Trotz Bauboom auf einen seriösen Bauunternehmer setzen
Hausbau / Bauplanung: Häuser und Grundstücke sind teuer und rar - doch nicht nur deshalb birgt der heiß umkämpfte Immobilienmarkt Risiken für Verbraucher. Denn auch die Bauunternehmer und Handwerksbetriebe sind oft bis an ihre Kapazitätsgrenzen ausgebucht. Zur Zeit kommt so gut wie jede Firma zum Zug. Oft haben die Bauherren wenig Auswahl und nehmen, wen sie kriegen können.
Lange Kommunikationsketten durch Subunternehmen
Experten haben beobachtet, dass sich Bauherren bei einem Auftrag nicht immer sicher sein können, wen sie letztlich auf der Baustelle antreffen. Wegen der hohen Auslastung beschäftigen Bauunternehmer heute Subunternehmen, und diese in vielen Fällen weitere Sub- und Sub-Sub-Unternehmen. Dadurch kann es zu langen Kommunikationsketten und in der Folge zu Missverständnissen und Baumängeln kommen. Bauherren wird deshalb empfohlen, auf jeden Fall ausreichende Zeitpuffer einzuplanen. Denn so haben Bauzeitverzögerungen oder nachträgliche Mängelbeseitigungen keine unangenehmen Nebenwirkungen, wenn etwa die vorige Wohnung bereits gekündigt, das neue Haus aber noch nicht fertiggestellt ist. Durch verspätet eingebrachte Gewerke können weitere Probleme entstehen, wenn beispielsweise der Estrich noch nicht getrocknet ist und bereits der Bodenleger anrückt. Spätere Feuchteschäden sind damit fast programmiert.
Baupartner sorgfältig auswählen und Zeitpuffer einplanen
Einen generellen Ausweg aus den Risiken des boomenden Baumarkts gibt es wohl nicht. Es kann sich aber lohnen, künftige Baupartner genau unter die Lupe zu nehmen, zum Beispiel mit einer Wirtschaftsauskunft bei Creditreform. Zudem ist es oft sinnvoll, bei regionalen, gut etablierten Baufirmen anzufragen, die über ein stabiles Netzwerk von Partnerfirmen in der Region verfügen.
Sicher in die eigenen vier Wände
Wegen der niedrigen Zinsen wollen auch Privatleute ihr Geld am liebsten in einer eigenen Immobilie anlegen. Auf dem Weg dorthin lohnt es sich, sachverständige Hilfe in Anspruch zu nehmen. Verbraucherschutzorganisationen wie der Bauherren-Schutzbund e.V. etwa bieten Unterstützung von der Planung bis zur Bauabnahme. Mit einem Firmencheck können Mitglieder Bauunternehmen, mit einer Vertragsprüfung durch einen Vertrauensanwalt auch deren Bauverträge genau unter die Lupe nehmen. Und mit einer baubegleitenden Qualitätskontrolle bis zur Bauabnahme lassen sich Mängel vermeiden oder rechtzeitig entdecken.
Quelle: Bauherren-Schutzbund e.V., Berlin
Foto: djd/Bauherren-Schutzbund