Bougainvillea oder auch Drillingsblume genannt

Bougainvilleen sind längst nicht so kompliziert wie ihr Ruf. Wir verraten Ihnen, wie auch Ihre Pflanzen jedes Jahr überreich blühen.
Garten / Pflanzen:  Bougainvilleen haben den komplizierten Namen von ihrem Entdecker, dem französischen Seefahrer Louis-Antoine Bougainvillea geerbt. Doch wer möchte, kann die farbenfrohen Exoten gern „Drillingsblumen“ nennen. Denn was in Südeuropa ganze Hauswände in ein Farbenmeer taucht, sind in Wahrheit keine Blüten, sondern leuchtend gefärbte, lange haltbare Hochblätter, die je zu dritt beisammenstehen.

Bougainvilleen / Drillingsblumen holen Urlaubsstimmung auf Balkon und Terrasse. Unermüdlich färben die mehrjährigen Kübelpflanzen ihre Hochblätter in violetten, roten, weißen, rosa- oder orangefarbenen Tönen. Auch die Sonne mischt mit und lässt die Farben langsam zu Pastelltönen verblassen.

Bougainvilleen / Drillingsblumen blühen immer wieder aufs Neue

Sie entwickeln sich in mehreren Schüben rund ums Jahr. Nach der meist besonders üppigen Frühjahrsblüte tritt eine drei- bis vierwöchige Pause ein. Schneiden Sie die neuen Triebspitzen in dieser Zeit um etwa die Hälfte zurück und halten Sie die Wurzeln etwas trockener. Sobald die neuen Blütenknospen erscheinen, wird wieder reichlich gegossen. Vorsicht: Staunässe vertragen die empfindlichen Wurzeln überhaupt nicht. So setzt sich das Blütenspektakel bis zum Herbst fort.

Wer Bougainvilleen / Drillingsblumen im Wintergarten oder Wohnraum sehr hell bei Temperaturen über 15 Grad überwintert, kann sich bei den Farbvarianten (Buttiana-Hybriden) sogar über Winterblüten freuen und bis zu sechs Blütenphasen pro Jahr bewundern. Bei den violetten Formen (Buttiana glabra) sind dagegen meist nur drei Blühperioden möglich, denn sie verlangen im Winter eine Ruhepause bei 5 bis 10 Grad. In dieser Zeit werfen sie einen Teil ihrer Blätter ab und können halbhell gestellt werden. Rote, orange- und gelbfarbene Bougainvilleen jedoch, blühen im Wintergarten bei Temperaturen von 18 bis 25 Grad das ganze Jahr.

Bougainvilleen / Drillingsblumen ohne Wintergarten überwintern

Mit bis zu 20 m hohen Trieben bringen in südlichen Ländern ganze Hauswände zum Blühen. In unserem Klima muss man die Kletterpflanzen allerdings im Haus überwintern. Deshalb pflanzt man Bougainvilleen / Drillingsblumen in mobile Töpfe, um sie rechtzeitig im Herbst hereinzuholen.

Schneiden Sie Bougainvilleen / Drillingsblumen im Spätherbst auf die Hälfte oder zwei Drittel zurück und räumen Sie sie in ein helles, kühles Winterquartier bei 8 bis 10 Grad. Ab Ende Oktober bis März nicht düngen und nur noch sehr wenig gießen, so dass die Topferde nicht austrocknet. Nach der Überwinterung nicht zurückschneiden, da sich die Blüten an den Zweigspitzen bilden. Das Wachstum wird begünstigt, wenn die Bougainvillea / Drillingsblume alle zwei Jahre in einen größeren Kübel mit frischer Blumenerde umgetopft werden. Oder Sie pflanzen erst um, wenn die Erde völlig durchwurzelt ist. Dabei den Ballen unversehrt lassen. Oft genügt es auch schon, jährlich die oberste Erdschicht zu erneuern. Die äußerst lichthungrigen und wärmebedürftigen Bougainvilleen / Drillingsblumen benötigen dann wieder in ihrer Wachstumszeit reichlich, möglichst kalkfreies Wasser.

Bougainvilleen / Drillingsblumen ab Februar hell und warm stellen

Im Frühjahr beginnen die Triebe oft schon ab Februar wieder auszutreiben. Gönnen Sie Ihren Bougainvilleen / Drillingsblumen dann einen besonders hellen Platz am Südfenster. Bei 15 bis 20 Grad entwickelt sich das Laub zügig. Die ersten Hochblätter verfärben sich im April. Ab Mitte Mai dürfen Bougainvilleen / Drillingsblumen dann draußen und mit ihrem Blütenfeuerwerk für Urlaubsstimmung sorgen. An vollsonnigen Standorten fühlen sie sich besonders wohl. Versorgen Sie Bougainvilleen / Drillingsblumen einmal pro Woche mit Flüssigdünger. Tipp: Kurz andauernde Trockenphasen im Sommer regen die Blütenbildung an. (siehe zum Thema: Welche Zimmerpflanzen an die Sommerfrische dürfen)

Vermehrung der Bougainvillea / Drillingsblume

Eine Vermehrung der Bougainvillea / Drillingsblume ist sehr schwierig, aber versuchen Sie es ruhig. Wer nicht wagt der nicht gewinnt.

Schneiden Sie am besten im Januar oder Februar (aber auch im Sommer ist es möglich) ca. 30 cm lange Stecklinge, welche ausgereift aber noch nicht verholzt sind. Unter Folienbeutel oder im Mini-Gewächshaus dauert die Bewurzelung mindestens 6 bis 8 Wochen. Wichtig ist nur, dass eine konstante Bodenwärme von 30-35 Grad gegeben ist und verwenden Sie unbedingt Bewurzelungshormone.

Sobald die Stecklinge dann bewurzelt sind, härtet man sie ab (Licht, Schatten – wärmer, kälter) und topft später die kleinen Bougainvilleen / Drillingsblumen - Pflänzchen in Ihren Endtopf. Viel Spaß dabei und gutes gelingen!

Krankheiten und Schädlinge bei der Bougainvillea / Drillingsblume

Blattfall im Winter ist normal. Blattfall im Sommer ist auf einen zu warmen Platz und zu wenig Wasser zurückzuführen. Mehr gießen und öfter sprühen behebt das Problem. Gelbe Blätter oder auch Mehltau können auf zu viel Wasser hindeuten (auch Staunässe hassen Bougainvilleen / Drillingsblumen). Wenn neue Blätter klein bleiben, ist das ein Zeichen für Nahrungsmangel. Dann öfter düngen (im Sommer 1mal die Woche mit Flüssigdünger). Gelegentlich können Läuse oder Milben auftreten. Dann sollten Sie zur Bekämpfung möglichst kein Spritzmittel nehmen, das vertragen die Blüten nicht so gut. Besser ist ein Mittel, das dem Gießwasser beigemischt oder als Stäbchen in die Erde gesteckt wird.

So bekommen Sie eine dreifarbige Bougainvillea / Drillingsblume

Die Kunst des Veredelns macht es möglich: Drei Blütenfarben leuchten auf einer Pflanze. Aus Südostasien stammt die Vorliebe, mehrere Bougainvilleen- / Drillingsblumensorten auf kräftige Stämmchen zu erziehen. Eine einfachere Methode ohne veredeln zu müssen, ist das Kombinieren mehrerer Pflanzen in einem Kübel. Setzen Sie dazu drei verschiedenfarbige Exemplare zusammen und leiten Sie vorsichtig die Triebe gemeinsam an einem Spalier oder einer Stabpyramide nach oben – und die Illusion ist perfekt.

Zu kleinen Bögen geformt, eignen sich großblumige Sorten wie `Heidi` oder `Terracotta`. Sie passen auf die Fensterbank und blühen auch am hellen Südfenster üppig.

Romantische Stunden verheißen rosafarbene Sorten wie `Jamaica Rosa`, die gefüllte `Dania Rose` oder die weiß gefüllte `Dania White`. Seien Sie jedoch nicht enttäuscht, wenn frisch gekaufte Bougainvilleen / Drillingsblumen einige Blüten und Blätter abwerfen. Sie mögen keine Standortwechsel, gewöhnen sich dann aber schnell an ihre neue Umgebung.

Allgemeiner Tipp zum Schneiden der Bougainvilleen / Drillingsblumen

Mäßig, aber regelmäßig – das ist das Geheimnis des Bougainvilleen- / Drillingsblumenschnitts. Nehmen Sie nach jedem Blütenschub den jungen Zuwachs um die Hälfte zurück. Das regt die Pflanzen an, viele neue Seitenäste und Blütenansätze zu bilden. Denn Bougainvilleen / Drillingsblumen blühen an kurzen Trieben reicher als an langen. Vermeiden Sie es, ins alte Holz zu schneiden, aus dem Bougainvilleen / Drillingsblumen nur unwillig wieder austreiben. Setzen Sie den Schnitt jeweils leicht schräg 2 bis 4 mm oberhalb eines nach außen zeigenden Blattes an.

Bogen, Kugel oder Pyramide: Bougainvilleen / Drillingsblumen machen jede Form mit

Bougainvilleen / Drillingsblumen wachsen von Natur aus wie Kletterpflanzen.
Man kann sie
am Bogen – An einem kreisförmigen Gerüst werden die Pflanzen zu kompakten Rundbögen erzogen (wie bei Passionsblumen üblich),
als Stamm – Durch regelmäßiges Abschneiden von Stammtrieben und Stutzen der Krone entwickeln sich Bougainvilleen zu Halb- und Hochstämmchen, oder
als Busch – An Holzspalieren oder einem Zelt aus Bambusstäben haken sich die Pflanzen mit ihren Dornen ein und bilden dichte Büsche.
ziehen.

Bougainvilleen / Drillingsblumen sind in aller Welt beliebt. In Kalifornien, Dänemark und Südostasien werden jedes Jahr zahllose neue Sorten entwickelt.

Bild 1 ©: Michael Jurman / PIXELIO

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