Alles über die Planung der Terrasse – das Bindeglied zwischen Haus und Garten
Außenanlagen / Terrassen: Das Grundstück ist gekauft, die Planungen für das erste Eigenheim können beginnen. Neben dem Haus und dem Garten ist die Terrasse ein wichtiger Bestandteil, der beide Teile sinnvoll verbinden sollte. Hier muss man viele Einzelheiten beachten. Wofür soll sie dienen, wie groß soll sie werden und an welcher Hausseite ist sie am sinnvollsten? Was gibt es hierbei alles zu beachten, damit die Terrasse das ideale Bindeglied zwischen dem Haus und den Garten wird?
Größe, Form und Zweck
Bevor man an das Design der Terrasse denkt, sollte man sich über die Beschaffenheit im Klaren sein. Die Terrasse darf nicht zu klein sein. Um dies sicherzustellen, hilft folgende Faustregel: Alle Möbel müssen mindestens einen Meter Abstand zur Terrassenkante haben. Bei vier Bewohnern sollte man auf jeden Fall mit einer Größe von 20 qm rechnen. Gerne darf die Terrasse auch größer werden. Wenn sie jedoch zu ausladend wird, wirkt sie eventuell kahl oder steril, weshalb es wichtig ist, ihre Funktion vorher zu kennen. Generell gilt die Terrasse als Ort, an dem man sich zum Essen aufhält, weshalb ein Tisch und Stühle notwendig sind. Darüber hinaus ist ein Gas- oder Elektrogrill sinnvoll.
Lädt man häufig Gäste ein, sollte man über einen größeren Essbereich nachdenken. Möchte man die Terrasse zum Sonnen nutzen, ist eine Sonnenliege angebracht, die zusätzlich Platz einnimmt. Diese Gedanken sollten in die Planung der Größe mit einfließen.
Die verschiedenen Formen sind ebenfalls eine Überlegung wert. Die Terrasse kann quadratisch, rund oder länglich sein. Soll der Übergang zum Garten ebenerdig sein oder mit Hilfe einer Treppe etwas höher liegen? Zudem darf man nicht vergessen, Stromanschlüsse einzuplanen, die man für die Beleuchtung dringend benötigt.
Sonnenanbeter oder Schattenliebhaber?
Bei der Lage der Terrasse hat man die Qual der Wahl, denn jede Hausseite bietet ihre Vorteile. Wenn man bestimmte Pflanzen bevorzugt, sollte man das ebenfalls einplanen.
Südliche Ausrichtung: Die Südterrasse ist am beliebtesten, da man den ganzen Tag über die Sonne genießen kann.
Östliche Ausrichtung: Ist einem wichtig, auf der Terrasse zu frühstücken, liegt man mit der Ostseite richtig, die einem bereits am Morgen Sonnenlicht beschert.
Westliche Ausrichtung: Genießt man lieber nach einem Arbeitstag die Sonne, ist der Westen die ideale Wahl.
Nördliche Ausrichtung: Ein vorwiegendes schattiges Plätzchen findet man im Norden. Es ist besonders für heiße Sommer geeignet, da es hier kühler bleibt.
Gestaltungsmöglichkeiten beginnen beim Boden
Sind die Fragen der Größe und Lage geklärt, beginnt man mit der Hauptgestaltung. Den Terrassenbelag kann man nach verschiedenen Kriterien auswählen. Dem gewünschten Design, dem Zweck und dem Preis. Ist man für ein mediterranes Flair, eher für einen Landhausstil oder bevorzugt man eine moderne Ausrichtung? Möchte man seine Terrasse barfuß betreten können und sollen Kinder dort unbedenklich spielen? Wenn man für sich selber diese Fragen beantwortet hat, ist die Wahl des Belags um einiges einfacher, auch wenn es hier viele Möglichkeiten gibt:
1.) Holz: Ein natürliches Material, das zu verschiedenen Designs passt. Dunkle Hölzer heizen sich im Sommer leichter auf und es gibt große Preisunterschiede bei der Art des Holzes. Lerchenholz ist beispielsweise relativ günstig. Der Quadratmeter kostet um die 20 Euro. Esche hingegen ist teurer, da man für einen Quadratmeter bis zu 160 Euro zahlen kann.
2.) WPC: Diese Abkürzung steht für wood plastic composites und bezeichnet ein Gemisch aus Naturfasern und Kunststoff. Meist besteht die Naturfaser aus einer Holzart. Dieser Belag ist günstiger als Holz und einfacher zu pflegen. Wie Holz heizen sich auch hier dunkle Farben im Sommer auf. Seinen schlechten Ruf verdankt der WPC-Boden Billigware aus Fernost. Doch es gibt viele seriöse Hersteller, die gute Qualität anbieten. Durch unterschiedliche Designs ist das Material auch für moderne Einrichtungen geeignet.
3.) Stein: Man kann sowohl Natur als auch Betonstein nehmen. Beton ist etwas günstiger, aber beides ist preiswerter als Holz. Stein besticht durch verschiedene Größen und Designs, mit denen man die Terrasse individuell anpassen kann. Der Untergrund muss allerdings rutschfest sein, da er sonst bei kälteren Witterungen gefährlich werden kann. Gleiches gilt auch für Keramikplatten, die allerdings empfindlicher sind und schneller brechen können.
4.) Kies: Dieses Material ist sehr anspruchslos, allerdings nicht geeignet, wenn man seine Terrasse barfuß betreten möchte. Auch mit Kindern ist ein reiner Zierkies nicht empfehlenswert, da er ein höheres Verletzungsrisiko birgt.
Je nach Material des Belags muss man unterschiedliche Unterbauten konstruieren, die wiederum verschieden kostspielig sind. Welches Material welcher Unterbaukonstruktion bedarf, sollte man daher mit einkalkulieren. Schwere Betonsteine zum Beispiel brauchen einen tieferen und stabileren Unterbau als Kies. Am günstigen kommt man beim Bau der Terrasse natürlich weg, wenn man selber Hand anlegt. Allerdings benötigt man hierfür schwerere Geräte, die man mieten oder leihen muss, weshalb man vorher die Kosten mit einberechnen sollte.
Sonnenschutz: Sonnenschirm vs. Markise
Sind all diese Dinge geklärt, ist man beinahe fertig mit den Vorplanungen. Als letztes sollte man an einen geeigneten Sonnenschutz denken. Für einen Sonnenschirm, den man leicht im Nachhinein anschaffen kann, spricht natürlich nichts. Allerdings sollte man sich überlegen, ob eine Markise nicht sinnvoller ist. Sie ist platzsparender, da man sie nicht auf der Terrasse platzieren muss. Sie verschwindet schnell am Haus, wenn man sie nicht braucht. Die Markise kann das Gesamtbild der Terrasse dank verschiedener Designs individuell ergänzen und als dauerhafte Lösung Schutz bieten. Mittlerweile gibt es sowohl Hand als auch Automatikbetrieb, was die Bedienung erleichtert. Die längere Haltbarkeit spricht ebenfalls für diese Art der Beschattung, da sie robuster als ein Sonnenschirm ist.
Wenn man diese Punkte abgehakt hat, steht dem Bau einer Terrasse nichts mehr im Wege und kann man seiner Kreativität bei der Möbel- und Pflanzenwahl freien Lauf lassen.
Quelle: Tipps24-Netzwerk - HR
Fotos: Pixabay / CCO Public Domain / homeplansindia