Brandschutz im Haus: Vorbeugende Maßnahmen für Häuslebauer
Hausbau / Sicherheit: Rund 200.000 Brände ereignen sich jedes Jahr in Deutschland. 6.000 Personen werden dabei schwer verletzt, 600 kommen sogar ums Leben. Dennoch ist der Brandschutz in vielen Immobilien kein wichtiges Thema. Das mangelnde Risikobewusstsein ist der Hauptgrund, warum mögliche Gefahren ignoriert oder übersehen werden. Ein Auto zum Beispiel ist mit einer umfassenden Sicherheitstechnik ausgestattet. In Haushalten sind Feuerlöscher oder Rauchmelder dagegen Mangelware. Letzteres ändert sich immerhin dank einer neuen Gesetzgebung, die Verbraucher zum Nachrüsten zwingt.
Nachträgliche Untersuchungen der Feuerwehr zeigen, dass viele Brände, die in schwerwiegenden Sach- und/oder Personenschäden endeten, von den Bewohnern hätten vermieden werden können. Dabei ist der Brand eine Gefahr, die jeden treffen kann. Leider besteht weiterhin eine große Notwendigkeit der Aufklärung. Vielen Menschen ist nicht bewusst, wie schnell ein Feuer entstehen und sich dieses ausbreiten kann. Selbst wenn sie sich der Gefahr bewusst sind, wissen sie nicht, wie sie mit ihr umgehen sollen. Damit es gar nicht erst dazu kommt, ist es sinnvoll, vorzusorgen.
Typische Brandursachen in einem Haushalt
Statistiken zeigen, dass Brände in der Regel durch Überhitzung, Elektrizität oder menschliches Fehlverhalten entstehen. Wie die Brandursachenstatistik des Instituts für Schadenverhütung und Schadenforschung (IFS) zeigt, machen diese drei Kategorien 60 Prozent aller Brände in Deutschland aus. Auch unkalkulierbare Risiken, Brandstiftung zum Beispiel, sorgen ebenfalls für Brände. Aus diesem Grund ist es von großer Wichtigkeit, die vorhandenen Gefahrenquellen zu identifizieren.
Wie Brand entsteht
Bevor es um die Gefahrenquellen selbst geht, sollte man zunächst die Frage klären, wie ein Brand entsteht. Damit es brennen kann, müssen Sauerstoff, eine Zündquelle sowie brennbares Material zusammenstoßen. Fehlt eine der drei Komponenten, kommt es nicht zu einem Brand. Diese drei Voraussetzungen werden häufig als sogenanntes Zünddreieck dargestellt.
Sauerstoff ist in der Umgebungsluft immer in ausreichender Menge vorhanden. Die Frage ist also viel mehr, wann sich ein Stoff entzündet. Grundsätzlich brennt ein Stoff selbst nur schwer. Beim Flambieren erkennt man zum Beispiel, dass sich Alkohol nicht mehr leicht entzünden lässt, wenn man ihn mit Wasser mischt oder stark abkühlt. Die Ursache ist damit zu begründen, dass die Flüssigkeit nicht brennt, sondern ihre Dämpfe. Je mehr Hitze entsteht, desto mehr Dämpfe bilden sich, und umso leichter entzündet sich ein Stoff.
Beim Brand von Feststoffen wie Holz brennen zunächst ebenfalls die austretenden Gase (Pyrolysegase). Im Material entsteht in diesem Zeitpunkt eine Reaktion.
Steckdosen und Elektrische Geräte
Überall dort, wo Strom fließt, entsteht automatisch ein Risiko für einen eventuellen Brand. Die Risiken gehen von alten beziehungsweise defekten Geräten, technischen Defekten sowie dem fahrlässigen oder fehlerhaften Umgang mit der Apparatur aus.
Mögliche Gefahrenquellen:
- HiFi-Anlagen,
- Fernseher
- Computer
- Steckdosen
- Stromkabel
- Steckdosenleisten
Folgende Vorbeugemaßnahmen sollte man für diese Geräte einleiten:
- Verbraucher sollten die elektrischen Kabelleitungen im Haus regelmäßig auf Schäden überprüfen. Dies ist insbesondere dann wichtig, wenn man Nagetiere besitzt, die in der Wohnung frei herumlaufen. Die Tierchen sollten keine freiliegenden Kabel erreichen können.
- Alle elektrischen Geräte sollten in einem einwandfreien Zustand sein. Sind sie defekt, sollte man die Reparatur einem Profi überlassen. Kommt es zum Neukauf, ist es ratsam, auf Prüfzeichen wie VDE, GS, und CE zu achten.
- Geräte, die nicht benötigt werden, sollte man ausschalten. Bei neuen Produkten ist dies nicht möglich, da sie sich immer im sogenannten Stand-by-Modus befinden. In diesem Fall helfen hochwertige Mehrfachsteckdosen, die Geräte abzuschalten.
Küche
- Die Küche ist dem Grund eine große Gefahrenquelle, weil es hier vermehrt zu fahrlässigem Verhalten der Bewohner kommt. Zu den nennenswerten Gefahrenquellen gehören:
- Herd
- Ofen
- Küchengeräte
- Dunstabzugshaube
- Fettbrände
Regeln für die Nutzung der Küche:
- Herd niemals unbeaufsichtigt lassen.
- Dunstabzugshaube regelmäßig reinigen.
- Hinweis auf Küchengeräte beachten.
- Brennendes Fett nicht mit Wasser löschen.
- Belüftung zum Wärmetausch von Kühlschränken muss frei sein.
Heizgeräte, Zigaretten & offenes Feuer
Die Hitzeentwicklung in Öfen, Elektroheizungen und Kaminen wird von vielen Verbrauchern unterschätzt. Ein fehlerhafter Umgang ist auch hier keine Seltenheit.
Mögliche Gefahrenquellen sind:
- Elektroheizungen
- Kamine
- Öfen
- Kerzen
- Zigaretten
Vorbeugende Maßnahmen:
- Offenes Feuer nur unter Aufsicht brennen lassen.
- Leicht brennbare Materialien sollten sich nicht in der Nähe von wärmeintensiven Geräten befinden.
- Feuerzeuge und Streichhölzer von Kinder fernhalten.
- Nicht im Bett oder auf der Couch rauchen.
- Brennende Zigarettenreste dürfen nicht in brennbare Behälter geraten.
Prävention & Schutz
Damit es nicht erst zum Brand kommt, gibt es diverse Schutz- und Präventionsmaßnahmen, die Häuslebauer bereits beim Bau ihrer Immobilie ausführen können. Neben der simpelsten Schutzmaßnahme, der Montierung von Rauchwarnmeldern, kommen noch folgende Optionen infrage:
- Feuerhemmende Ganzglastür: Diese Feuerschutztür bietet maximalen Schutz, falls es zu einem Brand kommt, ohne den Alltag der Bewohner zu behindern. Da sie aus Glas besteht, bietet sie maximalen Lichteinfall.
- Feuerlöscher: In jedem Haushalt sollte mindestens ein Feuerlöscher zu finden sein. Diese sind mit Schaum oder Pulver erhältlich. Beim Kauf ist darauf zu achten, dass der Feuerlöscher DIN-genormt ist.
- Löschdecken: Feuerfestes Material aus Aramid-Nadelfilz oder Glasfaser können kleine Brände ersticken. Eine Löschdecke eignet sich für den Fall, dass versehentlich ein kleiner Brand entstanden und dieser frühzeitig bemerkt wurde.
Abseits dieser Schutzmaßnahmen ist wichtig, die Flucht aus dem Gebäude zu ermöglichen. Jeder Haushalt sollte über einen Notplan verfügen, wie im Falle eines Brandes vorzugehen ist.
Quelle: Tipps24-Netzwerk - HR