsche besetzt ist und weiter gesucht werden muss.
In befallenen Früchten findet man kleine, bis sechs Millimeter lange, weiße Maden. Die voll entwickelte Larve bohrt sich aus der Frucht und lässt sich zu Boden fallen, wo sie sich in der obersten Bodenschicht verpuppt. Aus den Puppen schlüpfen im nächsten Frühjahr neue Kirschfruchtfliegen.
Besonders gefährdet sind mittlere und spät reifende Süßkirschensorten. In seltenen Fällen ist auch ein Befall an Sauerkirschen zu beobachten. Daher ist es bei Neupflanzungen ratsam, sich für Frühsorten, die seltener befallen werden, zu entscheiden. Zur Vorbeugung sollte man vorzeitig abfallende Früchte auflesen und die Bäume frühzeitig und restlos abernten.
Die Kirschfruchtfliege ähnelt in ihrem Aussehen einer Stubenfliege. Sie ist etwa fünf Millimeter lang, hat einen glänzenden, schwarzen Körper und große, grüne Augen. Als weiteres Kennzeichen hat sie gelbliche Beine und - besonders markant - ein gelbes, dreieckiges Schildchen zwischen den Flügeln. Im Haus- und Kleingarten ist derzeit kein Pflanzenschutzmittel zur Bekämpfung der Kirschfruchtfliege zugelassen.
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Text und Bild: Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen