Wann sollte man einen Wassertest durchführen?
Haustechnik / Tipps: Trinkwasser ist eines der kostbarsten Güter, das wir haben und in Deutschland gibt es vielleicht das sauberste Trinkwasser überhaupt. Allerdings gelten die gesetzlichen Trinkwasser-Vorschriften nur für die Wasserleitungen bis zum Hausübergabepunkt durch den öffentlichen Versorger. Was im Haus passiert, das ist dem Hausbesitzer überlassen. Gerade hier können sich aber Verunreinigungen ergeben. Um auf Nummer sicher zu gehen, ist es daher in vielen Fällen angeraten, einen Wassertest durchzuführen.
Mögliche Bedrohungen für das Trinkwasser
Trinkwasser kann durch einige besondere Umstände innerhalb des Leitungssystems, aber auch durch eigenes Verschulden verunreinigt werden. Als besondere Beispiel sind da Wasserleitungen und Armaturen im Bad aus Blei, Kupfer und Nickel zu nennen, die gegebenenfalls mit Bakterien verseucht sind. Hier muss ein Wassertest verwendet werden, um festzustellen, ob Schwermetalle, Keime (Legionellen) und Mineralstoffe in das Wasser gelangt sind. Man sollte nicht abwarten, bis sich das Trinkwasser verfärbt, trübe geworden ist oder im Geruch und Geschmack eine Veränderung aufweist.
Legionellen
In der Regel besteht für Vermieter von Wohnräumen eine gesetzliche Pflicht, das Wasser regelmäßig auf Legionellen untersuchen zu lassen. Diese Untersuchung, sollte alle drei Jahre vorgenommen werden. Die Frage ist allerdings, ob der Vermieter dieser Verpflichtung auch nachkommt.
Legionellen werden durch Wasserdampf übertragen. Häufige Infektionsquellen sind Duschen und Klimaanlagen. Legionellen entstehen meist dort, wo zentrale Durchlauferhitzer und Warmwasserspeicher eingesetzt werden, die mehr als 400 Liter Wasser beinhalten. Bei der professionellen Überprüfung wird am Ein- und Ausgang der zentralen Warmwasserbereitung eine Wasserprobe entnommen. Damit Legionellen im Trinkwasser ausgeschlossen werden können, sind regelmäßige Wassertests notwendig.
Schwermetalle
Schwermetalle kommen in Wasserleitungen hauptsächlich in Form von Blei und Kupfer vor. Speziell in Altbauten sind trotz Renovierungen und Modernisierungen immer noch Wasserrohre im Einsatz, die Blei enthalten. Aber auch Kupfer, Eisen, Nickel und Cadmium gehören zu den Schwermetallen, die zwar in geringen Mengen in die Wasserleitungen gelangen oder sich darin befinden, die aber aufgrund der Langzeitwirkung schwere gesundheitliche Schäden verursachen können.
Eine im Jahre 2015 durchgeführte Studie eines Stuttgarter Labor-Instituts ergab, dass jede 6. Trinkwasserprobe so stark belastet war, dass die geltenden Grenzwerte überschritten wurden.
Wasser sauber zu halten und zu behalten ist einfacher, als man denkt. Die nachstehende Grafik zeigt, wie man sauberes Wasser behält.
Problemfall Brunnenwasser
Immerhin rund 10 % aller Haushalte in Deutschland nutzen derzeit die Alternative eines eigenen Trinkwasserbrunnens. Grundsätzlich hat das Brunnenwasser die gleiche Ursprungsqualität, wie das Wasser, das auch in die öffentliche Trinkwasserversorgung fließt. So ist es kein Wunder, dass Brunnenwasser viele Vorteile bieten kann, sofern dabei die Hygiene bei der Brunnenpflege und Überwachung eingehalten wird.
Trinkwasser, das durch Brunnen gewonnen wird, hat aus mikrobiologischer und chemischer Sicht nicht automatisch die Trinkwasserqualität, die in der Trinkwasserverordnung vorgeschrieben ist. Der Brunnen am Wohnhaus verfügt in aller Regel nicht über Schutzzonen, die ein Eindringen von Verunreinigungen aller Art in das Grundwasser verhindern. Die Verunreinigungen müssen daher vor dem Genuss des Trinkwassers entfernt werden. Um eine gesunde Qualität zu erreichen, muss man moderne Wasseraufbereitungsanlagen einsetzen. Regelmäßige Brunnenwasser-Tests sind für den verantwortungsvollen Hausbesitzer eine dringende Notwendigkeit.
Hier wurden die wichtigsten Gründe für einen Wassertest aufgezeigt, um eine langsame, schleichende Erkrankung der Menschen in Mehrfamilienhäusern, aber auch im Ein- und Zweifamilienhaus zu verhindern.
Quelle: Tipps24-Netzwerk - HR
Foto: Pixabay / CCO Public Domain