Trinkwasserfilter in der Küche - Unser Ratgeber für Bauherren und die, die es werden wollen
Küchen / Küchengeräte: Immer mehr Menschen entscheiden sich dafür, ihr Trinkwasser zu filtern, um es von Schadstoffen zu reinigen. Bei der Planung der Küche ist es daher sinnvoll, eine Trinkwasserfilteranlage mit einzubeziehen. Trinkwasseranlagen werden je nach Modell entweder auf der Spüle angebracht oder unter der Spüle eingebaut. Informationen über die neuesten Trends bei Spülen und Armaturen finden Sie hier.
Ist es sinnvoll, Trinkwasser zu filtern?
Unser Leitungswasser in Deutschland wird regelmäßig auf Schadstoffe geprüft. Doch verschiedene Untersuchungen haben gezeigt, dass noch immer schädliche Stoffe im Trinkwasser vorhanden sind.
So hat Stiftung Warentest im August 2016 Trinkwasser in Deutschland getestet und Spuren von Pestiziden gefunden, die laut Stiftung Warentest jedoch kein Risiko darstellen, da sie nur in geringer Konzentration vorhanden sind. Auch der Wert der Nitratkonzentration, in der am meisten mit Nitrat belasteten Trinkwasserprobe, befand sich mit 30 mg pro Liter unterhalb des Grenzwertes von 50 mg pro Liter. Öko-Test hat in seiner Ausgabe von September 2014 das Trinkwasser auf Rückstände von Gadolinium, einem Kontrastmittel untersucht und Verunreinigungen des Trinkwassers mit diesem Stoff gefunden, welcher u.a. in der Radiologie gespritzt wird, um Blutgefäße erkennen zu können.
Der Chemiker Prof. Klaus Kümmerer hat im Rahmen eines wissenschaftlichen Projekts nachgewiesen, dass eine durchschnittliche Kläranlage nur 80 % der Schadstoffe aus dem Wasser filtern kann. Des Weiteren sind viele Schadstoffe wie Arzneimittelrückstände nur schwer nachzuweisen. Durch die zahlreichen Stoffe im Wasser können neue Verbindungen von Schadstoffen entstehen, so dass es nicht möglich ist, alle schädlichen Stoffe im Wasser zu erkennen.
Manchmal wird das Trinkwasser auch auf dem Weg vom Wasserwerk zur Küche durch alte Wasserrohre mit Schwermetallen verunreinigt oder mit Keimen infiziert, die aus Totsträngen kommen. Weitere detaillierte Informationen über unser Trinkwasser.
Verschiedene Filtersysteme und -verfahren
Es gibt verschiedene Arten von Trinkwasserfiltern, die auf unterschiedlichen Verfahren basieren. Der in Deutschland bekannteste Trinkwasserfilter ist der Tischkannenfilter. In der Kartusche des Tischkannenfilters befindet sich meistens lose geschüttete Aktivkohle in Kombination mit einem Ionentauscherharz. Diese Art von Filter kann den Geschmack des Wassers verbessern, indem er das Trinkwasser von geschmackstörenden Substanzen befreit und es weicher macht. Doch mit einem Tischkannenfilter ist es nicht möglich, Trinkwasser von Schadstoffen zu befreien. Auch besteht die Gefahr, dass sich Keime und Bakterien im Wasser ansammeln, da ein Tischkannenfilter Luft und warmen Temperaturen ausgesetzt ist. Einige Hersteller versetzten die Filterkartuschen mit giftigem Silber, um der Verkeimung vorzubeugen. Doch Silber gehört nicht ins Trinkwasser und kann die Gesundheit schädigen.
Aktivkohle-Monoblockfilter
Das Filterverfahren, welches auf dem Aktivkohle-Monoblockfilter basiert, entnimmt dem Wasser viele Verunreinigungen wie Schwermetalle, Arzneimittelrückstände, Pestizide und Chlor. Ein Trinkwasserfilter dieser Art kann auf oder unter der Spüle angebracht werden. Der Vorteil dieser Filtermethode ist, dass das Wasser von Schadstoffen befreit wird, gleichzeitig aber die gesunden, geschmacksbildenden Mineralien im Wasser enthalten bleiben. Bei diesem Verfahren wird das Wasser unter hohem Druck durch den Aktivkohle-Monoblock gefiltert, der aus gesinterter bzw. unter hohen Temperaturen gebackener Aktivkohle besteht. Wenn der Aktivkohlefilter nicht mehr aufnahmefähig ist, droht keineswegs die Gefahr, dass Schadstoffe an das Wasser abgegeben werden, denn die Anziehungskraft der Kohlenstoffoberfläche hält die Schadstoffe dauerhaft fest. Wenn der Aktivkohle-Monoblock vollständig beladen ist, wird der Wasserdurchfluss spürbar geringer und macht einen Filterwechsel erforderlich.
Der einzige Nachteil des Aktivkohle-Blockfilters ist, dass Kalk und Nitrat nicht aus dem Wasser gefiltert werden. Des Weiteren sollte man bei diesem Verfahren darauf achten, dass der Aktivkohleblock alle 6 Monate gewechselt werden muss.
Umkehrosmoseverfahren
Beim Umkehrosmoseverfahren wird das Wasser mittels starken Drucks durch eine fast undurchlässige Membran gepresst, durch die nur kleine Wassermoleküle passen. Durch dieses Filterverfahren erlangt das Wasser einen Reinheitsgehalt von über 99,9 %. Der Nachteil dieses Verfahrens ist, dass aus dem Wasser mit den Schadstoffen ebenfalls alle Mineralien entfernt werden. Dies hat zur Folge, dass das Wasser auf Grund der fehlenden Mineralien einen sauren pH-Wert hat und nicht gut schmeckt. Deswegen wird bei diesem Filterverfahren von vielen Herstellern das Wasser im Nachgang mit Mineralstoffen angereichert.
Osmoseanlagen sind technisch komplexe Gebilde und sehr wartungsintensiv. Wenn eine solche Filteranlage längere Zeit nicht benutzt wird oder der Wasserdruck zu gering ist, besteht die Gefahr, dass sich Bakterien in ihr ansiedeln. Des Weiteren gibt es bei dieser Art von Filtermethode einen sehr hohen Wasserverbrauch. Für die Herstellung von einem Liter Osmosewasser braucht man je nach Art des Modells und des Wasserdrucks bis zu zehn Litern Wasser. Das Umkehrosmoseverfahren erweist sich als sinnvoll, wenn das Wasser einen hohen Nitratgehalt aufweist.
Wasserbelegung
Mit Hilfe von Trinkwasserfilteranlagen kann man Wasser von Schadstoffen reinigen und dadurch seine chemische Zusammensetzung ändern. Für die heutige Wasserforschung sind vor allem die biophysikalischen Eigenschaften des Wassers von Interesse. Denn man hat festgestellt, dass die Anordnung der Wassermoleküle und ihre Struktur einen entscheidenden Einfluss auf die Leistungsfähigkeit und die Qualität des Wassers haben. Außerdem schreiben Wissenschaftler dem Wasser die Fähigkeit zu, Informationen von Stoffen wie Schadstoffen speichern zu können.
Wasser ist in der Natur immer in Bewegung und so auf natürliche Art energetisiert. Dieses energiereiche Wasser kann den Körper besser darin unterstützen, seine biochemischen Prozesse auszuführen. Wasser, welches aus der Wasserleitung kommt, hat sich wenig bewegt und besteht daher aus unbeweglichen Wassermolekülen.
Mit Hilfe von Wasserwirblern ist es möglich, die unbeweglichen Wassermoleküle aufzubrechen und die Informationen, welche die Schadstoffen in den Wassermolekülen hinterlassen haben, zu löschen.
Der beste Wasserfilter für die Küche
Osmoseanlagen und Aktivkohlefilter sind in der Lage Wasser von Schadstoffe zu befreien und aus diesem Grund am besten für die Anwendung in der heimischen Küche geeignet. Ob man eine Osmoseanlage bevorzugt oder lieber mit einem Akitvkohle-Blockfilter sein Trinkwasser reinigt, hängt von den persönlichen Vorlieben ab. Mit dem aufwendigen Umkehrosmoseverfahren erhält man ein sehr reines Trinkwasser, welches aber weniger bekömmlich ist, da es keine Mineralien mehr enthält. Mineralstoffe können jedoch nachträglich dem Osmosewasser beigefügt werden.
Die Trinkwasserfilterung mittels eines Aktivkohleblockfilters ist natürlicher, da dieses Verfahren die gesunden und geschmacktragenden Mineralien im Wasser belässt. Darüber hinaus ist diese Verfahren weniger wartungsintensiv und es besteht keine Gefahr der Verkeimung.
Die Vorteile der Wasseraufbereitung
Die Behandlung des Wassers mit einem Aktivkohle-Blockfilter oder einer Osmoseanlage hat viele Vorteile. Man hat in der Küche immer schadstofffreies Wasser und kann damit gesündere und wohlschmeckendere Getränke und Speisen zubereiten.
Auf längere Sicht spart man mit einer Wasserfilteranlage Geld, weil man kein abgefülltes Mineralwasser mehr im Supermarkt zu kaufen braucht. Darüber hinaus ist schadstofffreies Wasser aus der Wasserleitung oftmals sogar gesünder als abgefülltes Mineralwasser, in welchem Rückstände von Pflanzenschutzmitteln und Keimen gefunden wurden.
Ein weiterer Vorteil ergibt sich für die Umwelt, denn Leitungswasser hat einen viel geringeren CO₂-Fußabdruck als Mineralwasser. Für seine Verpackung und seinen Transport werden keine Ressourcen verbraucht.
Quelle: Tipps24-Netzwerk - HR
Foto: Pixabay / CCO Public Domain