Nachhaltige Bauweise leistet wichtigen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz
Bauweise / Ökologisches bauen: Beim Neubau oder bei der Sanierung eines Hauses lassen sich in den verschiedensten Bereichen natürliche Ressourcen schonen und Energie sparen. Von der Flächenentsiegelung, über die Wiederverwendung von Regen- und Grauwasser bis hin zur Wärmedämmung: Das neue ressourcenschonende Gebäude des VDI Zentrums Ressourceneffizienz (VDI ZRE) gibt einen Überblick über mögliche Optimierungspotenziale.
Nachhaltige Bauweise bei Neubau und Bestandsimmobilien
Das Thema nachhaltiges Bauen, auch oft als ökologisches Bauen bezeichnet, spielt für Bauherren als alternative Bauweise der Zukunft eine immer größere Rolle. Besonders vor dem Hintergrund der steigenden Energiepreise lassen sich mit den richtigen Maßnahmen die eigenen Betriebskosten deutlich senken. Eine nachhaltige Bauweise leistet daneben einen wichtigen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz.
Dabei kommt es nicht nur darauf an, beim Neubau von Gebäuden auf die verwendeten Rohstoffe zu achten. Auch bei Bestandsbauten existieren zahlreiche Möglichkeiten natürliche Ressourcen zu schonen und Energie zu sparen.
Das VDI ZRE hat eine Reihe von hilfreichen Informationen zu Potenzialen des nachhaltigen Bauens zusammengestellt, die in einer neuen interaktiven Gebäudegrafik zusammengefasst sind. Als Projekt des Bundesumweltministeriums ist das VDI ZRE die bundesweite Anlaufstelle im Bereich Ressourceneffizienz. Anhand von 20 interaktiven Punkten erfahren Interessierte, wo sich am und im Gebäude natürliche Ressourcen schonen lassen.
Schonung der Ressource Wasser
Wasser als Ressource kann auf unterschiedliche Weise geschont werden. Versiegelte Grundstücksflächen greifen massiv in den natürlichen Wasserkreislauf ein, da das Regenwasser nicht mehr direkt versickern und deutlich schlechter verdunsten kann. Eine Flächenentsiegelung kann dem entgegenwirken. Durch die offene Gestaltung befestigter Grundstücksbereiche, zum Beispiel durch die Verwendung von Rasengittersteinen oder Porenpflastern, wird eine direkte Versickerung ermöglicht.
Regenwasser kann aufgefangen und für verschiedene Einsatzzwecke im Gebäude und Außenbereich verwendet werden
Bei Flachdächern erleichtert eine Dachbegrünung das Verdunsten des Regenwassers. Gründächer haben viele weitere Vorteile. Neben der verlängerten Haltbarkeit von Dachabdichtungen werden Staub und Schadstoffe besser gebunden. Zudem wirkt die Begrünung innerstädtischen Hitzeinseln entgegen. Diese Maßnahmen ermöglichen es Hausbesitzern, ihr Niederschlagswasserentgelt deutlich zu verringern.
Regenwasser kann außerdem mit Hilfe einer Nutzungsanlage aufgefangen und für verschiedene Einsatzzwecke im Gebäude und Außenbereich verwendet werden. Ein bedeutender Vorteil dabei ist, dass das Wasser fast unbehandelt genutzt werden kann. Aber auch Dusch- und Badewasser kann als Grauwasser gesammelt und nach einer Aufbereitung weiter genutzt werden, was zu einer deutlichen Reduzierung des Trinkwasserverbrauchs führen kann.
Wärmedämmung ist nicht gleich Wärmedämmung
Einen besonderen Fokus legt das interaktive Gebäude auf die Einsatzmöglichkeiten von Wärmedämmung. Dämmstoffe leisten einen wichtigen Beitrag zur Steigerung der Energieeffizienz, womit neben der Umweltentlastung auch deutliche Kosteneinsparungen einhergehen können. Je nachdem, welche Gebäudeteile gedämmt werden sollen, können verschiedene Dämmstoffe zum Einsatz kommen. Die interaktive Gebäudeskizze verschafft einen Überblick über die zur Verfügung stehenden Dämmstoffe in Abhängigkeit von der jeweiligen Einbausituation. So eigenen sich beispielsweise weitaus mehr Materialien für die Dämmung einer Geschossdecke als für die Außendämmung eines Flachdaches mit seinen besonderen Anforderungen an die Druckfestigkeit. Ein interaktives Dämmstoffglossar gibt einen Überblick über die verschiedenen Einbaumöglichkeiten von Wärmedämmung.
Quelle: VDI Zentrum Ressourceneffizienz GmbH (VDI ZRE)
Grafik: © VDI ZRE