Container als Wohnhaus - Alternative Nutzung von Frachtcontainern
Hausbau / Bauplanung: Die meisten Waren werden heute in Frachtcontainern transportiert und gelagert. Standartcontainer, also geschlossene Container mit jeweils 2 Türen an beiden Enden wie man sie von LKW, Zug, oder Schiff kennt, treten teilweise unter unterschiedlichen Bezeichnungen auf. Man spricht im Allgemeinen von Stückgutscontainern, Boxcontainern oder Dry-Cargo-Containern.
Zwar werden diese Standartcontainer überwiegend für den Frachtverkehr genutzt, jedoch lassen sie sich auch für vielzählige andere Zwecke nutzen. Die Möglichkeiten die sich hierbei eröffnen sind fast grenzenlos.Wohnen im Container
Vielleicht hat es der ein oder andere schon gesehen, auf vielen Baustellen ersetzen Container heute die Bauwagen aus vergangenen Zeiten. Als Teil einer Baustelleneinrichtung mag das Sinn machen sagt man, aber auch als temporärer Wohnraum, aber als dauerhaftes Wohnhaus?Längst haben sich Architekten an die Container herangewagt. Sie bieten sich aufgrund ihrer kompakten Maße ideal als Minihaus oder als Module für sogenannte Modulhäuser an. Diese Häuser erfüllen die gleichen Funktionen, wie "normale" Häuser, sind meist aber, je nach Ausstattung um ein vielfaches billiger.
Angefangen hat alles mit einem Entwurf für ein Studentenwohnheim. 1986 gewann Hans Slawik einen Wettbewerb und beschäftigt sich bis heute als Architekt mit dem Containerbau.
In London seit 2001 existent und seitdem ständig wachsend ist die sogenannte Containercity - ein Wohnkomplex aus alten Industriecontainern. Es gab sogar mal eine zeitlich begrenzte "Container Mall" - also ein Einkaufszentrum in einem Londoner Stadtteil, in welchem junge Unternehmer neben den großen Firmen Ihre Produkte der teils verblüfften Kundschaft anboten.
Das Firmengebäude der Schweizer Firma Freitag in Zürich, ist ebenfalls ausschließlich aus Containermodulen gebaut. Es gibt Zahlreiche weitere Beispiele für Containerarchitektur und es ist kein Ende des Trends in Sicht.
Was macht Container so interessant?
Auf bekannten Verkaufsportalen im Internet lassen sich Container im Schnitt für etwa 1500 Euro ersteigern, wobei der genaue Kaufpreis natürlich von der Ausstattung, der Größe sowie dem Zustand des Containers abhängig ist. Auch haben sich Anbieter wie Containerbasis.de etabliert, die individuell auf Kundenwünsche eingehen können.Für das, was ein Container an Grundfläche und Rauminhalt bietet, ist er außergewöhnlich günstig. Dazu kommt seine enorme Stabilität. Im Durchschnitt wiegt ein solcher Container 2,4 Tonnen und ist in der Lage mit 24 Tonnen belastet zu werden. Ein Container ist multifunktional und schnell aufgebaut.
Eine weitere Rolle könnte auch das auf den ersten Blick prinzipiell anonyme Aussehen eines Frachtcontainers spielen. Auf den zweiten Blick fällt jedoch auf, dass jeder Container aber alles andere als uniform aussieht, jeder ist aufgrund seiner Gebrauchsspuren ein echtes Einzelstück und kann selbstverständlich an allen Seiten individuell gestaltet werden. Auch lassen sich nachträglich Fenster oder Ähnliches einbauen. Ein weiterer Aspekt ist das Material. Ein solcher Container besteht aus massivem Stahl, und Stahl lässt sich jederzeit wieder Einschmelzen und zu neuen Produkten verarbeiten.
Stauraum oder Kellerersatz
Eine weitere alternative Nutzung von Frachtcontainern ist ihre Verwendung als Stauraum oder Kellerersatz. Privatpersonen ohne Keller oder mit wenig zu Verfügung stehenden Stauraum können sich einen solchen Container in den Garten oder auf das Grundstück stellen. Ob dies im Einzelfall möglich ist, muss natürlich mit dem zuständigen Bauamt abgesprochen werden, stellt in der Regel aber kein Problem dar. Es ist schon reizvoll, sich den Charme und das Image eines echten Weltreisenden in den Garten zu stellen.Ein weiterer Einsatzzweck für Privatpersonen kann die Nutzung eines Containers als Garage sein. Bis zu 4 Pkw passen in einen durchschnittlichen Frachtcontainer, er ist somit deutlich größer als eine normale Garage.
Doch auch für Unternehmen kann sich ein Container als Lager lohnen, als Alternative zum oft teuren Anmieten einer externen Lagerhalle. Die Vorteile liegen auf der Hand: Container sind mobil, flexibel und aufstockbar, das heißt, nach oben theoretisch unbegrenzt erweiterbar.
Die alternative Nutzung gebrauchter Container verbindet interessante Verwendungsmöglichkeiten mit einem nachhaltigen Umweltgedanken, denn die moderne Gesellschaft muss sich ohnehin Fragen, wie sie mit ihren vermeintlichen Abfällen umgehen will.
Quelle: Tipps24-Netzwerk - BR
Foto: Pixabay - CC0 Public Domain