Wo ist es in Deutschland am schwierigsten eine Wohnung zu bekommen?
Immobilienmarkt / Immobiliennachrichten: Der Wohnungsmarkt ist in Deutschland insgesamt angespannt. Das führt unter anderem dazu, dass es vor allen Dingen in vielen deutschen Großstädten verdammt schwer ist, eine gewünschte Mietwohnung zu finden. Sicher ist es richtig, dass es in Deutschland auch einige Regionen vor allem im ländlichen Bereich gibt, wo die Wohnungssituation deutlich entspannter ist.
Allerdings hilft das vielen Wohnungssuchenden wenig, weil immer mehr Menschen den Weg zurück in die Städte und Großstädte suchen. Bei den großen Metropolen wie Berlin, Frankfurt, Hamburg oder München ist es auf jeden Fall verdammt schwer, überhaupt eine Wohnung zu finden. Erschwerend kommt an dieser Stelle in den bekannten Großstädten noch hinzu, dass es hier mehr Zuwanderung aus dem Ausland gibt. Das führt im Gesamtergebnis dazu, dass der Bedarf an neuen Wohnungen aktuell und in der näheren Zukunft nicht gedeckt werden kann.
Die Städte bekommen immer mehr Zulauf
Noch vor einigen Jahren ging der Trend beim Wohnen mehr in Richtung ländlicher Regionen. Schließlich gab es vor allem viele Familien, die sich nach einem ruhigeren und beschaulicherem Leben außerhalb der hektischen Großstädte gesehnt haben. Dieser Trend scheint mittlerweile vorbei zu sein, sodass immer mehr Leute auf der Suche nach einer Wohnung entweder direkt in der Stadt oder zumindest nah an der Stadt sind. Durch eine solche Wohnung wollen die Leute näher an den Arbeitsort ziehen, um die Kosten für den Weg zur Arbeit zu reduzieren. Mindestens genauso wichtig ist vielen Menschen an dieser Stelle, dass man nicht so viel Zeit für die Fahrt zur Arbeit und nach Feierabend für die Heimfahrt investieren will. In der Zukunft gehen viele Experten außerdem davon aus, dass viele neue Arbeitsplätze entweder direkt in den Städten oder zumindest in unmittelbarer Nähe entstehen werden. Dabei handelt es sich jetzt schon um einen globalen Trend, welcher in Deutschland ebenfalls zu einer weiteren Verstädterung führen wird.
Starke Zuwanderung in den vergangenen Jahren
Wirft man einen Blick zurück auf den Zeitraum von 2010 bis 2017, dann stellt man fest, dass in dieser Zeit pro Jahr rund 520.000 neue Einwanderer den Weg nach Deutschland gefunden haben. Von diesem Menschen haben sich rund 41 Prozent auf Anhieb für den Weg in eine der deutschen Großstädte entschieden. Diese Entwicklung führt zusätzlich dazu, dass es in vielen deutschen Metropolen immer schwieriger wird Wohnraum zu finden. Noch schwieriger ist diese Situation, wenn man nicht besonders viel Geld für die zukünftige Miete zur Verfügung hat. In den einzelnen Großstädten ist es unterschiedlich schwer, eine geeignete Wohnung zu finden.
In Berlin, München und Köln wird die Wohnungssuche immer mehr zum Glücksspiel
Insgesamt geht der Trend beim Wohnen also immer mehr zurück Richtung Stadt. Interessant ist an dieser Stelle auch, dass die Auswirkungen in den verschiedenen Großstädten sehr unterschiedlich sin. Wer gerne nach Berlin ziehen will und in der Hauptstadt auf der Suche nach einer Mietwohnung ist, der braucht besonders viel Glück. Schließlich gibt es in Berlin statistisch betrachtet die meisten Interessenten für eine zu vermietende Wohnung. Besonders gefragt sind übrigens auch in der Hauptstadt kleine Wohnungen, sodass es hier für eine 1-Zimmerwohnung häufig bis zu 240 Interessenten gibt. In München interessieren sich auch immerhin fast 100 Leute für eine solche Kleinwohnung. In Köln konkurrieren dagegen rund 45 Leute um die kleinsten Wohnungen in der rheinischen Metropole. Diese Zahlen aus diesen drei Großstädten verdeutlichen sehr gut, wie schwierig es sein kann in diesen Metropolen eine entsprechende Mietwohnung zu finden. Deutlich einfacher gestaltet sich die Suche nach Wohnraum dagegen zum Beispiel, wenn man zum Beispiel in Städte wie Leipzig oder Dresden ziehen will.
Vermieter haben in Großstädten die Qual der Wahl
In den deutschen Großstädten befinden sich die meisten Vermieter in einer äußerst angenehmen Situation. Denn wenn ein Vermieter beispielsweise in Berlin eine Wohnung inseriert, dann gibt es darauf im Durchschnitt unglaubliche 442 Anfragen. Das bedeutet wiederum, dass ein Vermieter in der Lage ist, sich seine zukünftigen Mieter ganz genau auszusuchen. In Köln und auch in München können sich die Vermieter ebenfalls über mehr als 100 Anfragen bezüglich einer zu vermietenden Wohnung freuen.
Aus Vermietersicht ist das logischerweise eine sehr komfortable Situation, weil man so die Bewerber anhand der eigenen Vorstellungen bestmöglich aussieben kann. Als potenzieller Mieter stellt sich die Situation natürlich ganz anders dar. Schließlich kann man etwa auch in Hamburg davon ausgehen, dass man im Durchschnitt mit fast 30 Interessenten um eine zu vergebene Mietwohnung konkurriert.
Quellen: Tipps24-Netzwerk - HR
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