Wohnen wird immer smarter
Hausbau / Fertighaus: Smartphone, Smartwatch, Smart TV. Technische Geräte werden immer smarter, der Alltag zunehmend durchdrungen von diesen cleveren Lösungen für alle Lebensbereiche. Auch vor dem Eigenheim macht die Entwicklung keinen Halt: „Der Trend geht weiter zum Smart Home“, erklärt Dirk-Uwe Klaas, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Deutscher Fertigbau (BDF). Wer darunter allerdings unnütze elektronische Spielereien versteht, liegt daneben. „Moderne Haustechnik und –automation machen das Leben in einem Smart Home vor allem komfortabler, sparsamer und auch sicherer“, so Klaas.
Fertighäuser werden immer smarter
Die Steuerung eines im Trend liegenden, cleveren Eigenheims funktioniert in vielen Bereichen bereits problemlos mit dem Tablet oder dem Smartphone: Rollläden werden aus dem Urlaub ferngesteuert, das Licht bereits in der Einfahrt, die Heizung gar auf dem Heimweg eingeschaltet. Dabei ist diese manuelle Bedienung der Haustechnik nicht das Ende, sondern erst der Anfang der Fahnenstange. „Aktuell wird erforscht, wie die Haustechnik aus dem Verhalten der Menschen lernen kann und wo die Vorteile einer gezielten Hausautomation liegen“, sagt Klaas. Bislang zählt die Automatik unter anderem schon bei Rollläden und Licht zum erweiterten Standard innovativer Haustechnik. Programmierte Leuchtelemente werden entweder per Zeitsteuerung oder Bewegungssensor ein- und ausgeschaltet. Außerdem kann der Hausprozessor mit Wetterdaten gefüttert werden, anhand derer er eigenständig auf Sonnenschein und Sturm reagiert, indem er Rollläden automatisch öffnet oder schließt.
Weitere Innovationen sollen das Smart Home demnächst vor allem in puncto Energieeffizienz noch smarter machen. Dabei könnte ein intelligentes Stromnetz, das sogenannte ,smart grid‘, dem Menschen sogar das Energiesparen abnehmen und noch tiefergehend aus den Gewohnheiten der Hausbewohner lernen. „Das ,smart grid‘ eröffnet den Fertighausherstellern sehr gute Möglichkeiten, ihre hoch energieeffizienten Gebäude sogar noch weiter zu optimieren“, sagt Klaas. Dass sie selbst Forschungsvorhaben in dem Bereich anstellen, verdeutlicht ihr Interesse, praxisorientierte Ergebnisse zu erhalten und diese schnellstmöglich auf ihre Produkte zu übertragen. Dank ihres individuellen Rundum-Services bieten sie dem Bauherrn daher schon besonders frühzeitig die fortschrittlichsten Lösungen an, so der BDF-Hauptgeschäftsführer.
Eine solche Lösung wäre zum Beispiel ein Hausprozessor, der den regelmäßigen Energiebedarf der Bewohner eines Hauses zu jeder Tageszeit kennt. Er deckt diesen so gut wie möglich mit Ökostrom aus der eigenen Photovoltaik- oder Wärmerückgewinnungsanlage, speichert Überschüsse in einer hauseigenen Batterie (oder sogar in einem Elektro-Auto) und weiß außerdem, wann der gespeicherte Strom am gewinnbringendsten ins Versorgernetz eingespeist werden kann, ohne dass der eigene Bedarf zu kurz kommt. Der Anteil des vom Versorger zugekauften Stroms ist minimal, die Energieeffizienz des Smart Home maximal, da die intelligente Dämmkonstruktion des Holz-Fertighauses und die eigene Stromerzeugung umso gezielter eingesetzt werden. Auch lernt der Hausprozessor zu welchen Zeiten sich die Be- und Entlüftungsanlage idealerweise einschaltet, und dass er sie in einem einzelnen Raum wieder ausschaltet, sobald dort das Fenster geöffnet wird. „Ich bin mir sicher, was hier wie Wunschdenken klingen mag, dürfte bald schon Wirklichkeit werden. Die Fertigbaubranche arbeitet mit Nachdruck an zweckmäßigen Innovationen, die das Wohnen immer smarter werden lassen“, schließt Klaas.