Tapezieren: So gelingt es garantiert
DIY / Heimwerker: Ganz gleich, ob Mietwohnung oder Eigenheim: Renovieren im Do-it-yourself-Verfahren ist angesagt. Verwunderlich ist das nicht. Mit dem richtigen Handwerkszeug und ein paar guten Tipps funktioniert das nämlich einfacher als man vielleicht denkt.
Tapeten sind im Trend
Es gibt viele Gründe, warum man die vier Wände verschönern möchte. Laut einer Umfrage unter Heimwerkern in elf Ländern Europas ist es aber vor allem die Ästhetik, die Renovierungsideen auf den Plan ruft. Vor allem die Wände freuen sich über eine regelmäßige Verschönerung. Dabei kommt Tapezieren immer mehr in Mode. Das liegt zum einen daran, dass es heute eine Fülle kreativer Tapeten gibt. Aber auch moderne Hilfsmittel wie etwa professioneller Kleister machen das Tapezieren inzwischen fast zum Kinderspiel.
Damit sich das Ergebnis am Schluss auch wirklich sehen lassen kann, helfen ein paar Tipps und Tricks – und die beginnen mit der Auswahl der richtigen Tapeten. Generell gilt: Hier lohnt es sich, in Qualität zu investieren. Denn die garantiert, dass man auch lange etwas von der neuen Wandgestaltung hat.
Die Vielfalt an Tapeten heute ist immens. Deshalb sollte man sich bereits vor dem Gang in den Baumarkt umfassend informieren. Nicht nur über die Tapete selbst, sondern auch über den passenden Kleister, der sich je nach Machart der Tapete voneinander unterscheidet.
Tipps zum Tapetenkauf
Beim Tapeteneinkauf ist überdies darauf zu achten, dass man auch wirklich genug Rollen mit nach Hause nimmt. Als Faustformel gilt hier: Raumumfang multipliziert mit Raumhöhe geteilt durch fünf, ausgehend von einem Rollenmaß von 53 Zentimeter Breite und 10,5 Meter Länge.
Wer sich für eine der angesagten Foto- oder Mustertapeten entscheidet, muss zudem den Rapport mit einberechnen. Bei diesem handelt es sich um eine Angabe über den Abstand, in dem sich das Muster in der Längsrichtung der Tapete wiederholt. Ein Rapport von 50 Zentimetern bedeutet also, dass das Muster alle 50 Zentimeter auftaucht.
Eine weitere, wichtige Angabe bei Mustertapeten ist der sogenannte Versatz. Der wiederum bezeichnet, um wie viele Zentimeter das Muster auf zwei nebeneinander liegenden Bahnen zueinander verschoben werden muss, damit das Dessin fehlerfrei wird. Der Einfachheit halber hat man sich hier für Pfeil-Symbole entschieden. Liegen diese direkt nebeneinander, kann man die Tapetenbahnen auf gleicher Höhe anbringen. Zwei Pfeile dagegen weisen auf unterschiedliche Höhen hin und sind zudem mit Ziffern gekennzeichnet. Diese stehen für die Zentimeter, die die Bahn nach oben oder unten verschoben werden muss.
Tapeten mit Muster sind generell eine tolle Ergänzung zu unifarbenen Wänden und setzen wohnliche Akzente. Wichtig bei der Auswahl ist allerdings, dass man die Proportionen des Raums im Hinterkopf behält. So wirken großformatige Muster in kleinen Räumen erdrückend, während sie in großen Zimmern perfekt zur Geltung kommen. Kleine Zimmer dagegen kann man mit einem Griff zur Streifentapete optisch vergrößern.
Alte Tapete entfernen
Ist der Tapetenkauf erledigt, geht es zunächst daran, die alte Tapete von den Wänden zu holen. Das gelingt am besten, indem man sie zunächst mit einer sogenannten Stachelrolle perforiert und danach mit einer Sprühflasche wässert. Danach einige Minuten warten und dann mithilfe eines Spachtels die Tapete in Bahnen abziehen. Wer es noch einfacher haben möchte, leiht sich einen Dampf-Tapetenablöser. Damit ist diese ungeliebte Arbeit schnell und sauber zu erledigen. Wenn die alten Tapeten entfernt wurden, müssen Löcher und Unebenheiten mit Spachtelmasse geglättet werden, bevor es ans Tapezieren geht.
Zuschneiden und kleistern
Im nächsten Schritt erfolgt das Zuschneiden der einzelnen Tapetenbahnen. Dazu wird die Wand von oben nach unten vermessen und dieses Maß plus drei bis fünf Zentimeter auf die Tapeten übertragen. Die jeweilige Bahn wird dann auf den Tapeziertisch gelegt und eingekleistert. Wichtig: Unterschiedliche Tapeten haben auch verschiedene Einwirkzeiten für den Kleister – bei einigen Varianten wie etwa Vliestapeten wird sogar nur die Wand eingekleistert. Nachdem die Einwirkzeit herum ist, kann es mit dem Tapezieren losgehen. Dabei fängt man am besten an einem Fenster an und arbeitet sich von dort aus weiter vor. Besonders präzise wird das Ergebnis, wenn man jede Wand mit einem Senklot vermisst und die Bahnen danach ausrichtet.
So kommt die Tapete an die Wand
Jede einzelne Bahn wird oben angelegt – Überstand nicht vergessen – und dann nach unten verklebt. Anschließend wird die Bahn mit der Bürste oder einer Gummirolle angedrückt. Dabei von der Mitte aus nach außen streichen. Entstehende Kleisterflecken sollte man gleich entfernen. Steckdosen und Lichtschalter werden übertapeziert und die Öffnungen nach dem Trocknen freigeschnitten. Sollte es doch einmal zu Blasenbildung gekommen sein, hilft ein Profi-Trick: Kleister in eine Spritze füllen und in die Blase applizieren, danach den Kleister verteilen.
Quelle: Tipps24-Netzwerk - HR
Foto: Pixabay / CCO Public Domain / martaposemuckel