Im Durchnschnitt brauchen Europäer morgens knapp 30 Min im Bad
Hausbau / Badezimmer: Wer braucht am längsten, wie werden Badezimmer genutzt und wie können sie in Zukunft besser den Bedürfnissen ihrer Bewohner angepasst werden? Um diese Fragen zu beantworten, beobachtete Ideal Standard 19 Personen in vier europäischen Ländern über mehrere Wochen bei ihrer täglichen Badroutine. Die Körperbewegungen der Probanden wurden in jedem Badezimmer von zwei speziell angepassten Tiefensensoren präzise und dreidimensional erfasst. Somit konnte sich Ideal Standard ein genaues Bild von der tatsächlichen Nutzung eines Badezimmers machen. Die Ergebnisse sprechen von selten genutzten Badewannen und Bidets, unterschiedlichen Verhaltensmustern und von Badezimmern, deren unlogische Anordnung ihre Nutzer fast in den Wahnsinn treiben.
An der Studie nahmen Familien aus Deutschland, Frankreich, Italien und Großbritannien teil, die verschiedene Wohnsituationen repräsentierten, von der Singlewohnung bis zum Mehrgenerationenhaus. Die Ergebnisse dieser Mapping-Studie wurden um quantitative Daten von rund 4.000 Befragten ergänzt.Laut Studie träumen 40 Prozent der Teilnehmer von einem neuen Bad. Allerdings wünschen sich die meisten nicht etwa mehr Platz, sondern einen Raum, der besser auf ihre persönlichen Anforderungen zugeschnitten ist. Am unzufriedensten sind die Deutschen, die im europäischen Vergleich auch die längste Zeit im Bad verbringen, immerhin durchschnittlich 27 Minuten. Die Briten hingegen haben nur selten etwas an ihren Bädern auszusetzen. Sie verbringen nur circa 19 Minuten im Badezimmer und sind damit die Schnellsten. „Die Gestaltung des Badezimmers – Stauraum, Einbauten, Ästhetik und die unterschiedliche Größe – machen die Erfüllung der Anforderungen aller Haushaltsmitglieder zu einer echten Herausforderung. Im Hinblick auf den demographischen Wandel bekommt dies noch mehr Bedeutung, denn Haushalte mit Singles, Erwachsenen, mehreren Generationen und älteren Menschen gibt es immer häufiger.“, so Dr. John Curran, Sozialanthropologe.
Refugium für Eltern
Für Eltern stellt das Badezimmer ein Refugium dar, das Ruhe vor der Familie bietet. Die quantitativen Daten zeigen, dass sich gerade Eltern kleiner Kinder im Alter von bis zu fünf Jahren gerne im Badezimmer aufhalten und sich ein langes Bad gönnen. Die Ergebnisse unserer Bewegungserfassungsstudie zeigen, dass Eltern mehr Zeit als andere im Badezimmer verbringen, um sich fertig zu machen.
Zeitgleiche Nutzung
Auch wenn das Badezimmer für Eltern ein Refugium sein kann, so sind sie auch diejenigen, die mit der gegenwärtigen Gestaltung des Badezimmers am wenigsten zufrieden sind. Besonders die vielen verschiedenen und oft auch kollidierenden Anforderungen an diesen Raum – Wellnessbad, Apotheke, Waschküche und Spielzimmer – führen nicht selten zu Beschwerden über Unordnung und mangelnden Stauraum. Auch in diesem Fall unterstützen die qualitativen Ergebnisse die quantitativen Daten. Die Teilnehmer unserer Bewegungserfassungsstudie, die den Raum hingegen optimal nutzen, sind Paare und Singles.
Zurück zum reinen Badezimmer
Ältere Menschen, ob alleinstehend oder als Ehepaar zusammenlebend, sind aller Wahrscheinlichkeit nach am ehesten mit ihrem Badezimmer zufrieden. Dies deutet darauf hin, dass nach dem Auszug der Kinder das Bad wieder als reines Bad genutzt wird. Obwohl hier weniger Personen ein Badezimmer nutzen, hat sich diese Gruppe den größten Stauraum geschaffen.
Nur für Erwachsene
Wohnen ausschließlich Erwachsene in einer Wohnung – zum Beispiel Studenten in einer WG oder Familien mit bereits erwachsenen Kindern, hat das Bad am ehesten den Status eines Funktionsraums. Diese Gruppen bevorzugen das Duschen gegenüber langen Bädern. Hier fungiert das Badezimmer häufig auch als Waschküche. Da alle Bewohner die gleiche Priorität haben, das Bad zu nutzen, ist der Zeitdruck oftmals groß, das heißt: rein ins Bad, fertig machen und wieder raus.
Werden Bidets genutzt?
In einigen Teilen Europas sind Bidets weit verbreitet, in anderen Teilen weniger. Seit Jahren fragen sich Badeinrichter, wie häufig ein Bidet tatsächlich genutzt wird. Unsere Bewegungserfassungsstudie bietet nur einen kleinen Einblick in diese sehr private Frage. In einem der untersuchten Haushalte wurde das Bidet nur ganz selten genutzt, in einem anderen wiederum täglich. Unsere quantitativen Daten deuten darauf hin, dass außerhalb Italiens – wo Bidets als essenzieller Bestandteil der täglichen Hygiene gelten – diese nur sehr selten genutzt werden.
Heiße Duschen und kalte Bäder
Eine kombinierte Analyse aller Bewohner unserer Bewegungserfassungsstudie zeigt, dass Badewannen nur selten genutzt werden und eine Dusche immer häufiger Bestandteil der täglichen Hygiene ist. Vielleicht stehen wir am Anfang einer Ära, in der die Badewanne im Bad kein unverzichtbarer Einrichtungsgegenstand mehr ist.
Machen Paare es richtig?
Keine andere Gruppe, als die der Paare, weist so häufig ein ordentliches und aufgeräumtes Bad auf. Der Grund hierfür könnte sein, dass das Bad aus Rücksicht auf den Partner ordentlich gehalten wird und keine Unordnung durch die stürmische Familie entsteht.
Die Veröffentlichung der Studie fällt mit der Formulierung des neuen Unternehmenskodex von Ideal Standard zusammen: A Beautiful Use of Space. Im Mittelpunkt der Markenstory steht eine Reihe abstrakter Badgestaltungen – fernab der üblichen Bilder von Duftkerzen und dem Ausblick auf satte, grüne Wälder. Ideal Standard konzentriert sich vielmehr auf die verschiedenen Anforderungen, die im Laufe eines Tages an das Badezimmer entstehen: Belebung, Verwandlung, Entspannung und Spielen.
„Wir haben die Studie durchgeführt, da unser Produktsortiment jeden Aspekt der Badgestaltung abdeckt - unser Alleinstellungsmerkmal“, so Kerris Bright, Chief Marketing Officer bei Ideal Standard International. „Wie funktioniert ein Bad in seiner Gesamtheit? Wie können wir ein Bad ergonomisch gestalten? Dies sind Punkte die für uns wichtig sind, um unseren Kunden zu dem optimalen Baderlebnis zu verhelfen.“
Quelle: idealstandard.de