Dämmstoffe

Für mehr Energieeffizienz ist auch auf massiven Wänden eine Wärmedämmung sinnvoll


pu dämmungBaustoffe / Dämmstoffe:  Mehr Komfort, weniger Energieverbrauch, dauerhafter Werterhalt: Das sind wichtige Gründe für Hausbesitzer, um sich für eine energetische Sanierung ihres Gebäudes zu entscheiden. Im Altbau mit dicken Massivwänden fragen sich allerdings viele: Ist eine zusätzliche Dämmung überhaupt sinnvoll, oder reicht die massive Wand mit ihrer Wärmespeicherfähigkeit aus, um die Räume im Winter warm und im Sommer kühl zu halten?

Tatsächlich ist die Sonneneinstrahlung in Deutschland begrenzt - im Winter auf wenige Stunden und nur auf Fassaden mit Südausrichtung. In sternenklaren Nächten kühlen Wände deshalb aus und können sogar kälter werden als die Umgebungsluft. Diese hohen Wärmeverluste kann die Sonneneinstrahlung an Wintertagen nicht annähernd kompensieren. Im Sommer dagegen besitzt eine massive Wand ein "Wärmegedächtnis" von etwa drei Tagen. An heißen Tagen kann sie sich so aufheizen, dass sie nicht nur tagsüber, sondern auch nachts Wärme nach innen abgibt.

Schlanke Hochleistungsdämmung verringert Wärmedurchgang

Auch auf massiven Wänden ist daher eine Wärmedämmung sinnvoll, um Energieeffizienz und Wohnkomfort zu verbessern. Leistungsfähige PU-Dämmungen bieten hier den Vorteil, dass sie wegen ihrer besonders geringen Wärmeleitfähigkeit schlanker aufgebaut werden können als andere Materialien. Die Architektur eines bestehenden Gebäudes wird nicht mehr verändert als unbedingt nötig. Planungstipps und Informationen dazu gibt der "Dämmratgeber für Bauherren und Sanierer" des IVPU Industrieverband Polyurethan-Hartschaum e. V.

Wärmedämmung wichtiger als Wärmespeicherung

Ob eine Außenwand warm hält, hängt nicht von der Wandstärke ab. Entscheidend ist der U-Wert, also der Wärmedurchgangskoeffizient des Bauteils. Je kleiner der U-Wert, desto geringer der Wärmeabfluss. Der typische massive Wandaufbau alter Gebäude weist hohe U-Werte auf, die über 1,0 W/(m²•K) liegen. Die Energieeinsparverordnung (EnEV) fordert bei einer Sanierung aber einen U-Wert von maximal 0,24 W/(m²•K). Der zulässige Wärmedurchgang ist nur noch ein Viertel so hoch wie bei einer ungedämmten Massivwand.

Viele Wege, ein Ziel

Für die Dämmung von Außenwänden gibt es grundsätzlich drei Wege:

- Wärmedämmverbundsystem: Auf die Dämmung der tragenden Wand kommt klassischer Putz. Mehr Infos in der Qualitätsrichtlinie für
PU-Dämmstoffe im WDVS.

- Vorgehängte hinterlüftete Fassade: Vor die Dämmung kommt eine Außenwandbekleidung, etwa Schiefer oder Naturstein. Zwischen Dämmung und Verkleidung zirkuliert die Luft.

- Zweischalige Außenwände: Eine schlanke, effiziente PU-Dämmung kommt zwischen tragender Innenwand und nicht tragender Außenschale.

Quelle: djd/Industrieverband Polyurethan-Hartschaum e. V.