Vorgefertigte Trägerelemente für Fußböden und Geschossdecken
Baustoffe / Bauteile: Das Bekleiden von Installationen durch abgehängte Decken kann man sich ebenso sparen wie das Einfräsen von Schlitzen in Betondecken und Mauerwerk. Denn neben Nagelplattenbindern für Dachtragwerke und mit Nagelplatten verbundenen Holzrahmenwänden fertigen und montieren immer mehr GIN-Mitgliedsunternehmen auch Geschossdecken, in denen Rohre und Kabel der Gebäudetechnik (TGA) sicher, zeit- und platzsparend unterzubringen sind.
Besonders wirtschaftlich
Böden und Decken aus Parallelträgern in einer Art Fachwerkarchitektur aus Holz und Metall zu gestalten, bietet sich schon vor dem Hintergrund des zunehmenden Fachkräftemangels am Bau an: Denn Parallelträger, die aus einem Unter- und Obergurt bestehen und über ihre gesamte Länge beidseits mit V-förmigen Metallstegen verbunden sind, werden ebenso wie Nagelplattenbinder vorgefertigt. Insofern sind Fußböden und Geschossdecken aus Parallelträgern eine weitere konsequente Umsetzung der Idee, Elemente und Bauteilgruppen in trockenen Hallen objektspezifisch maßgenau zu produzieren, auf die Baustelle montagebereit zu liefern und dort dann umso zügiger einzubauen.
Intelligente Konstruktion
Parallelträger bestehen ebenso wie Nagelplattenbinder aus Holz und Metall: Ober- und Untergurt aus festigkeitssortiertem Holz (zumeist der Klasse C24), die V-förmigen Verbindungsstege aus verzinktem Stahl. Das Besondere an diesen metallischen Verbindungsmitteln ist, dass sich an ihrem Fuß wie auch an ihren Enden Nagelplatten befinden, die sich fest im Holz verkrallen. Da sie bei der Parallelträgerherstellung ebenso wie bei Nagelplattenbindern von beiden Seiten ins Holz maschinell eingepresst werden, sind sie als Konstruktionsvariante von Nagelplattenbindern anzusehen.
Rationelle Vorfertigung
Die Fertigung erfolgt mit speziellen Anlagen, ist aber auch auf Binderpressen wirtschaftlich möglich. Deren Ansteuerung erfolgt jeweils durch eine herstellerspezifische Software. Die Berechnungen richten sich dabei nach EuroCode 5 (EC5) auf der Grundlage von europäischen technischen Zulassungen (ETA) für die Träger.
Europäische Zulassungsfragen
Wie bei allen nicht normierten Bauprodukten erforderlich, ist auch für die Anwendung von Parallelträgern mit Metallstegen zum Bau von Decken und Böden ein produktspezifischer Nachweis - hier in Form europäisch technischer Zulassungen - vorhanden. Die ETA kann als Bewertung der technischen Eigenschaften des Bauprodukts angesehen werden.Vorteile, die sich rechnen.
Parallelbinder mit Metallstegen:
sind CE-zertifizierte Bauteilewerden - ebenso wie Nagelplattenbinder - jeder einzeln objektspezifisch berechnet und statisch bemessen sind erheblich leichter als Massivholz- oder Brettschichtholzbalken ermöglichen das gebündelte Verlegen von Elektrokabeln und eine vorausberechenbare Leitungsführung für Klima- und Lüftungsanlagen sowie für die Wasserversorgung etc.können gedämmt werden (z.B. mit Zelluloseflocken oder Faserdämmstoffen)bilden als Deckensystem eine horizontale Installationsebene für Rohrleitungen und Kabel parallel und auch quer zur Trägerspannrichtunggewähren größtmögliche Gestaltungsfreiheit bei der Raumaufteilung im unteren und oberen Geschossmachen abgehängte Decken überflüssig, da sie Versorgungsleitungen in die Konstruktion integrieren und somit aus dem Blickfeld der Bewohner/Nutzer verschwinden lassen bieten eine absolut ebene Beschichtungsfläche für Trockenestricheermöglichen eine unterbrechungsfreie Trittschalldämmung, da alle Installationen in der Tragwerksebene verlegt werden könnenbeschleunigen den Bauablauf durch maßgenaue Vorfertigung, Anlieferung aller Elemente in Verbaureihenfolge und eine im Voraus planbare Montageerleichtern Wartungsarbeiten an der TGA und ermöglichen bei Installationsschäden schnelles Auffinden von Leckagen. Bei Rohr- oder Leitungsbruch bleibt zudem die Trittschalldämmung bzw. der Bodenbelag über der Decke trockenvereinfachen die Querverlegung von Versorgungsleitungen im Vergleich zu geschlossenen Stegträgern.
Erfahrungswerte aus der Praxis
In Betonverbunddecken bringt der Einsatz von Parallelträgern beim Einschalen rund 25 Prozent Zeitersparnis, beim Ausschalen sogar bis zu 90 Prozent. Durch die Möglichkeit zur Integration von Rohren und Leitungen in die Deckenkonstruktion werden die Folgegewerke Elektro und SHK (Sanitär/Heizung/Klima) mit ihrer Arbeit wesentlich schneller fertig; die Zeitersparnis beträgt durchschnittlich 30 Prozent. Gegenüber Massivquerschnitten verzeichnen Parallelträger eine Gewichtseinsparung von bis zu 50 Prozent und eine Materialeinsparung zwischen 12 und 53 Prozent.
Fazit:
Wer rechnet, kann sich eigentlich kaum noch für eine andereDeckenkonstruktion als mit Parallelträgern entscheiden.
Quelle: Gütegemeinschaft Nagelplattenprodukte e.V.
Foto: Suckfüll/GIN, Ostfildern; www.nagelplatten.de