Massivziegel weisen gegenüber anderen Wandbaustoffen viele ökonomische Vorteile auf
Hausbau Baustoffe / Ziegel: Wirtschaftlichkeit muss als ganzheitlicher Aspekt in Planung und Umsetzung von Bauvorhaben einbezogen werden. Nur so finden sich die passenden Antworten auf entscheidende Fragen wie: Baue ich massiv oder mit Holz? Wo gibt es ökonomisches Optimierungspotenzial? Welcher Baustoff bringt die besten Eigenschaften mit? Eine aktuelle Studie der ARGE für zeitgemäßes Bauen e.V. (Kiel) liefert jetzt die Antwort: Bauen mit massivem Mauerwerk ist die wirtschaftlichste Konstruktionsart.
Sowohl im Hinblick auf die Ökobilanz, als auch in Bezug auf Nachhaltigkeit und Ressourcensicherheit überzeugt insbesondere die massive Ziegelbauweise mit Bestwerten über den gesamten Lebenszyklus. „Moderne Mauerziegel bieten monolithische Lösungen für Gebäudetypen aller Art. Damit lassen sich ehrgeizige wirtschaftliche und energetische Ziele sicher verwirklichen“, erklärt Thomas Bader, Geschäftsführer der Ziegelwerke Leipfinger-Bader (Vatersdorf).Die Anforderungen an moderne Baustoffe steigen: vonseiten der Politik durch eine verschärfte Energieeinsparverordnung (EnEV), vonseiten der Bauherren durch vielfältige Ansprüche an die Gebäudehülle. Für eine wirtschaftlich optimierte Bauplanung sind drei Aspekte wesentlich: kostengünstige Errichtung, energieeffiziente Gebäudenutzung sowie langfristiger Werterhalt. Ganzheitlich betrachtet, ist die Wahl des besten Wandbaustoffes höchst entscheidend.
Studie bestätigt: Massivbauweise ist rentabler
Eine aktuelle Studie der ARGE für zeitgemäßes Bauen e.V. (Kiel) hat, im Auftrag der Deutschen Gesellschaft für Mauerwerks- und Wohnungsbau (DGfM), einen Vergleich zwischen Massivbauten, Holz-Fertighäusern und Stahlbetonkonstruktionen angestellt. Dabei wurden ökonomische und ökologische Faktoren im Hinblick auf ihre Wirtschaftlichkeit untersucht. Die renommierten Bauforscher kamen zu dem Ergebnis, dass massives Mauerwerk konkurrenzfähiger ist: Gegenüber Stahlbetonkonstruktionen sind die Außenwände eines massiven Mehrfamilienhauses elf Prozent kostengünstiger, im Vergleich zur Holzbauweise sogar 15 Prozent. Auch bei Einfamilienhäusern bietet Mauerwerk finanzielle Vorteile: Bauherren sparen neun bis zwölf Prozent im Vergleich zur Stahlbeton- oder Holzbauweise. Ökobilanzielle Qualitäten sowie eine ausgeprägte Ressourcensicherheit ergänzen die wirtschaftlichen Vorteile.Der Ziegel – ein bewährtes Multitalent
Massive Wandbaustoffe müssen vielfältige bauphysikalische Anforderungen erfüllen: Wärme dämmen und speichern, Feuchtigkeit regulieren, Schall reduzieren, Druck standhalten, Feuer widerstehen und nicht zuletzt Jahrzehnte überdauern. Eine optimale Kombination dieser Eigenschaften bietet der moderne Mauerziegel. Seit Jahrtausenden bewährt und verbessert, ist er seit Generationen der meist genutzte Wandbaustoff Deutschlands. Da er seine Stärken auch über die Jahre beibehält, erweist er sich als Investition in die Zukunft: „Ziegel werden nur aus Lehm und Ton gebrannt. Der nachhaltige Ressourcenverbrauch kombiniert mit einer Lebensdauer von mehr als hundert Jahren und geringen Nutzungskosten ergibt eine sehr positive Energiebilanz“, erläutert Baustoffprofi Thomas Bader von den Ziegelwerken Leipfinger-Bader. Zudem erfordert massives Ziegel-Mauerwerk kaum Instandhaltungsmaßnahmen. Tragfähigkeit und Witterungsresistenz garantieren außerdem einen langen Werterhalt.Das Mauerwerk als Klimaanlage
Im Herstellungsprozess werden dem Mauerziegel porosierende Zusätze beigefügt, die verbrennen und feinste Kapillare hinterlassen. So werden sehr kleine Wärmeleitwerte bis zu 0,08 W/(mK) erreicht. Damit übertreffen sie spielend die Anforderungen der aktuellen Energieeinsparverordnung (EnEV 2014/16) und ermöglichen den Bau von Gebäuden nach KfW-Förderstandard. Als „integrierte Klimaanlage“ sorgen Mauerziegel zudem für thermische Behaglichkeit und halten die Nebenkosten gering: Im Sommer verhindern die massiven Außenwände ein Überhitzen der Räume und speichern Wärme. Bei niedrigen Temperaturen geben sie diese wieder ab. Zusätzlich regulieren sie das Raumklima durch die Aufnahme von Luftfeuchtigkeit. Im Gegensatz zu anderen Baustoffen, wie beispielsweise Porenbeton, gewährleisten Ziegel dabei eine kurze Austrocknungszeit. So verhindern sie eine zu hohe Wandfeuchte und gleichzeitig die Gefahr von Schimmelbefall. Hergestellt aus natürlichen Bestandteilen ohne chemische Zusätze, sorgen sie auf vielfältige Weise für wohngesunde und behagliche Innenräume mit Wohlfühlatmosphäre.Zuverlässigkeit für jedes Bauvorhaben
Einmal durchs Feuer gegangen, ermöglichen Mauerziegel einen Brandschutz von bis zu 90 Minuten und entwickeln im Brandfall keine giftigen Rauchgase. So schützen sie die Bewohner und verbessern die Möglichkeiten der Rettungskräfte. Zudem erreichen Ziegel im Tunnelofen eine hohe Druckfestigkeit. Diese Eigenschaft beeinflusst ihre Tragfähigkeit positiv und empfiehlt den Ziegel für nahezu jede Gebäudeart – bis hin zu mehrgeschossigen Wohngebäuden sowie Nutzbauten. Zusätzlich bietet massives Mauerwerk einen wirksamen Schutz vor störenden Geräuschen und schafft Rückzugsorte im hektischen Alltag. Selbst in einschaliger Bauweise errichtete Außenwände benötigen keine Zusatzdämmung, wie etwa Gebäude in Leichtbauweise. „Je schwerer das Bauteil, desto weniger versetzen Schallwellen es in Schwingung. Daher gewährleistet massives Ziegel-Mauerwerk auch einen hohen Schallschutz von oft über 50 Dezibel“, so Bader.Ziegel als optimale Lösung
Für massives Mauerwerk stellt der Ziegel eine besonders ökonomische Konstruktionsart dar. Als dauerhaft wirtschaftlichere Variante gegenüber Stahlbeton oder Holz reduziert er die Ausgaben am Rohbau und hält gleichzeitig die Folgekosten niedrig. Dank seiner ausgeprägten Formbeständigkeit und Witterungsresistenz bleibt der Wert des Gebäudes auf Dauer stabil. „Der Mauerziegel unterstützt die wirtschaftliche Optimierung eines Bauvorhabens über die gesamte Lebenszeit. Seine vorteilhaften Eigenschaften zeigen sich in allen Bereichen – von der Planung, über die Ausführung bis hin zur langjährigen Nutzung“, resümiert Thomas Thomas Bader.
Foto: Leipfinger-Bader